Fußball-Bundesliga: Zahlen wir bald an mehrere Anbieter?

sky artikelInteressante Nachricht des Bundeskartellamt, welche für alle Abonnenten von Sky mit Fußball-Interesse vielleicht Deftiges mitbringt. So liest es sich, dass wir eventuell bald nicht mehr nur an einem zentralen Ort sehen und zahlen, sondern stattdessen bei mehreren Anbietern unser Abo latzen müssen, wenn wir alle Spiele sehen wollen: „Um kartellrechtliche Bedenken der Behörde auszuräumen, hatten Ligaverband und DFL verschiedene Selbstverpflichtungen, insbesondere ein sogenanntes Alleinerwerbsverbot, vorgelegt. Es wird einem Bieter damit zukünftig nicht mehr möglich sein, alleiniger Rechteinhaber für alle Live-Spiele der Bundesliga zu werden.„. Angestoßen wurde der Spaß bereits im Januar dieses Jahres.

Man schließt sich also dem an, was beispielsweise in anderen großen europäischen Ligen – Italien oder auch England – Usus ist. Dort gibt es eine „No-Single-Buyer-Rule“, die ein strenges Alleinerwerbsverbot bei der Vermarktung der Fußball-Fernsehrechte vorsieht. Das Aufsplitten auf mehrere Anbieter ab 2017/2018 wird spannend zu beobachten sein – bezüglich des Ausstrahlens der Spiele hierzulande. So ganz neu ist ein Split ja nicht, schon 2013 haben Deutsche Telekom und Sky ja bereits einen ähnlichen Pakt geschlossen. Telekom-Kunden konnten hier Liga Total buchen, um Spiele zu schauen.

Was natürlich weiterhin funktioniert: Rechteinhaber dürfen sich Unterlizenzen erteilen, sodass der Kunde vielleicht ein möglichst umfassendes Paket bei einem Anbieter bekommt.

Das Bundeskartellamt sieht es angesichts der von Ligaverband und DFL vorgeschlagenen Paketstruktur als ausreichend an, wenn künftig – je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung umfasst sind – zwischen 30 und 102 attraktive Bundesligaspiele (von insgesamt 306 Spielen) zusammen mit umfassenden Möglichkeiten zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter erworben werden.

Warum das in Deutschland erst jetzt zur Sprache kommt? Weil unsere Live-Berichterstattung hierzulande nach Aussage des Bundeskartellamt noch in den Kinderschuhen steckt und bislang kein großes Publikum erreicht:

Für die Tatsache, dass das Bundeskartellamt kein noch weitergehendes Alleinerwerbsverbot gefordert hat, spielte insbesondere auch die relativ starke Stellung des frei empfangbaren Fernsehens in Deutschland und des dort etablierten frühen Sendeplatzes der zeitnahen Highlight-Berichterstattung (derzeit ARD Sportschau) eine Rolle, den das Vermarktungsmodell der DFL weiterhin in dem bekannten Format vorsieht. Außerdem war zu berücksichtigen, dass sich Sport-Live-Berichterstattung im Internet derzeit noch in der Entwicklung befindet und bislang noch kein großes Publikum erreicht.

Mehrere Abos für den Kunden? Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, sieht das nicht so. Er meint, dass die Erfahrungen in England zeigen, dass der Kunde nicht mehr als ein Abo braucht – hier kommen die weiter oben erwähnten Unterlizenzen zur Sprache und die Tatsache, dass es auch Angebote geben darf, die nur einen Teil der Live-Spiele umfassen.

Da bin ich persönlich mal gespannt, was das wird. Nur Konferenz günstig für alle. Das wäre ja mal was.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Dämlicher_Flanders says:

    Netflix ftw 😉

  2. lol.sky könnte auch einfach fussball als einzelnes paket anbieten zum streamen.aber wie wollen die das stemmen? hab stabile 50mbit.hab bisher bei skygo nich ein spiel gesehen das in hd durchlief.wer das anbietet für 20€ is König in diesem land.wenn die cl eh noch ein zusätzliches turnier kriegt dann is eh noch mehr geld zu machen. paytv gibts in deutschland seit jahrzehnten und man fühlte sich immer verarscht.

  3. Super, Zustände wie in England. Dann eben ohne mich.

  4. „bislang kein großes Publikum erreicht“
    Und die Leuchten von der DFL glauben mit dem neuen Modell wird das dann besser? Wie naiv muss man sein.

    Wieso nicht alles bei allen und der Kunde entscheidet wo?

  5. Hm, wie sieht’s denn aus mit Sonderkündigung bei Sky?
    Der Verein regt mich eh nur noch auf.

  6. @padey Warum solltest du ein Sonderkündigungsrecht haben? Hier gehts um Rechte zum Jahr 2017/18 und bis dahin sollte dein Abo sowieso zu Ende sein.

  7. @padey
    es empfiehlt sich auf jedenfall die agbs/das paket im auge zu behalten.kann ja gut sein dass man in Zukunft nicht mehr alles sehen kann aber trotzdem den vertrag verlängert. ea ist ähnlich putzig wie man beispielsweise bei telekom Entertain spiele seines lieblingsvereins gucken kann und auf nachfrage erst erfährt, dass man diebspiele erst nach abpfiff abrufen kann.in der produktbeschreibung ist/war das nicht offensichtlich

  8. Für mich fehlen in deinem Beitrag ein paar entscheidene Details. Ausgeschrieben werden 5 Pakete. Wenn diese Pakete komplett an einen Anbieter gehen, wird zusätzlich noch ein 6. Paket ausgeschrieben, welches die Internetrechte an einem der beiden Sonntagsspiele und First Pick ein Samstagspiel um 15:30 Uhr beinhaltet.
    Es wird also wahrscheinlich so kommen, dass sky weiterhin die kompletten TV-Rechte an der Bundesliga besitzen wird, man aber die Internetrechte für 3 Spiele pro Spieltag (34*3=102 Spiele) verlieren wird.

  9. @Tobias,

    Das Samsag Abend und Sonntag Paket könnte ja auch ins FreeTV gehen. Mal wer alles seinen Hut in den Ring wirft. Sky alle Spiele sehe ich nicht unbedingt

  10. Funktion wie bei Windows (hoher Kontrast) das währe mal eine echte Verbesserung und Erleichterung für Sehbehinderte wie mich!

  11. Na hoffentlich findet man das Handy dann wieder, bevor der Akku leer ist …

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