Google peppt YouTube hinter den Kulissen mit Custom-Chips auf


Google hat in einem Blog-Post darüber gesprochen, was bei YouTube in Sachen Video-Encoding bzw. -Transcoding so im Hintergrund passiert. So setzt man dabei Custom-Chips namens Argos ein, um eine möglichst hohe Videoqualität zu gewährleisten und gleichzeitig wenig Bandbreite zu benötigen. Tausende von Argos-Chips werkeln in den Datenzentren von Google.

Vor allem die Verarbeitung von 4K-Inhalten sei durch Argos beschleunigt worden. Die ersten Argos-Generationen habe man bereits 2015 entwickelt. In den letzten Monaten startete man dann mit der zweiten Generation durch. Für YouTube sei diese maßgeschneiderte Lösung von immenser Wichtigkeit. Denn jede Minute würden ca. 500 Stunden an Videoinhalten bei YouTube eingestellt. Rund um die Uhr müsse da also das Transcoding laufen: Die Originalvideos werden komprimiert und in verschiedene Auflösungen konvertiert, in verschiedenen Codecs aufbereitet und für unterschiedliche Geräte bereitgestellt.

Laut Google könne Argos für YouTube das Video-Transcoding 20- bis 33-mal effizienter erledigen als konventionelle Server-CPUs. Bei den Datenmengen, mit denen die Plattform täglich hantiert, wird sich das schnell wirtschaftlich bemerkbar machen. Google versteht Argos deswegen als Video Coding Unit (VCU). Wichtig sei die Flexibilität des Chips, da jedes Video für mehrere Auflösungen aufbereitet werde – z. B. 2160p, 1080p und 720p und zusätzlich oftmals in unterschiedlichen Codecs vorliege.

Da verspricht man sich in Zukunft viel von AV1, das aktuell aber noch relativ sporadisch unterstützt wird. So benötigt AV1 nicht nur softwareseitige Unterstützung, die bereits über Browser wie Chrome, Firefox und Edge gegeben ist, sondern auch hardwareseitige Kompatibilität. Daran hapert es derzeit noch oft. Bis sich ein Videocodec wie AV1 daher wirklich ausbreitet, dauert es Jahre. Beispielsweise kommen auch Geräte wie die Nvidia Shield TV Pro oder der Apple TV 4K noch ohne AV1-Unterstützung daher. Da ändert sich also erst sehr langsam etwas am Markt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Richard Rosner says:

    Wundert mich nicht, dass man der Datenflut mit Hardware-Codecs zu leibe rücken muss. Was in Smartphones, Tablets und Laptops notwendig ist aufgrund stark begrenzter Stromreserven, rechnet sich natürlich durch die hohe Effizienz auch bei Streaminganbietern. Auch wenn SVT-AV1 und ähnliches sicherlich die CPU effizient nutzt, kann es eben nicht so effizient sein wie spezialisierte Hardware.

  2. Dieser Artikel benötigt eine Berichtigung:
    Hardware Unterstützte Dekodierung ist keine Pflicht, sondern reduziert die Last auf den Prozessor. Natürlich werden AV1 Videos auf schwachen Prozessoren ruckeln, doch wenn er eine gewisse Mindestleistung hat, reicht die reine Software Dekodierung aus. Es besteht sogar die Möglichkeit das die Shield TV Box es mit Android 10 unterstützt, vorausgesetzt man bietet zukünftig die nächste Generation Android an.

    Zudem muss man Bedenken, dass Momentan sehr viel Druck in diese Richtung gemacht wird, denn Google verlangt es ab Android TV ab Version 10 für alle Geräte (sonst dürfen Google Dienste nicht genutzt werden) und auch Samsung und LG unterstützen es in aktuellen Geräten.
    Die Mehrheit der derzeitigen Set Top Boxen wird allerdings ganz sicher auf der Strecke bleiben, da nur selten starke Prozessoren verbaut sind und die Darstellung fast vollständig von der nativen Dekodierung abhängt.

    Zudem darf man nicht vergessen, dass AV1 ein extrem wichtiges Merkmal für die Industrie und das Gewerbe hat: es fallen keine Lizenzgebühren an. Große Hersteller fahren die Kosten für die Umrüstung schnell wieder ein, sobald man sich teure Lizenzgebühren spart.

    Das der Wechsel nicht über Nacht kommt, ist selbstverständlich klar, doch der Unterschied zu vorherigen Codec Wechsel liegt darin, dass die Industrie größere Vorteile dadurch hat, als die Konsumenten, was bei h264 z.B. überhaupt nicht der Fall war.

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