Google Pixel 2: Kein unbegrenzter Google-Fotos-Upload für immer

Die neuen Pixel-2-Smartphones sind da. Und wenn man was auf den DxO-Mark geben möchte (was ich nicht völlig tue), dann bekommt man mit dem Gerät eine ziemlich gute Kamera, momentan sogar „die beste“. Gründe gegen das Pixel 2 und einige Entscheidungen von Google kann man momentan recht leicht finden. Viele meckern über den Preis, andere lachen sich ins Fäustchen, dass beim Pixel 2 4K-Videoaufnahmen mit 60 fps nicht machbar sind, dass kein Wireless Charging unterstützt wird und selbst der Anschluss für den Kopfhörer als klassische 3,5er Klinke fehlt. Was haben wir alle über Apple gelacht. Auch Google selber.

Aber macht nichts, dafür gibt es im Google Store ja auch Adapter, falls der mitgelieferte verschütt geht. Dass die Adapter teurer als bei Apple sind – geschenkt. Dass der Pixelbook Pen 100 Dollar kostet und auf AAA-Batterien für die Ladung setzt? Andere Baustelle, aber auch sicherlich für einen Lacher gut.

Es soll hier um Google Fotos gehen – in Verbindung mit dem Pixel 2. Beim ersten Pixel kam damals die Aussage: Unbegrenzter Speicherplatz für Google Fotos. Ohne Diskussion, so lange du dein Google Pixel nutzt und damit Fotos und Videos machst. Das war eine tolle Aussage und auch eine wichtige.

Dieser Service ist nun einmal einfach gut. Ja, Google Fotos bietet auch in der Kostenlos-Variante mit komprimierten Bildern einen sehr guten Service und eine sehr gute Qualität (hey, 16 MP für lau sichern), die vielen reicht – aber es gibt Menschen, die sorgen sich um ihre Fotos. Die wollen eben Originale haben, keine komprimierten Geschichten.

Beim Google Pixel 2 sieht die Sache anders aus. Hier gilt kein „für immer und ewig“ unkomprimierter Upload ohne Anrechnung auf Speicherplatz. Hörte sich in der Präsentation zum Google Pixel unter Umständen so an, ist aber nicht der Fall. Schreibt Google selber im Play Store.

Bis zum 15. Januar 2021 unbegrenzt mit Pixel aufgenommene Fotos und Videos in Originalqualität speichern. Danach unbegrenzt mit Pixel aufgenommene Fotos in hoher Qualität speichern.

Bedeutet: Wer am 16. Januar 2021 oder später noch Fotos mit dem Gerät schießt und diese unkomprimiert hochlädt, der bekommt den verbrauchten Speicher angerechnet. Die alten Fotos bleiben aber natürlich unangetastet in Google Fotos erhalten. Habe diesbezüglich einige Diskussionen im Netz gelesen von Nutzern, die sich aufregen. Nun muss man das so sehen, dass man eben das Pixel 2 kauft und eine Dienstleistung für einen bestimmten Zeitraum gratis bekommt. Eben jener Zeitraum ist über drei Jahre.

Länger als das Pixel 2 von Google unterstützt wird – da ist nämlich offiziell nach drei Jahren Feierabend mit Betriebssystem- und Sicherheits-Updates. Für mich mehr als verständlich, dass man auch den unbegrenzten Upload mit einer Zeitbegrenzung versieht. Für mich kein Grund zur Aufregung, sollte aber vielleicht erwähnt werden. Und wenn es euch wichtig ist: Kauft einfach Speicher bei Google. So teuer ist der auch nicht mehr (direkter Vergleich iCloud-Speicherplatz für große Ansprüche: 2 TB für 9,99 Euro im Monat, teilbar mit Familienmitgliedern. Google Drive: 1 TB für 9,99 Euro). Und dann könnt ihr von jedem Smartphone aus in höchster Auflösung sichern und habt mit Drive noch eine Software, mit der ihr anderen Krempel sichern könnt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. Erst über was lustig machen und es dann selbst tun. Kann man machen. Ist halt dann peinlich.

  2. Na über Telefone ohne Klinkenanschluss lache ich noch immer.

  3. @Oliver

    Weißte worüber ich lache?
    Über die armen Tropfe, die morgens in der Bahn minutenlang ihre drölfmal am Stecker geklebten Kopfhörer entwirren und, wenn sie es dann geschafft haben, mit jedem zweiten Handgriff in ihrem Kabelgedöns hängenbleiben.
    Oder über die Radfahrer, die ihre Kabel sorgfältig unter die Klamotten gezogen haben, damit sie nirgends hängen bleiben und dann recht hilflos agieren, wenn sie aufs Telefon gucken wollen. „Ziehe ich jetzt lieber die Kopfhörer aus der Buchse, oder das T-Shirt hoch?“

    Ich hatte noch nie kabelgebundene Kopfhörer an einem Smartphone. Bluetooth-Lauscher waren das erste Smartphone-Zubehör, das ich damals gekauft hatte.

    • Schellenheimer says:

      Wenn das Kabel stören sollte, kann ich ja jederzeit die Bluetooth-Kopfhörer nehmen.
      Ich bevorzuge allerdings die Kabelgebundenen. Da können Andere ruhig lachen. Ich denke, es ist nur eine schlechte Rechtfertigung für die nicht vorhandene Klinkenbuchse.
      Ich möchte lieber selbst entscheiden, was ich benutze.

  4. @Oliver
    Was habt ihr nur alle mit dem Klinkenanschluss? Wenn ich an einem Smartphone mal Kopfhörer nutzen möchte, was wirklich selten vorkommt, dann nutze ich dafür selbstverständlich Bluetooth Kopfhörer ohne Kabel das prinzipiell immer stört egal wo man es hin macht.
    Musste gerade erst einmal schauen ob mein S8 überhaupt einen klassischen Kopfhöreranschluss hat, so unwichtig ist die Funktion für mich geworden :).

  5. 3 Jahre sind doch, was Smartphones angeht, ein langer Zeitraum. Und wer bietet sonst so eine Leistung an?

  6. Die Preise sind wirklich net besser geworden.
    Echt schade!
    Vom Disigne passt s scho.
    3 Jahre Update s, hätte ich um ein Jahr verlängert!
    Aber naja.
    I

  7. Ich hab ein HTC ohne Klinke und ich ärgere mich immer mehr darüber….

  8. Ich würde den Klinkenanschluss vermissen 🙁

    Aber ich hatte auch Micro-USB vermisst, die Zahlentasten am Handy, eine Akkulaufzeit von 14 Tagen und mehr, ein 2 Zoll Display, …

    Man gewöhnt sich an alles und in spätestens 10 Jahren, werden die Leute mit Kabelkopfhöhrern in der Ubahn angeschaut wie heute Menschen mit Analog-Kameras, die immer noch ihre Filme vermissen 🙂

  9. Ich bin trotz noch vorhandenem Klinken-Anschluss am 6S letztens auf die AirPods umgestiegen. Und verstehe rückblickend nicht mehr, warum ich so lange gewartet habe. Ein sehr sehr deutlicher Komfortgewinn! Man spürt die Dinger im Ohr nach ein paar Minuten überhaupt nicht mehr. Kein Kabel mehr, das irgendwo hängen bleibt und dran zieht. Keine Gefahr, dass die raus fallen, egal wie man rumturnt. Man kann sich völlig frei vom Smartphone bewegen. Beim Telefonieren im Zimmer rumlaufen und das Phone am Tisch liegen lassen. Ich würde die Dinger nie wieder hergeben. Kabelgebundene erscheinen mir inzwischen richtiggehend anachronistisch.

  10. Aber warum Speicherplatz kaufen? Flickr bietet 2 TB kostenlosen Speicher an. Mit einem automatischen Uploader gibt es keinen Grund, Speicher für Fotos irgendwo anders zu holen.

  11. Man kann auch über die lachen, die inzwischen kaum noch Platz auf dem Nachttisch haben, weil sie des Nachts Handy, Smartwatch und Kopfhörer laden müssen 😐

  12. Ich frage mich immer ob euch nicht klar ist das man trotz Klinkenanschluss auch BT nutzen kann, das ist keine neue Erfindung. Warum soll ich mir für 3-400€ BT Kopfhörer kaufen um paar miitel-ordentliche für 100€ mit Klinke zu ersetzen? Wer das will gerne, niemand hält auf euch, aber das geht schon seit den ersten Android Phones.

    Die Argumentation ist doch völlig Banane, Hersteller werden bejubelt das sie die Auswahl abschaffen. Ich find es ja toll das ihr euch um die Milliarden Gewinne der Firmen sorgen macht und gerne bereit seit das 3fache zu zahlen weil es ein Vorschritt ist der seit mehreren Jahren schon da ist ….

  13. Die Kommentardiskussionen erreichen heise-Niveau – Glückwunsch 😉 *IronieOff*

  14. @Sancho: Wenn es nur um die Speicherung von Fotos geht, kann man auch jeden anderen Cloud-Dienst nutzen, aber Google Fotos bietet ja noch mehr, insbesondere die Möglichkeit, online gesicherte Fotos lokal vom Gerät zu löschen. Das halte ich persönlich für ein ganz großartiges Feature, denn in der Praxis bedeutet das für viele, im Grunde nie wieder Speicherplatzprobleme zu haben.

    @Namerp: Man muss das in der Tat nicht unbedingt bejubeln, aber es zu verurteilen, finde ich auch unangebracht. Über die Jahre sind etliche Dinge verschwunden, die von vielen liebgewonnen wurden. Man muss auch mal loslassen können … 😉

  15. @Chris R.
    Aber welchen Vorteil für den User bringt das? Ich sehe da nur Nachteile, dementsprechend verstehe ich diese Aktion als Gewinnmaximierung. Statt Klinke, BT und USB kann ich dann nur noch zwischen BT und USB wählen. BT ist erheblich teurer und bietet neben den Vorteil des Kabellosen Nutzung auch Nachteile wie Batterie etc.

  16. @Michael Slomma So sehe ich das auch. Die Präsentation gestern war amateurhaft und peinlich in jeder Form.

    Eine mickrige, hässliche Bühne. Dazu noch ein völlig falsch ausgesteuerter (übersteuerter) Ton. Auf einem Event, das weltweit gestreamt wird!

    Uninspirierte, langweilige Redner, die Zeugs anpreisen, das mehr als flüssig ist. Ein Chromebook, dessen Preis bei $ 999 beginnt, das weniger kann als ein 3 Jahre altes Lenovo Yoga Pro. Und der Rest ist Zeugs wie Lautsprecher, Kopfhörer, Mini-Kameras. War das jetzt wirklich die Präsentation von Google? Oder doch vom Pearl-Versand (nur ohne die Mädels)?

    Google war mal Vorreiter für tolle Sachen. War.

  17. @Namerp
    „Aber welchen Vorteil für den User bringt das?“
    Natürlich überhaupt keinen, ebenso wenig wie das „weglassen“ eines SdCard Slots, FM-Radios, oder der Möglichkeit, den Akku mit zwei Handgriffen zu wechseln.
    Wundert mich nur, das noch keiner mit „Wasserdichtigkeit“ um die Ecke gekommen ist.

    Aber eine gewisse Spezies von Fangirlz fühlt sich halt generell verpflichtet, „ihren US-Konzern“, mit Zehen und Klauen zu verteidigen, egal wie dämlich, nutzlos, oder User-unfreundlich, dessen Entscheidungen/Produkte sind.
    Vollpfosten… aber so sind sie halt… 😛

  18. In der Tat lässt Google insgesamt beim Dienst am Endverbraucher nach.
    Die Pixel interessieren mich auf Grund des Preises nicht im Geringsten.

    Bei der Diskussion zum Klinke-Anschluss weiß ich immer nicht, was ich davon halten soll. Liegt einfach daran, dass ich am Smartphone so gut wie nie Musik höre. Die paar Mal, wo das doch vorkommt, bin ich aber froh drum, meinen guten Technics-Kopfhörer eben schnell in mein Nexus 5X stöpseln zu können. Bluetooth-Kopfhörer, die soundtechnisch mit meinen Technics mithalten, sind mir für 3 Einsätze/Jahr zu teuer und über billigen Kram ärgere ich mich nachher nur, weil ich es dann doch nicht benutze und somit Geld zum Fenster hinaus geworfen habe. Unabhängig von den Preisklassen dürfte bei mir aber bei so geringem Einsatz auch immer erst mal der Akku im Kopfhörer leer sein. Juhu bei spontanem Einsatz.
    Tendenziell bin ich also eher dafür.

  19. Google liefert doch einen Adapter mit. Also ist das jetzt nicht so schlimm. Da hat man höchstens Probleme wenn man gleichzeitig laden und Musik hören will. Die Qualität des Adapters bleibt natürlich festzustellen. Mal sehen ob Heise da auch viel Luft um nichts macht wie beim Adapter von Apple.

    Gravierender finde ich dass Google’s Adapter $20 kostet (also wahrscheinlich 20 EUR), der von Apple kostet 9 EUR. Und dass Google nicht mal Kopfhörer mitliefert. Beim iPhone sind Lightning Kopfhörer dabei.

  20. @Kalle Adapter sind doch aber nur dazu da um „broken by design“ zu umschiffen und alle Last auf den Kunden abzuwälzen

    Adapter gehen schnell kaputt, wenn sie gebraucht werden hat sie eh keiner dabei, kosten dann noch Geld und als Bonus sind sie meist schlechter als die Integrierte Variante.

    Für mich als Kunden entsteht dadurch doch nur Mehraufwand und extra Kosten – finde ich jetzt nicht so prickelnd.

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