Gartner sagt Smartphone-Flaute für 2019 voraus

Die Marktforscher von Gartner haben einen Blick auf den Smartphone-Markt geworfen, sich aber auch andere Gerätekategorien angeschaut. Für 2019 stellen sie nun eine relativ düstere Prognose aus: So sei damit zu rechnen, dass der Markt für Smartphones 2019 auf rund 1,7 Mrd. ausgelieferte Geräte abstürzen werde. Das würde unter den Auslieferungsmengen von 2015 liegen, welche damals bei 1,9 Mrd. Einheiten standen.

Insgesamt rechnet man damit, dass 2019 rund 2,2 Mrd. PCs, Tablets und Smartphones ausgeliefert werden. Das entspräche dann einem Abfall um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr. Das größte Minus erwartet man auch für den größten Markt – eben den der Smartphones. Er könnte um 3,8 % abfallen. Als Ursache macht Gartner eine zunehmende Marktsättigung und kaum zwingende Gründe für ein Phone-Upgrade verantwortlich.

Auch für unsere Leser ist da natürlich kein Geheimnis, dass, Gamer ausgenommen, aktuell selbst bei Mittelklasse-Smartphones kaum ein Anwender die Leistungsgrenze erreicht. Deswegen versuchen die Hersteller wie Samsung, Huawei, Xiaomi und Co. stärker beim Design Akzente zu setzen und auch die Kameras zu verbessern. Doch auch hier werden die Unterschiede zwischen den Flaggschiffen immer feiner.

Der Trend hin zu verlängerten Smartphone-Lebenszyklen begann bereits 2018 und werde sich laut Gartner 2019 fortsetzen. Bei High-End-Smartphones soll sich die typische Lebensdauer beim Nutzer von 2,6 auf 2,9 Jahre erhöhen. Die Verkaufszahlen könnten entsprechend 2019 um 2,5 % absinken, was das bisher größte Minus wäre, das der Smartphone-Markt verzeichnen musste.

Nun könnte man annehmen, dass vielleicht 5G für einen Schub sorgt. Da es bisher aber nur wenige Geräte mit 5G-Unterstützung gibt und das Netz erst noch ausgebaut werden muss, bescheinigt Gartner hier nur geringe Auswirkungen. Ab 2020 sollen zumindest die Preise für 5G-Smartphones sinken. Sie dürften laut den Analysten aber dennoch auch nächstes Jahr nur für 6 % aller verkauften Smartphones stehen.

Erst ab 2023 rechnet man damit, dass 5G-Smartphones 51 % der Verkaufszahlen repräsentieren könnten. Um den Markt wieder zu beleben, empfiehlt Gartner stattdessen mit anderen Features High-End-Smartphones voneinander abzugrenzen.

Besser sieht es übrigens bisher für den PC-Markt aus, denn im zweiten Quartal 2019 stiegen die Auslieferungsmengen sogar um 1,5 %. Dennoch rechnet man aber für das Gesamtjahr mit einem Minus von 1 %. Auch der Zwist zwischen den USA und China soll dabei eine Rolle spielen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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19 Kommentare

  1. JohnLamox says:

    Irgendwann muss der Markt auch mal richtig gut gesättigt sein für eine Weile. Und die Preise, die manche Hersteller inzwischen für Ihre Geräte aufrufen, sind die Kunden einfach nicht mehr bereit so mir nichts dir nichts zu bezahlen. Da kann man mir sonst was erzählen, das die Geräte ja immer besser werden. Klar, aber das wurden Sie auch früher schon. Trotzdem muss da irgendwann man gut sein.

    Aber ein paar Verrückte gibts ja da doch immer noch… 😉

    • Die Preise sind schon länger absurd hoch, aber gerade im Android Umfeld ist auf den Preisverfall ja fast immer verlass :).

  2. Endlich! Wurde auch mal Zeit. Das zwingt die Hersteller zum Umdenken. Evtl. kümmern sich die verschiedenen Hersteller dann mal um die Software bzw. deren regelmäßige Updates zur Kundenbindung.

    • Ich fürchte das wird nicht geschehen, dafür richten viel zu wenig Kunden konsequent ihr Kaufverhalten entsprechend aus.

  3. phrasemongerism says:

    Es gab schon lange keinen Wow-Effekt mehr bei der Vorstellung von neuen Smartphones, es können ja mehr oder minder alle das gleiche, in minimalen Abstufungen. Auf die Sicherheitsupdates lagen die wenigsten Wert, daher werden auch „Uraltgeräte“ ewig genutzt.

    • Die einzigen echten Fortschritte gibt es aktuell noch bei den Kameras. Das ist schon beeindruckend was mein S10 für eine Bildqualität abliefert.

      Aber auch da ist es im Vergleich zum zwei Jahre alten S8 ein überschaubarer Fortschritt und keine Revolution.

  4. Für mich gibt es dennoch Faktoren, mit denen man ggf. Kunden gewinnen kann.
    Klar, Performance ist es nicht, aber was ist mit anderen Features?
    – Foldable zum großen Display, so dass man im Zug o.ä. nett Filme gucken kann
    – Kleine Smartphones für alle Personen, welche die großen Dinger hassen
    – Kombination von Armband/Uhr/Smartphone (Technik auf Geräte verteilen und dadurch irgendwie passender machen – nehme nur noch das große Display mit wenn ich es benötige, sonst reicht die Uhr in der die Simkarte steckt, …)
    – Was ist eigentlich aus den ganzen Ideen geworden, dass das Smartphone einen PC/Laptop ersetzt und eben an Bildschrim/Tastatur angeschlossen werden kann? Auch schon wieder gestorben?

    Meiner Meinung nach ist die Zeit „schneller, größer, …“ eben vorbei und man muss sich jetzt überlegen wie man seine oder neue Kunden noch erreicht. Mir persönlich ist Design sogar ziemlich egal, aber mit einem vernünftigen kleinen Phone hätte man mich.

  5. Das Jahr ist mehr als zur Hälfte um, und Gartner sagt einen Rückgang voraus. Zählt das wirklich noch als Voraussage, oder ist es ehere eine Bewertung der aktuellen Lage?

  6. Hans Günther says:

    Mein LG G6 ist mittlerweile auch schon älter, reicht mir aber immer noch.
    Die Zeiten, in denen man auf Grund der Kamera alle 2 Jahre ein neues Phone kaufen musste, sind längst vorüber!

  7. Habe mir jetzt nachdem mein Smartphone (Galaxy S5) nach 5 Jahren ne Grätsche gemacht hat, ein neues (Nokia 8.1) geholt. Aber wenn es Leute gibt, die jedes Jahr ein neues haben müssen, wenn’s schee macht.

  8. Gibt ja viele, die nutzen ein Smartphone nur zum gelegentlichen Telefonieren und ein paar Apps aufzurufen. Die brauchen nur 2-4 mal in der Woche ihr Smartphone aufzuladen. Deren Smartphone halten sehr lange und ein besseres Smartphone brauchen die auch nicht.

  9. Ich kaufe mir ein neues Smartphone, wenn ich mit dem Akku nichtmehr über den Tag komme, wobei die Akkus, gefühlt, mittlerweile nichtmehr so lange halten wie früher.

  10. Christian says:

    Ich wünschte, es gäbe wieder Smartphones wie das LG G Flex, G Flex 2 und G4, die gebogen waren. Die waren handlich und gut zum Filme gucken.

  11. Ist klar, Schätzungen für die kommenden drei Jahre auf 100.000 Stück genau. Rückgänge im einstelligen Prozentbereich — jede Umfrage hat eine Fehlertoleranz von 2-3 Prozent, und das hier ist eine Analysten-Schätzung.

    Kurzer Blick auf die Smartphone Zahlen, wenn man mal rundet: 1,8 – 1,7 – 1,8 – 1,8 Milliarden.

    Was war gleich noch das Problem?

  12. Bei Gartner ist wohl auch gerade Flaute und Zeit für Sommerloch Nachrichten.

  13. Aus ökologischer Sicht ist die Sättigung ein Segen, auch wenn trotzdem noch viel zu viele Neugeräte produziert (Seltene Erden, Transport) und zu viele eigentlich funktionsfähige Geräte dank geplanter Obsoleszenz (keine Updates mehr, Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich) auf den Müll wandern.

  14. Da werden es die Hersteller noch schwerer haben ihre -jenseits der 1000€- Smartphones zu verkaufen.

  15. Mein letztes Smartphone habe ich 5 Jahre lang genutzt. Ich habe mir nicht aufgrund technischer Neuerungen ein neues gekauft, sondern aufgrund mehrerer Defekte (Akku stark nachgelassen, Wackelkontakt beim Laden, defekte Lautstärketasten), zu kleinem Speicher (liegt vor allem an den immer größer werdenden Apps), sowie der Tatsache, dass es keine geeignete Firmware mehr gab (neueste Version unbeschreiblich langsam, ältere unterstützt einige wichtigeder Apps nicht mehr). Ich nutze es aber immer noch als Zweithandy.
    Mein jetztiges Gerät ist 2,5 Jahre alt und ich sehe keinen Grund, wieso ich mir in absehbarer Zeit ein neues kaufen sollte.

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