Google Maps: zeigt live den Verkehr an (und das funktioniert mit euren Daten)

Neues aus dem Hause Google. Wie ihr wisst, lassen sich Google Maps auch wunderbar als Routenplaner nutzen. Das aktuelle Update bringt sogar ein richtig feines Feature mit: die (fast) Live-Anzeige des Verkehrs. So kann man eventuell umplanen und eine andere Strecke fahren. Die Daten dafür werden ca. alle 5 -10 Minuten aktualisiert. Doch woher kommen diese Daten eigentlich?

Sie stammen aus anonymisierten Daten aus euren Android-Smartphones. Jau. Ihr, die unterwegs seid, seid die, die dafür sorgen, dass andere sehen, wo gerade was los ist. Ist kein Geheimnis, wurde bereits 2009 hier erklärt. „Anonyme Daten! Die Schweine!“ Ja, ruhig Brauner. Wie bei vielen Diensten gibt es die Möglichkeit, via Opt-out seine Teilnahme am Programm zu beenden. Wie dies vonstatten geht, ist hier beschrieben.

Klar, man könnte nun meinen, dass dieser Dienst eigentlich anders herum funktionieren müsste – also optionales Aufzeichnen – Opt-in quasi. Aber mal ehrlich: wir kriegen wir hier mal wieder etwas Kostenloses in die Hand, von daher habe ich keinen Schmerz, meine anonymisierten Daten preiszugeben. Wenn ich was will, muss ich auch etwas geben. So isses im Leben. Wenn du etwas im Netz für lau bekommst, dann bist meistens du oder deine Daten die Ware.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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44 Kommentare

  1. Also ich finde den Dienst spitze. Die Daten werden Anoymisiert, da trage ich dann gerne meinen Teil zu bei. Ich finde aber im Allgemeinen dass Google mittlerweile echt gruselig wird.

    Das meiste was die anpacken wird einfach zu Gold. Die haben mittlerweile solche gigantischen Finanziellen Mittel, dass sie quasi machen können was sie wollen. Sei es andere Firmen aufzukaufen oder gar bewußt gegen Gesetze verstoßen um die Strafen dann aus der Portokasse zu zahlen.

    Zu beginn mochte ich google Überhaupt nicht….DatenKrake und so…dann war es mir eigentlich egal und ich fand Google Sympatisch. Ich liebe mein Android, nutze Googlemail, nutze Analytics, ich sehe Werbung die Google für mich einblendet, ich nutze Youtube, ich nutze Google Plus, ich nutze Google Chrome, ich nutze Google als Suchmaschine, ich nutze Google Picasa, ich nutze Google Navigation…aber genau das ist das Problem. Langsam gruselt es mir…Konkurrenz belebt das Geschäft. Wir haben das Glück, dass Google bislang alle Dienste kostenfrei anbietet….aber zu welchem Preis ist das wirklich der Fall ? Google weiß mittlerweile alles…es gibt kaum Menschen die keinen Dienst von Google nutzen. Ich habe heute noch gelesen, dass Google gerade eine Datenbank auf die Beine stellt, in der sich Werbetreibende genau aussuchen können wer ihre Werbung bekommen soll…ala:

    Ich mache Werbung für Rasierer und will meine Anzeigen nur für Männer schalten, die zwischen 16 und 66 Jahre alt sind. Das ist soweit noch nichts neues…solche Datenbanken gab es vorher auch schon. Es wäre aber jetzt theoretisch möglich das der Werbetreibende die Werbung nur bei Leuten schaltet die sich auch rasieren. Wie ??? Google könnte die Profilbilder in Google+ analysieren. Wenn man mittlerweile automatisch verlinkungen vorgeschlagen bekommt, dann ist es sicher auch möglich festzustellen ob Jemand rasiert ist oder nicht. Im prinzip ist das alles ja nichts negatives, Werbung wird halt noch Zielgerichteter.

    Aber der Gedanke, dass Jemand so viel über mich weiß ist gruselig.

    Just my 2 Cents….

  2. lässig. ich hab mich gerade mal im ländlichen raum umgesehen. was ist denn, wenn man dort eine einsame rote linie sieht. ist das dann ein fahrradfahrer?

  3. Zitat: „Wenn ich was will, muss ich auch etwas geben. So isses im Leben“

    Aber nicht in diesem Fall.
    Hier gebe ich, auch wenn ich gar nichts will.
    Auch Leute die das gar nicht nutzen, werden zum Datensammeln eingesetzt.
    Deshalb wäre ein Opt In schon richtig.

  4. @Marcel: Ich wüsste auch gerne wie sie mit Fahrradfahrern umgehen, fahre gelgentlich mit einem Dutzend Leuten in eienr Rennradgruppe, sind dann mit etwa 30km/h auf Landstrassen unterwegs. Hätten alle ein Android dabei, müsste Google dies als Stau registrieren. Wäre interessant, wie ihre Algorhythmen damit umgehen. Möglich wäre es ja, das ein Gerät erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit Daten übermittelt. Würde die Positionsermittlung erst ab einer Geschwindigkeit von 70kmh überland für einen gewissen Zeitraum aktiviert, fielen alle Radler raus. Oder Google nimmt die Radlergruppe raus, wenn die Differenz der Geschwindigleit zu den anderen Verkehrsteilnehmern, die Überholen zu groß ist. Aber wie man so etwas im Weltmaßstab ermitteln kann, ohne an der erforderlichen Prozessorleistung zu scheitern ist beeindruckend!

  5. Also ein Google-Beitrag ohne Kritik ist irgendwie nicht vollständig. Auch wenn ich selber Google-Navi-Nutzer bin, einer muss es ja sagen:

    “Anonyme Daten! Die Schweine!”

    😉
    Viele Grüße!

  6. Im Prinzip wie Waze… nur Jahre zu spät 🙂

  7. @Palli: wollte ich auch gerade schreiben. Das lag mir direkt auf der Zunge. Wenn man dann keine Lesekompetenz hat, könnte man zum Fazit sagen „hm, da hat der Caschy recht“. Aber mit ein bisschen darüber Nachdenken, was da wirklich steht, bemerkt man, dass man ungefragt zum Datenübermittler eingesetzt wird.

    Ja, auch ich nutze Google, und sie bekommen die Daten, die ich bereit bin ihnen zu geben. Maps, Suchanfragen, Docs (vielleicht noch etwas? fällt mir gerade nicht ein). Das ändert aber nichts daran, dass ich vorher weiß, was ich ihnen gebe. Wenn ich mit dem Android unterwegs bin und ungefragt meine Daten übergeben werden, find ich das ne Sauerei. Das kann man auch nicht mit dem Spruch „Wenn du was willst, musst Du was geben“ wegdiskutieren. Falls ich nie etwas wollte und nicht zufällig davon erfahre und die Übermittlung abstelle – werde ich dann nicht ausgenutzt?

    Google hätte ja fragen können … aber so herum werden sie nun nie meine Aufenthaltsdaten bekommen. Aus Prinzip darüber, wie sie es hinter dem Rücken der Nutzer versuchen.

  8. Weil sich einige über das OptOut beschweren.

    Ist es nicht so, dass man bei der Initialisierung des AndroidPhones gefragt wird, ob man teilnehmen möchte oder nicht?

    Zumindest wurde ich das immer gefragt. Im Nachhinein habe ich es dann sogar immer wieder aktiviert, weil einige Dienste nicht richtig funktionierten.

  9. Thomas K. says:

    Is doch super, un anonymisierte Daten is per se ja nix schlimmes. Wär allersings irgendwie mal Zeit, so ne Art Zertifikat für das Wort anonymisiert einzuführen. Würde so manchem Dienst den küntlich aufgebauten Schrecken nehmen, weil die Angst is ja nicht, dass es anonymisierte Daten gibt, sondern ob die wirklich auch ganz echt unbestritten anonym sind.
    Naja, ich finds gut 🙂

  10. „Wenn ich was will, muss ich auch etwas geben. So isses im Leben. Wenn du etwas im Netz für lau bekommst, dann bist meistens du oder deine Daten die Ware.“

    Wie schon von zweien angemerkt, durch Opt-Out gibt auch der, der keine Gegenleistung erhält.
    Aber es gibt noch einen Gesichtspunkt: Anonymisiert sind die Daten auch nichts wert, außer für den den Dienst selber. Solange also keine kostenpflichtigen Dienste angeboten oder Werbung eingebaut wird, sind die Daten keine Währung, da sie keine Unkosten decken. Kommt Werbung ins Spiel, wird es sicherlich mit der den anderen Optionen für personalisierte Werbung verknüpft werden und dadurch die Anonymität aufgehoben werden.
    Korrekt ist, wirklich anonym sollte es kein Problem sein, aber d.h. nicht, daß man einfach den Aussagen von Konzernen vertrauen sollte wenn sie anonym sagen.

  11. Klasse wären Werbeeinblendungen (Digitale Werbeplakate) auf Strecken die sich an die aktuell dort befindliche Zielgruppe richtet. 😀
    Ich hab erst gestern oder vorgestern auf einer Strecke geguckt, den Verkehrslayer aktiviert und mich geärgert, dass in Deutschland mal wieder nichts geht (Wie bei StreetView, YouTube usw.).
    Klasse, werd ich gleich dieses Wochenende ausprobieren auf einer 1200km Autofahrt.

  12. Nächste Ausbaustufe:
    Wenn Google seine eigenen Staumeldungen bei der Berechnung von Routen und Reisezeit berücksichtigt, kommen wir dahin, dass auch längere, aber staufreie Verbindungen automatisch vorgeschlagen werden.

  13. Nix Opt-out. Opt-in: http://www.bgr.com/2011/04/22/google-our-smartphone-location-tracking-is-opt-in/
    Dieser Bildschirm kommt bei jeder Android-Aktivierung. Wie das bei iOS ist…keine Ahnung.

    Nur weil manche ungelesen auf jeden „Accept“-Button hämmern, der Ihnen über den Weg läuft, kann man Google daraus keinen Strick drehen.

  14. @Pauli

    du sprichst mir aus der Seele

    ist aber ein heikles Thema.

    Das ein Nutzen gegeben ist, ist recht offensichtlich, der wäre aber auch gegeben, wenn jeder seinen genetischen Code veröffentlichen würde.

    Die Entscheidung ob ich das tue, sollte immernoch bei mir liegen, und nicht bei Google 😉

  15. Der ADAC bietet die gleiche Funktion seit einiger Zeit in einer eigenen App an. Allerdings ist die Datenbasis kleiner bzw. eine andere – angeblich nur die Nutzer der App, Staumelder und Radio-Verkehrsinfos fließen ein.
    Jetzt müsste man mal die Qualität gegenüber Google Maps vergleichen…

  16. Is wohl so, dass auch bei Ampeln Stau angezeigt wird.
    Semitoll….

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