Gastbeitrag: Testbericht Netzwerk-Receiver Marantz SR 5006

Diesen Gastbeitrag schreibt Ragnar Heil, der im Social Web hier zu finden ist.

Seit längerem hielt ich Ausschau nach einer Möglichkeit, Musik mit der Vielzahl mobiler Gadgets (Windows 7 Laptop, WindowsPhone, iPad, Android Phone) an meine Hifi-Anlage zu übertragen. Recht schnell findet man Lösungen wie Apple Airport Express, das jedoch nur zu den Geräten aus Cupertino passt.

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Soweit ich weiß ist der hier vorgestellte Receiver der einzige auf dem Markt, der Musik sowohl mit Bluetooth, USB-Eingänge (speziell für iPods,iPad, iPhones, aber auch Laptops und Festplatten), 3,5mm-Klinkenstecker, 6 HDMI-Eingängen (inkl 3D), vielen Cinch-Eingängen und über die eingebaute Airplay-Technologie übertragen lässt. Streaming und Internet-Zugang wird über Ethernet-Kabel realisiert.

Darüber hinaus bietet er satte 7x 100 Watt 8 Ohm und gilt daher ebenfalls als moderne Receiver für 7.1 Surround-Systeme.

Rauschunterdrückung geschieht durch Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus und Dolby Pro-Logic IIz. Neben DTS 5.1, ES, 96/24 ist noch DTS HD eingebaut, ein optionales High Definition-Audioformat für alle Blu-ray Disks, das höhere Bitrate und eine Qualität wie bei den Studio-Masterbändern bieten soll.

Dynamic Volume und das Marantz eigene Audyssey MultEQ sorgen für angepasste Lautstärken und ein im Lieferumfang inbegriffenes Mikrofon hilft bei der automatischen Feinjustierung der Lautsprecher(lautstärken).

Für die Anwendung in mehreren Räumen wurde auch gedacht, es gibt eine sogenannte Multi Source/Multi Room-Wechsel- und Anschlussmöglichkeit

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Musikdienste:
Wenn man in Besitz von Festplatten mit DLNA 1.5-Standard ist, kann auch übers eigene Netzwerk gestreamt werden. Unterstützte Formate sind MP3, WAV, AAC, FLAC und WMA. Sonst stehen einem tausende Internet Radio-Stationen offen, die von bekannten Regionalradios wie Bayern3 bis zu exotischen Geek-Radios in den USA reichen. Ich genieße es sehr, meine Lieblingsmusikgenres aus anderen Kulturkreisen zu hören und habe einen abwechslungsreichen Abend mit einem Alternativradio aus Bangladesch verbracht. Podcasts stehen einem auch zur Verfügung, es muss lediglich die URL eingegeben werden.

Darüber hinaus wird die Integration mit Last.fm und Napster angeboten. Die Napster-Flat kostet mich 7,99€ und Last.FM 3€ im Monat. Zugriffszeiten auf die Songs sind sehr schnell und Napster beeindruckt mit 15 Mio Songs. Qualität der Lieder ist leider nur 128kbps, da hat Spotify Premium die Nase vorn. Die Navigation durch Internet-Radio, LastFM, Napster oder Flickr geht leider durch das schicke kleine Bullauge, das einzige Display des Marantz, recht hakelig. Man wirft am besten den TV an oder lädt sich im Apple AppStore die App herunter, die nicht nur durch die Musikdienste navigieren lässt, sondern auch Wechseln von Musikquellen (DVD, CD, SAT, Spielekonsole, Video, Tuner (Radio ohne Internet) ermöglicht. Hier einige Screenshots von der App:

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Bluetooth-Musikübertragung:
Der Receiver besitzt eine eigene M-XPORT-Schnittstelle, an die man ein RX-101 Bluetooth-Modul anschließen kann (ca. 118€). An diese Schnittstelle könnte ich auch einen DAB+-Adapter oder eine iPod-DockingStation klemmen. Die Übertragung funktioniert einwandfrei und schnell mit dem Android-und WindowsPhone. iPad selbst hat ja nur kastriertes Bluetooth, aber ein Sennheiser-Dongle würde helfen (ist aber nicht nötig, da ja Airplay vorhanden ist).

Es macht richtig Freude, beim Lesen durch meine Social Media-Timeline auf das eine oder andere Lied oder Youtube-Video zu klicken und die Musik nicht mehr durch quäkende Handy-Lautsprecher zu hören, sondern über meine satten schwäbischen Nubert-Boxen. Bequem ist es außerdem, da ich nicht mehr zur Anlage laufen muss, wo früher das mobile Gadget lag. Einzig allein der Bluetooth-Adapter von Broadcom in meinem HP-Elitebook enttäuschte und bescherte ruckelnden Musikgenuss.

Airplay:
Sehr schnelle Installation, sofort überträgt mein iPad über die iPod-App Musik. Möchte ich von Simfy aus streamen, dann muss ich vorher leider kurz die iPod-App öffnen, um die Verbindung zu initialisieren. Youtube funktioniert wie die iPod-App makellos, da ein eigener Airplay-Modus vorhanden ist. Den iPod kann ich über die Fernbedienung elegant steuern.

Klang:
Einen klanglichen Testbericht möchte ich nicht geben, da ich den Marantz nicht im direkten Vergleich mit gleichstufigen Geräten gehört habe. Es wäre nicht seriös, meinen alten Onkyo-Surround-Receiver oder meinen anderen Marantz-Verstärker als Vergleichskandidaten zu missbrauchen. Der Receiver besitzt auch einen sogenannten Marantz Dynamic Expander, der vor allem komprimierte Musik besser klingen lassen soll. Habe dazu noch keinen Vergleichstest gestartet.

Wie man lesen kann, bin ich rundum zufrieden mit der Neuanschaffung, die seit August auf dem Markt ist und sich um die 799€ preislich bewegt. Allein die kleine Anzeige bemängele ich, denn wir Geeks lieben ja große sexy Displays.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Ist ja nen richtig geiles Teil wie das hier so aussieht…
    Aber wenn das Teil A2DP-Bluetooth beherrscht, dürfe das iPad (und iPhone und co) eigentlich auch keine Probleme haben sich damit zu verbinden… (Ich selbst hab nen Belkin Bluetooth zu Cinch/Audio-In Adapter)

  2. Das gleiche kann z.B. auch der Pioneer VSX-921 für 499€

  3. Bis auf Blutooth steckt das auch alles im Onkyo 609 – ebenfalls für ~450 EUR.

    Dolby TrueHD & Konsorten sind aber sicher nicht zur Rauschunterdrückung…

  4. Schöner Artikel – ich hatte bis vor kurzem auch einen Marantz und wollte ihn eigentlich nicht hergeben. Ein Schaden am Digital-Eingang hat mein Vorhaben aber zu Nichte gemacht. Die Reparatur sollte um die 200 Euro kosten.

    Das kleine Display stört mich nicht – idealerweise verschwinden meiner Meinung nach die riesigen HiFi-Bausteine eh am besten in einem Schrank, wo man sie nicht sieht. 🙂

  5. „Rauschunterdrückung geschieht durch Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus und Dolby Pro-Logic IIz“

    Das glaube ich eher nicht….

  6. Solange Musik noch kostenfrei per Radio zu empfangen ist, kommt mir so was nicht ins Haus. 12 Euronen zusätzlich monatlich zur GEMA für Musik?
    Tss tss tss tss.
    Und so ein kleiner Rausch stört mich auch nicht. Prost.
    Obwohl … das Teil sieht schick aus.

  7. Also Pioneer macht das auch, mit zwei sehr guten Apps zur Steuerung der kompletten Surround-Setups…
    Direkt aus iPhone / iPad oder Rechner mit iTunes Musik streamen.
    Für Freunde die zu Besuch sind gibt es eine App um von deren iPhone Musik mit einzuspeisen.

    Grüße Matze

  8. @paradonym: Verbindung mit eingebauten Bluetooth hatte nicht auf Anhieb funktioniert. Daher dachte ich, Apple würde nur die eigenen Geräte bei Bluetooth unterstützen.

    @alle: Der Name „Dolby“ hat sich bei mir im Kopf mit Rauschunterdrückung festgesetzt. Es handelt sich bei Dolby TrueHD jedoch um einen verlustfreien Audiocodec für Raumklang

  9. mal ganz davon abgesehen das der receiver ganz nette funktionen hat haben sich die produktentwickler anscheinend keine gedanken über das design gemacht. das außengehäuse sieht aus wie eine blechbüchse, ich mein es ist ja immer geschmackssache, aber dem modernen heimkino-stil entspricht der marantz-receiver nun wirklich nicht.

  10. Schöner Artikel, erstmal danke dafür. Leider schreibst du nix von einer AndroidApp, suchst aber Eingangs nach einer lösung für Android-Phones….

  11. Wow! Geniales Teil (bis auf die Optik), soetwas habe ich immer gesucht, aber nie finden können. Wollte immer einen Receiver mit Wlan, damit ich auch Internetradio empfangen kann. Dieser hat ein LAN-Anschluss, so wie ich es verstanden habe, nicht zeitgemäß, aber brauchbar.

    Und habe ich es richtig verstanden, dass der Receiver kein eigenes Bluetooth hat und man ihn deshalb nachrüsten muss? Von anderen Mitlesern erhoffe ich mir alternative Modelle mit gleicher oder besserer Ausstattung (vllt noch DAB+). Bisher wurden genannt:

    – Pioneer VSX-921 für 499€
    – Onkyo 609 für ~450 EUR.

  12. @Jan: es gibt keine eigene Android-App von Marantz.
    ich übertrage Musik vom Android zum Marantz entweder über Bluetooth
    oder steuere mit mit einer Android-App meine WesternDigital myBookLive-Festplatte, die mit dem Marantz (über den Router) verbunden ist.

  13. meine neue externe Festplatte („private Cloud“) von Western Digital „my Book Live“ kam heute an und funktioniert bestens mit dem Marantz!
    Hier der Thread bei Google+:
    https://plus.google.com/117135164646755998426/posts/Adgo7pmq4cd

  14. @AndroidFan: Bluetooth-Adapter ist optional und kostet 118€. Das können Konkurrenzprodukte nicht und daher habe ich mich für den Marantz entschieden,da ich nur wenig Apple-Geräte habe.
    DAB+-Modul ist noch nicht auf dem Markt (so eMail heute von Marantz direkt)

  15. kriegst du aber auch günstiger als 118€

  16. nippelnuckler says:

    mal ne „doofe“ frage von einem laien: welchen sinn macht es die musik über BT zu seinem receiver zu streamen. Klar versteh ich das man dann die musik seines mobilen geräts über die lautsprecher hört. aber isses nicht ökonomischer einfach ne dvd mit seinen mp3s einzulegen oder ne HD anzuklemmen oder einfach radio zu hören? stell mir das komisch vor, wie jemand auf seinem handy den streamdienst startet, die app dann laufen lassen muss, das ganze dann noch am netzteil hängen muss weil der akku frisst, dann nebenbei am notebook sitzt und den stream auf den lautsprechern geniesst und seine wohnung mit handy, wlan und bluetoothstrahlen verseucht ist und dann die blogs dieser welt mit bytes füllt… bin wohl mit 33 zu alt für sowas…

  17. @nippelnuckler
    mittlerweile kaufe ich keine CDs mehr und höre Radio nur im Auto.
    Meine Musikquellen sind Simfy (und andere Streaming-Dienste)
    Da brauche ich eine Lösung außerhalb von iTunes/Airplay, da ich Musik-FLatrates liebe.

  18. Tolles Gerät von Marantz… was mich aber auch hier und auch an vielen Streaming-/Netzwerkplayern stört ist das oft zu kleine Display dieser Geräte. Und gerade beim Maranzt ist das Diplay ja auch eher einfach nur da, nen wirklicnen Zweck an sich hats nicht. Das könnte meiner Meinung nach 4 mal so groß sein… ok das geht dann zulasten des typischen Maranzt Designs… und ja man kann ihn ja per App und OnScreen Display steuern aber ich gehör zu den Menschen die wenn sie an nem Gerät des etwas abspielt vorbeilaufen gerne aufs Display schaut was da gerade gespielt wird usw. aber das ist mein persönliches Verlangen an so ein Gerät.

    Toller Bericht! Danke!

  19. Nun weiß ich, warum der Stromverbrauch sich bis ’30 verdoppeln soll: 7*100W wtf?!!

  20. Toller Beitrag. Vorallem weil ich mir bald den Marantz SR7005 zulegen werde. Als haettet ihr es gewusst.

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