Google Stadia: Zweistellige Millionenbeträge flossen für Titel wie „Red Dead Redemption 2“

Google Stadia hat es nicht leicht: Mit vielen Versprechungen angekündigt, startete Googles Cloud-Gaming-Plattform in einem Zustand, der eher an eine Beta erinnerte. Auch 4K erwies sich letzten Endes als eine Mogelpackung. So bewarb Google seinen Dienst damit, dass man mehr als die kombinierte Leistung der PS4 Pro und Xbox One X biete – erzielte aber in Spielen dennoch schlechtere Ergebnisse. Zuletzt schloss man recht abrupt sein eigenes Entwicklerstudio. Hinter den Kulissen soll es weitere Tumulte geben, wie der für seine investigativen Recherchen bekannte Jason Schreier beleuchtet hat.

So sei das Problem, dass Google es gewohnt sei, neue Dienste erst einmal als Beta zu starten und sie auch lange in diesem Status zu belassen. Das wäre auch für Stadia angemessener gewesen. Man zog dies intern auch in Erwägung, konnte sich dann aber nicht darauf einigen. Vor allem Phil Harrison, der Chef von Stadia, habe das blockiert. Das habe dazu geführt, dass Stadia 2019 „final“ startete, eigentlich aber einer Beta entsprach – was von Testern wie Spielern bemängelt wurde. Auch konnten sich nur wenige Spieler mit dem Geschäftsmodell anfreunden: Zusätzlich zu monatlichen Gebühren, um die beste Qualität nutzen zu können, müssen grundsätzlich alle Games separat erworben werden – Ausnahmen sind lediglich, vergleichbar mit PlayStation Plus oder Xbox Live Gold, einige Titel als Bestandteil des Pro-Abonnements.

Anonyme Quellen haben Schreier zugesteckt, dass Stadia seine internen Ziele mit Pauken und Trompeten verfehlte. So seien die monatlich aktiven Nutzer, die man erwartet habe, jeweils um Hunderttausende hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem sei Google auf seinen Stadia-Controllern so sehr sitzen geblieben, dass man im Grunde keine Wahl gehabt habe, als sie Ende des letzten Jahres zu verschenken, um sie überhaupt loszuwerden. Ein Problem sei gewesen, dass Harrison, der selbst aus der Gaming-Branche, stammt, mit seiner Herangehensweise mit der typischen Google-Kultur kollidiert sei.

Harrison war zu den jeweils schlechtesten Zeitpunkten bei Sony bzw. Microsoft tätig: Zum einen war er bei Team Sony, als jene die PlayStation 3 veröffentlichten, welche anfangs wegen ihres hohen Preises verhöhnt wurde. Bei Team Xbox war er tätig, als die Xbox One veröffentlicht wurde und mit ihrem Fokus auf Multimedia anfangs zum Spott der Community wurde. 2018 wechselte er zu Google, um Stadia zu betreuen. Auch dieses Projekt wird bisher eher kritisch beäugt.

Demnach habe Google dann auch den Geldbeutel geöffnet, um Publisher zu bewegen, Triple-A-Titel für Stadia zu portieren. Zweistellige Millionenbeträge seien geflossen, um Games wie „Red Dead Redemption 2“ für Stadia zu sichern. Doch die Adoption durch Gamer sei bisher eher enttäuschend. Und ohne exklusive Spiele werde es für Stadia laut Schreier extrem schwer werden. Hier muss man also abwarten, was die Zukunft bringt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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34 Kommentare

  1. Stadia ist von der Technik gut. Aber ist halt Google. Genau so kenne ich Google nämlich auch selbst aus der Nutzererfahrung. Es läuft nicht sofort, dann kümmern wir uns auch nur noch halbherzig darum. Support gibts bei Google eh keinen und das führt, sobald es mal Probleme gibt, zu Ärger aller Art.

    Stadia ist also das typische Google-Produkt. Was das begeistert nicht sofort alle Menschen der Welt? Dann los, Studios schließen und nur noch die Plattform bereitstellen.

    Aber ganz ehrlich? Weder Microsoft noch Sony werden daran Interesse haben und Steam wird, wenn sie nicht komplett dumm sind, bald auch etwas in die Richtung bereitstellen, damit Entwickler quasi eine Streaming-Option aktivieren können. Wer braucht da noch was von Google? So krass besser als andere ist es dann auch nicht. Selbst OnLive hat damals doch super funktioniert, wenn man schnelles Internet hatte. Es war halt nur fünf Jahre zu früh da. Damals hatte noch keiner schnelles Internet und selbst heute… naja. Andere Thema.

  2. Ich bin kein Fan von Konsolen und habe mir dennoch für 70 Euro das Starterkit bestellt. Derzeit bin ich noch im Testmonat vom Pro-Abo. Was ich an Stadia gut finde ist, dass man wirklich einfach an jedem beliebigen Gerät spielen kann. Sogar ein altes Chromebook funktioniert und natürlich per Chromecast auch ein Fernseher oder mein Rechner.

    Soweit ich gesehen habe, braucht man nicht einmal ein Abo und kann die Spiele einfach kaufen. Das ist für mich ein guter Deal, da ich kein Konsole für 500 Euro kaufen muss.

    Google hat es aber durch die Kommunikation leider geschafft, dass jeder Nutzer den Dienst als bald vorbei ansieht. Das ist echt dämlich und man ist sowas ja auch leider von Google gewohnt. Das ist natürlich doofes Marketing – denn wer will sich schon Hard- und Software bei einem Dienst kaufen, der mehr oder weniger schon auf der Abschussliste von Google zu stehen scheint. Wenn ich mir für 50 Euro ein Spiel kaufe und davon ausgehen muss, dass ich es in 2 Jahren nicht mehr spielen kann, ist das keine schöne Perspektive.

  3. „Zusätzlich zu monatlichen Gebühren, um die beste Qualität nutzen zu können, müssen alle Games separat erworben werden.“

    Man kann es noch so häufig schreiben, es bleibt Unsinn.

    • André Westphal says:

      Weil? Du benötigst das Pro-Abo um 4K zu nutzen. Willst du aktuelle Spiele nutzen, musst du sie zum Vollpreis kaufen. Dein Gegenargument?

      • Es ist nicht exakt formuliert.
        Du musst nicht alle Spiele kaufen, es gibt auch viele Spiele, die man während des laufenden Abos kostenlos spielen kann.

        • André Westphal says:

          Na ja, das gibts bei PS Plus und Xbox Live Gold ebenfalls – ändert aber nichts daran, dass du grundsätzlich Spiele zum Vollpreis kaufst und das eine vollkommen korrekte Aussage ist.

          • Sorry, das ist eben nicht korrekt.

            Das Modell hat irgendwie viele Interessierte überfordert, auch die Fachpresse macht es oft leider nicht besser.
            Das Modell kann man mit Amazon Prime vergleichen:
            Du bezahlst ein Abo und bekommst kostenlose Lieferung, Musik, Serien und Filme während der Laufzeit.
            Produkte und nicht inklusive Filme muss man aber weiterhin noch extra bezahlen. Wenn ich das Abo kündige, kann ich meine gekauften Produkte weiterhin nutzen.
            Die Aussage: Bei Amazon Prime kosten ALLE Filme und Serien nochmal extra, ist trotzdem falsch.

            • André Westphal says:

              Mit Amazon Prime ist das null vergleichbar, weil du da ein sehr breites Angebot an Titeln bekommst. Stadia bietet dir erst einmal das Programm zum Vollpreis an. Es gibt weder exklusive Inhalte (wie bei Prime Video) noch eine Flatrate (wie z. B. beim Game Pass). Vielmehr kaufst du Titel zum Vollpreis und bekommst im Abonnement einige (ältere) Spiele jeweils dazu. Das ist eher vergleichbar mit PS4 und Xbox – wo du im Abo von PS Plus oder Xbox Live Gold auch monatlich ältere Titel bekommst, aber grundsätzlich auch Spiele zum Vollpreis erwirbst.

              Bei Amazon Prime kosten übrigens keinerlei Filme oder Serien etwas – was du meinst, ist der von Prime unabhängige, digitale Shop für Filme und Serien. So oder so passt der Vergleich also leider wirklich in keinem Punkt.

              • Es tut mir leid, dass du als Autor nicht einmal einen kleinen Formulierungsfehler
                eingestehen kannst und statt dessen versuchst dich herauszuwinden.
                Es gibt eine lange Liste von Spielen, die man während des Abos kostenlos spielen kann. Ja es sind ältere Spiele, Indie Titel usw. Die für Casual Spieler, oder auch für Fans genau dieses Genres interessant sein können.

                Du hast jedoch behauptet, dass man ALLE Spiele extra kaufen müsste. Das ist aber eine inkorrekte Aussage.
                Dann müsste man ja für die älteren Spiele und Indie Titel auch extra bezahlen, was aber nicht so ist.

                • André Westphal says:

                  Das ist kein Problem, das habe ich oben korrigiert / ergänzt. Ändert aber nichts daran, dass der Vergleich mit Prime, den du nun angestellt hast, extrem irreführend ist. Denn Stadia ist schlichtweg keine Flatrate.

              • Eigentlich haben es meine Vorredner schon erklärt. Man bekommt aber das Gefühl, dass du es nicht verstehen willst.

                Ich habe z. B. einen Account mit 30-35 Spielen. Ich habe noch kein einziges Spiel gekauft, aber schon 200 Spielstunden.

                Jetzt lies bitte nochmal deinen Satz, den ich zitiert habe.

                • André Westphal says:

                  Die Formulierung habe ich geändert, allerdings sind es eben die Ausnahmen auf die ihr euch bezieht. Grundsätzlich müssen die Spiele bei Stadia gekauft werden – genau wie an anderen Plattformen.

                  • Trichinas says:

                    „…- genau wie an anderen Plattformen.“
                    Nur bei Stadia wird es als Mangel dargestellt.
                    Merkst du auch, oder?

                    • André Westphal says:

                      Weil du bei anderen Plattformen im Gegensatz zu Stadia z. B. kein Abonnement benötigst um 4K zu nutzen, um nur einen Aspekt zu nennen. Dazu kommt, dass du (glücklicherweise) an Konsolen die Möglichkeit hast Spiele auch wieder zu verkaufen, wenn du sie durchgespielt hast – zumindest wenn man noch phsysisch kauft.

                      Bei Stadia muss ich eine Gebühr zahlen UND Spiele kaufen, wenn ich in 4K spielen möchte. Das muss ich an anderen Plattformen eben nicht. Dazu kommt, dass Stadia weitere technische Nachteile hat: Latenzen, Videokompression und generell eine technische Leistung, die in nicht dem entspricht, was beworben wurde.

                      Zumal Stadia eben vorhatte „die Zukunft des Gamings“ zu bieten – nicht meine Aussage, sondern die von Phil Harrison. Aktuell ist man aber eher dabei in der Gegenwart anzukommen. Entsprechend schlecht fällt ja offenbar auch die bisherige Adoption aus.

                      Natürlich hat Stadia auch positive Aspekte – der Dienst ist aber aktuell nicht ausgereift und wurde von Google vollkommen overhyped und wird vom Hersteller selbst halbherzig supported. Da muss sich Google aber entscheiden: Entweder sie wollen wirklich was reißen, oder sie lassen es sein. Derzeit stecken sie mal den Fuß ins kalte Wasser, um zu gucken was passiert – das reicht nicht aus.

                      Microsoft und Sony waren auch mal Newcomer, aber die haben sie etabliert, weil sie wirklich in die Vollen gegangen sind – bei Sony gings damals schnell, Microsoft hat auch gebraucht. Aber beide haben nichts Halbherziges gemacht, das war der Unterschied.

      • Kai Sabelgunst says:

        Oh nein, Spiele kaufen? Wer macht denn sowas, auf der Playstation und der Xbox bekommt an die doch geschenkt. Dafür darf man noch 10€ im Monat zahlen um Online zu spielen und muss nur eine Konsole für 500€ kaufen. Das ist ganz klar günstiger als einfach nur das Spiel zu kaufen, das man EH machen muss.

        • André Westphal says:

          Die durchschnittlichen Spielepreise sind an beiden Konsolen niedriger als bei Stadia – und du kannst die Spiele sogar wieder verkaufen oder verleihen, wenn du das möchtest. Dazu kommt ein vielfach breiteres Angebot. Die Kosten, die du also anfangs in die Hardware investierst, holst du damit relativ schnell wieder rein. Zumal es an der Xbox sogar eine Spiele-Flatrate gibt: den Game Pass. Wer den abonniert, kann tatsächlich ohne weitere Käufe auskommen. Und nein, das ist mit Stadia Pro nicht vergleichbar, weil Stadia Pro eher Xbox Live Gold entspricht.

          Stadia hat auch Vorteile: Wie die Flexibilität bei der Gerätewahl. Aber das Geschäftsmodell wird weitgehend abgelehnt, wie man an der Adoption ja auch sieht.

  4. Glaube nicht das Google auch nur Ansatzweise das Geschäft verstanden hat, die wollen das Menschen zu Ihnen wechseln die in ihr Hobby mehre hundert Euros investieren wollen pro Jahr, Die Kunden wollen dafür Kontinuität, etwas exklusiven Content mit denen sie sich vermeintlich von den anderen absetzten können.

    • André Westphal says:

      Stadia könnte ja etwas für Casual-Gamer sein, aber die nimmt man im Marketing mit markigen Ansagen wie „10,2 TFLOPs“ gar nicht ins Visier – und Gelegenheitsspieler interessieren sich auch wenig für Core-Games wie „Cyberpunk 2077“. Somit bleibt als Zielgruppe so eine Mischung aus Casual und Core übrig: Spieler, die einerseits keine Konsole kaufen wollen, andererseits aber doch Core-Games zocken möchten. Diese Gruppe dürfte sehr, sehr klein sein.

      Das ist von Anfang an das Problem von Stadia gewesen. Core-Gamer sind ohnehin eine spezielle Gruppe, da ist es sehr schwer in den Markt mit einer neuen Plattform zu kommen. Exklusive Titel wären ein Weg gewesen, hätte man da irgendwann eine „Killer-App“, also ein Spiel, das die Möglichkeiten der Cloud nutzt und die Zugkraft hat wie ein „Horizon Zero Dawn“, ein „Spider-Man“ oder ein „Halo“. Nichts Geringeres würde Stadia brauchen.

      Das Prinzip des Cloud-Gamings hat definitiv eine Zukunft, steckt aber noch in den Kinderschuhen. Irgendjemand wird da am Ende führen: Amazon, Nvidia, Microsoft… Aber auf Google würde ich persönlich leider als letztes wetten.

      • Ich glaube nicht, dass die Gruppe der CasualGamer die auch CoreGames spielen wollen so klein ist.
        Ich gehört dazu und finde die aktuellen Konsolen völlig überteuert für Spielzeug. Vor allen, wenn man jedes Game noch extra kaufen muss.
        Stadia bietet mir hier die Möglichkeit Spiele casual zu spielen ohne mir eine Konsole hinstellen zu müssen. Wo soll die auch hin? U zu groß für den Schrank und ihren im Raum? Ich bin ja keine 12 mehr

        • André Westphal says:

          Die bisherige Adoption zeigt ja eher, dass die Zielgruppe offenbar überschaubar ist – oder sich nicht angesprochen fühlt. Vielleicht kann Google das natürlich noch rumreißen, wobei es da am eigenen Willen scheitern könnte. Da man Stadia etwa für den Chromecast nicht einmal zum Launch des neuen Modells lieferte, scheint mir auch intern der Elan recht gebremst zu sein.

          • verraeter says:

            Ich denke auch, dass die Gruppe nicht so klein und vor allem finanzkräftig ist. Vermutlich die meisten Menschen mit Arbeit und Familie. Da kommt man nicht mehr so viel zum zocken. Die Zeit nehme ich mir dann nur für Top-Spiele, also Cyberpunk, Wolfenstein, CoD, Witcher etc. und nicht für den Landwirtschaftssimulator. Man könnte sich die Investition in einen Gaming-PC sparen und sogar überall mit gutem Internetanschluss spielen. Wenn ich allerdings nur so eine kleine Auswahl habe macht es das uninteressant. Und das die Protierung alter Spiel sich nicht lohnt sollte auch nicht verwundern. Das werden die meisten schon gespielt habe, wenn sie es interessant finden.

            Dazu kommen dann noch die schwankende Qualität. Das Spiel an sich funktioniert zwar immer, aber bei AC Valhalla hatte ich immer wieder starke Einbrüche in der Grafikqualität. Vor allem Abends und am Wochenende, wenn man, wie offensichtlich die meisten anderen, mal Zeit zum spielen gefunden hat.

      • Denke auch das ist alles am Anfang und die Content Pusher wie Steam, GoG oder Epic sind da noch gar nicht offiziell mit eingestiegen, denn ich denke das wird dann interessant wenn ich z.B. für meine Steam Bibliothek kein extra lokales Gerät mehr benötige und ich dies über die Steam App auf meinem TV aufrufen kann sind wir im Massenmarkt das wird aber sicherlich noch 5 bis 10 Jahre dauern und wer weiss vielleicht versteht sich mit Stadia irgendwann als Middle Ware zwischen Endkunden und Content pusher wie Stream usw

  5. Game Streaming in DE wird auch in absehbarer Zeit nicht funktionieren, dafür fehlt es überall an ausreichender und bezahlbarer Infrastruktur.

    Wenn ich bedenke, wie fast jeden Abend meine Kabelleitung mal richtig runter drosselt, weil zu viele Haushalte, die die selbe Leitung nutzen, gerade Netflix oder ähnliches anmachen, dann wird das nichts. Und mehr in Internet investieren für eine Telekom-Leitung (die auch nicht immer stabil ist), wird nicht jeder wollen.

    Also das ganze Geschäftsmodell ist noch stark am Wanken..

    • Sebastian says:

      Das Geschäftsmodell Kabelinternet?

      • Schließt es im Prinzip mit ein, ja. Stadia setzt eine funktionierende Internetleitung voraus, heißt performante Infrastruktur. Das ist ein stark einschränkender Faktor.

  6. Es ist Schade, dass Google nicht in der Lage ist eine anständige Strategie zu verfolgen und richtig zu kommunizieren.
    Denn Stadia ist sehr gut und hat noch viel mehr Potenzial. Man hätte es in der Tat zunächst als Beta laufen lassen sollen und den Mund nicht zu voll nehmen dürfen. So stürzt sich die „Presse“ leider auf jeden Furz und die Internetlemminge springen auf den Zug auf. Echt gruselig was da teilweise für Artikel und Kommentare entstehen.

    Ich war zu Beginn auch sehr skeptisch, keine Frage. Aber nun nutze ich den Dienst seit vielen Monaten und es wurde immer besser. Perfekt? Bei weitem nicht. Interface grütze, Bild bei weitem nicht so scharf wie auf einer Konsole oder dem PC. Aber einfach super bequem. Kaufen => Spielen.

    Gerade eine Xbox Series X erhalten und erstmal Spiele downloaden. Alter nervt das. Valhalla über 60 gb. Bei meiner Leitung (100 Mbit/s) Gute 2 Std. und gefühlt ist der Download auf Konsolen noch langsamer als auf dem PC. Hatte ich schon keinen Bock mehr.
    Abends noch kurz ne Runde im Bett zocken? Nö, müsste ich den Klotz mit ins Schlafzimmer schleppen.

    Und genau das sind die Vorzüge von Stadia. Wenn jetzt in Sachen Leistung noch eine Schippe draufgesetzt wird (vor allem 60 fps), wäre ich sehr zufrieden. Meiner Meinung nach ist das die Zukunft. Nicht für alle, aber für die Leute, die einfach zwischendurch gerne mal was zocken.

    Was mich einfach mega nervt ist dieser ständige Hass. Aber das ist das Internet. Ist ja nicht erst seit Stadia so. Einfach offen für neues sein und anderen den Spaß lassen wäre ja zu einfach.

    • Ehm, was soll denn der Satz „Muss ich den Klotz mit ins Schlafzimmer schleppen“? Du unterschlägst gerade völlig, dass sich XBOX Games ebenfalls streamen lassen.

  7. Sebastian says:

    Plot Twist: Google nimmt noch mal Geld in die Hand und wird zum Unterbau von Steam Streaming.

    • Würde Valve nie machen, so wie ich sie einschätze. Würde vermutlich auch kein anderer machen. Wer will sich denn freiwillig an Google binden? Auch APIs etc. haben die ja gerne mal einfach eingestellt, wenn der Erfolg ausblieb. Entwickler werden da also auch nicht gleich »juhuuu« rufen. Der Terraria-Entwickler wollte das Spiel ja auch nicht auf Stadia releasen, weil es ihn nervt, dass Google seinen Account ohne Grund geblockt hat und daraufhin nicht mehr ansprechbar war. Alles in allem… wenn Google es nicht selbst macht und es Alternativen gibt, glaube ich nicht daran.

  8. Das einzige, was mich an Stadia stört, ist, dass man meistens ein Abo braucht, um Spiele im Angebot kaufen zu können. Ein Abo wegen eines Spieles abzuschließen, wenn man kein 4K braucht und an diesen Indie-Games nicht interessiert ist, macht für mich keinen Sinn. Das sollen sie ändern. Das hält die Menschen davon ab, dort Spiele zu kaufen. Damit verlieren sie Kunden.

    • Trichinas says:

      Ich verstehe im Grundsatz deine Argumentation.
      Aber sieh es doch mal so:
      Du musst dir keine Konsole/PC zum Preis von X kaufen, um Spiele (die auf Stadia verfügbar sind) zu spielen. Die Ersparnis ist dein Budget von x Euro.
      Wieviele Spiele kannst du dir aus diesem Budget, abzüglich der Investition in Controller/Chromecast falls gewünscht, leisten bis dieses fikitve Budget verbraucht ist?
      Bei mir persönlich geht diese Rechnung sehr gut auf, da ich trotz Pro-Abo noch lange nicht in den Kosten-Dimensionen einer neuen Konsole angekommen bin.

      • André Westphal says:

        Dafür zahlst du aber für Spiele bei Stadia mehr und musst mit einem wesentlich kleineren Angebot leben – und der Unsicherheit, wie lange Google die Treue hält. An den Konsolen hat man ja glücklicherweise noch die Chance Games auch wieder zu verkaufen und zu verleihen – und gebraucht zu kaufen. Zumal die Preise da bei physischen Ladenversionen wesentlich schneller fallen, weil die Händler sich untereinander bekriegen.

        Wenn man nur digital kauft, sind diese Preisvorteile geringer. Ansonsten denke ich, dass man bei Stadia dann, wenn man häufiger Spiele kauft, schnell draufzahlt. Dazu kommen halt die qualitativen Einbußen durch die Latenz und die Videokompression – davon sieht man auf einem kleinen Screen eher wenig, auf einem TV aber sehr wohl recht viel, wenn man vorher auch mal an einem PC oder einer Konsole gezockt hat.

        Der Vorteil von Stadia ist vor allem die Flexibilität, also dass man nicht auf ein Gerät festgelegt ist.

  9. Ich hab seit Dezember Stadia und bin völlig glücklich! Keine Patches herunterladen. Starten, spielen, fertig!

    Ich hab Stadia flankierend zu einer Switch und kann so auch auf AAA Titel, die es auf der Switch nicht gibt, zugreifen!

  10. Schade, jetzt fallt ihr wieder in alte Muster zurück und springt auf den, im Übrigen schon vor Tagen abgefahrenen, ShitStorm Zug auf.
    Die Konsolen kosten übrigens auch Geld, gerne auch mit Abo nur um online spielen zu können. Spiele müssen dann aber natürlich genauso gekauft werden. RDR2 ist einer der Start Titel bei Stadia gewesen. Insofern wurde da nicht aufgrund irgendwelcher Fehlentwicklungen finanziell nachgeholfen. Der Autor dieses Artikels sollte mal darüber nachdenken, wie man sachliche und gut recherchierte Artikel schreibt.
    Was leider nicht abzustreiten ist, ist die unfassbar unfähige Marketing Abteilung bei Google. Es ist mir unbegreiflich, wie man in so kurzer Zeit so viele Fehler machen kann und damit ein wirklich gutes Produkt in der Öffentlichkeit sehr schlecht dastehen lässt…

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