Google orakelt: Android Pie soll sich schneller verbreiten als Android Oreo


Project Treble von Google war die große Hoffnung für schnellere Android-Updates. Eingeführt wurde es verpflichtend für alle Neugeräte, die mit Android Oreo ausgeliefert wurden. Das wiederum hat aber erst einmal dafür gesorgt, dass die Hersteller letztes und dieses Jahr einfach weiterhin Geräte mit Android Nougat ausgeliefert haben. Gefühlt hat sich an der Update-Situation exakt gar nichts verbessert. Android 9? Taucht noch nicht einmal in den Statistiken auf. Android 8.1 wird auch heute noch mit Neugeräten ausgeliefert. Es ist einfach nur peinlich.

Nun das große ABER! Google lässt nämlich wieder einmal wissen, dass nun alles besser wird. Man lehnt sich sogar so weit aus dem Fenster, dass man sagt, Ende des Jahres würde Android 9 Pie eine größere Verbreitung haben als Android Oreo Ende letzten Jahres.

Was dies in harten Zahlen bedeutet? Nicht allzu viel. Denn Ende 2017 lag der Anteil von Android Oreo bei mageren 0,5 Prozent. Die gilt es also zu toppen. Wobei nicht einmal das gesagt ist, denn es sind ja heute vermutlich auch mehr Geräte im Umlauf als vor einem Jahr. Heißt also, dass der Anteil auch niedriger sein könnte, aber dennoch mehr Geräte mit Android 9 Pie vorhanden sind.

Egal wie man es dreht und wendet, die System-Updates bei Android sind teilweise eine Katastrophe. Und ohne die ernsthafte Mitarbeit der Hersteller, die verständlicherweise keinerlei Interesse an jenen Updates haben, da sie nur Geld kosten, aber keine Neukunden bringen, wird sich das auch nicht ändern. Leider schafft es Google auch nicht mit seinen Pixel-Vorzeigegeräten, die Hersteller groß in Bedrängnis zu bringen. Letztendlich sind die Pixel-Smartphones Nischenprodukte für eine ganz kleine Zielgruppe.

Mal sehen, was Google dann nächstes Jahr sagt, wenn Android Q veröffentlicht wird und wieder kein Hersteller mitzieht.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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19 Kommentare

  1. Das Problem unter Android ist doch nur sinnbildlich für alle Elektronikgeräte mit entsprechendem Betriebssystem, hinter denen börsennotierte und damit renditeorientierte Konzerne stecken: Softwareentwicklung kostet Geld. Systempflege mit Upgrades, Updates, Patches, Fixes und Co. zwangsläufig auch. Gerade Hersteller von Low-Budget-Geräten oder teilweise auch von Midrange-Modellen, wollen diese Investitionen nicht tätigen, weil sie – wie du (Sascha) schon schreibst – nur Geld kosten und keine Neukunden liefern.

    So erklärt sich auch, dass wir massenhaft IT-Produkte mit Sicherheitslücken und / oder veralteten Betriebssystemen im Umlauf haben, was für Kriminelle geradezu eine Einladung ist.

    Als Gesetzgeber hätte ich schon eingegriffen und festgeschrieben, dass die Jahre an Support länger werden, je günstiger die Geräte.

    Beispiel bei Smartphones:
    Low-Budget-Smartphones bis 200 Euro: mind. 6 Jahre Support (mit Upgrades, Updates, Patches, Fixes, …)
    Mid-Range-Smartphones von 200 bis 500 Euro: mind. 5 Jahre Support (mit Upgrades, Updates, Patches, Fixex, …)
    High-End-Smartphones ab 500 Euro: mind. 4 Jahre Support (mit Upgrades, Updates, Patches, Fixex, …)

    Man kann über die Preisklassen und Einordnungen sicherlich diskutieren und auch darüber, was Hersteller heute leisten müssten.

    Hinweis:
    Das ist nur meine persönliche Meinung. Ich bitte um sachliche und konstruktive Kritik bzw. Einwende. Danke!

      • Hast du eigentlich schon mal was von Satzbau gehört? Ich bitte dich einfach mal einen vollständigen oder zumindest ansatzweise einen Satz-ähnlichen Kommentar abzuliefern. Mit „Apple?“ kann ich persönlich nichts anfangen, weil ich nicht weiß, was deine Gedanken sind. Danke für das Verständnis.

    • Was soll das denn für einen Sinn haben, das bei höheren Preisen der Zeitraum kleiner wird?? Damit man ein 2000€ Gerät gleich nach einem Monat in die Tonne kloppen kann??

      Meiner Meinung nach muss es für immer Updates geben und gut. Und wenn das nicht geht ist halt die Architektur Mist. Dann muss man daran halt mal arbeiten, anstatt immer mehr Quatsch einzubauen.

      Ein etliche Jahre alter PC bekommt auch immernoch Updates. Und den PC hat Microsoft noch nicht mal gebaut. Und es hapert auch nicht an irgendwelchen fehlenden Qualcomm Treibern. Man kann sehr wohl was am OS ändern und mit den alten Treibern einen Build machen. Am besten für alle Geräte automatisch. Was da zurzeit geliefert wird (selbst von Google) ist ne absolute Frechheit.

      • Da steckt sehr viel Wahres drin, in Deiner Aussage! Scheinbar sind die Betriebssysteme für Smartphones auf Kapitalismus und Wegwerfmentalität optimiert!

  2. Neukunden gewinnt man auch mit Systemupdates. Denn ich oracle auch mal: „Viele würden bestimmt auch ein Vorjahres flagschiff oder eins davor ich denke da an das S7 kaufen wenn Sie wüßten es gibt die aktuelle Android Version.“

    Denn es will oder kann ja nicht jeder soviel Geld für ein Smartphone ausgeben Zumal das S7 ohne dies blöde Edge ein echt tolles Gerät immer noch ist.

    • Genau, das S7 ist top! Für aktuell neu ab 250 Euro keine störenden Edges, vernünftige Größe, tolle Kamera, super Display, performant, dedizierte Touchbuttons.
      Und ganz ehrlich: Ich habe lieber Oreo drauf als Pie!

  3. Tja, das Problem der Hersteller über kurz oder lang werden die Bestands-/Stammkunden sein. Ein kleiner Teil ist Technikaffin und dienen auch als Multiplikator. Wenn von div. Herstellern keine Updates oder viel zu spät was kommt, oder auch bei Sicherheitsupdates schludert, dann wird der Multiplikator auf eine andere Marke wechseln und seine „User“ mitnehmen.
    Das kann man momentan schön bei Samsung / Huawei beobachten.

    • Das stimmt schon, wenn man aber bedenkt, wie kurz das Gedächtnis von Wählern immer nur zurückreicht, habe ich Zweifel, dass das von Käufern länger hält. Dennoch gibt es den Effekt und er sollte nicht völlig vernachlässigt werden. Aktuell empfehle ich für den Ottonormalnutzer. Android One Geräte von Xiaomi. Da hat man erstmal 3 Jahre (ab Präsentation) Ruhe und danach haben die ein Nutzerbasis (vor allem in Indien) die so groß ist, dass man guter Hoffnung auf LineageOS oder andere ROMs sein kann. Das ist dann für die 200 Euro Liga nicht schlecht. Die andere Alternative ist ein älteres Massentelefon, wie das S7 und eben schneller auf alternative ROMs umsteigen. Muss man aber halt auch wollen. BQ ist was Sicherheitsupdates angeht auch bei den günstigen Telefonen gut. Nur die Versionsupdates sind da eher angekündigt als umgesetzt…

    • Bei den Smartphones?
      Nee, da waren und sind es entweder die Preise oder aktuell die beworbene Kamera.
      Aber sehr sehr sicher nicht die Tatsache, ob der eine oder der andere öfter/länger Updates bereitstellt.
      Das interessiert nämlich außerhalb der IT-Foren und Blogs niemanden (bzw. so gut wie niemanden).
      Da kannste „Multiplikator“ spielen so lange Du magst. 😉

      (Mal ganz davon abgesehen, dass Samsung mindestens bei den „A“ und „S“ Modellen definitiv nicht weniger oder langsamer liefert als z.B. Huawei was Updates angeht).

  4. Man muss da zwischen Feature-Updates und Security-Updates unterscheiden. Erstere sind mit egal, letzte sehr wichtig. Und da hat sich in den letzten Monaten durchaus was getan. Wurde ja auch schon hier berichtet. Selbst ehemalige Update-Muffel wie Samsung liefern mittlerweile sehr schnell. Gestern kam ja erst der November-Patch.

    • Mein Xperia XA1 hat den August-Patch drauf. Das Upgrade auf Android 8.0.0 hat das Sony-Modell nur mit Ach und Krach bekommen. Eigentlich sollte das Mid-Range-Smartphone ursprünglich kein Upgrade auf Oreo bekommen, aber da war der Druck irgendwie zu groß. Warum das erst ein Jahr alte kein Upgrade auf Android 9.0 „Pie“ bekommt, ist mir schleierhaft, denn es unterscheidet sich zum Nachfolger XA2 technisch kaum. Und Patches liefert Sony absolut unzuverlässig, meist erst Monate später.

  5. Google ist hier meiner Meinung nach vieles selbst schuld. Wenn Android 9 veröffentlich ist, dann dürfen keine neuen Geräte mehr mit Android 8 aktiviert werden!

  6. Ich bin mal gespannt wie sich Google selbst verhalten wird. Das Pixel hat offiziell sein letztes Major Update bekommen. Mal schauen, ob sie nächstes Jahr trotzdem dabei sind.

  7. Das in diesem Jahr ein Update schneller erfolgen bzw. mehr Geräte mit Pie laufen könnten ist klar. Aber das liegt wenn schon daran das es mehr AndroidOne Geräte gibt und kaum an Poject Treble. Die Idee dahinter ist natürlich toll, aber den Herstellern ist das ziemlich egal……..

    Wenn ich nochmal ein neues Android Gerät kaufe, dann nur Pixel oder ein Gerät mit AndroidOne. Alleine schon um keine überfüllte Oberfläsche sowie Bloatware zu haben.

  8. Tja, dann bliebe noch die Option, daß Google die mittelpreisigen Nexus reaktiviert, um den Markt unter Update-Druck zu setzen…

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