Google One: Ein kleiner Blick in die Backup-Funktion

Google hatte Neuerungen in Sachen Google One bekannt gegeben. Der Dienst für Abonnenten des Google-Drive-Angebotes soll jetzt auf Wunsch auch Backups des Smartphones übernehmen. Das hört sich groß an, ist aber so groß gar nicht, wenn man sich überlegt, wie Google und Android vorher arbeiteten. Google One bietet beispielsweise an, dass Fotos und Videos in voller Auflösung gesichert werden.

Diese Funktion ist bereits im System verbaut und war schon immer funktional, denn gesichert wird über Google Fotos, hier wird man immer bei der Ersteinrichtung gefragt, ob man komprimiert und in geringerer Auflösung „unendlichen“ Speicherplatz nutzen möchte, oder ob man seine Fotos in Originalqualität sichert – was dann halt auf den Speicherplatz im Abo eingerechnet wird.

Kommen wir zu den Gerätedaten: Auch diese sichert Google schon sehr lange und bietet auch da bei Neueinrichtungen immer an, ein neues Gerät aus einem Backup wiederherzustellen. Allerdings wird hier nicht alles gesichert, App-Daten fehlen oft, was natürlich auch Schuld von Entwicklern ist, wenn sie die entsprechende Schnittstelle nicht ansprechen. Des Weiteren werden nur App-Daten bis zu 25 Megabyte per App gesichert. Ein klassisches Vollbackup gibt es ab Werk einfach nicht. Habe ich in einer App also 100 MB Dokumente, diese aber nirgendwo anders gesichert (Google Drive / Google Docs), dann sind die bei Verlust eines Smartphones einfach weg.

Allerdings werden im Backup-Vorgang von Google One auch auf Wunsch MMS-Inhalte in voller Auflösung gesichert, die man im Notfall nach Einrichtung eines neuen Smartphones wieder über Google One einspielen kann. Auch wenn das Ganze nun in Google One zu finden ist, fußt das Backup immer noch auf den früheren Mechanismen über Google Fotos und den Google Drive, denn dort finden sich weiterhin alle Backups.

Es war dennoch eine bewusste Entscheidung von Google, das über Google One zu realisieren. Das ist die Schnittstelle für bezahlende Kunden. Das sind jene, die auch Support bekommen – und diesen Kunden möchte man es auch extrem einfach machen. Die Masse ist eben nicht frickelnd unterwegs, wie es die Android-nutzenden Leser eines Techblogs wie des unseren vielleicht sind. Von daher sicher eine gute Sache für Nicht-Techies, die Google aber noch etwas mehr ausbauen darf, das geht sicherlich besser.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Es wäre schön, wenn Google endlich mal ein ordentliches Backup anbietet, wie es Apple auf deren iOS Geräten macht. One click backup. Wer schonmal sein Android austauschen/umziehen müsste, weiß, was das für ein Aufwand jedes Mal ist. Selbst auf der Pixel Reihe.

    • Finde ich genauso!

      Android ist hier unendlich schwach. Aber auch die OEM’s schwächeln da. Umzug mit SAMSUNG von A5 auf A8 hat wenig / kaum übernommen.

    • Das ist tatsächlich eine der wenigen Sachen, die ich bei Android sehr vermisse. Wechsle beruflich relativ häufig Telefone und die Einrichtungsorgie nervt.

  2. Also ich finde die bisherige Backuplösung von Google ausreichend. Wenn ich mein Smartphone wechsele, werden alle Apps, Videos, Bilder, Chats etc. auch auf dem neuen Gerät, ohne große Anstrengungen meinerseits, angezeigt. Der Vorteil von einem Backup bei GoogleOne erschließt sich mir nicht so ganz. Zudem muss man für diesen Service dann auch wieder extra bezahlen oder habe ich da was falsch verstanden?

    • Die Apps, die dir dann angezeigt werden, werden aufgrund deiner Installation und Nutzung vom alten Gerät übernommen. Und das du die vorfindest, geht nur, solange du dem Play Store eine automatische Installation erlaubst. Und etwaige Einstellungen diverser Apps werden nicht mit gesichert. Damit sind nicht die Daten gemeint.

      • Die Daten liegen eh in der Cloud und somit habe ich dann ein Backup meines Handys.

        • Damit sind Konfigurationen diverser Apps gemeint. Im Solidexplorer kann man bspw. Accounts für diverse Cloudspeicher hinterlegen und den Zugriff darauf autorisieren. Sowas wird nicht automatisch von Android mit gesichert.
          Wenn du selbst solche Einstellungen exportierst und dann in der Cloud sicherst, ist das was anderes und hat hiermit nichts zutun.

  3. Dazu fallen mir zwei Dinge ein:
    1. Genau dieses Verhalten von Google ist ein Grund, warum ich deren Angebote diesbezüglich nicht mehr nutze. Muss man sich dauernd anpassen. Dafür hab ich keine Zeit und auch keine Lust.
    2. Einer der Hauptgründe, warum ich meine Smartphones immer roote: Volle Kontrolle und Backups wie ich das möchte. Ich vertraue aus Bequemlichkeit Google eh schon zu viel meiner Daten an.

    Und um zu rooten, bietet Google nun mal die geringsten Hindernisse, weshalb die Nexus/Pixel eben für mich so überaus interessant sind. Hassliebe. 😀

  4. Leider: Hier ist Apple weiter. Einfach mal lokal auf den Rechner backuppen und auf einem anderen oder zurück gesetzten Gerät wiederherstellen geht mit Android Richtung Totalschaden. Ich habe 96GB Daten auf dem Smartphone, wie soll das per Cloud gehen?

  5. Von den 96GB werden das wohl absolut überwiegend Mediendateien sein. Für mich ist es dann schon sehr ein Fall von Bequemlichkeit, diese nicht selber lokal zu sichern, echt kein Hexenwerk und eine Sache von ner halben Stunde.

    • Das ist doch Quark. Ich könnte jetzt lange referieren über Kartenmaterial von 5 Wander-Apps, Mediendaten von 4 Kamera-Apps und und und, und dass ich gern mal sehen würde, wie lange (und immer wieder, wenn man was neues installiert!) man da an den In- und Exclude-Regeln feilt, damit man nicht so’n Quatsch sichert wie die gecachten GoogleMaps-Dateien…

      …aber darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass man auf dem alten Smartphone noch mal auf den Knopf „Backup“ drückt, und auf dem neuen Smartphone auf „Restore“, und ALLES ist wie vorher. Inklusive Apps, die nicht mehr im Store sind, aus fremden Stores kommen oder per Sideload gepusht wurden. Inklusive Einstellungen von Apps, die nicht selber in die Cloud sichern. Inklusive meiner Wanderkarten, der Videodateien und Fotos, und exklusive Caches, Tempfiles etc.

      Neulich hat die Firma meinen Mac ausgemustert und mir ein 8 Jahre neueres Modell hingestellt.
      Ich habe von einem Rescue-System gebootet, die alte Platte 1:1 auf den neuen Rechnern kopiert. Fertig. Beim ersten Start hat das System gemerkt, dass es auf einem neuen Rechner läuft, hat seine Kernelextensions angepasst, Tempfiles und Caches gelöscht, Rechner lief. Fertig. Jedes Icon am alten Platz. Jede Einstellung erhalten. Mails, Termine, Passwörter, Konten,… Ohne großartige Fachkenntnisse mit Klick-drauf-Software, ohne Hintergrundwissen, ohne irgendwas.

      Das erwarte ich. Und nicht, dass ich selbst in „/sdcard/Android/data/irgendwas“ rumfummeln muss.

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