Google entfernt über 10.000 Apps aus dem Play Store, darunter die des 1. FC Köln und von Schalke 04

Es ist ein paar Monate her, da wurden zahlreiche Blogger und viele Unternehmen von Tobit angeschrieben. Tobit bot an, kostenlose Apps zu generieren und diese in den Google Play Store einzustellen. Einfachste App-Erstellung, da die App auf bereits vorhandene Inhalte aus dem Social Network Facebook griff.

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Tobit chayns, so der Name der kostenlosen Lösung, sorgte für einen Rahmen rund um die Informationen und erlaubte es Content-Erstellern so, mobile App-Zielgruppen zu erreichen. Doch die Rechnung wurde ohne den Wirt gemacht – und eben jener heißt Google.

Bereits Ende September begann Google mit der großen Aufräumaktion und entfernte Apps, die auf der chayns-Basis liefen. Ende September versuchte Tobit noch auf Facebook zu erklären, dass es sich lediglich um einen Fehler im Google Play Store handle, mittlerweile hat man die ganze Geschichte erzählt.

Google will nicht, dass Apps über einen Dritt-Ersteller kommen, wer seine App verbreiten möchte, der solle selber eine eigene über ein Entwicklerkonto einstellen – so die Aussage von Tobit. Tobit beklagt ebenfalls, dass Google die Apps erst entfernt hat, aber dann hinterher „ungeachtet europäischen Rechts“ die Geschäftsbedingungen angepasst habe.

Diese neuen Bedingungen besagen, dass man für die Publizierung einer App ein eigenes Konto benötigt, auch wenn man nicht der Entwickler ist. Tobias Groten, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Tobit.Software zum Thema: „Google muss sich von unseren Kunden hier schon den Vorwurf von Abzocke gefallen lassen. Denn dass man ausgerechnet in Mountain View nicht zwischen Spam und echten Anwendungen unterscheiden können will, klingt vollkommen unglaubwürdig.“.

Interessant ist die ganze Sache auch dahingehend, dass nicht nur Blogger betroffen sind, da Tobit mit seiner Chayns-Lösung ebenfalls Bundesligavereine überzeugen konnte. Diese Apps, viele tausende Installationen stark, verschwanden ebenfalls. Interessant: Vereine wie der 1. FC Köln oder auch der FC Schalke 04 haben das Fehlen anscheinend nicht wirklich realisiert.

Sie bieten auf ihren Webseiten immer noch die App an, die allerdings nicht mehr im Play Store ist. Trostpflaster: beim S04 kann man ohne Erklärung für die Nutzer mindestens die APK-Datei laden. Die iOS-Apps des Anbieters Tobit sind übrigens noch im Apple App Store zu finden. (danke Frederic & Michel)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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43 Kommentare

  1. Richtig so, weg mit dem scheiss Fußball!

  2. Das bestätigt mich doch wieder in meiner Entscheidung weg von Android hin zu Windows Phone 8.1 😉

  3. Ich fand das eine tolle Möglichkeit z. B. für Fanclubs, Vereine und Co. Ich kann Google da nicht verstehen. Man muss ein eigenes Konto haben? Wenn eine Firma einen kommerziellen App-Entwickler beauftragt eine Firmen-App zu machen, muss dann die Firma auch ein eigenes Konto haben? Es geht nicht über das Konto des Entwicklers als Dienstleister? Ich will die Apps zurück!

  4. Ist auch richtig so. Was da für ein „Müll“ verbreitet wurde war schon heftig. Klar gab es einige effektive, gute Apps, aber der größte Teil war einfach nur Sinnlos. Apple zieht hier bestimmt auch mal nach, und löscht das ganze.

    Wer sich z.B für einen Blog Interessiert hat diesen ja eh bei Facebook in seinen Feed. Was brauch ich da noch ne App 😉

  5. Im Amazon App Store haben die Apps eine neue Heimat gefunden: Schalke, FC, Haie, …

  6. Gott sei Dank. Billigst gemachte Apps die letztlich nur dazu da sind, dass sich ein Entwickler ohne großen Aufwand dumm und dämlich verdient, während andere noch weniger Aufwand haben eine App zu erstellen.

    Das sich der Entwickler „beschwert“ brauch man ja kaum erwähnen. Ist klar. Der verdient damit halt Geld.

  7. Als Betreiber bzw. Betreuer mehrere chayns Apps möchte ich mich auch kurz zu dem Thema äußern.

    Ich finde es auch komisch, dass Google quasi über Nacht alle Apps auf chayns Basis aus dem Store schmeißt, zumal Google hier ja auch wusste, worum es sich bei chayns handelt.

    Dennoch ist die Pressemitteilung von Tobit.Software wieder etwas komisch geschrieben. Tobit.Software ist meiner Erfahrung nach auch keine Firma mit Heiligenschein. Dass eine Funktion bei Tobit über Nacht ohne Ankündigung verschwindet ist hier auch keine Seltenheit.

    Weiter hat Tobit.Software allerdings schnell reagiert und direkt die APK zur Installation auf Android direkt zur Verfügung gestellt. Meines Wissens nach ist man auch noch im Amazon App Store vertreten.
    Neue Marketingressourcen wurden außerdem zur Verfügung gestellt.

    Warten wir mal ab, wie sich das Thema weiter entwickelt. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

  8. PerfectBlue says:

    Solche Apps sind die Pest. Entweder man nimmt Geld in die Hand und lässt eine App entwickeln die einen echten Mehrwert bietet oder man lässt es bleiben und bringt die Leute dazu seine Facebook Seite zu besuchen.

    Die Begründung des Sperrens finde ich falsch aber das Ergebnis gefällt mir.

    Bei Windows Phone kann ich solche Apps ja verstehen. Bei einem so winzigen Marktanteil wundert es mich nicht das 3/4 der Apps im Store nur billige Wrapper sind die eine Website als App verkaufen wollen aber unter Android erwarte ich dann schon echte Apps mit Mehrwert.

  9. @caschy

    Wie hast Du das denn geschafft mit Deinen Connections?

    Die App vom Erzfeind ist aus dem Store 1:0 für die Borussia 😉

  10. Jetzt stelle ich mir die Frage, wieso das bei AppCloud7 noch nicht passiert ist? https://play.google.com/store/apps/developer?id=Appcloud7+GmbH&hl=de oder stehe ich hier noch auf dem Schlauch?

  11. @caschy
    Was ist eigentlich mit der Android-App vom Blog passiert? Ist auch nicht mehr im Store und die alte Version funktioniert nicht mehr wirklich gut.

  12. Als Betreiber einer Website, mit angebundenen Sozialen Netzwerken, war ich sehr zufrieden mit der “Chayns APP“, bot sich mir doch so die Möglichkeit. Die Kundschaft ohne Google+, Instagram, Facebook usw. zu erreichen. Zumal der Mehrwert dieser App weit über ein Website spiegel hinaus ging….

    Dank Google, darf ich mich jetzt noch der Programmierung einer App beschäftigen, denn ein Profi für die Entwicklung einer „Profi“ App kann ich mir nicht leisten…. 🙁

  13. Schalke verlinken ist nicht, gell? Aus Prinzip 😉

  14. Lex Google halt. 😉 Auf der einen Seite isses löblich, weil sie ihr Sicherheitsproblem endlich mal angehen, aber auf der anderen Seite ist es auch eine pure Machtdemonstration. Irgendwie bin ich ganz froh, dass ich außer durch YouTube und gezwungenermaßen Gmail keinen dieser Dienste nutze(n muss). 😉

  15. Ich kenne leider diese Apps auf Basis von chayns nicht wirklich, daher enthalte ich mich darüber eines Kommentares. Sie können gut sein, sie können schlecht sein… ich weiß es nicht.
    Allerdings das mit dem eigenen Entwickler-Account bei Google hat ja noch einen anderen Haken: war dieser Account nicht kostenpflichtig, sodass durch diesen Zwang jetzt paar Tausend neue Accounts erstellt werden müssen, was Google mehr Geld bringt?

  16. Das Problem ist vermutlich der Ansprechpartner.
    Die Apps wurden doch alle unter dem Konto von Tobit hochgeladen, die Kette der Ansprechpartner bei Problemen ist da viel zu lang. Google legt doch jetzt auf schnelle Reaktion wert.

    Die Apps dürfen wohl noch immer von den eigentlichen Betreibern hochgeladen werden.

  17. @Mike
    404 bei mir.

  18. Gute Lösung Google.
    Raus mir den dummen automatisch generieren Spam Apps die dieser Anbieter da in den Markt gepumpt hat.

    So ein dummer Fußball Verein hat Geld um Spieler für Millionen zu kaufen aber für ne einfach App fehlt ihnen das Geld jaja …

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