Homebridge macht eure Smart Home-Komponenten fit für Apple HomeKit

Das Thema Smart Home ist nach wie vor ein Boom, alle möglichen Geräte sind mittlerweile per App bedienbar und senden Daten an euer Smartphone oder in die Cloud. Das Problem der aktuellen Smart Home-Welt ist meiner Meinung nach jedoch der immer noch sehr hohe Preis für die Teile und die Vielfältigkeit der eingesetzten Technologien: Zigbee, Z-Wave, HomeKit und viele mehr.

Der geneigte Apple-Fan will natürlich möglichst viele Smart Home-Komponenten in die Lösung aus Cupertino einbinden, nur ist das System in Deutschland immer noch nicht so gut unterstützt wie in den USA. Es gibt jedoch eine Lösung, mit der ihr alle möglichen Komponenten und mehr HomeKit-fähig machen könnt. Das Ganze nennt sich Homebridge und kann unter Linux, macOS, Windows, auf einem Raspberry Pi oder auf dem Synology-NAS als Serveranwendung laufen. Carsten erwähnte Homebridge schon in Bezug auf IKEA TRÅDFRI, Devolo Home Control oder den Xiaomi Saugroboter.

Ich habe mir das Ganze nach einer Diskussion mit Carsten zu Gemüte geführt und mittlerweile ziemlich viel eingebunden. Konkret sind bei mir im Haushalt mittlerweile Hue-Lampen (nativ), der Vorwerk Kobold Saugroboter, die Honeywell Evohome Heizkörper-Thermostate, zwei Dyson Lüfter, das Nello-Schließsystem und die Nest IQ Cam in HomeKit eingebunden. Bis auf Hue alles Dinge, die man ohne Homebridge niemals in die Home-App kriegen würde.

Doch wie geht das denn genau? Da ich Besitzer eines Synology-NAS bin, erläutere ich euch den Prozess kurz am Beispiel des NAS-Betriebssystems, ein komplettes wirklich gutes How-To findet ihr aber bei GitHub. Damit das Ganze funktioniert benötigt ihr eine Synology, die auch Docker unterstützt (Hier gibts die Liste) und mindestens den DiskStation Manager in Version 6.

Ist das bei euch der Fall holt ihr euch im Paket-Zentrum Docker und ladet euch das Homebridge-Docker-Image herunter. Damit legt ihr euch einen neuen Container an, wie genau findet ihr im How-To. Wenn ihr diesen relativ einfach umsetzbaren Schritt hinter euch gebracht habt, seid ihr euch schon fast fertig. Nun benötigt ihr aber noch Plugins für die bei euch vorhandenen Smart Home-Komponenten, die ihr für wirklich fast alles auf der npm-Seite findet (sogar für Fernseher uvm.) und dann per Terminal in euren Docker-Container bringt.

Zu guter Letzt muss für jedes Plugin noch das config.json-File angepasst werden, was aber mit dem richtigen Editor und ein bisschen Übung auch schnell erledigt ist. Sogar Chrome bietet mit dem JSON Editor eine ziemlich gute App an, die euch bei dem Klammer-Chaos den Überblick behalten lässt. Hier mal das Beispiel für das Dyson Pure Cool-plugin:

Schlussendlich startet ihr den Docker-Container per DSM neu und könnt dann über das manuelle Hinzufügen in der Home-App und dem Standard-Code 031-45-154 eure Komponenten hinzufügen und per Siri oder Home-App ansteuern. Funktioniert bei mir bisher tadellos und ist auf jeden Fall einen Blick wert, wenn man sein persönliches HomeKit aufbohren möchte.

Alternativtipp übrigens von Caschy: Auf Synology-Lösungen, auf denen Docker offiziell nicht läuft, kann man manuell über das Paketzentrum die SPK-Datei für Docker installieren. Des Weiteren kann man, ohne alles von weiter oben zu berücksichtigen, direkt als SPK Synology Package for Homebridge Docker installieren.

Was macht das? Zieht direkt das Docker-Image herunter und konfiguriert alles komplett automatisch und bringt noch die Homebridge UI für den Browser mit. Über diese Oberfläche kann man geladene Plugins einsehen, diese aktualisieren und auch an der config.json kann man herumschrauben, hier werden dann sogar Backups angelegt, die man immer wieder einspielen kann.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

14 Kommentare

  1. Naja Homebridge gibt es schon fast so lange, wie es HomeKit gibt, ein paar Jahre zu spät dieser Artikel

  2. Für den Raspberry Pi braucht man, auf anderen Systemen, für die verschiedenen Protokolle, extra Dongles um mit den Geräten kommunizieren zu können.
    Wie sieht das mit der Diskstation aus? Wer übernimmt da die Verbindung?
    Habe jetzt nur für Hue Bridge interpretiert.

    • Basis für meine Homebridge-Installation auf einem Raspberry Pi war zunächst die Einbindung aller Geräte in FHEM, einen Dongle habe ich bisher noch nicht benötigt. Allerdings sind das bei mir auch nur einige wenige Lampen und Steckdosen, auch sind keine ausgefallenen Modelle dabei.

    • Entweder werden durch Plugins APIs angezapft (zB Nest), alternativ werden die Bases angedockt (Devolo). Du bindest quasi vorhandenes ein, wie bei Homee.

  3. Vielen Dank für den Artikel.

    „…Auf Synology-Lösungen, auf denen Docker offiziell nicht läuft, kann man manuell über das Paketzentrum die SPK-Datei für Docker installieren.…“

    Dieser Tipp funktioniert nur bei Diskstations mit x86_64 CPU und für die sollte es auch das Paket offiziell geben.

  4. Erik Hoffmann says:

    Man kann aber auch OpenHab nutzen, da es hier sehr viele unterstützte Objekte durch Bindings eingebunden werden können. Zudem gibt es dann noch ein HomeKit-Binding, mit welchem alles aus OpenHab in Apples Home-App angezeigt wird.

  5. Ich finde den Beitrag sehr nützlich. Ich über so etwas noch nie nachgedacht, obwohl ich einige SmartHome Geräte habe die nicht mit Apple Home kompatibel sind.
    Ob ich es umsetzen werde weiß ich noch nicht, da so etwas immer auf Englisch geschrieben ist und ich die Sprache früher nicht in der Schule gelernt habe.
    Danke für solche Artikel in Deutsch!

  6. Vielen Dank für den Artikel! Ich wusste bisher nicht dass es Homebridge auch für Synology NAS gibt und hätte mir schon fast (mal wieder) einen Raspberry Pi geholt.

    Wieder Geld gespart. Wird heute Abend gleich umgesetzt 🙂

  7. Gibt es die Möglichkeit Hörmann BiSecur über die Homebridge in HomeKit einzubauen?

    • Adrian Korthues says:

      Musst relay plugin oder das pilight benutzen das eine läuft als taster Anschluss direkt am motor und das pilight über den funk von den funk Fernbedienungen bin grade auch dabei das zu realisieren. Nur die Leute von Hörmann haben ihr system komplett zu gemacht kein api schlechte app echt unfassbar. Auf nachfrage will man sowas auch nicht machen.

      Ich selsbt werde es über ein relay erst probieren da das nicth so störanfällig ist wie funkt.

  8. Top Artikel 🙂 direkt umgesetzt, nächster Artikel bitte was es so schönes zum einbinden gibt 🙂

  9. Vielen Dank für den tollen Artikel!!
    Alles gemacht wie beschrieben….. 🙂
    Docker und Homebridge erfolgreich auf meiner DS-716+II installiert. Leider verbindet sich die Homebridge (homebridge-cad8) nicht mit meinem Homekit.:-(
    Hat jemand einen Lösungsansatz?

  10. Hallo,
    super Ansatz.

    Direkt umgesetzt mit Hue-Plugin und nach einigen Schwierigkeiten zum Laufen bekommen. Einfach Klasse.
    Bleibt für mich eine Frage: Kann man mehrere Container erstellen für weitere Homebridge-Instanzen?
    Wenn ja, gibt es dabei etwas zu beachten oder macht man das anders?
    Viele Grüße

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.