Google nutzt Machine Learning für genauere Wetterprognosen

Machine Learning – oftmals fälschlicherweise mit künstlicher Intelligenz gleichgesetzt – stellt einen Teilbereich der künstlichen Intelligenz dar. Heruntergebrochen werden hierbei Daten, wie beispielsweise historische Messdaten, dazu verwendet, um Muster zu erkennen. Durch das Training sollen ähnliche Muster dann in neuen, unbekannten Datensätzen wiedererkannt werden. Einsatz findet dies bei Google und auch bei anderen großen Unternehmen mitunter in der Früherkennung von Krebs oder für Flutvorhersagen. Wie man bei Google nun bekannt gibt, nutzt Google Machine Learning auch für präzisere Wettervorhersagen.

Links: Herkömmliche Niederschlagsprognosen
Mitte: Tatsächlicher Niederschlag
Rechts: Niederschlagsprognosen von Google mittels Machine Learning

Konkret schafft es Google, eine Niederschlagsvorhersage für bis zu 6 Stunden im Voraus zu treffen. Hierbei ist man auf einen Kilometer genau und schafft das Ganze mit maximalen Latenzen zwischen 5 und 10 Minuten, was genauer ist als bisherige Methoden. Herkömmliche Ansätze nutzen um die 100 Terabyte an täglichen Daten als Grundlage zur Erstellung von Wetterprognosen. Selbst Supercomputer haben mit dieser Aufgabe so viel zu tun, dass das Ergebnis meist keine aktuelle, sondern eine mehrere Stunden alte Prognose ist.

Googles Methoden sind hierbei präzise und schnell genug um im Ernstfall Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten und dienen eher für Kurzzeitvorhersagen als Langzeitprognosen. Das Unternehmen setzt alleinig auf ein neuronales Netz, welches von Vergangenheitsbildern gespeist wird, nicht aber mit physikalischem Wissen über die Funktionsweise der Atmosphäre.

Nichts Neues per se, verdeutlicht aber nochmals wozu Machine Learning bereits heute in der Lage ist und wohin die Reise mit künstlicher Intelligenz in Zukunft gehen kann und wird. Gerade was Prognosen von Krankheiten und Naturkatastrophen betrifft, werden wir hier sicher in den nächsten Jahren einiges an Frühwarnsystemen sehen, die möglicherweise einige Menschenleben retten können.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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4 Kommentare

  1. Gibt ea auch Infos wie Nutzer das Ergebnis sehen können, z.B. in Form einer App wie Regenradar?

    • Würde mich auch interessieren.
      Gefühlt hat sich in Sachen Wetterbericht in den letzten 100 Jahren nichts geändert, außer die Gehälter vllt.
      Im nächsten Leben werd ich Märchen- … ähm Wetteronkel… einfach irgendwas erzählen… muss ja nicht stimmen 😛

    • Nein, es gibt keine App, das ist eine Forschungsstudie, die zeigt, was mit CNNs möglich ist. Und wie man dem Paper entnehmen kann, ist noch einiges zu tun. Dann kann irgendwann mal der deutsche Wetterdienst die Technik lizenzieren oder nachbauen…

  2. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Ich wusste bisher nicht dass Google auch eigene Wetterprognosen bastelt. Durchaus interessant, auch weil ja über Wetter- und besonders Regenvorhersage gerne und oft (ich niemals!) gemeckert wird.

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