Gigabitnetze in Deutschland: Zusätzliche Milliarde für den Ausbau

Aus dem Sondervermögen „Digitale Infrastruktur“ soll eine zusätzliche Milliarde in den Ausbau der Gigabitnetze in Deutschland fließen. Bekanntermaßen sieht es da teilweise noch mau aus, insbesondere auf dem Land. Die Milliarde soll in den kommenden Haushaltsjahren daher in die Unterstützung des Ausbaus wandern und erhöht den Etat von 3,18 Milliarden Euro auf 4,18 Milliarden Euro.

Als Begründung nennt der Deutsche Bundestag den hohen Bedarf nach Gigabit-Förderung. Da dürfte etwa auch die zunehmende Verbreitung von Glasfaser eine Rolle spielen. Die Fälligkeiten der Verpflichtungsermächtigung wurde zudem an die Projektverläufe und Mittelabflüsse angepasst, so eine aktuelle Kurzmitteilung zum Thema.

Weitere Änderungen am Wirtschaftsplan wurden nicht vorgenommen.

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21 Kommentare

  1. Das Problem sind einfach die Städte. Unsere Nachbarstadt hat das Thema komplett verschlafen mit der Folge, das viele Gebiete weiter mit 16 MBIt/s DSL vor sich hin dümpeln müssen oder mangels Nachfrage nun kein Ausbau mit GF erfolgt.

    Bei uns war der Kreis schlauer und hat max. Ausbau betrieben.
    Folge: Sämtliche Schulen ( über 50 ) sind am Glasfasernetz angeschlossen, die ländlichen Gebiete sind erschlossen, Gewerbegebiete sind angebunden. Jetzt gehts weiter und Ausbau Richtung Smart-City betrieben.

    Dabei ist unsere Kreisgebiet deutlich größer von der Fläche als die Nachbarstadt, die Einwohnerzahl ist ungefähr gleich.

  2. Braucht man tatsächlich an jeder Milchkanne im abgelegensten Winkel der Republik ein Gigabit-Netz? Anstatt die Milliarden dafür zu verbuddeln sollte man sich besser um die Ertüchtigung unserer Energienetze kümmern. Dann muss der Chef der Katastrofenschutzbehörde (BBK) nicht mehr über den sicheren Blackout schwadronieren. Wobei ich ja mittlerweile der Überzeugung bin das der Blackout kommen wird. Ist ja quasi eine selbsterfüllende Prophezeiung.

    • Jede Milchkanne sollte selbst über den Bedarf entscheiden dürfen. Schlimm genug, dass Teledumm und Co. immer erst dort verlegt, wo am meisten abzugreifen ist.

      • Über den Bedarf zu entscheiden dürfte nicht ausreichen. Um den möglichen Bedarf an der hintersten Milchkanne zu decken werden höhere Kosten auflaufen als im Ballungsraum. Okay, diese Kosten könnte man ja denen die für die hinterste Milchkanne einen Bedarf angemeldet haben aufbrummen. Da wär wohl ganz schnell kein Bedarf mehr vorhanden. 😉

        • ähm….
          Wie kommt es, dass du es dir erlaubst darüber zu urteilen wer schnelles Netz haben darf und wer nicht?
          Im übrigen ist deine „hinterste Milchkanne“ meist der Landwirt der deinen Tisch deckt…

          • Meine volle Zustimmung zu diesem Kommentar. Zumal ein Landwirt ohne Internet seinen Laden heutzutage gleich zumachen kann.

          • Ach komm, daran denkt er doch nicht… 😉
            Und davon das Bauernhöfe gerade auf sehr schnelles Internet im Zuge der Digitalisierung der Landwirtschaft angewiesen sind hat er vermutlich auch noch nie gehört. Eine Digitalisierung, die notwendig ist um die Wende, auch die ökologische, der Landwirtschaft zu ermöglichen. Also einen gesellschaftlichen Nutzen für alle hat…

          • >>Wie kommt es, dass du es dir erlaubst darüber zu urteilen wer schnelles Netz haben darf und wer nicht?

            Wenn ich das schnelle Internet für die hinterletzte Milchkanne mit meinen gezahlten Steuern mitfinanzieren soll und für den von mir genutzten ausreichenden VDSL-Anschluss deshalb auch mehr bezahlen muss, weil der Anbieter eine Mischkalkulation macht, dann erlaube ich mir die gestellte Frage. Ob es der Landwirt ist, der meinen Tisch deckt ist mir da erst mal egal, denn dessen Produkte muss ich ja so oder so bezahlen. Ergo soll der auch den Gigabit-Anschluss selbst bezahlen. Außerdem ist es nicht so das die deutsche Landwirtschaft in der Lage wäre die Republik zu ernähren und das liegt nicht am Gigabit-Netz.

            • Dafür gibt es EU Förderungs-Gelder.
              Der Ausbau dieser abgelegen Orte wird von den Anbietern ausgespart und von den Kommunen dann übernommen.
              Wie bei allem müssen die Gelder aber auch abgefragt werden.

            • Dann bitte in ein Land ziehen das kein Sozialstaat ist

    • Das Problem ist meist auch, dass der Bedarf oft gar nicht da ist. Viele Kunden buchen dann gar nicht Tarife mit einem Gigabit, weil die Tarife viel zu teuer sind.
      Aber kein Ausbau ist auch keine Lösung. Im Prinzip war VDSL Vectoring gar nicht soo schlecht, weil Glasfaser wieder einen Schritt näher zum Kunden geführt wurde. Nur hätte man in dem Zuge gleich viel mehr Kunden direkt mit Glasfaser anbinden müssen oder die Voraussetzungen schaffen müssen, dass Hausanschlüsse dann relativ einfach ans Glasfasernetz können.

      Aktuell könnten wir vermutlich ein paar Milliarden mehr in die Umstellung der Wärme- und Energieversorgung stecken.

    • Ja, außer Du willst solche Regionen noch stärker von jeglicher Entwicklung abschneiden.
      Schon heute sind Regionen ohne schnelles Internet für Firmen und damit für Arbeitsplätze vollkommen unattraktiv.

  3. Sorry, aber ich glaube wir haben jetzt andere Probleme als schnelles Internet. Die Milliarden würden besser dafür genutzt um Einkommensschwache und Familien zu unterstützen. Gemerkt von einer Untersützung habe ich noch nichts.

    • Das ist ein vollkommen falscher Ansatz.
      Du musst die Ursache der Probleme beheben, und dazu zählt definitiv auch der Ausbau von Infrastruktur. Sonst bleibt der Ort ewig abgehangen und die Firmen machen einen großen Bogen um den Standort wenn es kein schnelles Internet gibt -> keine Arbeitsplätze -> weiter viele Einkommensschwache in der Region.

      • Genauso. Schleswig-Holstein hat in den vergangenen Jahrzehnten viel falsch gemacht, aber in einer Sache haben wir hier etwas richtig gemacht: Glasfaserausbau. Inzwischen haben viele Dörfer reine Glasfaseranschlüsse, weil das Land konsequent in den letzten 15 Jahren nichts anderes mehr gefördert hat. Bundesweit liegt die Quote bei 26%, in S-H bei 61%.
        Und langsam sehen wir die Resultate daraus: Es ziehen zunehmend Familien aus den Ballungsräumen in die Dörfer. Vernünftige Homeoffice-Möglichkeiten eröffnet es teils gutausgebildeten und besser betuchten Familien aufs Land zu ziehen. Familien die sonst, aufgrund des Arbeitsmarktes hier, nie aus der Stadt weggekommen wären. Das zieht dann wiederum die ganze Region nach und nach mit nach oben. Teils verlegen kleine und mittlere Unternehmen Standorte genau hierhin um die Infrastruktur nutzen zu können. Es sind noch Tropfen auf den heißen Stein, aber die Tropfen werden immer mehr.

        • >>…Es ziehen zunehmend Familien aus den Ballungsräumen in die Dörfer….

          Im Gegenzug veröden unsere Städte. Innenstädte sind geprägt von Leerständen, fehlenden Einkaufsmöglichkeiten und vom fehlenden Wohnraum will ich gar nicht reden. Ist das die Entwicklung die man sich ernsthaft wünschen kann? Industrieansiedlungen auf dem Land und ihre Umwelteinflüsse kann man ausblenden – oder? Nicht jeder Job kann im HomeOffice erledigt werden. Leider oder zum Glück ist wirtschaftliche Prosperität einer Region nicht nur vom Gigabit-Netz abhängig.
          Eingangs hatte ich erwähnt das die Milliarden an anderen Stellen eher gebraucht werden als sie für den Ausbau des Gigabit-Netzes zu verbuddeln. Beim Blackout geht auch für die Glasfaser das Licht aus!

          • Du bemängelst „fehlenden Wohnraum“ in der Stadt und siehst dann die Möglichkeit für Städter, auch aufgrund der Glasfaserinfrastruktur auf dem Land, hier wegzuziehen als kritisch an??? Also eine mögliche Entspannung der Wohnsituation in den Städten, indem Menschen die Möglichkeit gegeben wird, auch woanders zu leben, ist nicht gut? Hä?
            Und was haben verwaiste Innenstädte mit Glasfaserausbau auf dem Land zu tun? Ist hier nicht eher die fehlende Attraktivität des deutschen Einzelhandels ggü. z.B. Amazon eher der entscheidende Faktor? Äpfel und Birnen und so.

            Unterschied Industrieansiedlung Stadt/Land wäre jetzt interessant. Die Umwelteinflüsse sind die selben und müssen bei beiden beachtet werden, oder? Keiner spricht davon eine Chemieanlage in ein Wasserschutzgebiet zu plazieren.

            Natürlich hängt nicht jeder Job im Homeoffice, aber es bewirkt zumindest, dass tlw. z.B. die Pendelei eingeschränkt wird (spart auch wieder Energie) oder halt nicht jeder in der Großstadt leben muss (entlastet Wohnungsmarkt), um bestimmte Berufe ausüben zu können. Der Maurer kann das nicht, aber vielleicht freut sich der über günstigere Mieten, wenn der Markt entspannter wäre.

            Natürlich muss die Energieinfrastruktur auch angefasst werden. Wer sagt denn aber, dass beides nicht parallel gehen sollte? In beiden Bereichen wurde jahrelang geschlafen. Der billige Windstrom könnte seit Jahren vom Norden in den Süden fließen, wenn da nicht jahrelang über die nötigen Energietrassen gestritten worden wäre. Und wir könnten schon lange über dezentrales arbeiten und HO und dessen Vor- und Nachteile diskutieren, hätten wir nicht jahrzehntelang versucht aus dem alten Kupferkabel auch den letzten Rest rauszupressen und stattdessen schon lange Glasfaser großflächig ausgerollt. Wie so gut jedes andere Land in der Nachbarschaft übrigens. Aber wir wissen es ja immer besser, wir Almans

            • Sorry, kein vernünftiger Mensch will in einer durch die „Landflucht“ ruinierten Stadt leben. Das Ergebnis der „Landflucht“ bedeutet, dass Städte in anderen Regionen entstehen und vorhandene Infrastrukturen aufgegeben werden. Es ist ein Teufelskreis der da entsteht. Irgendwo sollte man sich auch am realen Bedarf orientieren, wenn es um den Ausbau geht. Milliarden aufgrund politischer Leitlinien zu versenken haben wir doch lange genug erlebt und geduldet. Ich bleib dabei. Gigabit bis zur hinterletzten Milchkanne geht deutlich über den Bedarf der Mehrheit. Mir reicht z.B. das alte Kupferkabel aus dem der letzte Rest rausgepresst wird. Ich möchte aber eine sichere Energieversorgung und würde dieser den Vorrang vor dem Gigabit-Ausbau im ländlichen Bereich geben.

  4. An alle Meckerer dass es aktuell wichtigere Dinge gäbe als Glasfaser: richtig, Zustimmung!
    Das Problem ist halt dass wir das seit 25 Jahren verpennt haben, also müssen wir das Thema – wie viele andere – jetzt eben auch noch parallel angehen.
    Schnelles und stabiles Internet neben anderer Infrastruktur ist Daseinsvorsorge für die nächsten Generationen, auch wenn das mancher nicht wahrhaben will.

    • Weil viele Jahre zu viel verpennt wurde droht eine Überlastung des Staates. Aber jeder schreit nach mehr staatlicher Unterstützung. Egal ob sozial schwache ÖPNV-Nutzende, eAuto-Käufer, schwächelnde Unternehmen, Internetnutzende usw. (Ja diese Reihe könnte beliebig fortgesetzt werden), Alle wollen Mehr, Mehr und nochmal Mehr vom Staat und das möglichst schnell. Vielleicht haben wir zu lange die Füße still gehalten und der falschen Partei die Regierungsgewalt gegeben. Es kotzt mich momentan an wie die CDU/CSU die Ampelkoalition beim Bürgergeld unter Druck setzt und die Bürger wieder sanktionieren will.

  5. Das Problem hier ist Vodafone.
    Ist ein Gebiet durch deren kabelnetz versorgt, gilt es als 1GBit fähig.
    Nur leider interessiert dabei keinen, das diese Leitung (zumindest hier in der Gegend) so extrem instabil ist….

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