Google-Mitarbeiter zeigt öffentlich, wie schlecht Nest-Rauchmelder funktionieren

Als Google im vergangenen Jahr Nest aufkaufte, hätte man sicherlich nicht gedacht, dass sich die eigenen Mitarbeiter einmal öffentlich gegen das Produkt stellen würden. Ein Google-Mitarbeiter namens Brad Fitzpatrick zeigt nun in seinen eigenen vier Wänden, wie fehlerhaft der Nest-Rauchmelder eigentlich ist.

nestprotect

Einige kennen Nest sicherlich nur als Hersteller eines Smart-Thermostats, das damals von Ex-iPod-Erfinder Tony Fadell designed wurde. Doch Nest hat noch ein zweites Produkt, den „Nest Protect“, den Caschy bereits vor einiger Zeit im Test hatte. Doch was Fitzpatrick in seinem sechsminütigen Video zeigt, ist Caschy damals wohl eher nicht passiert.

Offenbar haben Fitzpatricks in Reihe geschaltete Nest-Rauchmelder mitten in der Nacht zu Piepen angefangen, obwohl sich im Haus weder Rauch noch Kohlenmonoxid gebildet hat. Eine Fehlfunktion dieser Art darf an sich eigentlich nicht vorkommen, doch was viel schlimmer für Fitzpatrick (insbesondere für seine Nerven) war, ist, dass er die Rauchmelder nicht mehr deaktivieren konnte.

Während andere Rauchmelder mit einem physischen Knopf an der Unterseite zum verstummen gebracht werden können, reicht es beim Nest Protect eigentlich, unter dem Rauchmelder mit den Händen zu winken, da sich hier spezielle Sensoren befinden. Doch diese wollten einfach nicht reagieren. Er sah sich schließlich genötigt, jeden einzelnen Rauchmelder abzunehmen und die Batterien zu entfernen, um dem Pfeifforchester ein Ende zu machen.

Als ob der öffentlich gemachte Fauxpas nicht schon schlimm genug für das nun zum eigenen Portfolio gehörenden Produkt wäre, wendet sich Fitzpatrick auch noch über seinen Google+-Account an die Menschen und erklärt, dass die Nest-Rauchmelder wohl häufiger zu Fehlermeldungen tendieren und Falschalarm auslösen würden. Das Ganze nimmt wohl solche Ausmaße an, dass Fitzpatrick zusätzlich Sicherheitskameras zuhause installieren musste, um zunächst zu checken, ob tatsächlich ein Feuer zuhause ausgebrochen ist. Andernfalls müsste er jedes Mal alles stehen und liegen lassen und nach Hause eilen, um dies manuell zu prüfen. Wie sich herausstellte, war bei keinem Alarm des Nest Protect ein Feuer oder Rauchbildung jeglicher Art auszumachen. Fitzpatrick bezeichnet Nests Rauchmelder nur noch als „unhushable pieces of crap.“

(Quelle: geek.com)

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30 Kommentare

  1. Wen interessiert schon die Funktion bei einem Lifestyleprodukt? 😉

  2. Normale Rauchmelder (verschiedene Fabrikate) geben auch ab und zu Fehlalarme ab. Bei mir im Haus ist auch schon 2-3 mal Nachts die Hölle ausgebrochen… 😉 So wach warst Du noch nie! Vor allem wenn es der Rauchmelder im Wohnzimmer (Kaminofen) ist! Lieber ein Fehlalarm zuviel als mal kein Alarm im Brandfall oder gar kein Rauchmelder…

  3. interessant, wie viele davon er installiert hat. ein mitarbeiter-kauf-programm?

  4. @alex: Ein Rauchmelder alleine wäre ja auch Bullshit.

  5. Ich kenne Rauchmelder nicht anders – Dieser Button war dazu da den Alarm zu testen (jedenfalls bei unseren) für die regelmäßigen Fehlalarme die wir so haben (also nicht beim Nest), müssen wir immer Akku rausnehmen

  6. Ich mache Qualitäts- und Funktionstests bei einem Hersteller von u.a. Rauchmeldeanlagen für die Hochseeschifffahrt. Wir vernetzen die Dinger auch digital über einen Bus, ist nur alles etwas teurer und trotz eher rustikaler Elektronik evtl. ausgereifter 😉
    Bei der simplen Rauchdetektierung kommt es über kurz oder lang zu Problemen durch Verschmutzung der Sensorik (langsam durch Partikel in der Luft, ganz schnell bei z,B. staubigen Renovierungsarbeiten, Aerosolen in der Luft…). Dann kommt es darauf an wie gut der auswertende Algorithmus dies erkennt und kompensieren kann. Unsere Systeme diagnostizieren sich selber und fordern die Anwender bei Über/Unterschreitung gewisser Schwellenwerte zum Austausch oder Reinigungsvorgängen auf. Andere melden irgendwann wild ab und zu los oder gar nicht mehr 🙂

  7. @Marian:
    genau, und mit jeder Möglichkeit von OTA-Updates schaffe ich eine neue Fehlerquelle bzw. ein mögliches Einfallstor, sieh auch offenen Industriesteuerungen, vaiilant-Heizungen (oder vissmann?) sowie die BMW-Geschichte. Das kann bei den altmodischen „offline-Meldern“ nicht passieren.
    Aber Hauptsache vernetzt und per App steuerbar, das sind die Argumente, die heutzutage zählen, Sicherheit und Zuverlässigkeit – da müssen einige wohl noch dran basteln, ist aber wohl auch nicht wirklich noch gefragt. 😉

  8. Erinnert mich an die Alarmanlage von Nachbarn früher. Was sind wir nachts aufgestanden weil die mal wieder los ist. Entweder von alleine oder weil irgendwer die Tür falsch zugemacht hat.
    Bei x-ten Fehlarm wünschet man sich, dass irgendwann mal ein Killer kommt und alle auslöscht 🙂

  9. Mit Bluetooth ist alles besser 🙂 Pennys Blütenträume für Männer.

  10. Das gute Stück sieht ja wirklich sehr ansprechend aus. Wenn jetzt noch die Qualtität der Funktion stimmen würde… 😉 Aber im Ernst: Das Problem mit der Datenübermittlung bezüglich der Melderaktivitäten ist erschreckend und ein weiterer Schritt zum gläserenen Kunden. Ich würde das gute Stück bei mir nicht einsetzen.

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