Generelles Thema: keine Updates auf Android Ice Cream Sandwich für diverse Geräte von Samsung

Ich mag viele Geräte der Firma Samsung, nutze selber einige von ihnen zuhause und im Laufe der Zeit lernte ich auch Mitarbeiter der Firma Samsung kennen. Dies als Vorgeplänkel vorab, denn Samsung steht gerade für etwas in der Kritik, wofür auch schon HTC Schläge abbekommen hat. Diverse, „ältere“ Geräte werden nämlich kein Update auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich bekommen, was bei Fans & Kunden natürlich alles andere als gut ankam. Propagieren doch Android-Fans immer, dass man so ein geiles und offenes System hat – aber nun kommen halt keine Updates mehr.

Im Falle von Samsung liegt die Sache wohl ähnlich wie bei HTC: die eigens über das nackte Android gezogene Oberfläche namens TouchWiz soll wohl in Verbindung mit der neuen Android-Version „nicht laufen“. Betroffen sind Galaxy S und das Galaxy Tab 7.0 (via). Unsereins würde jetzt hingehen und abwarten, dass sich die findigen Köpfe der Android-Community hinsetzen und ein ROM für uns basteln. Ist ja kein Thema, die meisten von uns ziehen wahrscheinlich eh ein nackiges Android vor. Der Otto Normal-Benutzer? Der macht sich wahrscheinlich keinen Kopf, ob es Android 3,4 oder 5 gibt, Hauptsache Angry Birds und Co ruckeln nicht.

Allerdings muss ich selber sagen, dass ich mir bekanntlich das Galaxy Nexus gekauft habe, welches ohne Oberfläche a la TouchWiz daher kommt und die Updates direkt von Google bekommt. Android hat noch keine sooooo lange Geschichte, von daher können die meisten Benutzer vielleicht auf Gerät 2 oder 3 zurück blicken – doch irgendwann kristallisieren sich Hersteller heraus, welche Updates relativ zeitnah oder spät auf die Kette bekommen – und mal Hand auf das Herz: ihr würdet Bekannten doch sicherlich nicht zu Geräten raten, welche nicht gut supported werden, oder?

Das offene Android, dessen größte Stärke auch seine größte Schwäche ist: die Offenheit. Hier darf man ruhig mal über den Tellerrand schauen: Windows Phone 7 und iOS-Geräte kommen ohne Anpassungen von Herstellern und Providern und sind nicht von diesen Problemen betroffen – aber ich will nicht Äpfel und Birnen miteinander vergleichen. Es ist ein schwieriges Thema. Hersteller wollen logischerweise auch neue Geräte verkaufen, doch was will man machen? Sollte man ein Smartphone wie einen PC behandeln?

Dieser wird mit Betriebssystem aber selten mit einer Update-Aussage auf das nächste Major Release verkauft. Jeder der will, kann Windows als Nachfolge-Version kaufen und selber installiert werden. Wie es dann läuft, sieht man ja dann, Stichwort Mindestvoraussetzungen und so. Sollte man bei Smartphones in Zukunft so denken? 18 Monate Updategarantie für Android seitens Google? Ein schöner Plan – die Zukunft wird zeigen, was daraus wird. Und, was sind so eure Update-Flops? (via)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Ich finde, man sollte es unterscheiden:

    a) Updates im Sinne von „Verbesserungen“ und neuen Funktionen
    Das solche nicht mit jeder „älteren“ Hardware laufen, muss man hinnehmen.

    b) Updates im Sinne von Sicherheit und Stabilität
    Da sind Updates Pflicht und ich will nicht akzeptieren, das ein 6 Monate altes Gerät nicht mehr benutzbar ist, weil die Hardware für eine neue Android Version nicht reicht.

    Google / die Hersteller müssen dringend damit anfangen, diese Unterscheidung ebenfalls zu machen – und falls nicht, sollten wir Kunden das tun. Wenn ich Sätze lese wie „mein Android 2.1 läuft doch noch“, finde ich das befremdlich: Man sollte es wegen der bekannten Lücken eben nicht mehr einsetzen. Bei Preisen von einigen Hundert Euro muss man mit einer Nutzungsdauer von einigen Jahren rechnen dürfen – oder man muss die Nutzungsdauer auf 6-12 Monate herunterrechnen und dann sind Apple und auch Microsoft Smartphones plötzlich deutlich billiger als die Androidvarianten.
    Beim momentanen Stand der Dinge kann man eigentlich dem Bekanntenkreis nur dazu raten, das „original Google Android“ zu kaufen – hoffentlich ändert sich da schleunigst etwas.

  2. Was die Updatepolitik angeht tut sich keine Firma was weg. Irgendwann ist halt Schluß mit Updates. Ist auch legitim aus meiner Sicht. Der Zyklus wird halt immer kürzer, die Frage ist wie kurz darf oder kann er werden. Speziell bei Android ist es halt so, es ist jung und deshalb kommen noch viele Versionen schnell hintereinander. Deswegen dass aber jetzt zu verteufeln, halte ich für nicht korrekt. Wie gesagt, da tut sich keine Firma was.

    Habe schon neue Geräte gekauft für die es nie Updates gab. Asus ist da auch so eine Kollege.

  3. Manche vermischen aber wirklich viele Sachen. Nur weil Google sagt das ICS dort läuft wo auch GB gelaufen ist heißt das nicht das jedes Handy das auch mitmacht. Zwischen Theoretisch funktionstüchtig und benutzbar liegen teilweise Welten (nach dieser Aussage wäre auch ICS auf dem G1 gangbar).

    Beispiel Nexus One, das hat CPU Technisch keine Probleme, der GPU hat schon bei GB richtig zu kauen und der Speicherplatz ist nicht ohne APP2ext oder D2ext ausreichend. App2ext und D2ext sind nun aber nicht gerade Dinge die sich irgend ein Unternehmen antuen wird da dort wirklich viele Pferdefüße lauern. Das wäre eine vorprogrammierte Support Katastrophe!

    Da im Augenblick die Software schneller wächst wie man es „geplant“ hatte fallen nun schon Handys aus dem Raster die noch nicht so alt sind. Ein älteres mager ausgestattetes Handy mit einem gleich alten iPhone zu vergleichen ist schlicht blöd.

    Nur weil es ein neues Update gibt wird die alte Version nicht gleich unnutzbar oder funktionslos. Bei Apple werden bei Updates auf alten Geräten Features weggelassen trotz das sie funktionieren würde (Siri z.B., sollte ja theoretisch selbst auf dem iPhone 1 laufen).

    Wenn natürlich Updates sehr spät erst kommen oder gar nicht trotz das es die Hardware locker mitmachen würde (z.B. LG oder Motorola) ist es schlicht eine Sauerei.

    Dafür kann nun Android nicht wirklich was wenn es den herstellern egal ist was nach dem Kauf mit den Handys passiert (soll ja Firmen geben die von Kundenbindung nichts gehört haben ^^).

    Bzw wenn ich wieder hier sowas höre wie in etwa „deswegen kauf ich mir ein iPhone weil es einfach funktioniert und bei Android muss man sich selber drum kümmern …) muss icch doch glatt eine Runde lachen gehen 😉

  4. Mein Galaxy S läuft seit Wochen mit Android 4.0. 😉

  5. Ich denke, eins der Hauptprobleme ist, dass reine Hardwarehersteller ohne eigenes OS einfach keine großen Unterscheidungsmerkmale mehr haben. Apple ist ja auch nicht so erfolgreich, weil sie so hammeraußergewöhnliche Hardware haben, sondern weil sie ein Ökosystem geschaffen haben (ob man es mag oder nicht), welches sich einfach vom Rest unterscheidet.
    Deshalb können oder wollen einige halt nicht auf eine eigene Oberfläche verzichten, um dem Gerät wenigstens ein bisschen Individualität zu verpassen.
    Langfristig sehe ich es jedoch genauso wie meine Vorredner, dass sich eher die Herateller mit einem guten und verlässlichlen Support durchsetzen, als einer mit ner tollen Oberfläche…
    Ich jedenfalls bin mit meinem Nexus S und nacktem Android 4.0 voll zufrieden. Und falls ich mal was individuelles will, gibts ja immer noch Homescreen Apps, Wallpaper und Co…

  6. Ich habe bisher nur ein HTC Desire HD gehabt. Dort kam letzte Woche ein Update auf 2.3, dass dann tatsächlich auch mal das neue Sense brachte.

    Es wird viel über die individuellen Oberflächen der Hersteller gemeckert, allerdings gibt es für die Hersteller nur zwei Möglichkeiten, ihr Handy für die breite Masse herauszustellen: Einerseits das Design des Handys und dann eben eine eigene Oberfläche. Denn die normalen Kunden sehen nur Spezifikationen, können aber in Relation mit anderen Handys nichts damit anfangen. Und da selbst viele Design ähnlich aussehen, wird es eben über die Oberfläche versucht. Damit kann man sich offensichtlich abgrenzen.
    Apple hat dieses Problem nicht, die haben nur ein OS und ne Handvoll Designs anhand der Generationen. Innerhalb des Apple-Universums orientiert man sich chronologisch an Generationen, was bei Android durch die Vielzahl an Herstellen und dem Vor- und Zurücksprung an Versionen nicht möglich ist. Jeder muss sich abheben, dadurch entsteht das Problem (?) für Kunden.

    Jeder will sein Süppchen kochen und ein Apple unter den Androiden werden.

    So sehr ich auch die Freiheit unter Android liebe, als ich mir Tablets zu Weihnachten anschaute, war das Feeling auf dem iPad einfach am flüssigsten. Das UI ruckelt nicht, es gibt genügend apps und eine Menge an Zubehör, dass darauf zugeschnitten ist. Ein HTC wird das nur mit Mühe schaffen.

  7. Ganz ehrlich: Dem normalen Nutzer sind Updates völlig egal. Die meisten sind eher froh, wenn es keine gibt, dann ändert sich nichts…
    Wer sich, wie wir, darum kümmert hat eh was Custom-mäßiges drauf und interessiert sich nicht für die Hersteller-Updates.
    Finde es auch nicht so schlimm, wenn ältere Handys keine Updates mehr bekommen. Man kauft Handy yx mit gewissen Features, damit sind die m meisten glücklich. Wenn es später kostenlos mehr gibt als ich gekauft habe, ist das toll, aber eben nicht garantiert.
    Für die SicherheitsThemen sollte sich Google was überlegen, das sie diese unabhängig einspielen können, ansonsten sind 18 Monate UpdateGarantie genau der richtige Weg.

  8. @namerp: vieles was du sagst ist richtig. Die Sicheits-Problematik blendest du allerdings aus. Es muss tatsächlich nicht jede OS Version auf jedem Gerät laufen. Sicherheitstechnisch muss aber jedes Smartphone mindestens 3 Jahre unterstützt werden.
    Die Freiheit von Android ist zugleich das Problem:
    * keine Market Sicherheits-Policy
    * jeder dumme Provider will am System rumfummeln, Updates müssen eine weitere Instanz passieren, noch mehr Verzögerung
    * keine Update-Policy von Google (Hersteller müssten zum Support verpflichtet werden)
    * Bootloader Lock verhindert oft die Selbsthilfe
    Da Smartphones über die Provider Abrechnung direkt an Zahlungssysteme angebunden sind, werden sie immer stärker in den Fokus organisierter Banden rücken und ohne Gegenmaßnahmen jeder Smartphone Plattform die nicht rechtzeitig reagiert den Garaus machen.
    Ich bin Android Nutzer, würde die Plattform allerdings momentan nur technisch versierteren empfehlen.

  9. @Namerp
    Ah, ich vergass. Das Nexus One war ein Billighandy, bei dem man keine Updates erwarten darf. Muss man halt zum Hardwarebewertungsexperten werden, bevor man sich ein Androidhandy kauft. Und nicht von irgendwem wie Samsung oder HTC in Verbindung mit Google. Das sind ja auch nur Androidmitläufer.
    Und Aussagen, dass etwas läuft, sind Marketinglügen, die als solche zu bewerten sind. „Laufen“ meint nicht „benutzbar“. Natürlich. Wer käme denn auch auf die Idee? Insbesondere, da die Hardwareanforderungen von 2.3 zu 4.0 nicht mal gestiegen sind (gesunken, wenn man die Hardwarebeschleunigung nutzen kann – das hat auch bis zur 4-er Version gebraucht!).

    Lach ruhig. Aber wenn Google das nicht allmählich in den Griff bekommt, dann kann man von Android nur noch abraten. Und bisher sieht es nicht danach aus. Klar, die Hardcorefraktion nutzt selbstgebastelte Roms aus Russland (Open Source – kompiliert ihr die Roms selber? Lest ihr DEREN Sourcecode? Und den aller enthaltenen Apps?); für den Rest wird bei jeder neuen Androidversion versprochen, dass es jetzt aber endlich klappt. Und das System modularer wird, so dass man gar nicht mehr auf die Hardwarehersteller angewiesen ist. Diese Durchhalteparolen kamen jetzt ein paarmal zu oft. Glaubt auch keiner mehr. (Naja, Fanatiker, die jede noch so absurde Propaganda glauben, gibt es immer.)

    Nicht einmal die Vorzeigehandys werden mit aktueller Software versorgt. Ich würde jede Wette eingehen, dass wir dieselbe Diskussion in zwei Jahren über das aktuelle Nexus führen können. Dann wird es wieder irgendwelche Gründe geben, warum keine Updates mehr verfügbar sind. Lohnt wirtschaftlich nicht, im Vergleich zu wenig verkaufte Einheiten. Bestimmte Hardwarespezifikationen nicht mehr erfüllt. Die Nutzer wollen es eigentlich nicht, wer aktuelle Software will, baut eh selber (i.e. lädt irgendwo ein Customrom runter). Und ich würde ebenfalls wetten, dass das jetzt aktuelle iPhone dann immer noch eine aktuelle Softwareversion hat.

    Mobiltelefone sind heute keine Mobiltelefone mehr, sie sind nicht aus Mobiltelefonen entstanden, sondern aus geschrumpften Allzweckcomputern. Sie brauchen aktuelle Software. Wer heute mit einem ungepatchtem Desktopbetriebssystem (egal welchem) unterwegs ist, der handelt fahrlässig. Dass Google dieses Problem ignoriert hat, ist eine Katastrophe. Liegt vielleicht an deren Projektkultur, Webapps, dauernder Betastatus. Da funktioniert das. Mit Betriebssystemen nicht. Das war das Risiko, das auch vorhergesagt wurde. Unverständlich, dass ein Unternehmen wie Google trotzdem in diese Falle getappt ist.

    (Und da dieser bescheuerte „Vorwurf“ immer kommt: Nein, ich habe kein iPhone, werde nicht von Apple bezahlt; ich nutze Android. Und baue auch Software dafür. Allerdings immer widerwilliger. Lohnt wirtschaftlich kaum, macht technisch nur in Randbereichen Spaß, aber nicht im allgemeinen. Für n Betriebssystemversionen * m Hardwarespezifikationen * o Bildschirme * p Eingabemöglichkeiten zu entwickeln, designen, testen, ist Mist.)

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