Google Fotos in Verbindung mit Google Backup & Sync

Manchmal suche ich Lösungen für Probleme, die ich gar nicht habe. Einfach, weil ich Dinge ausprobieren möchte. Ich schrieb schon ein paar Mal, wie ich mit Fotos umgehe und wie ich diese sichere. Da gibt es ja einige Möglichkeiten. Ich kann die auf eine DVD brennen, auf eine externe Festplatte packen – oder mein NAS – oder aber irgendeinen Cloud-Speicher. Kostet ja nicht mehr so viel. Und man kann, wenn man Bilder nicht unverschlüsselt in der Cloud haben will, diese auch verschlüsselt dort lagern. Alles kein Problem und mit minimalem Wissen anwendbar (hey, ich habe es auch hinbekommen).

Und da ich meine Lösungen ja bereits erfolgreich einsetze, besteht ja eigentlich kein Grund mal umzudenken. Nun gut, umdenken muss ich nicht wirklich, aber ein paar neue Wege ausprobieren möchte ich. Für mein Wissen, für das Blog.

Nun ist es so, dass ich vielleicht nicht durchschnittlicher Nutzer bin. Hier kommt Android, iOS und macOS zum Einsatz. Windows ist auch im Spiel, aber da muss ich keine Fotos haben. Bislang habe ich die Fotos auf meinem NAS und sichere verschlüsselt in die Cloud.

Auf Rechnern brauche ich eigentlich großartig nicht Zugriff, da ich ja innerhalb meines Netzes auf das NAS zugreifen kann. Für das Sharing eignet sich bei uns die iCloud-Fotofreigabe, allerdings haben da die freigegebenen Alben eine Beschränkung, sodass die längste Bildkante 2048 Pixel lang sein darf. Da sollte man es unter Umständen tunlichst vermeiden alles in die iCloud zu werfen und lokal zu löschen, weil man der Meinung ist, dass der Speicherplatz ja sowieso nicht angerechnet wird. Wird er nicht, dafür sind die Fotos so klein, wie bei Google Fotos früher.

Da waren es mal 2048 Pixel, mittlerweile kann man aber bis zu 16 Megapixel hochjagen, ohne dass dieser Speicher angerechnet wird. Ausreichend für viele. Während als Einzelperson und iOS- oder mac-Nutzer vielleicht die Foto-Lösung von Apple die erste Wahl ist, kann man natürlich auch zu Google schielen, da man deren App ja quasi überall benutzen kann. Und Ende Juli erschien ja auch die neue Backup-und-Sync-Lösung, die nicht nur auf Rechnerbasis Dateien sichern kann, sondern eben auch Fotos – und eben jene auf Wunsch auch in Google Fotos hinein.

Prinzipiell nicht ganz neu, kann man doch seit langem Ordner mit Fotos auch in den Google Drive werfen und diese Fotos in Google Fotos anzeigen. Dennoch ist das Synchronisieren über die Google-Lösung am Desktop eine nette Sache, denn die Alben-Hierarchie bleibt bestehen. Des Weiteren kann man die Vorzüge von Google Fotos nutzen und so Ordnung in die Sammlung bringen.

Änderungen, die man dann im Web vornahm werden dann auch auf der lokalen Foto-Geschichte angewendet, wenn man dies denn möchte, bei Löschvorgängen fragt Googles Software lokal noch einmal nach, ob das denn so seine Richtigkeit hat.

Kleines Beispiel anhand der Lösung von Google Fotos und Backup & Sync

Natürlich kann ich hier massig Ordner auswählen oder als macOS-Nutzer meine Library, aber ich gehe mal anders an die Sache heran, sodass sie auch auf Windows passt. Oft hat man ja Ordner mit Unterordnern, klassische Sortierung, die ich sehr mag, auch wenn Google Fotos ab Werk keine Alben kennt und nur eine Zeitreise durch alle anbietet.

In der Backup-und-Sync-Software kann man sagen, dass man eigene Ordner sichern möchte. Man sollte sicherstellen, dass die Google-Drive-Integration in den Einstellungen von Google Fotos aktiviert ist oder eben jenes in der Sync-Software aktivieren.

Gewünschten Foto-Ordner auswählen und warten, bis der Vorgang abgeschlossen wurde. Im Drive selber landen die synchronisierten Ordner in der Oberfläche unter Computer > Computername:

In Google Fotos sollten die Bilder dann auch auftauchen, nämlich zu dem Terminen, an denen sie geschossen wurden. Setzt natürlich korrektes Datum im Bild voraus. Löscht man Fotos über die Google-Fotos-Oberfläche, so verschwinden sie überall. Nicht nur aus Google Fotos, sondern aus Drive und allen Geräten sowie Freigaben.

Lokal am Rechner merkt man das auch, die Sync-Software gibt eine Meldung aus. Hier kann man das Löschen bestätigen oder über „Wiederherstellen“ die gelöschten Fotos wiederherstellen.

Nutzt man also Google Fotos im Web oder als App, kann man über die Sync-Software auch schön die lokalen Fotos mal durchstöbern und unnützen Kram löschen. Hey, mal ehrlich: Ich guck mir weder meine Silvesterknallerei irgendwann mal an und auch nicht 10.000 Fotos, die ich im Harz-Urlaub schoss. Ich schaue mir gerne tolle Fotos an, aber nicht jeden Quatsch.

Nun muss man aber Besonderheiten beachten. Google Fotos hat einige nette Foto-Tools an Bord, Filter und so weiter. Wer ein Bild bearbeitet, der sieht standardmäßig das bearbeitete Bild in Google Fotos, kann dies so herunterladen oder weiter bearbeiten.

ABER: Bearbeitete Fotos werden nicht lokal abgeglichen. Google speichert nämlich eure bearbeiteten Fotos und zeigt diese im Web und der App an, behält aber das Original im Hintergrund. Das ist wichtig, nicht, dass ihr groß bearbeitet und euch freut – und lokal merkt ihr dann nach 100 bearbeiteten Fotos, dass nichts verändert wurde. Tipp am Rande: Bearbeitete Fotos können sich in Google Fotos auf Original-Zustand setzen lassen, dies findet man ebenfalls im Editor vor:

Was ihr in Google Fotos an bearbeiteten Fotos seht, seht ihr also auch nur da. Nicht lokal. Und löscht ihr ein bearbeitetes Foto, dann wird dies wie das Original behandelt, Google Fotos fragt also wie oben beschrieben nach und würde auch lokal löschen wollen. Wer keine Nachfrage benötigt oder nichts gelöscht haben will lokal, der kann dies der Sync-Software von Google auch mitteilen:

Nein, das Ganze hier Beschriebene ist natürlich keine waschechte Backup-Lösung, aber vielleicht ganz nützlich zu wissen für den einen oder anderen Leser. Denn so eine Sicherung in der Cloud ist vielleicht immer noch besser als Fotos, die man lediglich auf einer Festplatte daheim gesichert hat. Letzten Endes sollte man nur bedenken: Die Software eignet sich für die Sicherung und für den Abgleich von Fotos von irgendeinem Rechner, dies betrifft aber keine Fotos, die ihr mir dem Handy geschossen habt und auf Google Fotos sichert. Die landen über die Software nicht auf eurem Rechner, sondern sind weiterhin nur auf dem Smartphone, im Google Drive oder Google Fotos im Web.

Für wen dies nichts ist, der kann sich ja noch andere Beiträge zu Fotos, deren Sicherung und sicher auch Kommentare unter den jeweiligen Beiträgen durchlesen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Habe dieses relativ neue Tool gestern auch zufälligerweise zum ersten Mal auf meinem Mac ausprobiert im Zuge der Umstellung auf Google Drive. Bei mir ist inzwischen jedoch die einzige Foto-Quelle das Smartphone (und manchmal das Tablet), d.h. diese Funktion hat keinerlei Auswirkung wenn vorher sowieso alles schon über die iOS-App synchronisiert wird, oder?
    Dann spare ich mir das nämlich und lasse nur die Drive-Synchronisation aktiv.

  2. Also ich bin etwas irritiert über die 16 Megapixel Grenze. Ich bin der Meinung das meine Bilder vom S7 auf den Cloud Speicherplatz angerechnet werden. Und das sind nur 12 Megapixel.

  3. Es gibt mittlerweile aber immer noch nicht die Möglichkeit Fotos selektiv zu komprimieren? Es funktioniert nur: Alles oder nichts?

  4. @Andreas: Wenn du die Bilder im Original sicherst, werden sie angerechnet. Bilder bis 16MP koennen aber auch ohne Speicherverbrauch hochgeladen werden, dann werden diese aber komprimiert (eignet sich also nicht zum Archivieren mMn).
    Bei Pixel-Phones werden sie auch in der Originalversion nicht auf den Speicher angerechnet

  5. Ich warte lieber ab bis die Speichergrenzen ganz fallen bevor ich jetzt meinen Workflow anpasse. So was mache ich allenfalls alle 5-7 Jahre und jetzt scheint mir da eher ein schlechter Zeitpunkt, sich zu entscheiden.

  6. @Caschy
    „Manchmal suche ich Lösungen für Probleme, die ich gar nicht habe. Einfach, weil ich Dinge ausprobieren möchte.
    Für mein Wissen, für das Blog“

    … ‚und für meine Lust und Laune‘ kannst du bestimmt dazufügen.

  7. Mir fehlt die Funktion, dass die Fotos aus den entsprechenden Ordnern auch gleichzeitig in einem Album mit diesem Namen abgelegt werden. So, ist es für mich eher nicht nutzbar. Schade.

    • Genau das suche ich auch. Kennst Du mittlerweile eine Lösung? So ist Google nach wie vor sehr unübersichtlich…

  8. Funktioniert leider nicht mit Ordnern, welche auf einem NAS abgelegt sind ;(

  9. Meine Frau und ich haben ein geteiltes Album für Fotos, die wir mit unseren Handys von unserem Sohn machen. Dieses Album würde ich gerne auf meinen Rechner synchronisieren, damit ich nicht händisch periodische einen Download ziehen muss. Ideen?

  10. Jürgen Dorsch says:

    @Caschy Die Synchronisation von google Photos in Richtung Mac funktioniert schon einige Zeit mit der google Drive App für osx. Allerdings sind ja die Bilder einfach in Ordnern nach Datum strukturiert. Vernünftig wäre ja wenigstens, wenn man seine Alben noch lokal differenziert hätte. Gibt es da keine Möglichkeiten? Vielleicht eine Art Photoprogramm, der diese Daten ausliest, sodass man etwas ähnliches an Ansichten hat, wie bei der Weboberfläche von google Photos?

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