Google Übersetzer: Ab sofort mit geschlechtsneutralen Ergebnissen bei den Übersetzungen

Heutzutage muss man schon ziemlich gut aufpassen, was man schreibt und wie man sich äußert, wenn es um genderbezogene Themen geht. Im Zuge entsprechender Bemühungen, niemandem auf den Schlips treten zu wollen, überarbeitet Google nun auch seinen Übersetzer-Dienst Translate. Bisher hat der Dienst nämlich nicht wirklich zwischen männlich oder weiblich entscheiden können, wenn es um die Ausgabe der übersetzten Worte ging.

So wies die Technologie im Hintergrund beispielsweise Wörtern wie „stark“ oder „Arzt“ automatisch eine maskuline, Wörtern wie „Krankenschwester“ oder „schön“ eine feminine Bedeutung zu. Selbstverständlich gibt es aber auch männliche Krankenschwestern und starke Frauen. Ergo soll die Übersetzung bei solchen geschlechtsneutralen Begriffen direkt sowohl ein männliches als auch ein weibliches Übersetzungsergebnis anbieten:

Bisher funktioniert das Ganze aber lediglich in der Webversion des Dienstes und auch nur bei Übersetzungen von Englisch -> Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch, aber auch von Türkisch -> Englisch. Google verspricht allerdings, dass noch weitaus mehr Sprachkombinationen hierfür folgen sollen und auch die mobilen Apps des Übersetzers mit jener Funktion ausgestattet werden sollen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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25 Kommentare

  1. „Selbstverständlich gibt es aber auch männliche Krankenschwestern….“
    WTF? Wer sagt denn bitte zu einer männlichen Pflegekraft „Schwester“?

    • The Nurse Whisperer says:

      Ich erklärs dir: Wenn der Krankenpfleger erkennt, das er eigentlich eine Schwester ist aber der Termin für die geschlechtsangleichene Operation schlecht gelegt ist, zum Beispiel nach Weihnachten, dann ist er für diese Zeit eine männliche Schwester mit eigener Toilette.

    • Jeder normale Mensch!?! Eine Pflegekraft ist auch was anderes…

      • Der Bundestages hat bereits im Juli 2003 das alte Krankenpflegegesetz (KrPflG) von 1985 novelliert; das 4. Krankenpflegegesetz Deutschlands wurde am 01.01.2004 rechtswirksam. Es wurde eine neue Berufsbezeichnung für die Krankenschwester eingeführt, nämlich Gesundheits- und Krankenpflegerin.

  2. Diese wahnhafte Political Correctness ist in den USA noch viel schlimmer als bei uns, schwappt aber früher oder später immer zu uns rüber. Freuen wir uns also auf die Bauarbeiterin, die Müllfrau und andere gendergerechten Kreationen.

  3. Das klingt noch harmlos, aber da wird dann wohl noch einiges an Sprachverhunzung folgen. Gerade bei ein Übersetz* habe ich für so etwas keinen Bedarf.
    Dann wird ab jetzt eben die russische Datenkrake gefüttert.

  4. Halte ich für absoluten Blödsinn. Das ganze Thema ist eigentlich lächerlich und dementsprechend würde ich mich persönlich nie daran anpassen.

    Wenn ich anderen Menschen erzähle „Die Ärzte im Krankenhaus waren gut“, dann gehe ich davon aus, dass die Leute so intelligent sind, dass sie wissen, dass damit sowohl männliches als auch weibliches Personal gemeint ist bzw. gemeint sein kann.

  5. Vielleicht sollten hier der Autor wie auch die Kommentatoren erstmal nachdenken, bevor sie Schnappatmung bekommen.
    Diese Änderung hat mit genderneutralen Bezeichnungen und political correctness überhaupt nichts zu tun. Es geht schlicht um Sprachrichtigkeit.
    Der Satz „There’s a nurse in the room.“ ist schlichtweg nicht eindeutig. Es kann ein Mann oder eine Frau sein. Im Deutschen müssen wir uns aber für Krankenschwester oder Krankenpfleger (und damit für ein Geschlecht) entscheiden. Alternativ könnten wir „Pflegekraft“ sagen. DAS wäre geschlechtsneutral.
    Insofern ist es von Google einfach nur eine Bemühung, korrekte Übersetzungen zu liefern, da der Nutzer im Zweifel nicht weiß, ob das Geschlecht in der Ausgangssprache eindeutig ist oder nicht. Ihr könnte alle wiederkommen und schimpfen, wenn Google Pflege*schwester*bruder*kraft übersetzt. Bis dahin ist es aber einfach nur sinnvoll so.

    • Eben doch. Folge dem Link im Artikel:

      „And we’re already thinking about how to address non-binary gender in translations, though it’s not part of this initial launch.“

  6. Gibt’s für die Formulierung, „niemandem auf den Schlips treten zu wollen“, eigentlich auch schon gendergerechte Übersetzungsvorschläge?
    [*wegduck*]

  7. Daniel Düsentrieb says:

    Hier tun sich leider menschliche Abgründe auf.
    Google geht mit der Zeit, finde ich sehr lobenswert und gut.

  8. Als ob wir sonst keine Probleme hätten.

  9. je kaputter die Gesellschaft wird, desto schlimmer wird es für Leute die noch normal Leben wollen, als Familie, mit klar definierten Rollen und Geschlechtern.
    Warum wird dieser Unsinn gefördert, anstatt diesen vom System/Medien zerstörten Seelen zu helfen?

  10. An diesem Gender-Irsinn erkennt man wie krank diese Gesellschaft ist.

  11. Was muss das für ein glückliches Land sein, das so wenige Probleme hat, dass es seine Ressourcen für Gender-Studien verschwenden kann. Aber der Schein trügt, wir haben einen ganzen Sack voller Probleme, die zurzeit noch mit Geld zugekleistert werden. In den nächsten Jahren werden diese Probleme jedoch für jedermann (!) sichtbar ihre wahre Gestalt zeigen. Dann ist Schluss mit lustig und zum Glück auch mit diesem Gender-Unsinn.

  12. Auch wenn morgen aus meinem Rossmann-Markt die Rossfrau würde – alles scheinheiliger Gender-Schwachsinn. Erfahrungsgemäß rein äußerlich, mechanisch vollzogen. Kann man sich schenken.

  13. Die Welt hat wohl keine anderen Probleme.

  14. Bei diesem ganzen Gender-Unsinn muss ich immer an „Leben des Brian“ denken.
    Dort gab es damals eine herrlich irrwitzige Gender-Diskussion, über die ich mich als Jugendlicher köstlich amüsiert habe.
    „Sten“ wollte ja „Loretta“ genannt werden und Babys haben….
    Hätte ich damals geahnt, das diese Schwachsinn einmal in der Realität wahr werden würde, wäre mir das Lachen wohl im Hals stecken geblieben. Bei aller Gleichberechtigung und Förderung von Frauen (bspw. in technischen Berufen) ist es schon fast beängstigend mit welcher missionarischen Inbrunst manche Leute/Leutinnen jeden/jede mit ihrer verqueren Idiologie beglücken wollen. 😉
    Interessanterwiese meist die Klientel, die nicht müde wird, gegen Diktatur, Faschissus und Rassismus zu wettern. Dass sie selbst eigentlich ähnlich unterwegs sind und genau so dogmatisch agieren, scheinen sie dabei nicht zu bemerken.
    Für alle, die die fast prophetische Szene noch einmal sehen wollen:
    https://www.youtube.com/watch?v=EZ_WFfvsrLI

  15. Warum eigentlich „Google Übersetzer“ und nicht „Google Übersetzerin“?

  16. Es gibt noch viele riesige Baustellen bei Google Translate (und auch oft die gleichen bei DeepL). Mir fällt auf, dass bei der Übersetzung von oder in eine Sprache, die nicht Englisch ist, immer der Umweg über das Englische genommen wird. Leider führt das zu vielen Fehlern, die sonst leicht vermeidbar wären. Kürzlich übersetzte ich einen Spanischen Satz, in dem WIR groß geschrieben war. Auf Spanisch „NOSOTROS“. Raus kam „USA“. Ihr wisst warum ^^

    Ein anderes Problem ist, dass im Englischen nicht zwischen „du“ und „Sie“ unterschieden wird, anders als z.B. im Spanischen, Französischen oder Russischen. Bei der Übersetzung ins Deutsche verwendet Google Translate immer „Sie“ für „you“. Seltsam, wenn man private Unterhaltungen übersetzt. Auch mit dem Spanischen „su“/“sein“ oder „ihr“ (3.Person Singular UND Plural) entstehen oft unverständliche Konstrukte, deren Logik ich noch nicht ergründen konnte 😉

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