Grover erhält 60 Millionen Euro in neuer Finanzierungsrunde

Grover sagt euch bestimmt etwas: Das Unternehmen bietet in Zusammenarbeit mit Partnern wie Media Markt das Mieten elektronischer Geräte an. Da sind z. B. auch Smartphones, Notebooks oder E-Scooter mit von der Partie. In einer neuen Serie-B-Finanzierungsrunde hat das Unternehmen nun 60 Mio. Euro erhalten. Das Kapital soll vor allem zur Expansion herhalten.

Laut eigenen Angaben wuchs Grover 2020 um das Zweieinhalbfache. Auch Produktinnovationen wolle man mit dem zusätzlichen Geld finanzieren. Grover wolle die Zahl der laufenden Mieten bis zum Jahresende verdreifachen. Die aktuelle Finanzierungsrunde setzt sich aus 45 Millionen Euro von Eigenkapitalinvestoren sowie weiteren 15 Millionen Euro Fremdfinanzierung zusammen. Bestandsinvestoren coparion, Augmentum Fintech, Circularity Capital, Seedcamp und Samsung Next beteiligten sich ebenfalls an der Finanzierungsrunde. Der Fremdkapitalanteil wurde vom europäischen Venture Debt Anbieter Kreos Capital ausgegeben.

Grover will seinen Kunden das Mieten statt des Kaufens schmackhaft machen. Da wirbt man nicht nur mit Kosteneinsparungen, sondern auch mit Nachhaltigkeit. Ob das natürlich immer so realistisch ist, lässt sich lange diskutieren und hängt auch stark von euren typischen Nutzungszeiträumen ab. 2020 setzte Grover in seinem Geschäftsjahr rund 37 Millionen Euro um. Expandieren will man nun 2021 in neue Märkte wie Spanien und auch die USA. Unter den neu geplanten Produkten sind etwa auch ein Abonnement für einen Finanzservice sowie ein erweitertes Angebot für Geschäftskunden.

Zudem ist die Ausweitung des Produktportfolios um neue Kategorien wie Connected-Fitnessgeräte und Gesundheitstracker, Serviceroboter und smarte Haushaltsgeräte geplant. Wie das so läuft, muss man mal sehen: Ich persönlich würde mir sicherlich keinen Fitnesstracker mieten wollen, der schon bei zig anderen Leuten den Schweiß aufgesogen hat – egal wie sehr das Gerät gereinigt worden ist. Mag aber auch mehr so eine Frage der Mentalität sein.

Generell bin ich aber auch nicht der Typ, der gerne Produkte mietet – jedenfalls nicht im Tech-Bereich. Aber ich kann den Reiz durchaus verstehen. Wie ergeht es euch?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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14 Kommentare

  1. „Generell bin ich aber auch nicht der Typ, der gerne Produkte mietet – jedenfalls nicht im Tech-Bereich. Aber ich kann den Reiz durchaus verstehen.“

    Ich sehe darin wenig Nutzen und ein für vermutlich viele potentielle Kunden schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis. Als ich mir das Angebot/Geschäftsmodell aus Neugier angeschaut hatte, als es noch neu war, konnte ich jedenfalls nur das zuvor schon Vermutete bestätigen: etwas weniger Kosten als bei einem Kauf oder einer Finanzierung, dafür am Ende aber eben kein Eigentum, welches man weiterveräußern könnte.

    Sinnvolle (weil wirtschaftliche) Anwendungsfälle fallen mir jedenfalls nur wenige ein. Eine Testmiete, um ein Produkt vor einer teuren Anschaffung zu testen, ohne den Händler als kostenlosen Verleiher zu missbrauchen, zum Beispiel. Aber ein Smartphone oder einen Fitnesstracker auf Dauer zu mieten, um jedes Jahr auf ein neues Modell wechseln zu können, bedient wohl eher Konsumfreude und Bequemlichkeit als Umweltschutz und Kostenersparnis.

    • Man kann die Produkte auch übernehmen. Nach einer Mindestmietdauer und Summe X. Zumindest war das so als ich mir den Dienst aus Neugier angesehen habe.

      • Ja das geht, aber dann halt für einen erheblich (!) höheren Gesamtpreis als wenn man das Gerät gleich gekauft hätte.

    • Ein Beispiel kann ich dir nennen wofür ich es gebrauchen kann.

      Drohne leihen für einmalige Nutzung im Urlaub. Die Drohne ist das typische Teil, was sonst nur rumliegt und max. 2-3 sehr große Einsätze erfährt. Da bin ich mit dem Leihen immernoch günstiger als mit der Anschaffung. Zumal eine Firma wie DJI alle 1-2 Jahre auch noch die Kamerasensoren upgraded und man immer das neuste Modell fliegen kann.

      • Bin Drohnenbesitzer und wenn man Spaß an der Sache hat, dann fliegt man auch außerhalb des Urlaubs bspw. spontan bei Wochenendausflügen. Dann ist aber allein schon aufgrund des Wetters keine Planbarkeit für eine derartige Leihe gegeben.

        • Da geb ich dir vollkommen Recht. Bei schönem Wetter eibfa h Mal raid aufs Feld und fliegen. Mit groover unmöglich.

        • Ich besitze ein FPV Drohne um Spass am fliegen zu haben. Bei Grover würde ich nur Kameradrohnen leihen um entsprechendes Bildmaterial aufzunehmen. Geht mir gar nicht ums fliegen. Und vom platten Land in NRW brauche ich keine Luftaufnahmen.

  2. Miete von Kamera X bei Grover 209 € pro Monat.
    Kauf von Kamera X 1600 €, als Angbiot auch immer wieder darunter.
    Das heißt nach 8 Monaten habe ich den vollen Kaufpreis bezahlt.
    Wenn ich etwas nur für 1 – 2 Monate benötige oder eben nur zum Ausprobieren mag Grover sinnvoll sein.
    Sollte ich ein Teil längerfristig benötigen ist ein Kauf die wesentlich bessere Alternative. Zudem ist es dann mir und kann ich kann es jederzeit wieder verkaufen.

  3. Miete kann sinnvoll sein wenn man ein Produkt nur kurzfristig benötigt oder schlicht testen möchte. Aber dann müssen halt die Konditionen stimmen, und hier ist Grover mit ihren Preisen schlicht maßlos überteuert und unattraktiv.

    Wollte mir z.B. das neue Macbook Air M1 mal näher anschauen und daher mieten. Aber die Preise sind schlicht absurd.
    Grover möchte für 1 Monat Miete bei dem Gerät 135 Euro, das sind über 10% des Neuwerts von dem Gerät. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

    Habe mir das Macbook Air M1 jetzt einfach gekauft, und sollte es mir doch nicht gefallen und ich mit MacOS nicht klar kommen verkaufe ich es halt wieder. Damit fahre ich schon nach einem einzigen Monat Nutzungsdauer günstiger als das grover Angebot. Würde ich 3 Monate leihen würde mich der Spaß 315 Euro kosten. Also gut 25% des Neuwerts von dem ganzen Notebook, und das für eine kurze Miete.

  4. Ich glaube das Grover ein Erfolg wird und zwar aus folgendem Grund:
    Weshalb sind denn Ratenkredite ein Erfolg obwohl man letztendlich mehr bezahlt, als würde man das Produkt direkt kaufen. Ratenkredite ermöglichen es, dass Personen, die nicht den vollen Kaufbetrag auf dem Konto haben, sich dennoch bestimmte Produkte leisten können. Und genau dies wird meiner Meinung nach auch die Hauptzielgruppe von Grover sein: Leute mit wenig(er) Geld, die immer wieder was Neues haben wollen. Das Prinzip hat schon immer funktioniert und wird auch bei Grover funktionieren.

    • Gerade in den letzten Jahren wird aber massiv mit 0% Krediten geworben. Diese sind natürlich unendlich interessanter als für eine Miete mehr zu zahlen und dann nix in der Hand zu haben, danach.

  5. Ich habe jüngst eine Miete eingespielt und warte noch auf einen E-Scooter; da geht es mir vor allem um’s testen, ob ich den (sinnvoll) in meinem Alltag integriere. Wenn ja, war’s etwas verschenktes Geld quasi, wobei während der wahrscheinlich nutzungsintensiven Testphase das hinsichtlich Verschleiß noch verkraftbar ist in dem Fall.

    Und falls es nix ist für mich, habe ich deutlich weniger Geld in den Sand gesetzt, als bei einem Gerätekauf.

    Noch hängt es aber an der Lieferung, da tut sich seit drei Wochen leider nichts.

  6. Habe dort einmal eine VIVE Pro zum Testen für einen Monat geholt.
    Der Service war sehr gut, nur hat die Brille anfangs noch extrem nach Zigarettenrauch gerochen.
    Das ist für mich als Nichtraucher natürlich extrem unangenehm und ich frage mich, wieso sowas bei denen nicht aufgefallen ist/weitervermietet wird.
    Letztendlich hat sich das Mieten für mich aber gelohnt, weil ich jetzt weiß, dass ich mir, wenn die Preise humaner sind und die Verfügbarkeit da ist auch eine VR Brille kaufen werde.

  7. I think this company is a real shitty system, actually. You can’t get any proper customer service because everything is automatized. You can only speak to bots and algorithms are reviewing your order. This means that Grover doesn’t higher people to do customer service and to check who orders what (or just a few) and it contributes to the automatisation of labor. The downside of this, is that labor will be always more precarious. I rather pay more and have proper costumer service and support a company that also gives jobs to people. Not saying that automatisation of labor is the absolute wrong way to go, but the way it is now: one or a few people puts lots of money in their pockets and doesn’t share by giving work opportunities. Is that the future we want?

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