Google Maps: Ab heute fahren die Autos wieder durch Deutschland

In schöner Regelmäßigkeit fahren die Autos von Google durch die Welt, um neues Material für den Kartendienst des Unternehmens aufzunehmen. Die Welt verändert sich stetig und so ist es sicher ganz nett, halbwegs aktuelles Material unter den Fingern zu haben.

Während in manchen Ländern Google Street View einen tollen Einblick in eine fremde Welt erlaubt, so sieht es in Deutschland ganz anders aus. Zwar gibt es hier Street-View-Material, allerdings ist dieses schon veraltet.

Und auch die aktuellen Fahrten von Google werden an dieser Tatsache nichts ändern.

Ab heute sind die Google-Autos wieder unterwegs und nehmen aktuelles Material auf. Allerdings sollen sie ausschließlich Daten für Google Maps zusammenraffen. So sollen die Autos Informationen zu Straßennamen und -schildern, Streckenführungen und Informationen über Geschäfte und andere Orte sammeln, damit die Angaben in Google Maps verbessert werden.

Wo die Autos jeweils unterwegs sind, verrät euch Google auf dieser Website. Von heute an bis in den September könnt ihr die Google-Autos sehen. Google will Kontroversen offenbar direkt vermeiden und erklärt deshalb gleich wie auch schon 2016:

Wir wissen, dass das Interesse an unseren Kamera-Autos groß ist. Es sind dieselben Autos, welche wir in der Vergangenheit genutzt haben, um Bilder für Street View aufzunehmen. Bei den kommenden Fahrten nutzen wir das Bildmaterial aber nur, um Google Maps zu verbessern und haben keine Pläne, dieses zu veröffentlichen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Deutschland mal wieder. Jetzt werden die Bilder halt nur für das Google Navigationssystem für Autos genutzt und nicht fürs Web. Die Bildzeitung würde wohl wieder eine große Kampagne starten und der Aufschrei wäre wieder da… auch dieses mal mit den gleichen Konsequenzen?..man weiß es nicht. Zum Glück gibt es mittlerweile die 3D Ansicht mit Luftaufnahmen, die schon sehr nah an Streetview heran kommen. Obwohl man so auch problemlos ein Haus und den Garten ausspionieren kann, hat sich darüber keiner beschwert… weil es keine Medienkampagne gab. Diese wäre auch umsonst gewesen, weil Luftbildaufnahmen schon lange was völlig normales sind, nur hat Google das jetzt technisch aufbereitet. Google hätte also keine Verpixelungs-Aktion gestartet.

    • Ich muss sagen, dass ich das generell nicht schlecht finde, dass man das Recht auf Verpixelung denjenigen einräumt die ihren *Besitz* nicht im Internet zur Schau stellen wollen. Aber das ist auch, gerade in Berlin, der springende Punkt: Besitz. Es kann einfach nicht sein, dass Leute in Mietwohnungen sich dieses Recht nehmen und auch seitens Google bekamen. Das ist der eigentliche Fauxpas. Wieviele Mietshausbesitzer in Berlin kotzen jetzt im Nachhinein ab, dass 1. ihr Haus im Streetview verpixelt ist wogegen sie nichts tun können und 2. der Antragsteller dort vermutlich schon gar nicht mehr wohnt. Wenn man das damals geprüft hätte, wäre Streetview heute zwar auch leicht veraltet aber um einiges ansehnlicher.

      • Hackfleisch says:

        Du scheinst erstens keine Ahnung zu haben, was Besitz heißt und zweitens nehmen hier nicht Gebäude, sondern Menschen, ihre Rechte auf Privatsphäre in Anspruch.

        Aber ein Fleißstern für die Mühe und das Ansinnen auch ohne Ahnung trotzdem *irgendwas* zum Thema schreiben zu wollen.

        • Hackfleisch, du verwechselst Streetview wohl mit „Homeview“. Keine Ahnung warum die Aussenwand eines Gebäudes die Privatsphäre beinträchtigen soll. Wenn überhaupt, dann finde ich Google Maps mit ihren Luftaufnahmen problematisch, die mir in den Garten gucken. Aber zum Glück kann man dagegen nichts tun.

          • Hackfleisch says:

            Mein Haus ist bis heute klar bei Streetview zu sehen, zumindest so wie es seinerzeit aussah. Ich habe eine Tatsachenfeststellung getätigt, das muss nicht immer gleich deckungsgleich zur persönlichen Meinung sein. Viele Leute sahen sich in ihrer Privatsphäre verletzt, auch wenn du oder ich das anders sehen, not everything is open for debate. Google hat darauf reagiert.

            • Die Frage ist, wie die Leute sich in ihrer Privatsphäre verletzt sahen. Das Google-Auto fährt auf der Strasse im öffentlichen Raum, und nicht durch’s Schlafzimmer.

              Die Arschlöcher von der Bild habe eine Hetzkampagne gestartet. Hintergrund war die Debatte um’s Leistungsschutzrecht. Google sollte in Suchergebnissen nur noch die Überschrift zeigen. Später haben sie dann doch eingesehen wie dämlich sie sind:
              https://www.zdnet.de/88210180/leistungsschutzrecht-auch-axel-springer-verlag-erteilt-google-gratislizenz/
              Und weil genug Idioten auf die Kampagne von Bild hereingefallen sind, haben sie alle ihre Fassaden unkenntlich machen lassen. Google wurde diese Arbeit zuviel.

            • In den USA sehen die Leute auch ihre Rechte verletzt, wenn sie Knarren nicht in jedem Supermarkt kaufen können.
              Aber man muss nicht jeden Trottel kommentarlos akzeptieren, nicht wahr?

        • Das „Mieteigentum“ erstreckt sich in der Regel nicht auf die Außenwände. So war es jedenfalls bei meinen Mietverträgen in Mehrfamilienhäusern immer explizit erwähnt. Und somit hätten diese Mieter auch kein Recht eine verpixelung zu beantragen.
          Aber du kannst mir bestimmt erklären was die Privatsphäre mit der Außenansicht von einem Haus zu tun hat.

          • Ich weiß es auch nicht, aber eventuell wenn man gerade aus dem Fenster schaut oder das Haus durch die Tür verlässt?

  2. Eigentlich ein klasse Sache. Schade, dass aufgrund der deutschen engstirnigen Beschränktheit Street View hier quasi nicht existent ist. Die Google Maps Navigation ist m. E. erstklassig.

  3. Mittlerweile sind manch noch so kleine Dörfer in den entlegensten Ecken der Welt in Street View verfügbar, nur hier gähnende Leere. Ein Armutszeugnis und Paradebeispiel für die Engstirnigkeit und falsche Entscheidungsträger.

    • Es hatte nur was mit einer Medien-Hetz-Kampagne zu tun und Google hat dann freiwillig die Möglichkeit geschaffen, eine Verpixelung zu veranlassen, sofern gewünscht.

  4. Das alles ist Deutschland, ohohooo, das alles sind wir…wir lerben und wir sterben hier…. *Die Prinzen* -__- Nur haben die das damals wohl positiv gemeint. Mittlerweile gibts ja viele Sachen, bei denen Deutschland hinterher ist. Street View ist eins davon. Bin echt Fan davon.Hier in Hamburg funzt es ja. Echt schade, dass es überall sonst genutzt wird.

  5. Stellt sich die Frage, welchen Mehrwert ggü. Luftaufnahmen Streetview in D denn nun hat.
    Mittlerweile navigiere ich fast nur noch nach OSM, aktueller ist Google nicht wirklich. Und offroad liegen Welten dazwischen.

    • Ich arbeite für einen Caterer und wir sind sehr häufig innerstädtisch unterwegs. Da macht es schon Sinn sich vorher zu informieren wo Equipment angeliefert werden kann ohne Zeit zu verlieren oder direkt die Innenstadt lahmzulegen da wir in zweiter Reihe parken müssen.
      Von Luftaufnahmen wird man da nur bedingt schlau.

    • Geht mir ähnlich. Im Vorfeld die Parksituation klären ist sehr angenehm. Man erkennt zb auf den Verkehrsschildern ob es eine Anwohnerparkzone ist…

  6. Google StreetView ist in Deutschland faktisch tot, echt schade, denn der Nutzen davon ist riesig, gerade wenn man neu in einer Stadt ist, und Orientierungspunkte sucht, oder einfach nur ein Hotel in schöner Lage.

  7. Um für Motorradtouren die Qualität der kleinen Straßen zu prüfen, muss ich in fast allen Ländern (z. B. Slowenien) nur auf Streetview gehen. Nicht so in Deutschland, hier gibt’s nur veraltete Bilder in einigen Großstädten. Ob es wirklich eine Medien-Kampagne war oder einfach nur unsere „german engstirnigkeit“ – wer weiß.

  8. Solange man auf sein Haus in D. noch Grundsteuer (Bodensteuer) zahlen muss fragt man sich eh, was gehört einem überhaupt wirklich. Da fährt dann Google fröhlich durch die Straßen u. filmt alles ab u. in D. regt man sich wegen einer Dashcam bzw. wegen einer Videokamera außem am Haus auf wenn sie nur etwas von Nachbars Grundstück mit aufnimmt während der Staat die Totalüberwachung an bestimmten Plätzen auslebt.
    Bei uns läuft wirklich einiges schizophren ab.

  9. Bei mir (östlich von FFM) ist grad ein ähnliches Fahrzeug (nicht ganz so sexy) von HERE rumgefahren.

    Wollte es einfach mal so erwähnt haben.

  10. Wenn man die Karte auf der verlinkten Seite mal vergrößert sieht man das von DE vielleicht erst 5% abgedeckt sind (siehe Screenshot) Traurig, ich nutze Street View recht gerne. Aktuellere Bilder wäre echt mal was schönes.
    Screenshot: https://ibb.co/g8o1mx

  11. palisadesberlin says:

    Aber für „Sicherheit“ mehr Videoüberwachung in Berlin fordern. https://www.berliner-zeitung.de/berlin/exklusive-forsa-umfrage-berliner-wollen-mehr-videoueberwachung-29947824

    Wie gut das funktioniert sieht man ja in der CCTV-Town London.

    Kopf -> Tisch

  12. Für alle die Streetview toll finden, habt ihr euch schonmal überlegt dass das jemand benutzen könnte um ein Haus aus zu spionieren?

    Sollte mein Haus jemals in Streetview auftauchen werde ich auf jeden Fall widersprechen. Ich brauche und will das nicht.

    • Da. https://www.blogrebellen.de/2010/11/25/google-street-view-pixelhaube/
      Und fürs Haus bau dir ne Mauer. Am besten 10m hoch. Sonst kommt wer und macht ein Foto. Dann weiß jeder, dass da ein Haus steht!

    • So ist’s und nicht anders. So lange Google mit Röntgenkameras alle paar Minuten durch die Straßen fährt, sieht jeder Räuber sofort, wenn man aufm Klo Gameboy spielt und steigt in der Zwischenzeit durch das mit Street View ausspionierte offene Küchenfenster ein!

      Das einzige, was ich Google erlauben würde, wäre, mit einer normalen Kamera einmalig durch die Straßen zu fahren, sodass sie nur noch genau das sehen, was jeder andere sieht, der an meinem Haus vorbeifährt. Basta!

    • Vergiss Google, die haben das Abfotografieren ganzer Straßenzüge doch bereits seit 2011 in Deutschland abgesetzt. (vgl etwa https://de.wikipedia.org/wiki/Google_Street_View#Deutschland) Du solltest zumindest tagsüber täglich am Fenster oder im Garten sitzen, um outgecrouwdete Mitarbeiter anderer Firmen oder Projekte zu verscheuchen, die Fotos von Deinem Anwesen knipsen. Ferner solltest Du auf Hubschrauber-, Ballon- oder Drohnenüberflüge achten, denn sie können Luftaufnahmen machen. Denke hierbei aber an das deutsche Waffengesetz, bevor Du auf ungute Gedanken kommst. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei 😉

  13. WalterWhite says:

    Für alle die sich immer über Google Streetview aufregen. Hier kommt ein noch viel besserer Aufreger.
    Das Land NRW stellt seine ganzen Befahrungen der Straßen online über ein WebGIS-Portal zur Verfügung.

    https://www.nwsib-online.nrw.de/

    Dort dann oben im Reiter Navigation nicht auf Selektion, sondern über das Drop-Down Menü auf Bildbefahrung. Da kann man dann eine Straße anklicken und sieht die schönsten Aufnahmen mit Datum und allem PiPaPo. Da wird auch nix verpixelt oder so. Herrlich!

    Ok, es sind nur die Straßen drauf und ein bischen etwas links und rechts davon und keine 360 Grad Ansichten, aber alles andere wird einfach so für jedermann zugänglich dargestellt.
    Also, wenn ich mich schon über Streetview aufregen würde, dann würde ich mich DARÜBER erst recht aufregen.

    Aber das kennt kaum einer und von daher interessiert es auch keinen und es gibt schon gar keinen Aufschrei der Bild-Zeitung.

  14. Mich stören die Streetview-Aufnahmen auch nicht, aber ich halte es für den völlig falschen Ansatz dann die Bedenken der Andersdenkenden über Persönlichkeitsrechte reflexartig als Unfug, Dummheit oder Engstirnigkeit abzutun.
    Das verhärtet die Fronten, erzeugt nur Abwehrreaktionen und ist ganz allgemein kein schöner Umgang miteinander.

    • Im Allgemeinen stimme ich dir zu, auch was ein grundsätzlich vernünftiges Miteinander in Diskussionen betrifft. Es gibt nicht sehr viel schlimmeres als den US-amerikanischen Debattierstil „Extrempositionen verteidigen, so lange bis einer gewinnt.“

      Im vorliegenden konkreten Bereich ist es allerdings schwierig, jemandem klarzumachen, dass seine Bedenken über Persönlichkeitsrechte irrelevant sind, denn in diesem Bereich gibt es keine Persönlichkeitsrechte. (Dem Recht aufs eigene Bild ist damit genüge getan, dass Gesichter verpixelt werden, und das macht Google seit beinahe jeher und, ungeachtet der Rechtsgrundlage, weltweit.)

      Auf solcherlei rechtliche „Details“ hingewiesen ziehen sich die Angesprochenen dann üblicherweise auf diffuses Rechtsempfinden zurück, üblicherweise je schlechter fundiert desto vokaler, dem man argumentativ dann nur noch schwierig entgegenhalten kann. Tatsächlich so schwierig, dass Google schnell aufgegeben und ihrerseits verpixelt hat.

    • Nicht aufgeklärt worden zu sein ist halt recht nahe an „dumm“. Wer weiß wieviele von den Personen, die Ihre Hauswand haben verpixeln lassen wohl Angst davor hatten, dass ein Fremder im Webbrowser eine Live-Ansicht des Hauses sehen könnte.

      Wie in Filmen, in denen die CIA einen Live-Stream per Satelliten nutzt und ganz nah bis auf Streetview-Ebene heranzoomen kann 🙂

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