Google: Demo zeigt, wie KI bald schon für mehr Privatsphäre am Smartphone sorgen könnte

Sicherlich habt ihr euch selbst auch schon einmal dabei erwischt und kennt garantiert mindestens genauso viele Situationen, bei denen euch jemand beim Bedienen eures Smartphones über die Schulter geschaut hat, um zu erkennen, was auf dem Display passiert. Das kann unbewusst vorkommen, allerdings gibt es auch genug Menschen, die einfach nur neugierig ohne Ende sind und euch dann anschließend noch etwas Wichtiges zu eurem Bildschirminhalt zu sagen haben – lästig. Wenn es nach Google geht, könnte damit bald schon Schluss sein.

In der kommenden Woche werden die beiden Forscher Hee Jung Ryu und Florian Schroff von Google einen Vortrag auf der Neural Information Processing Systems-Konferenz (kurz NIPS) 2017 halten, bei dem sie ein neues Projekt vorstellen wollen, das einen elektronischen Bildschirmschutz zeigt. Hierbei nutzt das Duo ein Google Pixel, dessen Frontkamera in Zusammenarbeit mit einer KI, die Augen erkennen kann, alarmiert, wenn mehr als eine Person gleichzeitig auf das Display schauen.

Bei YouTube gibt es ein ungelistetes (aber öffentliches) Video zu sehen, welches die Funktion genauer zeigt. Während einer Messenger-Sitzung alarmiert das Phone umgehend durch Anzeigen des Frontkamera-Bildes, dass eine weitere Person auf den Bildschirm starrt. Diese wird markiert, ein Regenbogen aus dem Mund des „Zuschauers“ veralbert diesen ein wenig:

Die beiden Google-Mitarbeiter behaupten, dass die Erkennung innerhalb von 2 Millisekunden erfolge und bei unterschiedlich schwierigen Lichtverhältnissen funktioniere. Google hat vor einer Weile sein Tool TensorFlow Lite veröffentlicht, dass es Entwickler von Drittanbieter-Apps ermöglicht, künstliche Intelligenz in ihre Apps zu implementieren. Eine jüngst veröffentlichte API soll die Integration noch einfacher machen.

Auch wenn sich Google bisher noch nicht weiter zu den in der Quelle veröffentlichten News äußern wollte, die Idee dahinter ist zwar nicht neu, würde aber dennoch garantiert einige interessante Möglichkeiten bieten. So wäre es ja durchaus denkbar, dass Messenger-Apps oder Galerien einen Schalter bekommen, mit dem man eine entsprechende Warnung optional aktivieren beziehungsweise deaktivieren kann.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. Und Google lässt sich das damit „bezahlen“, dass man dann dafür selbst die Informationen verarbeitet, wo sich der Smartphoneuser alles so aufhält und wie er sich so verhält, super Deal!

  2. Das ist Deutschland. Wenn jemand von Google übers Wasser läuft, wird hier wohl sofort Kritik laut, dass Google nicht schwimmen kann *g*

  3. Hier https://www.blogrebellen.de/2010/11/25/google-street-view-pixelhaube/ ist noch eine alte Info zu der damals beliebten Street View Pixelhaube. Einfach aufsetzen, wenn man das Smartphone in die Hand nimmt. 😉
    Der Shoplink funzt leider nicht mehr, aber vielleicht gibts noch paar Exemplare auf eBay.

  4. Im Office seinen Privatkram auf dem Smartphone zu erledigen ist ohnehin aus guten Gründen häufig verboten.

  5. Jaaaa, toll. Die richtigen Spione sitzen aber IM Gerät! Welche App schützt uns davor?
    Was muss das für ein Depp sein, der nicht merkt, wenn ihm einer über die Schulter guckt. Bei den kleinen Bildschirmen müsste der ja schon sehr nahe dran stehen.
    Viel schlimmer sind die Datendiebe im Gerät!

  6. @Franz
    Nennt sich „Konzentration“.
    Passiert Dir schnell, wenn Du nicht mit dem Rücken zur Wand sitzt: Wartezimmer, ÖPNV, Kneipe, Strasse, …

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