Google entfernt auf Anfrage Bilder von Minderjährigen aus den Suchergebnissen

Google bietet Nutzern nun die Chance, Bilder von Minderjährigen auf Anfrage aus den Suchergebnissen entfernen zu lassen. Derartige Anfragen können die Betroffenen selbst stellen – oder aber deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigte oder auch Rechtsvertreter. Angekündigt wurde die Funktion schon im August 2021, steht aber nun erst breit zur Verfügung.

Theoretisch kann jeder Nutzer besagten Prozess anstoßen. Dafür sollte dann die URL des Bildes übermittelt werden, das es zu entfernen gilt, die Suchbegriffe, welche zum Erscheinen des Bildes in den Ergebnissen führen, Name und Alter der minderjährigen Person sowie der Name und das Verhältnis der anfragenden Person zur gezeigten minderjährigen Person – eben beispielsweise „Elternteil“.

Offen ist, nach welchen Kriterien Google dann solche Anfragen bewilligen oder auch ablehnen wird. Denn da herrscht wenig Transparenz. So behält sich Google nämlich Ausnahmen vor, wenn die Bilder von öffentlichem Interesse seien oder Nachrichtenwert hätten. Das können im Einzelfall vermutlich sehr dehnbare Definitionen sein. Auch lässt Googles Vorgehensweise darauf schließen, dass nur Bilder entfernt werden, wenn die jeweilige Person auch aktuell noch minderjährig ist.

Würde also etwa ein 40-jähriger eine Anfrage stellen, um alte Kinderfotos entfernen zu lassen, wäre das vermutlich nicht von Erfolg gekrönt. Hier will sich Google wohl nicht in die Nesseln setzen, da es schwer sein dürfte, nachzuweisen, dass man tatsächlich die Person auf einem älteren Foto ist. Auch erinnert Google daran, dass man zwar die strittigen Bilder aus den Suchergebnissen entfernen könne, sie würden dann aber natürlich dennoch auf den Ursprungsseiten verbleiben. Deswegen rät das Unternehmen auch weiterhin, als Erstes die jeweiligen Webmaster zu kontaktieren.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

4 Kommentare

  1. Komplett nicht durchdacht.

    Da Google keinerlei Authentifizierung durchführen kann (wie denn auch?), wird eine (strunzdoofe) KI alles entfernen, wo vermeintlich ein Kind abgebildet ist. Damit lässt sich das halbe Internet leerräumen — Wikipedia, Teenie-Bands, Filmfotos etc.

    Auf der anderen Seite frage ich mich immer, warum Kinder nicht im Internet abgebildet sein sollten? Wer mit einem Kinderbild Schindluder treiben will, kann problemlos selber knipsen oder für fiese Sachen eine Superzoom-Kamera für kleines Geld erwerben. Solange Kinder draussen rumlaufen, kommt man auch an Kinderbilder.

    Irgendwie steht dahinter immer so ein Bauchgefühl von „Das internet ist ein besonderer Raum“, dabei kann sich jeder problemlos mit einem verdeckten Handy vor eine Schule stellen.

    Am Ende kommt nur wieder irgendein Kollateralschaden dabei heraus, wie dass Eltern die ersten Schwimmzüge ihrer Kinder nicht knipsen dürfen, wegen Handyerbot im Schwimmbad. „Könnte ja einer…!!!“ Ja — genau — bitte, was genau KÖNNTE der eigentlich, was er nicht viel besser aus sicherer Distanz mit einer Billo-Kamera durch die Hecke vom Freibad „könnte“?

    (Disclaimer: Ja, habe eine Tochter. Wird ja doch wieder einer fragen, obwohl das ja mit einer Sachlage gar nix zu tun hat)

    Und deswegen ist wichtig, dass hierzulande endlich mal Kinder UND Eltern das Netz und Technik verstehen lernen.

    • Warum Kinder nicht im Internet gezeigt werden sollten?
      Es gibt das Recht am eigenen Bild. Erst von Erwachsenen wird erwartet abschätzen zu können welche Folgen die Veröffentlichung hätte.

    • Fotografieren kannst man seine Kinder doch, auch beim Schwimmen. Aber musst denn JEDER Mist ins Internet?

  2. Ich bin da vllt zu paranoid…
    Aber wer ist denn bitte so vertrauensselig Google noch mit Namen und Alter und Familieninterna zu füttern, damit sie (potentiell) Ihre KIs trainieren und Bilder besser taggen können etc. pp.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.