Google arbeitet angeblich an Android-Alternative zu Apples App Tracking Transparency

Laut einem aktuellen Bericht von Bloomberg haben interne Quellen verraten, dass Google an einer für beide Seiten (Entwickler und Verbraucher) etwas verträglicheren Alternative zu Apples App-Tracking-Transparenz arbeite. Mit iOS 14.5 sind Nutzer in der Lage festzulegen, ob Apps über andere Dienste und Webseiten Daten über sie sammeln dürfen oder nicht. Damit schiebt Apple den Entwicklern auch einen Riegel vor, personalisierte Werbung in ihren Apps zu schalten, sofern der Nutzer dies nicht explizit erlaubt. Damit ist selbstredend kaum ein Entwickler zufrieden. Facebook strebt sogar eine Kartellklage gegen Apple diesbezüglich an:

Doch auch bei Google plane man ähnliche Schritte in Sachen Transparenz, nur eben weniger restriktiv. Man will dem Verbraucher Privatsphäre ermöglichen, aber dennoch dafür sorgen, dass das App-Ökosystem weiterhin Einnahmen aus angepasster Werbung in die Portemonnaies der Entwickler und dadurch natürlich auch in die von Google spült. Immerhin erwirtschafte Google allein mit digitaler Werbung jährlich rund 100 Milliarden Dollar.

So könnte auf Android-Geräten ein System angedacht sein, wie es das Unternehmen auch für den Chrome-Browser geplant habe. Demnach sorge die neue Privacy-Sandbox von Google dafür, dass zwar Ad-Targeting stattfindet, dieses dafür aber mit einer weniger spezifischen Datenerfassung. So habe man eine Technologie entwickelt, mit der Werbetreibende Interessengruppen ansprechen können, statt einzelner Personen. Ob und wann dies tatsächlich für Android umgesetzt werden könnte, ist bislang aber noch nicht bekannt.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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16 Kommentare

  1. „Doch auch bei Google plane man ähnliche Schritte in Sachen Transparenz, nur eben weniger restriktiv.“

    Tja, das ist halt der Hauptunterschied von iOS zu Android. Bei Apple wird der Kunde an die Hand genommen und gesagt, du machst das genau so, wie wir es wollen, friss oder stirb, und bei Google wird einem die Wahl überlassen. Ich hoffe, dass diese Freiheiten so bestehen bleiben, das macht Android nämlich aus.

    • Solange es Werbung und Tracking schwerstmöglich gemacht wird, unterstütze ich Apple.
      Und das sich die Anbieter an die Richtlinien halten müssen ist nur zu befürworten.
      Der Weg von Google nützt natürlich weder der Privatsphäre noch dem Enduser. Er nutzt in erster Linie Google, auch gegenüber den Mitbewerbern.

      Natürlich ist der Weg von Apple auch kein wirklicher Schutz vor Tracking, aber immerhin ein kleiner Schritt für Leute die jetzt nicht wirklich Ahnung von Pi-Hole und Adblockern haben.

  2. Ha ha …. sorry, aber das ist echt absurd lächerlich, wenn einer der größten Werbungs-Verkäufer der Welt vorgibt mehr Privatsphäre zu ermöglichen und Du dann hier auch noch naiv annimmst, dass Google der freiheitsliebende Schutzpatron aller Werbungskonsumenten sei, der Dir die Wahl lässt …

    • Natürlich gibt es Ansätze wie Werbung funktionieren kann ohne dass der Werbeanbieter direkt weiß, was überhaupt für Werbung angezeigt wird, und trotzdem feststellen kann wer wen für Werbung zu bezahlen hat. Ob Google das so anstrebt ist die andere Frage, aber Ansätze gibt es definitiv. „Absurd lächerlich“ finde ich das daher nicht, da sich Werbung und Privatsphäre rein technisch gesehen nicht ausschließen. LG

      • Werbung und Privatsphäre schließen sich nicht per definition gegenseitig aus, das ist richtig. Bei Personalisierter Werbung sieht das anders aus, da will Google den Weg der Pseudo-Anonymisierung gehen, indem ein Individuum nur noch von Google getrackt wird und dem Werbekunden lediglich „X Individuen mit den Eigenschaften A, B und C sowie den Interessen D, E oder F.“ verkauft werden.
        Im Prinzip nicht viel anders, als es jetzt schon bei Google läuft, daher sind das Anpassungen die Google eher machen kann, als jeder andere Marktteilnehmer. Im Grunde müssen die nur die AdWords-Konsole (oder wie heißt die inzwischen?) ein bisschen umgestalten.

    • Wenn Google die selbe Strategie wie Apple verfolgt, dann hat Google sogar etwas davon. Apple erlaubt ja die eigenen Tracker und blockiert nur die Tracker von anderen Firmen wie z.B. Google oder Facebook.

  3. Das war doch der ursprüngliche Deal zwischen GOOG und seinen Nutzern: Diese füllen ein anonymiertes Profil mit Daten gegen hochwertige nützliche Dienste – inkl. der Möglichkeit, Werbung weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Das hat soweit meine Zustimmung.

  4. Ich warte noch immer auf den Tag, an dem mir Google oder Amazon ein Produkt bewerben, dass ich dann auch kaufe. Ist bisher noch nie passiert.

    • Du hast noch nie Werbung bekommen von etwas nachdem du vorher gesucht hast und hast das später (weil du es vielleicht eh kaufen wolltest) gekauft? Werbung funktioniert nicht nur so, dass die dir neue Sachen vorschlagen. Die soll einen auch einfach daran erinnern dass man ja nach etwas gesucht hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand der häufiger mal online einkauft und nicht alle seine Werbung blockiert hat, noch NIE etwas angezeigt worden ist was man später gekauft hat. Unabhängig davon ob man das „eh“ kaufen wollte oder nicht.

      • Doch doch, Sachen die ich gesucht habe, aber dann nicht gekauft habe, weil ich sie nicht wollte. Ansonsten kaufe ich in der Regel etwas, dass ich will, nach kurzem Preisvergleich sofort. Danach wird es mir dan häufig auch noch oft angezeigt.
        Wenn das personalisierte Werbung ist, dann kann es nur besser werden, wenn es anonymer wird.
        Am lustigsten ist die nochmal kaufen Werbung von Amazon, mit lauter Dingen, die man in zehn Jahren einmal kauft, aber da amüsiere ich mich gerne drüber.
        Auch das ständige vorschlagen von irgendwelchen Alexa Geräten, obwohl ich ausschließen Homematic und HUE Smart Home Produkte kaufe, ist echt dämlich, was soll da sinnvoll personalisiert sein?

    • Geht mir ähnlich. Da gabs doch auch letztens den Fall, dass ein großes Unternehmen 2/3 seines digitalen Werbeetats gestrichen hatte und es 0 Auswirkungen auf Besucher und Verkäufe hatte.

  5. „… dass Google an einer für beide Seiten (Entwickler und Verbraucher) etwas verträglicheren Alternative zu Apples App-Tracking-Transparenz arbeite.“
    Was ist daran für den Verbraucher verträglicher?

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