Google Pixel 3 XL im Test: Ein erster Blick

Google hat letzte Woche offiziell die neuen Smartphones Pixel 3 und Pixel 3 XL vorgestellt. Ich hatte die Gelegenheit mich vorab eine Weile mit dem größeren der beiden Geräte, dem Pixel 3 XL, zu beschäftigen. Dabei habe ich sogar kleinere Überraschungen erlebt, welche vielleicht Fans der Pixel 2 und Pixel 2 XL vor den Kopf stoßen könnten.

So hat Google für das Pixel 3 XL einige Aspekte des Vorgängermodells übernommen, aber auch Details angepasst, die auf den ersten Blick marginal wirken, aber umfangreiche Folgen haben könnten. Etwa halte ich es für eine Fehlentscheidung, dass man die traditionellen Navigations-Buttons gegen eine Quasi-Gestensteuerung ausgetauscht hat. Darüber hatte Sascha ja schon gebloggt. Doch bevor ich mich weiter auslasse, ist hier ein Blick auf die technischen Daten des Smartphones.

Auszug Technische Daten Google Pixel 3 XL

Bildschirm Fullscreen 6,3 Zoll QHD+ (2.960 x 1.440 Pixel) OLED mit 523ppi, Format 18.5:9, Corning Gorilla Glass 5, Always-on-Display, Now Playing, HDR Support (UHDA-zertifiziert), Kontrast 100,000:1, Super Kontrast „True black level“,
24-bit Farbtiefe / 16,77 Millionen Farben
Abmessungen und Gewicht: 76,7 x 158,0 x 7,9 mm bei 184 Gramm
Speicher: 64 oder 128 GB, nicht erweiterbar, aber unbegrenzter Platz in höchster Auflösung für Google Fotos für Uploads der kommenden drei Jahre
Prozessor: Qualcomm Snapdragon 845 mit acht Kernen und 2,5 GHz + 1,6 GHz Takt, GPU Adreno 630, Pixel Visual Core, Titan M Security Module
Arbeitsspeicher: 4 GB LPDDR4x RAM
Kamera: 12,2 MP Dual-Pixel, Autofokus mit Zweipixel-Phasenerkennung, optische + elektronische Bildstabilisierung, Spektral- + Flackersensor, ƒ/1.8 Blende, Sichtfeld: 76°
Videoaufnahme: 4K mit 30 fps
Front-Kamera: 8MP Weitwinkel- und normale Kamera
Weitwinkel: ƒ/2.2 Blende, Sichtfeld 97°, fester Fokus Normal: ƒ/1.8 Blende, Sichtfeld 75°, Autofokus mit Phasenerkennung
Akku: 3.430 mAh (fest verbaut)
Betriebssystem: Android 9.0 Pie
Schnittstellen: USB Type-C (USB 3.1), Gen 1 Single Nano SIM, Wi-Fi 2.4G + 5GHz 802.11 a/b/g/n/ac 2×2 MIMO Bluetooth 5.0 + LE
NFC, Google Cast, GPS, 4G LTE
Weiteres: Kompatibel zu Google Daydream, Fingerabdruckscanner an der Rückseite, Stereo-Lautsprecher, drei Mikrofone zur Rauschunterdrückung, Active Edge

Die Optik und Haptik des Google Pixel 3 XL

Äußerst gut gefällt mir am Pixel 3 XL, das sei als erstes erwähnt, die Glasrückseite. Normalerweise sieht man auf derlei Oberflächen nach 2 Sekunden so viele Fingerabdrücke, als hätte man sein Smartphone nach dem Frühstück durch einen Kindergarten gereicht. Deswegen bevorzuge ich Rückseiten aus Metall oder sogar Plastik. Google hat das Glas der Rückseite allerdings geätzt, damit es eben nicht jeden Fettgriffel im Gedächtnis behält.

Ob der Notch an der Vorderseite hätte sein müssen? Das ist eine andere Frage, denn durch den Lautsprecher, gibt es an der Unterseite immer noch einen verhältnismäßig breiten Rand. Der Notch beherbergt dabei die Sensoren, Kamera und auch einen Speaker. Er ist kleiner als etwa beim Xiaomi Mi 8, aber größer als bei den Teardrop-Varianten, welche Oppo aktuell so raushaut. Ich empfinde den Notch als völlig in Ordnung und sehe ihn als Kompromiss, der nicht stört.

An der Unterseite ruht natürlich der Anschluss für USB Typ-C. Zudem ist dort auch der SIM-Einschub platziert. Einen Slot für microSD-Speicherkarten gibt es nicht. Auf einen Anschluss für 3,5-mm-Audio verzichtet Google ebenfalls, so wie mittlerweile viele Hersteller. Rechts am Gerät sitzen wiederum der Power-Button und darunter die Lautstärkewippe. Daran musste ich mich hart gewöhnen, denn an meinem eigenen Xiaomi Mi 8 ist die Reihenfolge der Tasten genau umgedreht. Mehr als einmal tappte ich also versehentlich auf den Power-Button, als ich nur die Lautstärke verstellen wollte.

Freilich findet ihr an der Rückseite des Pixel 3 XL den Fingerabdruckscanner. Außerdem ist hier die Kamera samt Blitz zu finden. Ungewöhnlich minimalistisch wirkt der Single-Kamera-Aufbau in den Zeiten, in denen schon Vierfach-Kameras bei Smartphones Einzug halten. Da ist das Gerät von Google also fast schon erfrischend.

Insgesamt vermisst manch einer dabei vielleicht beim Pixel 3 XL den Wow-Faktor eines Huawei P20 Pro oder eines Samsung Galaxy S9+. Aber darauf legt es Google auch gar nicht mit seinen Smartphones an. Stattdessen bietet das Pixel 3 XL ein aufgeräumtes Design, sehr gute Verarbeitung sowie eine tolle, pragmatische Rückseite, an der man nicht gleich jeden Fingerabdruck sieht.

Die Software des Google Pixel 3 XL

Google setzt auf Android 9.0 Pie mit seinem Pixel Launcher. Wie eingangs erwähnt, hat Google sich dabei entschieden die traditionellen Navigations-Tasten ad acta zu legen. Stattdessen setzt man allgemein auf Gesten. Dumme Idee, wie ich finde. Denn man ändert gerade so viel, dass es nervt, aber gleichzeitig wiederum so wenig, dass es keinen Mehrwert hat. Das ist natürlich nur meine Meinung, jeder muss das für sich beurteilen.

Das Ergebnis ist jedenfalls, dass ihr am unteren Bildschirmrand nun statt dreier Tasten einen einzelnen Balken erspäht. Es wird also durch die Gestensteuerung auch kein Platz auf dem Screen gespart. Wischt ihr das Ding nach oben kommt ihr in den Manager für die laufenden Apps und könnt Tasks killen bzw. zu anderen Anwendungen wechseln. Wischt ihr nun nochmals nach oben, so gelangt ihr zum App Drawer.

Allerdings ist die neue Art der Bedienung wiederum nicht so schlimm, wie man anfangs denkt: Denn sobald die Möglichkeit besteht zurück zu gehen, taucht die Taste für „Zurück“ auch wieder unten auf. Mir erscheint dieser Wechsel eben nun letzten Endes etwas halbgar. Man wollte gerne etwas Neues machen. Und ja, die Bedienung ist nun etwas anders – aber eben nicht schneller oder besser, wie ich finde.

Ansonsten bietet das Google Pixel 3 im Wesentlichen das pure Android. Alles läuft rund und verzögerungsfrei, verspielte Elemente, wie man sie von China-Herstellern kennt, bleiben aus. Wer einmal ein Smartphone mit purem Android genutzt hat, etwa die Android-One-Modelle diverser Hersteller, weiß worauf man sich einstellen kann. Google bietet aber auch ein Ambient Display, so dass der Bildschirm eben auch im gesperrten Zustand etwa die Uhrzeit anzeigen kann.

Im neuen Bereich für Digital Wellbeing (Beta) erhaltet ihr zudem einen Überblick über eure täglichen Aktivitäten am Smartphone. Das lohnt sich durchaus, um auf dem Laufenden darüber zu bleiben, was ihr am Smartphone so den ganzen Tag getrieben habt. Vielleicht ist der ein oder andere ja überrascht darüber, wie viel Zeit er oder sie mit Fotos knipsen verbringt.

Google setzt zudem, ähnlich wie HTC bei seinem U12+, auf eine Technik namens Active Edge. Bei HTC nennt sich das ganze EdgeSense, die Idee dahinter ist aber identisch: Ihr drückt den unteren Bereich des Smartphones zusammen und aktiviert Zusatzfunktionen. Am Pixel 3 XL kann man so den Google Assistant aufrufen. Tja und was soll ich sagen: Was bei HTC ein Totalausfall war, funktioniert am Pixel 3 XL tadellos! Während ich beim HTC U12+, egal welche Einstellung ich setzte, entweder den Druck versehentlich auslöste oder so stark drücken musste, dass ich Angst hatte zur Schrottpresse zu verkommen, genügte beim Pixel 3 XL mit Active Edge eine simple Einrichtung.

So habe ich Active Edge zwar selbst kaum aktiv genutzt, auch weil ich nicht auf den Google Assistant stehe, aber das Feature wurde nur aktiv, wenn ich das auch wollte. Und dann passte auch alles mit der Druckempfindlichkeit. So soll es sein.

Das Display des Google Pixel 3 XL

Das Pixel 3 XL setzt auf einen OLED-Bildschirm im Format 18.5:9, geschützt durch Corning Gorilla Glass mit HDR-Unterstützung und einer Auflösung von 2.960 x 1.440 Bildpunkten. 24-bit-Farbtiefe und eine Diagonale von 6,3 Zoll werden hier geboten. Als direkten Vergleich habe ich hier mein Xiaomi Mi 8 herumliegen, das ebenfalls ein OLED-Panel nutzt, aber nur mit FHD+ auflöst. Und so sieht man doch recht schnell bei einer Gegenüberstellung, dass das Pixel 3 XL wesentlich stärker punktet.

Das Display des Pixel 3 XL bietet extrem starke Farben, perfekte Kontraste und ein wirklich natürliches Bild, das ich als super Ergebnis aus Wow-Effekt und neutraler Wiedergabe empfinde. So mag ich die überdrehten Farben der Samsung-Geräte persönlich nicht so gerne. Auch die Blickwinkelstabilität ist exzellent. Einen Gelbstich, der vorherigen Generationen oft nachgesagt wurde, erkenne ich im Übrigen nicht.

Auch die automatische Helligkeitsanpassung macht einen guten Job, besser als viele Konkurrenzmodelle meiner Ansicht nach. So hatte ich nie das Gefühl, dass der Bildschirm zu hell oder zu dunkel eingestellt gewesen wäre. Das „Nachtlicht“, welches blaue Lichtanteile herausnimmt, ist wiederum etwas aggressiver als bei der Konkurrenz.

Klar, bei der genannten Auflösung rechnet man auch mit einer knackscharfen Darstellung. Auch die ist beim Google Pixel 3 XL absolut gegeben. Die HDR-Unterstützung ist aktuell meistens Spielerei, denn es gibt kaum Apps und Inhalte, welche an mobilen Endgeräten in HDR funktionieren. Ist das Feature aktiv, macht es wirklich Spaß und peppt das Bild merklich auf. Der Bildschirm des Pixel 3 XL ist wirklich gelungen und macht auch kleine Schlappen der Vergangenheit aus meiner Sicht vergessen.

Google Pixel 3 XL Kamera

Bei den Pixel-Modellen stehen seit jeher die Kameras im Zentrum. Überraschung: Ich bin von der Kamera des Pixel 3 XL leider ein klein wenig enttäuscht. Nein, nein die Kamera ist keinesfalls schlecht! Aber gehe ich etwa von meinen Erfahrungen mit den HTC U12+ oder auch nur meinem eigenen Xiaomi Mi 8 aus, dann empfinde ich das Pixel 3 XL nicht unbedingt als Quantensprung. Ihr staunt und denkt: „Das kann doch gar nicht sein! Blasphemie! Was schnackt der da?“ Dann lasst mich das ganze begründen.

Vor allem der Porträt-Modus, ein Feature, das zu den Stärken des Pixel 2 zählt, ist in meinen bisherigen Testergebnissen nicht ganz so gut wie erhofft. Mir ist bewusst, dass die meisten Kollegen da ganz anders urteilen werden. Aber ich kann nur von meinen eigenen Resultaten ausgehen und will nicht nachplappern, wenn andere erzählen, wie geil die Cam ist. Ist sie eben schlichtweg bei meinen Fotos nicht in allen Bezügen. Oft erkennt ihr es auf den ersten Blick noch nicht, aber zoomt man an Porträts heran, so erkennt man auf fast jedem der Fotos klare Fehler beim Ausschneiden der Objekte.

Oben seht ihr, dass die Frontkamera die eigentlich relativ einfache Kontur um meine Jacke herum nicht korrekt ausschneiden konnte. Das können andere Smartphones besser. So ist es normal, dass solche Fehler bei komplexeren Übergängen passieren, etwa bei Hintergründen mit ähnlichen Farben wie beim Objekt im Vordergrund oder Haaren. In diesem Fall ist der Patzer aber überraschend. Und er ist leider keine Ausnahme.

Auch bei diesem Bild sieht man einen ungewollten, dicken Rand um Gesicht und Jacke. Leider konnte ich diese Kontur-Fehler bei jedem meiner mit der Frontkamera geknipsten Selfies replizieren. Da muss Google wohl nochmal ran und die Software optimieren. Ich kann selbst nur beurteilen, was ich aktuell sehe: Und das ist, dass der Portrait-Mode der Frontkamera leider im Bezug auf das Ausschneiden schlechter arbeitet als bei Konkurrenzmodellen.

Die Hauptkamera liefert leider genau die gleichen Fehler ab: Siehe das Bild oben. Klar, beim Ausschneiden kommen immer wieder genau diese Fehler vor – auch an einem Huawei P20 Pro, HTC U12+ oder Xiaomi Mi 8. Aber in dieser Regelmäßigkeit und bei eigentlich eher einfachen Konturen ist das ungewöhnlich. Und deswegen kann ich zum aktuellen Zeitpunkt weder in Googles Selbstlob noch die Lobpreisungen einiger Kollegen einstimmen – jedenfalls nicht komplett. Was die Details, Schärfe und Co. betrifft, da spielt das Pixel 3 XL ganz vorne mit, da sind wir uns einig.

Denn man sollte die Qualitäten des Pixel 3 XL nicht ignorieren: Egal ob im Porträt-Modus oder im allgemeinen Hausgebrauch, das Pixel 3 XL knipst höchst detaillierte Bilder, die manchmal schärfer sind, als mir das lieb ist, wenn ich mich selbst ablichte. Das gilt für sowohl die Front- als auch die Hauptkamera. Allerdings weist das Pixel 3 XL eine Tendenz zur Unterbelichtung auf. Viele Fotos, die ich an einem sonnigen Tag an der Förde geschossen habe, wirken dunkler, als es an sich der Fall sein sollte. Die meisten anderen Smartphones, die ich getestet habe, neigen zur Überbelichtung. Da geht Google nun genau den gegenteiligen Weg.

Was mir richtig gut an den Fotos gefällt, sind die kräftigen aber nicht überzogenen Farben. Die Fotos wirken natürlicher, als etwa die sehr knalligen Aufnahmen meines Xiaomi Mi 8. Auch erreicht Google einen sehr hohen Dynamikumfang, die Fotos sehen sehr lebendig aus, zeigen viele Nuancen und auch störende Effekte wie Doppelkonturen oder Artefakte bleiben absolut minimal. Man kann also erstklassige Fotos mit dem Pixel 3 XL aufnehmen. Ich habe nur automatisch fotografiert, wie es wohl auch die meisten von euch handhaben würden. Wer lieber manuell herumbastelt, dürfte noch deutlich mehr rausholen können.

Ihr findet hier bei Google Fotos auch die kompletten Aufnahmen, um euch selbst ein ausführliches Bild zu machen. Viel Spaß! Dort seht ihr beispielsweise auch ein Low-Light-Foto, das überraschend gut geworden ist.

Google Pixel 3 XL: Die Leistung

Keinem von euch brauche ich mittlerweile mehr erzählen, dass die Leistung aktueller High-End-Smartphones so dicke ausreicht, dass keine Anwendung aktuelle SoCs wie eben den hier verbauten Qualcomm Snapdragon 845 ins Schwitzen bringt. Zumindest gilt das für den Nutzungsalltag. Schon der pfeilschnelle Start des Pixel 3 XL ist ein Traum. Das System läuft butterweich, was sicherlich auch dem schlanken Android 9.0 Pie ohne üppigen Hersteller-Überzug geschuldet ist.

Trotzdem sind, auch um mal zu anderen Geräten den direkten Vergleich zu wagen, die Benchmark-Ergebnisse spannend. Und da habe ich doch einmal für euch GFXBench, AnTuTu, Geekbench 4, 3DMark und PCMark durchlaufen lassen.

Wie ihr seht, weiß sich das Pixel 3 XL durchaus zu behaupten. Zum Vergleich: Ein Xiaomi Mi 8 sichert sich etwa in AnTuTu 289234 Punkte. Das Pixel 3 XL stellt keine neuen Rekorde auf, spielt aber absolut im High-End-Segment mit. Bis ihr hier an die Grenzen gelangt, dürfte es also noch eine ganze Weile dauern.

Google Pixel 3 XL: Weitere Anmerkungen

Die Akkulaufzeit des Pixel 3 XL ist, sicher auch dank des schlanken Systems, sehr gut. Trotz meiner Knipserei an mehreren Tagen, Herumgespiele in den Apps und in den Systemeinstellungen, YouTube-Experimenten und anderweitigen Späßen kam ich super über den Tag. Und ja: Bei YouTube funktioniert bei entsprechenden Videos auch die HDR-Wiedergabe auf Anhieb – das sieht richtig, richtig klasse aus! Da erlebt ihr ein dreidimensionales Bild, wie ich es selten an einem Smartphone-Display erleben durfte – klasse!

Ansonsten muss man immer Bedenken, dass die Akklaufzeit eben sehr stark vom Nutzungsverhalten abhängt. Das macht allgemeine Aussagen sehr schwierig. Falls ihr den lieben langen Tag „Pokémon Go“ zocken wollt, dann müsst ihr eine Powerbank einpacken. Wer hingegen nur ab und zu mal WhatsApp öffnet, kommt vielleicht auch drei Tage mit einer Ladung aus. Für das Gros der Anwender dürften aber Laufzeiten herauskommen, die mit anderen High-End-Smartphones vergleichbar sind.

Aufgefallen ist mir, dass das Pixel 3 XL nach meinem Benchmark-Parkour deutlich heißer geworden ist, als ich das von der Konkurrenz gewohnt bin. Speziell GFXBench hat das Smartphone regelrecht zum Glühen gebracht. Ich habe das ganze dann im Alltag beobachtet: Auch in Spielen wird das Pixel 3 XL relativ warm, aber nie im bedenklichen Umfang. Es ist aber ein Effekt, der mir durchaus aufgefallen ist.

Telefonieren? Auch das geht mit dem Pixel 3 XL – sogar ziemlich gut! Da Google auf herkömmliche Lautsprecher setzt, ist auch die Klangqualität absolut zufriedenstellend. Auch bei der Videowiedergabe schlägt sich das Pixel 3 XL klanglich überdurchschnittlich. Der Klang ist recht basslastig, wodurch das Gehäuse sogar spürbar bei der Wiedergabe von Musik vibriert. Die Höhen sind ein wenig blechern, aber der Sound ist für ein Smartphone wirklich gut.

Fazit

Das Google Pixel 3 XL ist ein tolles Smartphone, das mit Pragmatismus und Fokus auf das Wesentliche seine Fans finden wird. Beim Porträtmodus sehe ich für das Ausschneiden Optimierungsbedarf. Man kann aber nicht bestreiten, dass die Fotos extrem detailliert sind – das gilt nicht nur für Selfies, sondern auch für die mit der Hauptkamera geknipsten Fotos. Sollte Google noch an der Software feilen, so dass das Ausschneiden einen Tick besser läuft, dann könnte hier eine der besten Smartphone-Kameras warten.

Ich selbst finde die Veränderung der Menüführung wiederum unnötig, aber ich bin sicher einige von euch werden daran Gefallen finden. Richtig super ist der Bildschirm des Smartphones, der gerade bei YouTube in HDR seine Stärken voll ausspielen kann. Testet es und ihr werdet mit Sicherheit begeistert sein!

Auch in der Performance ist das Google Pixel 3 XL ein Traum – was sollte man auch anderes erwarten, bei dem Preis und den technischen Daten. Insgesamt führt Google damit seine Tradition erstklassiger Flaggschiffe fort. Zumal in diesem Fall sogar Active Edge tadellos funktioniert – schaut doch mal her, HTC.

Wer also ein Smartphone mit Garantie für zügige Updates sucht, ein schlankes System wünscht und auf die Kamera viel wert legt, der ist beim Google Pixel 3 XL an der richtigen Adresse. Google macht fast alles richtig – verbessert man nun noch das Kontur-Problem bei Porträts, dann wäre sicher jeder rundum glücklich.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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24 Kommentare

  1. André könntest du bitte einmal kontrollieren ob mit dem Pixel 3 XL VoLTE/WiFi mit o2 möglich ist? Kann es mir kaum vorstellen, denn Google blockiert weiterhin das Pixel 2/XL :/

  2. Ach, wenn es doch nur Dual SIM-fähig wäre…

  3. Allgemein wird das Pixel 3 XL ein super Gerät sein, aber die Frage die ich mir stelle:

    Wird sich der Wechsel lohnen für die Pixel 2 XL-Besitzer?

    Klar gibt es einige kleine Unterschiede, dennoch fehlt mir als Pixel 2 XL-Besitzer einfach ein großes neues Hammer-Feature, dass ich dann sagen würde „Joa, ich wechsel zum Pixel 3 XL!“.

    • Für mich ist es eigentlich ganz einfach. Google hat mir 3 Jahre Updates garantiert, daher behalte ich das Pixel 2 auch die 3 Jahre. Klar, neue Geräte sind immer erstmal cool und machen (hoffentlich) auch vieles besser. Aber ich finde es etwas irritierend, dass die Android Community nach längeren Updatezeiträumen ruft, um dann doch Jahr für Jahr auf die aktuellen Modelle zu wechseln. Was mich zum zweiten Grund bringt. Ich gebe nicht jedes Jahr rund 1000€ für ein Smartphone aus. Auf 3 Jahre gesehen habe ich damit einen fairen Preis, aber nicht für gerade mal ein Jahr. Daher erwarte ich von Google auch, dass sie Dinge vom Pixel 3, die nur auf Software und nicht auf Hardware basieren auch auf das Pixel 2 bringen, so lang sie das Gerät mit Android Updates versorgen.

  4. @Reen:

    Da hast du nicht ganz Unrecht!

  5. Frank Ingendahl says:

    André was mich interessiert, kann man das Pixel3 irgendwie zur automatischen rufannahme bewegen (So wie die Samsung Handy)? Meinetwegen auch mit zusätzlicher App.

  6. Karsten Meyer says:

    Ist es nicht absurd, ein Smartphone verkaufen zu wollen, das zwar in 4K filmen kann, dessen Speicher aber nicht erweiterbar ist?

    • „64 oder 128 GB, nicht erweiterbar, aber unbegrenzter Platz in höchster Auflösung für Google Fotos für Uploads der kommenden drei Jahre“

      Steht so in der Tabelle. Und da die Uploads auch Videos inkludieren, sehe ich da kein Problem.

      • Karsten Meyer says:

        Du willst ernsthaft 4K-Videos übers Netz in die Cloud laden, womöglich noch über GSM? In Deutschland?

        • @Karsten Meyer:
          Dann frage ich mich ernsthaft: Wo wohnst du? Die Empfangs-Problematik kann ich als NRW’ler nur schwer nachvollziehen. In der Hinsicht bin ich mal absolut zufrieden. Funklöcher muss ich hier echt ganz gezielt suchen.

        • @Karsten Meyer:
          Ui, wo lebst du denn bzw. welches Bundesland? Als Einwohner von NRW und Kunde bei der Telekom, bin ich sehr zufrieden hier mit dem Empfang. Ich muss lange nach Funklöcher suchen, damit der LTE-Empfang futsch ist.

          • Karsten Meyer says:

            @Dennis: Ich verzichte lieber auf das beste Netz, spare damit vermutlich gut 20 Euro im Monat (= 1000 Euro in vier Jahren) und kaufe Geräte, die sich mit Speicher aufrüsten lassen.
            Aber jeder, wie er mag.

  7. Kann man denn die Menüführung nicht umstellen? Ich erinnere mich, als mein Pixel 2 XL das Update auf Android 9 bekam, hatte es auch die geänderte Menüführung ohne die drei Tasten. Das konnte man aber irgendwo wieder umstellen.
    Ansonsten sehe ich auch keinen Grund zu wechseln, insbesondere dieses Notch gefällt mir mal gar nicht

  8. Tolles Gerät aber nix wo man sagt wow.. Außer das es wohl das einzige Heihend Gerät ist ohne anderen Software schnickschnak ist

  9. 4GB für das Premium Modell? Und das schon seit zwei Jahren? Finde ich merkwürdig.

    • Kann ich dir nur beipflichten – und dann noch bei einem vierstelligen Preis.

      Ich finde insgesamt schon „mutig“ von Google, im Pixel 3 im wesentlichen kaum veränderte Hardware zu verbauen und viele Features rein über exklusive Software zu lösen. Bezüglich der Hauptkamera könnte man wohl jedes Pixel 2 auf das identische Niveau hieven.

  10. @Neemo

    Finde ich nicht..Wer braucht denn bitte 6 oder 8 GB RAM oder mehr? Mein Nokia 7plus kommt mit 6 oder 7 geöffneten Apps und einige noch im Hintergrund auf max. 68% Arbeitsspeicherauslastung.

  11. Gibt es eigentlich die Möglichkeit das Gerät per Gesichtsscan zu entsperren?

  12. „Dabei habe ich sogar kleinere Überraschungen erlebt, welche vielleicht Fans der Pixel 2 und Pixel 2 XL vor den Kopf stoßen könnten.“
    Habe ich was überlesen oder wurden die Überraschungen nicht genannt

    • André Westphal says:

      Kamera meines Erachtens nach nicht so bombastisch wie die meisten Kollegen schreiben, neue Menüführung :-).

  13. Unterbelichtete Photos lassen sich nachträglich noch korrigieren, aber bei Überbelichtung sind die Details unwiderruflich verloren. Google setzt offensichtlich auf das Zusammenspiel mit der Photos.app, denn die bietet auf meinem 2XL manchmal die nachträgliche Korrektur an, und die Ergebnisse waren immer gut.

    BTW was ist denn eigentlich das dritte Loch zwischen Kamera & Blitz?

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