Glasfaser Nordwest baut weiter aus, auch wenn Vodafone beim OLG eine Beschwerde dagegen eingereicht hat

Bild: Telekom

Zuletzt mahnte das Unternehmen Vodafone im August an, dass die Telekom den Ausbau neuer Anschlüsse und damit auch den des Glasfasernetzes bewusst ausbremse, indem man Kunden anderer Unternehmen beim Schalten der Anschlüsse dahingehend schlechter behandle, als dass man sich dort bewusst viel Zeit mit lassen würde und zur Not auch über eigentliche Fristen hinweg plane. Die Telekom verneinte diese Vorwürfe, schob dann Vodafone den schwarzen Peter zu. André äußerte schon ganz passend „Tja, das ist wohl für Außenstehende schwer zu durchschauen, wer da nun im Recht ist. Möglicherweise liegt die Wahrheit auch irgendwo in der Mitte.“

Nun meldet sich die Telekom erneut zu Wort und wirft nun Vodafone vor, mit einer aktuellen Beschwerde beim Oberlandesgericht in Düsseldorf dafür zu sorgen, dass der Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland unnötig erschwert würde:

Das Oberlandesgericht (OLG) in Düsseldorf hat die Freigabe der Firmengründung durch das Bundeskartellamt aufgehoben und damit einer Beschwerde des Wettbewerbers Vodafone stattgegeben. Vodafone hatte offiziell geklagt aus Sorge, dass Glasfaser Nordwest den Wettbewerb zu sehr behindere. Gegen den OLG-Spruch von gestern sind Rechtsmittel möglich; er ist damit nicht rechtskräftig. Glasfaser Nordwest existiert also weiterhin und baut davon unbenommen aus.

Bei Glasfaser Nordwest handelt es sich um ein Joint Venture der Telekom und der EWE. Wie man der Aussage der Telekom entnehmen kann, wird man vorerst ungehindert weitermachen mit dem Ausbau. Rechtliche Schritte würden bereits geprüft und auch das Bundeskartellamt als tatsächlich beklagte Partei in diesem Fall habe schon angekündigt, den Einsatz von Rechtsmitteln zu prüfen. Schauen wir mal, wie es hier nun weitergeht – das Bundeskartellamt habe nun einige Monate Zeit, die Firmengründung „Glasfaser Nordwest“ neu zu prüfen. Hoffen wir mal, dass es am Ende nicht einfach nur bei einem dauerhaften Kompetenzgerangel bleibt, bei dem wir Verbraucher am Ende die Dummen sind.

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18 Kommentare

  1. Hier im Wohngebiet bauen sie gerade aus, ab 2022 sollen Anschlüsse buchbar sein.Auffallend bei den Vorabinformationen ist, dass der EWE-Tarif bei gleicher Leistung viel teurer ist als die Telekom. Ist das überall so?

    • ForenUser_0815 says:

      Ja, die Telekom hat mehr Tarife und günstigere Tarife im Angebot als die Beteilugungsgesellschaften bei der Glasfaser Nordwest (EWE, regionale Anbieter).

  2. Riesen Dank für den letzten Satz. Als Dorfbewohner kann ich sagen, es ist ein Trauerspiel.

  3. Da muss halt Vodafon die Schaufel mal in die Hand nehmen.

  4. Naja, liebe Telekom, spätestens wenn potenzielle Kunden bei der Telekom anrufen und sagen „Ich habe bei Anbieter XY immer nur Störung und wir warten aktuell auf einen Techniker“ und man dann bei def Telekom anruft und die Kundenberater einem sagen „Kommen Sie doch zur Telekom, dann geht das schneller“ oder „Wir warten auf den Telekomtechniker“ und die Kundenberater sagen „Kommen Sie doch zur Telekom“. Das die Telekom wieder tut als wüsste sie von nichts

  5. Glasfaser Nordwest ein Joint Venture der Telekom und EWE

  6. Das Vodafone irgendwie mitreden kann, setzt eigentlich voraus, das die eben auch mal endlich Glasfaser ausbauen würden.
    Aber das FTTH Projekt von Vodafone wurde ja komplett eingestampft und es wird weiter an Kupfer fest gehalten.
    Hier z.B. wurde vor wenigen Jahren die Straße aufgerissen um Coax-Kabel zu verlegen….

  7. In welchem Rechtsstaat leben wir eigentlich, wenn ein Unternehmen per Klage verhindern kann, das ein anderes Unternehmen neu gegründet wird, das im selben Geschäftsbereich tätig ist ?

    Das ist doch wohl das hinterletzte und macht Vodafone in meinen Augen noch unsympatischers als die eh schon sind.

    • Ich glaube du hast das Problem nicht verstanden. Kann man dir nicht verübeln.

      Erstens hilft es, wenn es denn transparent genug gehandhabt wird, sich mit der Geschichte der Telekom auseinanderzusetzen. Welche Vorteile die Telekom hat auch wenn das keiner zugeben will und vor allem wie die technische Infrastruktur in Deutschland bzgl. Verteilerkästen, Kabel-DSL usw geregelt ist.

      Denn hier kann nicht jeder machen, was er will, nur weil er z.B. gute Absichten hat. Deutschland bevorteilt die Telekom sehr oft und den Preis dafür müssen die Kunden zahlen, weil die Tarife eh schon sehr teuer sind.

      Aber, Zitat: „ Die Telekom ist in Deutschland für den Anschlussservice zuständig, auch wenn ihr bei einem anderen Anbieter einen Festnetztarif bucht, der Leitungen der Telekom gemietet hat. Dabei ist man verpflichtet, die Kunden anderer Anbieter nicht gegenüber den eigenen zu benachteiligen.„ das ist ein echtes Problem! Vor allem für Kunden, die finanziell bei einem günstigeren Anbieter abschließen wollen.

      Das hat dann auch nichts mehr mit „Wer mehr bezahlt hat weniger Probleme“ zutun sondern das ist ganz klar Wettbewerbs-Verzerrung

  8. Wenn ich diese ganzen Geschichten über Glasfaser höre, bin ich immer mehr froh das wir uns hier in der Ortschaft gut angestrengt haben um einen Ausbau zu ermöglichen. Stand heute stehen die Bagger vor der Tür und Q1~Q2 2022 sollen wohl die Anschlüsse verfügbar sein.
    Zugegeben bei uns ist es ein (noch) Luxusproblem. Wir haben momentan eine wirklich gute VDSL 100 Leitung (Netcologne). Das ist aber das Maximum was hier jemals ankommen wird. In 10 Jahren mit 4 Leuten im Haushalt sehe ich da einfach den Engpass kommen.
    Beruhigt bin ich auch weil wir dann einfach mit dem leidigen Thema Internet in Deutschland dann hoffentlich die nächsten 20~30 Jahre ruhe habe.
    Wir zahlen momentan 40€ für 100/40 Mbit. Glasfaster ist der kleinste Tarif 200/100. Kostet 45€. Ja ist teurer, aber dafür haben wir keine Ausbau Gebühren gezahlt. Eine Investition die sich einfach (meiner Meinung nach) lohnt.

    Ich habe aber auch fest gestellt, dass es gerade in Örtlichkeiten wo es einen Mix an Gesellschaft gibt (alt~jung) es extrem schwierig ist, die nötige Menge zu überzeugen mitzumachen.
    Es gibt Argumente von „5€ will ich nicht zahlen, weil die Mehrleistung benötige ich nicht“, „5G wird doch sowieso alles ersetzen“, „Ne ich will nicht das die mir meinen Garten aufbuddeln“, „brauchen wir nicht, vielleicht in 10 Jahren“.
    Es waren teils lange konstruktive Gespräche wo überzeugt (nicht überredet) werden konnte.

    • Leider fehlt vielen Menschen schlicht der Weitblick. Die gleichen Argumente gab es schon ISDN und DSL Zeiten, solche Geschwindigkeiten „braucht kein Mensch es läuft doch alles“.

      Heute ist man mit ISDN quasi offline und selbst mit den damals schnellsten DSL 16.000er Leitungen kann man schon heute viele Dienste im Internet schlicht nicht nutzen da die Bandbreite nicht ausreicht.

      Und so wird das weitergehen, die 100 Mbit/s Anschlüsse von heute werden in ein paar Jahren die absolute Holzklasse darstellen, welche nur noch eine eingeschränkte Nutzung des Internets erlauben.

      • Du kannst im Internet alle Dienste mit 16 Mbits nutzen, außer wahrscheinlich 4K Inhalte und sowas. Das es überhaupt noch 16 Mbits für 35€ gibt ist auch eher ein schlechter Witz. 16 Mbits sind für Leute, denen 4K egal ist und wenn sie zu zweit sind, nicht viel verbrauchen. Auch 16 können stabil sein. Ich sehe 16 aber eher bei 15€ ^^ als absolutes Einsteiger-Paket

        • Nein, kann man nicht. 4K Streaming und Cloud Gaming gehen zum Beispiel überhaupt nicht, selbst wenn man der einzige Nutzer im ganzen Haus ist. Und sobald es ein Familienanschluss ist mit mehreren Nutzern gehen noch eine Menge anderer Dienste nicht mehr sinnvoll mit einem 16.000er Anschluss. Das wird teilweise ja schon mit 100 Mbit/s Leitungen eng wenn alle am downloaden, streamen etc. sind.

    • Das ist, wie man es in Deutschland macht. Aufdringlich und Nervtötend, bis man am Ende Ja-sagt, weil das Nein nicht akzeptiert wird. Letzten Endes ist es trotzdem eine Art überreden weil der Wille des Gegenüber nicht akzeptiert wurde „langes konstruktives Gespräch“ hört sich nach Weichspülen an.

      Jetzt mal die Fakten:
      Alle berichten darüber, das sie im Europäischen Ausland weit positivere Erfahrungen gemacht haben, als in ihrer Heimat Deutschland, sowohl Internet Zuhause als auch LTE und Kundenservice. Zu einem fairen Verbrauchspreis! Preise, wo man hier nur von Träumen kann!

      Warum klappt der Ausbau in anderen Ländern zu fairen Verbrauchspreisen?
      Warum sind Mobilfunkverträge in allen anderen EU-Ländern günstiger, besser, flexibel und störungsfreier? Und das trotz Ausbaukosten und Lizenz-Versteigerungen?

      Ich höre hier in Deutschland ständig eine Ausrede nach der anderen vor allem von Unternehmen.

  9. In wie fern verlangsamt es einen AUSBAU oder überhaupt mal einen EINBAU von Glasfaser, wenn Kunden auf BESTEHENDE Leitungen langsamer geschaltet würden?

    Wenn Vodafon die letzten Jahre schon 20x selbst Glasfaser hätte verlegen wollen und die Telekom das immer weggeklagt hätte, DAS könnte ich verstehen. Haben sie aber nicht, oder?

    Es ist schon in Ordnung, dass die Telekom andere mitspielen lassen muss, weil das bestehende Netz einfach eine lange Geschichte hat und im Kern vom Staat finanziert wurde.

    Man muss aber auch im Auge behalten, wer aktuell wirklich buddelt und Aufwand betreibt um das Netz zu erweitern und es in Stand zu halten… Ich weiß natürlich nicht, in wie weit das dadurch gedeckelt ist, dass andere Anbieter auch etwas an die Telekom zahlen müssen für die Nutzung.

    Kommt halt immer schlecht rüber, wenn man immer nur auf Infrastruktur anderer mitspielen möchte und selbst nichts dafür tut, dass das Netz ausgebaut oder verbessert wird (wobei ich jetzt nicht weiß ob es Regionen gibt, wo es nur Vodafon-Leitungen gibt?)

  10. Wäre alles so einfach: Telekom wieder zur Deutschen Bundespost machen. Ausbau ist gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe und wird daher , ähnlich wie bundesautobahn , zentral verwaltet . Genauso wie Autos dann KFZ-Steuern zahlen zahlen die Leute die das netz nutzen nutzungsentgelte. Deren Höhe darf dann gern eine unabhängige Komission oder das Kartellamt oder die BNetzA festlegen. Alle haben zugriff. Geht nicht? DDoch geht , sogar sehr gut: Beweis: Das Kupfer-Telefonnetz! Das gibt es bis auf die hallig und in das kleine Fäörsterhaus im Wald – ohne daß jemand damals nach „Wirtschaftlichkeit“ oder so perversen Dingen wie „Dividenden“ oder „Shareholder Value“ gefragt hätte. Mit den Strukturen von heute – alles mehr oder weniger privatwirtschaftlich – hätten wir kein Telefonnetz , auch keine Autobahnen , Wasser – und Abwasser hätten privatunternehmen sicher auch nicht so ausgebaut wie kommunale zweckverbände und Unternehmen. Anscheinend haben wir alle vergessen wer die Infrastruktur , die wir – nahezu lflächendeckend – heute als „gottgegeben“ hinnehmen nach dem Krieg in den Wirtschaftswunderjahren aufgebaut hat. Das waren keine Aktionäre oder deren Lobbyisten. Das waaren Staatsunternehmen. In manchen Dingen – und keine angst ich bin keiner der die DM zurückwill – wäre eine rückbesinnung auf die zeiten vor dem Liberalisierungswahn sicher gut.

  11. Das ist, wie man es in Deutschland macht. Aufdringlich und Nervtötend, bis man am Ende Ja-sagt, weil das Nein nicht akzeptiert wird. Letzten Endes ist es trotzdem eine Art überreden weil der Wille des Gegenüber nicht akzeptiert wurde „langes konstruktives Gespräch“ hört sich nach Weichspülen an.

    Jetzt mal die Fakten:
    Alle berichten darüber, das sie im Europäischen Ausland weit positivere Erfahrungen gemacht haben, als in ihrer Heimat Deutschland, sowohl Internet Zuhause als auch LTE und Kundenservice. Zu einem fairen Verbrauchspreis! Preise, wo man hier nur von Träumen kann!

    Warum klappt der Ausbau in anderen Ländern zu fairen Verbrauchspreisen?
    Warum sind Mobilfunkverträge in allen anderen EU-Ländern günstiger, besser, flexibel und störungsfreier? Und das trotz Ausbaukosten und Lizenz-Versteigerungen?

    Ich höre hier in Deutschland ständig eine Ausrede nach der anderen vor allem von Unternehmen.

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