Google hält an Plan zur Abschaltung von Ad-Blockern für Privatnutzer fest


Im Januar gab Google bekannt, dass man an einer neuen Schnittstelle arbeite, die auch für Ad-Blocker relevant sein wird. Ad-Blocker können durch diese nämlich nicht mehr wie bisher arbeiten. Im Februar kam dann die Relativierung, dass dies noch nicht in Stein gemeißelt sei und man an Manifest V3 – so der Name der entsprechenden Schnittstelle – so lange arbeiten wird, bis man mit dem Paket zufrieden sei. Auch das Feedback von Nutzern und Entwicklern habe man wahrgenommen, die Schnittstelle wird überarbeitet, hieß es.

Die neuen Pläne sind nun da und sie sind nicht viel besser als vorher. Demnach bleibt es für Privatnutzer dabei, dass die Schnittstelle dermaßen gestaltet wird, dass Ad-Blocker quasi nicht mehr funktional sind. Lediglich für zahlende Enterprise-Nutzer wird dabei eine Ausnahme gemacht, das aber wohl eher, damit sie eigene Erweiterungen nutzen können, nicht zwingend für Ad-Blocking.

Dass Google gegen Ad-Blocking vorgehen wird, geht auch aus einem SEC-Dokument hervor. Google verdient Geld mit Werbung, Ad-Blocker passen da nicht so wirklich ins Konzept. Google drückt das so aus:

New and existing technologies could affect our ability to customize ads and/or could block ads online, which would harm our business.

Technologies have been developed to make customizable ads more difficult or to block the display of ads altogether and some providers of online services have integrated technologies that could potentially impair the core functionality of third-party digital advertising. Most of our Google revenues are derived from fees paid to us in connection with the display of ads online. As a result, such technologies and tools could adversely affect our operating results.

Nun wird die Möglichkeit des Blockierens von Inhalten nicht von heute auf morgen kommen, Google wird sich da Zeit lassen. Dennoch dürfte dieser Ansatz nicht gerade für Jubelstürme bei den zahlreichen Chrome-Nutzer sorgen. Das könnte mal wieder eine Chance für Firefox oder andere, systemweite Anwendungen werden.

Update: Ein Googler entschärft und klärt auf:

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56 Kommentare

  1. bye bye chrome.

  2. Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht.
    Microsoft Edge auf Chromium-Basis entwickelt sich übrigens prächtig!
    Google Chrome kann nach Hause gehen.

    • Herr Hauser says:

      Wer braucht dann noch Chrome wenn es den neuen Edge final gibt?

      • Soweit ich es verstanden habe betrifft das Chromium und nicht Chrome. Also alle Abkömmlinge…

      • Und wann kommt der? Wir waren letzte Woche noch bei Microsoft in München und der Mitarbeiter aus den USA, der uns die neuesten Ideen um Azure & Co. präsentierte, hat wie all seine Kollegen in den letzten Jahren auch die Live-Demo mit Chrome vorgenommen. Die Entschuldigung dafür ist zwar ein mittlerweile ausgelutschter Running Gag, aber ein zeigbarer Fortschritt in Sachen Edge wäre durchaus mal interessant.

        • Ich bin im DEV-Channel, und das Ding hat bei mir locker Google Chrome ersetzt. Der Umstieg ist völlig einfach.

  3. Ich nutze jetzt schon immer und überall Firefox. Sollte Google das auch für Android in Erwägung ziehen, werd ich auf Lineage OS umsteigen. Eigentlich hoffe ich immer noch auf Librem…

    • Auf Android gibt es doch von vorne herein keine Erweiterungen für Chrome?!

      • Und Firefox für Android hat das an Bord. Musst also nicht gleich das System wechseln.

      • Nutzt du den Kiwi Browser und kannst Erweiterungen aus dem Chrome Store installieren.
        UBlock Origin und Last Pass funktionieren prima!

        • Der basiert allerdings auch Chromium, das bringt also leider wenig, wenn diese API in zukünftig Chromium eingebaut wird…

  4. iOS geht seit einiger Zeit den anderen Weg. Dort ist zumindest im Browser die Integration von Blockern mittlerweile gewünscht und auch Safari selbst greift in das Tracking ein.

  5. Betrifft das nur Chrom, oder alles was über Chromium läuft?
    Dann wären viele Browser davon betroffen!

    • Das würde mich auch interessieren. Dann wäre nämlich in der Tat Edge leider keine Alternative

  6. Opera und alles ist gut.

    • Schön wäre es, wenn es die API betrifft, wird es alle Chromium basierten Browser treffen… und du kannst ja mal schauen, was bei Opera unter der Haube steckt.

  7. Ihr vermischt hier zwei Dinge:
    1. Den Extensions soll die Fähigkeit genommen werden alles mitzulesen was in den Browser rein und rausgeht. Dies ist eine sehr gute Entscheidung, die alle Browserhersteller machen sollten.

    2. Google als Werbeanbieter versucht, Werbung auszuliefern.

    • Leider wird 1 vor allem von 2 motiviert sein.

    • computeralex92 says:

      Wenn das der Wunsch des Benutzers ist, dass eine Erweiterung eine Filterung durchführen soll, dann ist das die Entscheidung des Benutzers.
      Man hätte (wenn Google den firmenpolitschen Willen dazu gehabt hätte) die Möglichkeit dieser umfangreichen Filterung an eine Prüfung der Erweiterung koppeln können.
      Damit ist die Sicherheit, dass eine Erweiterung keinen Mist macht, gegeben.

      Das zweite Argument mit der Performance ist durch die Neuerungen beim Firefox widerlegt worden.

      Fazit: Wenn man es will, dann bekommt man es auch. Nur Google will es halt nicht.

    • Zu 1. zB meine Bank blendet keine Werbung ein, da sind sämtliche Erweiterungen deaktiviert. Google kann das ruhig dem User überlassen… 😉

      • Du kannst aber KEINE Erweiterung nur für eine Seite deaktivieren Entweder wird sie komplett deaktiviert oder eben nicht.

        Natürlich kann man bei ublock den ad blocker für eine spezifische Seite deaktivieren. Das bedeutet aber nicht, dass ublock nicht trotzdem alles mitlesen kann. Im Falle von ublock ist das wahrscheinlich zwar eher unbedenklich, aber es gibt ja auch noch andere Erweiterungen, die vielleicht nicht Open source sind. Und nur weil eine Erweiterung behauptet auf Seite xy nichts mitzulesen, heißt das noch lange nicht, dass das auch stimmt.

        Bin natürlich trotzdem auch gegen die Einführung solch einer Beschränkung. Dann wäre ich vermutlich auch von Chrome weg und zurück zu Firefox.

    • 1. ist alles andere als eine gute Entscheidung, verhindert es doch genau das, was eine Adblocker-Extension zum Funktionieren benötigt.

    • @Hartmut:
      Wird dies dann auch Add-Ons betreffen wie von Lastpass und Co?

  8. Die Konsequenz für Chrome OS ist vernichtend – unglücklicherweise: tot im Wasser.

  9. Lineage OS ist grundsätzlich keine schlechte Idee :).
    Wenn du Root Zugriff hast, gibt es mit Adaway eine hervorragende Open Source App um die Werbung (nicht nur im Browser) abzuschalten. Ohne Root gibt es immer die Möglichkeiten via Proxy oder VPN Verbindung.
    Vielleicht nimmt man anständige Seiten/Apps raus und lässt deren Betreiber ein paar Werbeeinnahmen zukommen 😉

    • Bernd T. Lohmann says:

      Root ist nicht gleichbedeutend mit einem Custom ROM. Falls man kein Lineage OS für sein Gerät findet, aber es die Möglichkeit zu rooten gibt, reicht das auch aus, um AdAway zu installieren.

      • Das hast du richtig erkannt. Zwar bieten Custom ROMs meist bessere oder zumindest mehr Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten, aber bei Pixel oder OnePlus kann man mit der Herstellervariante von AOSP leben. Root kann dem durch manch andere Herstellervarianten von AOSP verursachten Unzulänglichkeiten etwas Abhilfe verschaffen.
        Mein Text sollte als Antwort auf einen anderen Kommentar kommen – da ging offensichtlich etwas schief.

    • Für non root gibt es z.B. Blokada. open Source Projekt

      • Nutze unterwegs auch blokada… Ist super.
        Zuhause im Netz gibt’s den pihole.

      • Danke für den Hinweis, habe ich kürzlich schon mal wo gelesen. Bislang riet ich immer zu NetGuard (https://www.netguard.me), ebenso Open Source, da man hier neben dem Werbeblocker auch den Internetzugang der Apps erlauben bzw. verweigern kann.
        Achtung: Via Play Store bezogen funktioniert der Werbeblocker natürlich nicht, Google missbilligt dort derartige Code-Komponente. Via GitHub bezogen ist diese Funktion enthalten.

  10. Ich nutze seit ein paar Jahren Opera unter Windows und auch seit einer Weile am Telefon. Läuft gut, geschmeidig und ist aus mir unbekannten Gründen trotz Chromium Engine weniger Leistungs-/Ressourcenhungrig als Chrome. Es funktionieren alle Chrome Erweiterungen. Außerdem nutze ich Adguard auf beiden Systemen (nicht das Plugin sondern die Vollversion). Der schaltet sich vor den Browser (als System VPN) und macht seinen Job ausgesprochen gut. Und bevor jetzt jemand sagt „aber Opera gehört doch den Chinesen“… Ja das ist so, wäre mir anders auch lieber, aber irgendjemand liest halt immer mit, mir Wurst…

    • safety first says:

      das mit china stimmt so nicht ..
      gehostet wird für deutsche opera user von der
      A100 ROW GmbH Sitz München
      Die Server stehen , welch Zufall in den USA 😉
      auf dem AMAZO-ZFRA.COM cloud system !
      Die Chinesen beszitzen finanzielle Anteile, richtig , aber haben KEINEN technischen Zugrif !!
      So lautete der Deal !!! Und der wird auch so umgesetzt !

  11. PI-Hole (Raspberry als Werbeblocker) mit Firefox auf dem Rechner und der Anleitung der C’t für Firefox (mehrere Teile) und gut ist. Chrome ist seitdem abgemeldet.

  12. Roger Bergamt says:

    hosts = 484KB

  13. DNS-Blocker sind keine schöne Lösung, weil sie keine kosmetischen Filter mitbringen.
    Aber zum Thema, wenn Google die Chromium-Basis in diese Richtung entwickelt, werden sie das wahrscheinlich so machen, dass es nicht trivial sein wird, das in anderen chromiumbasierten Browserprojekten zu entfernen. Dann bleibt wohl nur forken und parallel weiterentwickeln. Ob sich dafür eine kompetente Organisation findet, steht in den Sternen.
    Firefox ist aber auf nem guten Weg, was Performance angeht. Sie dürfen nur nicht nachlassen und wieder auf den Trip kommen, die Leute nutzen keinen Firefox, weil Google so viel Werbung für Chrome macht. Wenn ich das Ding nutzen kann, ohne das mir irgendwelche Sachen durchs Bild ruckeln, dann nutze ich es auch. Da erwarte ich aber, dass zukünftig z.B. 2D-Rendering auf GPU nicht nur unter Win10 mit Nvidia funktioniert.

    • Die wird sich nicht finden, der Grund warum alle auf Chromium setzen ist ja eben, dass es einem so viel an Aufwand abnimmt und man an Kompatibilität gewinnt. Würde man Chromium forken müsste man den gesamten Aufwand wieder selbst stemmen, etwas das zuletzt nicht mal mehr Microsoft mit EdgeHTML stemmen wollte.

  14. Thanks for posting ads in here. This article is all about adblocker – got it? ;).
    Your advertised VPN only has the string „ad“ only once within the Google Play description and it is not „adblocker“, but „…and displaying ads in the app.“ Bottom line: Your VPN increases ads shown on a smartphone. Awesome.

  15. Hab eigentlich schon immer Firefox oder Opera neben Chrome auf Win und Android laufen. Deshalb bei gegebener Zeit Chrome runter und weiter geht’s.

  16. Ich habe absolut nichts gegen Werbung, aber wenn ich vor Bannern und Datenschutzhinweisen den Inhalt nicht mehr sehe oder das Layout schrecklich aussieht nervt das nur, gerade auf Mobilgeräten.
    Da macht übrigens diese Seite auch keine Ausnahme. Ich habe eine Hand voll Seiten in meiner Ausnahmeliste die gerne Werbung zeigen dürfen weil diese unaufdringlich und gut eingebunden ist.

  17. Google arbeitet an einer neuen Schnittstelle, das Ad-Blocker nicht wie bisher arbeiten können? Schön. Es wird nicht lange dauern da arbeitet jemand daran, die Schnittstelle auszuhebeln. War doch schon immer so.

    • Dies müsste aber dann bei jedem Update von Chromium neu gepatcht werden und vor allem zeitnah, da ja oft mit den Updates Sicherheitslücken geschlossen werden.
      Da reicht ein engagierter Einzelkämpfer nicht für aus, so etwas zu stemmen. Aber mal sehen, was passiert.

  18. Einer meiner Kunden hat ca. 15000 User weltweit. Es gibt auch eine Betriebsvereinbarung in der u. a. steht, dass die Internet-Nutzung nur mit aktiviertem Adblocker (uBlock) erlaubt ist. Zuwiderhandlungen führen zu Abmahnung und ggf. Entlassung. Auf allen Desktops ist Chromium ausgerollt. Wenn die Entscheidung so Bestand hat, wird man Chromium wieder entfernen. Und dann gibt es entweder einen Nachfolger (Firefox läuft bis jetzt leider nicht gut mit Office 365) oder den Systemstandard – aber dann mit einer IT-gesteuerten Whitelist. URLs die da nicht drauf sind, können nicht angesurft werden. Das wird ein Spaß. Nicht.

  19. sunworker says:

    Zumindest wissen alle Google Fanboys jetzt was das bedeutet, wenn eine Firma wie Google oder in diesem Fall auch eine Software wie Chrome zu marktbeherrschend wird.

    Und nein, Edge ist dann auch keine Lösung, weil das basiert ja auch auf Chromium. Wieso kann das Google eigentlich alleine entscheiden, was bei Chromium passiert und was nicht?

    Firefox ist bei Privatspäre und Sicherheit weitaus besser einstellbar und hat die Add-Ons auch auf dem Smartphone. Dadurch kann ich auf dem Smartphone genauso surfen wie auf dem Desktop. Lesenzeichen werden gesynct und meine Addons sind auf überall drauf.

    Wozu noch Chrome nutzen?

  20. DarkIceLight says:

    Mit dem Opera Browser gibt es sowieso keinen echten Grund mehr Chrome zu nutzen.

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