Google deckt 100 Prozent seines Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien

Ende 2016 gab Google ein ambitioniertes Ziel aus: Man wollte es 2017 schaffen, seinen kompletten Stromverbrauch durch erneuerbare Energien zu decken. Gestern gab der Konzern aus Mountain View nun das Erreichen dieses Ziels bekannt.

We say that we “matched” our energy usage because it’s not yet possible to “power” a company of our scale by 100 percent renewable energy. It’s true that for every kilowatt-hour of energy we consume, we add a matching kilowatt-hour of renewable energy to a power grid somewhere. But that renewable energy may be produced in a different place, or at a different time, from where we’re running our data centers and offices. What’s important to us is that we are adding new clean energy sources to the electrical system, and that we’re buying that renewable energy in the same amount as what we’re consuming, globally and on an annual basis.

Das Erreichen dieses Ziels ist nicht unbedingt damit gleichzusetzen, dass alle Google Rechenzentren komplett durch erneuerbare Energien gespeist werden. Bei einem Unternehmen dieser Größe ist das ein kaum erreichbares Ziel, zumindest aktuell. Man gleich stattdessen den Konsum aus nicht-erneuerbaren Energien durch Finanzierungen in Wind- und Solar-Kraftwerke aus. Ende 2016 lag Google bereits bei einem Anteil von 57 Prozent.

Stand März 2018 bezieht Google knapp 3 GigaWatt aus erneuerbaren Energien, was den Konzern ungefähr 3 Milliarden US-Dollar kostet. Zum Vergleich: Um Marty McFly damals zurück in die Zukunft zu schicken, benötigte Doc Brown 1,21 GigaWatt 😉

Mit dieser Hausnummer gleicht das Unternehmen den kompletten Verbrauch aller Rechenzentren und Standorte aus. Damit ist Google außerdem der größte Einkäufer von Solar- und Wind-Energie, Amazon und Microsoft liegen gerade einmal bei einem Drittel davon, gefolgt von Apple, dem amerikanischen Verteidigungsministerium, Facebook und Co.

Das soll jedoch noch nicht das Ende sein, denn Google plant seine Investments in neue Technologien weiter zu forcieren, um den zukünftigen Bedarf decken zu können. Meiner Meinung nach eine gute Sache, die sich andere Unternehmen zum Vorbild nehmen sollten.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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27 Kommentare

  1. Herr Hauser says:

    So lange der Strom über die herkömmlichen Stromtrassen zum Endverbraucher/Ziel kommt, ist es ein Strommix und kein 100% aus erneuerbaren Energien.

    Oder wurden da extra neue Leitungen verlegt, vom Ökostrom-Erzeuger zum (End-)Verbraucher?

  2. Sehr eindrucksvoll. Als Vergleich: Deutschland insgesamt hat 2017 218 Terawattstunden Strom produziert (davon 9% über Gewerbe)

  3. Da können sich einige ne Scheibe von abschneiden…wenn ich mal so an Asien denke

  4. @ Herr Hauser

    Natürlich kommt überall der gleiche Mix aus der Steckdose. Jedoch fördert jeder, der in erneuerbare Energie investiert die entsprechenden Firmen. Und sorgt dafür, dass der Anteil erneuerbarer Energie aus der Steckdose in Zukunft steigt.

  5. @dirk

    Nope. Weil du hast weder verstanden wie Stromnetze funktionieren, noch wie Energie verbraucht wird und von Wirtschaftlichkeit will ich gar nicht reden. Bei deinem so ersehnten Szenario wird folgendes passieren: Strompreise werden weiter steigen, gleichzeitig wird die Versorgungssicherheit bei der Bereitstellung abnehmen und die Industrie schließt ihre Werke in den Industrieländern. Die daraus resultierende Verarmung wird natürlich nur die Bevölkerungsteile treffen die von Arbeit leben müssen. Die Elendszuhälter aus dem ökosozialen Komplex werden hingegen weiter von der bewussten „Reform“ des Bildungssystems hin zu einer ideologischen Beschulung profitieren. Wer simple physikalische und wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten nicht versteht, ist halt dazu verdammt als Leibeigener zu leben.

    • Ich finde es gut, wenn man versucht andere Menschen mit guten Argumenten zu überzeugen oder zu diskutieren, funktioniert aber nicht, wenn das eigene Roß so hoch ist.

  6. Achso, ja dann natürlich lieber Kohle verfeuern und jedem sein persönliches AKW in den Keller, dann ist alles fein.

  7. Ha, wie sagte eine gewisse Grüne?

    „Das Energiespeicherproblem ist schon längst gelöst!
    Das Stromnetz speichert doch denn Strom!“

    Facepalm… Aber ja, wenn ich einen Stecker einstecke kommt Strom! Auch nachts… Einfach so… LOL

  8. … Und mein kleines persönliches AKW wäre toll…

    Gibt auch kleinere AKWs die technisch absolut sicher sind… Und den Dreck kann man auch verwerten, wenn man politisch will…

    Aber ja… Atomkraft… Ihhhhh will ich nicht. Kein Plan wie das funktioniert aber egal. Forschung? Igitt. Ekelhaft. Forscher und Bücher gehören verbrennt…

    • Das Problem wird sich ganz alleine über den Preis regeln. Der Bau von Atomkraftwerken lohnt sich schon lange nicht mehr, Kohlestrom ist im Vergleich zur Herstellung von erneuerbaren Energien auch schon teurer. Und wenn man bedenkt, wie dringlich es eigentlich ist so schnell wie möglich nicht nur die Energieversorgung der Privathaushalte sondern auch Firmen, Industrie, Verkehr weg von konventionellen Energieträgern zu bringen kann es gar nicht schnell genug gehen. Wenn die Wissenschaft selbst die Klimaziele der Grünen für zu wenig erachtet wissen wir, wie es um die Welt steht..

      • pettibone says:

        Das Problem ist nicht der Preis sondern sind die fehlenden Speichermöglichkeiten für Solar- und Windernergie. Ob sich der Bau von Atomkraftwerken oder sonstigen konventionellen Kraftwerken lohnt, sollte eigentlich nicht die Frage sein, da die Versorgungssicherheit gewährleistet sein muss. Das ist sie bei erneuerbaren Energien auf absehbare Zeit nicht.

        Abgesehen davon sind die erneuerbaren Energien für den Verbraucher auch nicht billig, da letztlich er es ist, der die Differenz zwischen Börsenpreis und Einspeisevergütung bezahlen darf (EEG-Umlage), genauso wie übrigens die Offshore-Haftungsumlage. Und das bei schlechterer Versorgungssicherheit…

        • Immer dieses Argument dass die Erneuerbare so teuer wären. Würde man die Subventionen, die alle über ihre Steuern für Kohle- und Atomstrom zahlen, auf den Strompreis umlegen, würde sich die Debatte schnell erübrigen. Mal von der gesamtgesellschaftlichen Aussicht wie teuer es wäre nicht in Erneuerbare zu investieren und die ganzen Klimawandelfolgen die daraus resultierten zu bezahlen. Die Batterietechnik entwickelt sich übrigens entsprechend schnell und da jetzt die Weichen noch falscher zustellen als es Deutschland gerade tut wäre fatal meiner Meinung nach.

          • pettibone says:

            Sie sind ja auch teuer. Wenn die Subventionen für Kohle und Atom auf erneuerbare umgelegt würden, wäre der Strompreis zwar niedriger aber die Subventionen kämen ja weiterhin aus Steuern.

            Leider ist das einzige Argument, das man hört, wenn das Speicherproblem genannt wird: Das wird sich in Zukunft von alleine lösen. Das ist aber ein physikalisches Problem, das vielleicht ein Land wie Norwegen mit seinen vielen Wasserkraftwerken lösen kann. In den meisten Ländern gibt es diese Bedingungen aber nicht. Die Lösung „Wir pumpen da ganz viel Geld rein und machen den Kohlestrom teuer, dann wird das schon“ wird nicht funktionieren.

            Wenn man erneuerbare Energien zum derzeitigen Preis mit garantierter Versorgungssicherheit bekäme, hätte ich wahrscheinlich kein Problem. Die Batterietechnik macht aber leider nicht so riesige Fortschritte, wie Du annimmst. Batterien oder andere Speicher (Power2Gas) sind noch lange nicht so weit, dass man damit z.B.ein Stahlwerk oder eine Aluminiumhütte, geschweige denn ein hoch industrialisiertes Land wie Deutschland versorgen könnte, wenn die Sonne nicht scheint und gerade kein Wind weht.

            • Aber jetzt mal ganz naiv und provokant runtergebrochen: Wollen wir lieber einen Zusammenbruch der Industrie und damit eventuell wieder vorindustrielle Zustände oder ein zerstörtes Ökosystem was uns Menschen aber auch manch anderen Lebewesen die Lebensgrundlage entzieht?

              • pettibone says:

                Weder noch. Aber es deutet auch absolut nichts darauf hin, dass weder das eine, noch das andere passieren wird.

      • Das sehe ich wie du, Ben. Wenn wir endlich mal die tatsächlichen Kosten umlegen würden, etwa mittels einer CO2-Abgabe, würde sich Kohlestrom nicht mehr lohnen. Und es wäre auch ein guter Indikator für andere Bereiche. Sei es zu viel Gülle auf den Boden und die hohen Kosten hierdurch bei der Trinkwasseraufbereitung, eine ausufernde Größe der Tierhaltung… Alles Okay, wenn es ein Preisschild bekäme.

  9. Die Kommentare sind ja teilweise so schlimm wie auf Facebook xD
    Früher war es hier entspanter.

    Ich finde es ne gute Sache. Erneuerbare Energien sind die Zukunft.

  10. Den Vergleich mit Zurück in die Zukunft finde ich super 😉

  11. Es wäre schön wenn wenigstens in einem Technikblog wie diesem der Unterschied zwischen Energie und Leistung korrekt dargestellt würde…
    Hat Google nun eine Anschlussleistung von 3GW, oder vielleicht 3GWh in letzten Jahre verbraucht? Auf einer Stromrechnung steht eigentlich immer eine Energiemenge.

    • Also normalerweise bin ich ja der Pedant und ich verstehe auch deinen Unmut aber in der Größenordnung hier kannst du dir die Antwort wohl noch selber geben 🙂 zumal das Googlezitat ja eindeutig ist.
      Obwohl ich denen 3 GW Anschlussleistungen = 3 Kernkraftwerke auch zugetraut hätte 😉

      PS: Hätte aber nie gedacht, was es bei dem Thema für eine Resonanz gibt

    • Christian says:

      Danke, sehe ich genauso. Im Zitat ist es ja korrekt.

  12. mademyday says:

    @Sven „Elendszuhälter aus dem ökosozialen Komplex“ ….you made my day! :-))

    Zuviel RussiaToday gesehen?

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