Fußball-Bundesliga:Vermarktungsmodell der DFL erlaubt

Ein Dienst, wo man später mal alle Spiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga schauen können wird? Wird es wohl nicht geben. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich nämlich gegenüber dem Bundeskartellamt zur Beachtung umfangreicher Kriterien bei der Vergabe der Medienrechte an den Spielen der Bundesliga und der 2. Bundesliga ab der Saison 2021/22 verpflichtet. Der Hauptpunkt dort: das Alleinerwerbsverbot. Somit will man verhindern, dass ein Dienst alles macht. Der würde nämlich dann als Monopolist gelten, vielleicht auch keine Anreize bieten, den Service zu verbessern, sondern nur die Hand aufhalten. Bereits in der laufenden Rechteperiode hat der zunehmende Wettbewerb zu neuen Produktangeboten sowohl von neuen als auch von etablierten Anbietern geführt.

Nach dem von der DFL für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 vorgeschlagenen Vermarktungsmodell sollen die Übertragungsrechte im Rahmen einer Auktion für Live-Spiele in vier Paketen (Samstagnachmittag, Samstagabend, Freitag/Sonntag sowie Samstagskonferenz) vergeben werden. Diese Pakete umfassen jeweils alle Übertragungswege (Satellit, Kabel, Internet). Dabei ist es nicht möglich, dass ein Erwerber alle vier Rechtepakete exklusiv erwirbt (Alleinerwerbsverbot). Im Rahmen dieser Vorgabe sind verschiedene Ausschreibungsergebnisse möglich, die sich aus den konkreten Geboten der teilnehmenden Bieter ergeben können. So kann die DFL einzelne Rechtepakete an unterschiedliche Erwerber vergeben, wenn von diesen entsprechende Gebote abgegeben werden. Es ist aber auch möglich, dass die DFL einem einzelnen Erwerber alle vier Rechtepakete für alle Übertragungswege zuschlägt. In diesem Fall wird die DFL zwei der vier Pakete co-exklusiv für ein reines Internetangebot an einen Zweiterwerber vergeben.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Naja, möglich ist einer für alles dann schon endlich wieder, dann bekommt allerdings ein anderer zudem noch die zusätzliche Verwertung exklusiv übers Internet. Finde ich als Ansatz gar nicht so verkehrt.

  2. Mal schauen ob es Fußball in der Form dann überhaupt noch gibt.

  3. wieso k*ckt Man sich wegen Fußball nur so in die Hose? Manchmal scheint es, als wäre Fußball eine systemkritische Infrastruktur, noch wichtiger als Wasser, Strom… es ist nur ein dummes Spiel. wenn’s das morgen nicht mehr gäbe, würde es keiner wirklich merken.
    Gilt natürlich auch für anderen Sport hierzulande und im Ausland.

    • Das Volk braucht Brot und Spiele, das wussten schon die alten Römer.

      Man stelle sich vor die Milliarden aus der Fussballunterhaltungsbranche stünden der Gesundheitsversorgung zur Verfügung.
      Da hätten wir alle jetzt wirklich was davon.

      • das volk braucht nicht sondern will es weil es verlernt hat, sich selbst Freude zuzubereiten.

        • Das Volk hat nichts verlernt. Dieses Credo ist schon tausende Jahre alt.
          Mit Brot und Spiele haben schon immer die Mächtigen das Volk zufriedengestellt. Ein zufriedenes Volk probt keinen Aufstand.
          Der Mensch als soziales Wesen braucht sowas eben.

          • ich tue mich schwer damit, vom Volk zu reden. denn es gucken nicht 80 Mio deutsche Fussball. es gibt auch Leute, die in Hobbies ihre Erfüllung finde. Die anderen wollen einfach eine „billige“ Beschäftigung. billig im biologisch energetischem Sinne.

            • > billig im biologisch energetischem Sinne

              Lass es einfach, tiefgründig oder philosophisch kannst du nicht. Ein Stadion ist seit Jahrtausenden ein Ort, an dem so ziemlich alle Altersklassen und auch Gesellschaftsschichten zusammenkommen. Es hat schon seine Gründe, warum sich dieses Prinzip sich nicht großartig verändert hat.

              • doch doch, genau so ist es: niedriger Energieverbrauch, auch im Hirn, da ja nun nicht gerade Denksportaufgaben gelöst werden im Stadion, dafür Glückshormone.

                • Komm mal von deinem hohen Ross runter, du Trottel. Du bist kein besserer Mensch als die vermeintlichen Proleten, die sich Mannschaftssport zur Unterhaltung ansehen und sich dabei mit Freunden oder Verwandten treffen.

    • Nur weil DICH Fußball nicht interessiert?

      Wie schon oben geschrieben: Menschen BRAUCHEN Ablenkung, Freunde, etc. Fußball ist da nur ein Beispiel.

      • was gibt es denn da zu „interessieren“? welchen Einfluss hat es (außer bei fragwürdigen Sportwetten) auf die Welt, wenn Mannschaft a oder b gewinnt?
        Wer sich für Fußball interessiert, der kann ja gerne auf dem Sportplatz dem Ball hinterher rennen. Hier macht es durchaus Sinn. Aber passiv auf dem Stuhl dem Geschehen zuzusehen? Das ist genau so eine Zeitverschwendung, wie irgendwelche Reality Shows zu gucken. Es bringt nichts außer einem kurzfristigen nicht nachhaltigen Dopaminstoß. Wenn dich Sport interessiert, dann mach Sport. Warum aber dafür Milliarden fällig werden und die Welt scheinbar zu Grunde geht, weil Mal zwei Wochen die Spiele nicht stattfinden können ist einfach lächerlich.

        • das ist eine ziemlich schlechte Argumentation … weil das würde bedeuten, dass auch alle anderen Unterhaltungsformate reine Zeitverschwendung sind .. das mag ja auch durchaus so sein. Aber man kann halt nun mal nicht nur lernen, sich fortbilden oder generell für sein Intellekt tun. Irgendwann will man sich auch nur entspannen, sei es bei einem Buch, sei es bei einer Serie/Film oder eben beim Sport zuschauen …

        • Manchmal will man halt auch einfach mal sehen wie das Profis so machen oder sich vielleicht anschauen was so alles möglich ist, wenn es jemand macht, der sich darauf spezialisiert hat. Einen Hobbykicker mit einem Profi zu vergleichen ist schon hart…ja, die spielen auf dem Papier das gleiche, aber der eine nur mit einem begrenzten Horizont an Fähigkeiten.

  4. Letztlich ist die Verteilung auf mehrere Anbieter für Fußballfans einfach ungünstig, weil unübersichtlich und kostenintensiv. Möchte ich alle Spiele sehen, muss ich alle Dienste buchen.
    Warum bietet man nicht alle Spiele gleichzeitig allen Diensten an und sprengt damit die Exklusivität?
    Oder im Wechsel kommt in einem Jahr dieser Dienst, im nächsten jener Dienst dran usw. All das wäre auf jeden Fall kundenfreundlicher.

  5. Mir würde es ja schon reichen, wenn ich die Spiele MEINES Vereins mit einem Anbieter alleine sehen könnte. Verstehe nicht, warum Sky oder jemand anderes nicht z. B. ein Eintracht Frankfurt-Abo oder so anbietet.

    • Das ginge wenn überhaupt nur bei Heimspielen, da es eine Rechtstreit geben kann wenn die Übertragungsrechte des Gegners bei einer anderen Anstalt liegen.

  6. Zum Glück geht mir der Fussball mittlerweile sowas am Arsch vorbei. Ich gucke Zusammenfassung auf ARD und gut ist. Wenn sie mein Geld für EIN Abo nicht wollen, dann eben nicht.
    Seit Jahren bin ich Football Fan und habe mehr Spass dabei als bei dem Ballgeschiebe namens Fussball

  7. Stefan-Dus says:

    Wettbewerb kann es nur geben, wenn mehrere Anbieter ein Spiel gleichzeitig zeigen. So wie damals, als LigaTotal(Telekom) Sky mal eben via IPTV Konkurrenz machen konnte. Geiles digitales Zusatzangebot (Statistiken, Tabellen, virtuelle Konferenz mit Ereignisalarm PiP, alles sehr einfach zu bedienen über die Receiver UI). ALs Sky dann wieder übernahm, wurde das Angebot nach und nach eingestampft. Hier führten die tollen Regelgungen (kein Anbieter exklusiv auf einem Übertragungsweg alles) am Ende dann also zum glatten Gegenteil von Innovation. Statt digitalem Angebot, Spielen und Berichterstattung auf nötigem, kleinem Niveau und dafür kleine Preise, gab es wieder das pompöse Sky – weil man was besseres guckt.

    Ansonsten ist es für den Endkunden nur einen finanzielle Zusatzbelastung, wenn der eigene Verein wichtig ist, der Rest aber eher nicht. Sky hier, Eurosport/Dazn da. Bald dann noch ein dritter oder Vierter dabei? Nein, das ist kein Wettbewerb, das ist Gewinnmaximierung.

  8. Im schlimmsten Fall braucht man als Buli Fan also 4 Abos? Klasse DFL = F*** DFL.

    • im schlimmsten Fall braucht man ein vernünftiges Hobby. Nicht f**k DFL sondern reflektiere mal, warum du diesen bullshit zur Unterhaltung überhaupt brauchst.

      • Leute die sich anmaßen anderer Leute Hobby bewerten zu müssen, zeigen leider nur ihren eigenen begrenzten Horizont.

  9. Die sollen einfach pay-per-view fuer jedes einzelne Spiel bzw jede einzelne Spieltagskonferenz machen. Und das ganze dann bei mindestens 3 Anbietern, die somit jedesmal in direkter Konkurrenz stehen.

  10. Wenn Amazon oder DAZN (bzw. die Perform Group) ernst machen, wird es für Sky schnell eng – obwohl die Kriegskasse auch durch den Verzicht auf die CL gut gefüllt sein dürfte.

    Gerüchteweise hat sich Sky ja bei der letzten Rechtevergabe schon ein wenig übernommen, weil sie die Bundesliga natürlich unbedingt brauchen. Die Konsequenz waren dann sichtbare Sparmaßnahmen (mehr Inhalte aus dem Studio, deutlich weniger aus den Stadien). Ich würde es auf jeden Fall schade finden, wenn auch die Bundesliga im Netz verschwindet, auch weil ich mich inzwischen an die UHD-Übertragungen von Sky gewöhnt und den Pixelbrei bei DAZN dementsprechend nur schwer ertragen kann.

  11. Fußball ist in Deutschland eine Nische, will auch nicht in die Breite, siehe PayTV.

    Wieviele Menschen zahlen extra für Fußball in Deutschland?
    5 Millionen, Sky plus Dazn und andere?
    Bei 84 Millionen Einwohnern in Deuschland sind das 6%.

    Dann noch 2-3 Millionen Zuschauer bei Sportschau und ÖR (einige zahlen ja auch extra nochmal).

    Also sagen wir 8 Millionen, die sich mehr für Fußball interessieren, schauen Fußball im TV, rund 10% der Bevölkerung.

    Klar, bei EM oder WM kommen noch viele Millionen Zuschauer dazu, als Event,

    Champions League ist in der breiten Öffentlichkeit abgemeldet, wegen PayTV. Sponsoren beschweren sich, weil die Sichtbarkeit mit dem Wechseln von ZDF in PayTV um 80% zurückgegangen ist.

    Ob Buli-Wirtschaftsbetriebe pleite gehen – ist dann irgendwann so relevant für die Öffentlichkeit wie die Vapiano-Pleite.

    • Vapiano hatte am Ende 7.500 Angestellte. Beim Profifussball und im näheren Umfeld in D sind es geschätzte 150.000 Menschen, die Steuereinnahmen werden auf 2-3 Mrd geschätzt. Jo, ist absolut vergleichbar.

  12. Carsten Barth says:

    Eine Aufteilung auf mehrere Anbieter ist meines Erachtens für den Kunden eine einzige Zumutung. Wir haben ein Sky-Abo, und das schon einige Jahre und waren mit der Art der Berichterstattung immer sehr zufrieden. Dann kam Eurosport/DAZN dazu. Sky wurde deswegen aber nicht billiger, sondern man musste weitere 10€/Monat investieren um alle Spiele sehen zu können. Eine Verbesserung kann eigentlich nur über Konkurrenz erreicht werden: nicht das Angebot auf mehrere Anbieter aufteilen, sondern jeder darf alles zeigen. Dann kann der Kunde entscheiden, bei welchem Anbieter er das beste Paket für sein Geld bekommt.

  13. Eine Aufteilung der Rechte auf mehrere Anbieter unter dem Vorwand des Monopols ist ein kluger Schachzug der DFL. Für den Fan unverständlich warum er für sein Hobby am Ende 4 Abos benötigt aber für die DFL natürlich klasse weil sie für X verschiedene Übertragungswege und X verschiedene Pakete jedesmal einzeln Geld verdienen kann.

    Dass das ganze aber die Attraktivität des Fussball im TV & Web deutlich verringert ist wohl der DFL nicht bewusst. Ich gehe davon aus, dass das ganze eher für die DFL nach hinten los geht bevor die oberen Herren ihren Geldpool noch weiter auffüllen.

    Einfach nur schade…

  14. Sky darf gerne pleite gehen 🙂
    Schön wäre es wenn mehrere Anbieter alles zeigen dürften, dies aber auf verschiedenen Vertriebswegen, Sky dann im klassischen Fernsehen, der nächste per IPTV, dann evtl. noch jemand nur für mobile Geräte. Oder so ähnlich.

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