Großbritannien verbietet Technik von Huawei für die 5G-Infrastruktur

Ich hatte bereits vor einiger Zeit darüber gebloggt, dass auch im Vereinigten Königreich beschlossen wurde, Technik von Huawei nicht für die Infrastruktur des 5G-Netzes zu genehmigen. Nun ist das quasi nochmal konkreter und amtlich geworden. Über die Website der britischen Regierung sind die entsprechenden Dokumente öffentlich aufrufbar. Ab September 2021 tritt die Sperre in Kraft und es darf kein Equipment von Huawei mehr für die 5G-Netze verbaut werden.

Stattdessen werden die Mobilfunkanbieter im Vereinigten Königreich Hardware von Nokia und Ericsson einsetzen, welche nun die Gewinner der ganzen Angelegenheit sind. Man geht sogar noch einen Schritt weiter: Bis 2027 sollen die Telekommunikationsanbieter zudem auch ältere Technik von Huawei aus ihrer Infrastruktur entfernen. Die Vorgaben stammen vom Department for Digital, Culture, Media and Sport. Der verantwortliche UK-Minister, Oliver Dowden, bezeichnete Huawei dabei als „höchst riskanten Anbieter“. Er sprach ebenfalls von einer Gefährdung der nationalen Sicherheit durch die Technologien Huaweis.

Damit folgt Großbritannien im Großen und Ganzen der Herangehensweise der USA und deren Blick auf Huawei. Anfang November hatte Huawei noch gebeten sich nicht dem Druck durch die Vereinigten Staaten zu fügen und einen offenen Blick zu bewahren – offenbar vergebens. Huawei mahnte auch, dass die Entscheidung höhere Kosten für Großbritannien verursachen würde.

Laut Dowden verfolge man nun zudem die Strategie, sich nicht von einzelnen Anbietern abhängig zu machen. Die sogenannte „5G Supply Chain Diversification Strategy“ der UK-Regierung soll die Sicherheit der Infrastruktur sicherstellen und dabei unterstützen, weitere Zulieferer für 5G-Technologien zu fördern.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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11 Kommentare

  1. Sparbrötchen says:

    Das ist übrigens dieses Ericsson:
    „End-to-End 5G transport with Juniper“
    https://www.ericsson.com/en/partners/our-partners/juniper-networks

    und Juniper ist dieses Juniper
    „Das Klappern der Juniper-Hintertüren im deutschen 5G-Netz“
    Ericsson setzt Juniper-Router im 5G-Bereich ein und ist Ausrüster der Telekom.
    https://www.golem.de/news/nsa-das-klappern-der-juniper-hintertueren-im-deutschen-5g-netz-2010-151842.html

    • mal anmerke es geht nicht um die router sondern um core elemente

      im core netz wird untereinander unverschlüsselt kommuniziert (zwischen den komponenten)

      bitte lies dir mal folgendes durch
      dort wird auch für nicht fachleute technisch relativ konrekt dargestellt worum es eigendlich geht

      https://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/forschung/artikel/2018/5G-die-zukunft-im-netz/5G-Netze-und-Sicherheit_Fraunhofer-Positionspapier.pdf

      eine sehr sehr gute technische analyse die eindeutig klarstellt huawei hat hier nichts zu suchen

      • „Der Marktausschluss eines Herstellers, wie beispielsweise Huawei, würde das Risiko der staatlichen Einflussnahme reduzieren, jedoch nicht vollständig ausschließen.“
        Das liest sich für mich nicht so wie huawei hat hier garnix zu suchen, der Mix macht es…

    • Also eins steht fest. Irgendein Geheimdienst wird eine Hintertür bekommen. NSA und Partner Geheimdienste (BND ect.) wollen sie anscheinend nicht. Was wäre den passend für Ihre Bedürfnisse? Beachten Sie das sie sich für mindestens einen Geheimdienst entscheiden müssen.

    • Müsste dann nicht auch Ericsson mit den Juniper Routern als „höchst riskanter Anbieter“ gelten?
      Schließlich werden die Netze dank der Hintertüren doch unsicher.

      Huawei hat wenigstens seinen Quellcode offen gelegt und prüfen lassen und beteilgt sich an der Initiative die Netze durch solche Prüfungen sicherer zu machen.

  2. Man verbietet Huawei – weil China – und lässt Nokia zu – inzwischen auch China – ?!

    • Du verwechselst das richtige Nokia mit HMD Global. Die haben nur die Smartphone Sparte abgegeben.

      Antennentechnik ist noch Nokia selbst.

      • HMD ist wie Nokia eine finnische Firma, Sitz ist nicht mal weit weg und in der selben Stadt. Smartphones wurden ausgegliedert weil Nokia selbst für 10 Jahre nach dem Deal mit Microsoft selbst keine bauen durfte.

  3. Damit wird die ehemals geplante und damals von der EU verbotene Fusion zwischen Three & o2 UK wieder wahrscheinlich. Dieser Umbau kosten den britischen Mobilfunkanbietern viel Geld das o2 am liebsten sparen will. Zur Fusion wird wohl erst 2022 kommen da erstmal die Fusion zwischen Virgin-Kabel und o2 ansteht.

    Der Eigner von Three hat vor einigen Monaten bekundet das er noch an einer Übernahme interessiert ist.

  4. Heute wurde bekannt gegeben, dass Siltronic (dt. Waferhersteller) nach Taiwan verkauft wird. Kein großer Aufschrei wie bei Kuka. Die Diskussion um Huawei zeigt jedoch, was passiert, wenn man auf wichtigen techn. Felder (nicht nur Autos) seine Kompetenzen verliert. Vor 20 Jahren wäre solch eine Diskussion nicht geführt worden, weil D damals noch die Technologie beherrschte. Heute beherrschen dafür andere uns.

  5. Ich find es lustig dass Huawei wegen Spionageverdacht beim 5G Ausbau diskreditiert wird.

    Aber über die ganzen anderen Unternehmen die dort unter prekären Bedingungen produzieren lassen, spricht man nur ein Tag wenn es mal in ner Zeitung aufgedeckt wird und danach werden die Produkte weiter gekauft.

    #Kinderarbeit #Zwangsarbeit in Arbeitslagern #verfolgung von moslems und anderen Minderheiten #umweltschutz #hong Kong #das systematische ausschalten von oppositionellen

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