Frankreich beschließt Handy-Verbot an Schulen

Auch in Deutschland würde sich das mancher eventuell herbeiwünschen: Frankreich hat ein Handy-Verbot für seine Schulen verabschiedet. Völlig neu ist dieses Gesetz nicht, stellt aber eine Verschärfung der bisherigen Regelungen dar. Neben Smartphones und Feature Phones sind auch Tablets und Smartwatches in das Verbot eingeschlossen. Generell sind internetfähige, mobile Endgeräte betroffen. Das Verbot gilt an französischen Schulen mit Schülern in der Altersklasse von 3-15 Jahren. Das Parlament hat das Gesetz bereits beschlossen.

Damit macht der aktuelle französische Präsident Emmanuel Macron eines seiner Wahlkampfversprechen wahr. In der Nationalversammlung hatten Liberale und Abgeordnete der Regierungspartei La République en Marche für das Gesetz gestimmt. Die Vertreter linker und konservativer Parteien enthielten sich hingegen. Gültig ist das Verbot bald an Vorschulen, Grundschulen und weiterführenden Schulen. Ausgenommen sind die Gymnasien (Lycées) in Frankreich. Sie können das Verbot umsetzen, müssen es aber nicht.

Das neue Gesetz sieht ein Verbot internetfähiger Geräte in allen schulischen Räumlichkeiten und auch bei Aktivitäten außerhalb der Schulgebäude vor. Ausnahmen gibt es nur für den Gebrauch im Kontext des Unterrichts, sowie für Kinder mit einer Behinderung. Schon seit 2010 besteht in Frankreich allerdings ein Gesetz, das die Handynutzung während des Unterrichts verbietet. Offenbar gab es da aber weder eine flächendeckende, einheitliche Regelung noch eine solide Rechtsgrundlage. Das neue Gesetz soll das eben jetzt ändern.

Natürlich gibt es nun ein Für und Wider im Bezug auf diese Regelung. Befürworter vertreten die Ansicht, dass mobile Endgeräte den Unterricht stören und auf Schulhöfen die körperliche Betätigung der Schüler eindämmen. Kritiker hingegen meinen, die bisherige Regelung in Frankreich sei ausreichend gewesen. Nun würden den Schulen neue Kosten entstehen, um die Geräte der Schüler einzusammeln und aufzubewahren. Außerdem könnte man aus pädagogischer Sicht argumentieren, dass Medienkomptenz eben gerade dann nicht entsteht, wenn man einfach den Zugang entzieht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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62 Kommentare

  1. absolut gute und unterstuetzenswerte massnahme. waere in D ebenfalls sinnvoll und angeraten!

  2. chris1977ce says:

    Ist in Deutschland auch DRIGEND nötig! Man muss doch nur einmal mit offenen Augen vor die Tür gehen und sich die ganzen Smartphone-Zombies bei wirklich JEDER Gelegenheit anschauen! Egal ob beim Warten irgendwo (Bushaltestelle…), Laufen, Radfahren sogar Autofahren(!) – immer mehr Leute haben ihr Wischkastl mehr im Blick als die Umwelt.
    Vor allem in der Schule ist ein Verbot dringend angebracht um auch wieder das „normale“ Sozialverhalten außerhalb von Facebook, Whatsapp und sonstigen „sozialen Portalen“ zu fördern. Darüber hinaus würden Mobbingvideos und Mobbing-Fake-Profile in Facebook etc. reduziert werden.

    Wie haben wir (Jahrgang 1977) bloß unsere Kindheit und das Leben bis ca. 2007 (erscheinen des iPhones und Boom der Smartphones) bloß meistern können?

    Wir haben uns noch Unterhalten und uns real miteinander beschäftigt!
    Wir waren Draußen!

    Bevor das ganze getrolle los geht, ja auch ich nutze natürlich ein Smartphone, aber es ist in meinen Augen nur ein Werkzeug um in Kontakt zu bleiben! Mein (persönliches) Leben findet nicht im Wischkastl statt – zum Glück.

    In diesem Sinne…..

    • Deliberation says:

      Ich habe ja auch den Reflex, Smartphones an Schulen verbieten zu wollen. Doch erinnert mich das zu sehr an meine Eltern, die immer wieder darauf hingewiesen haben, am Vorabend kein Fern geschaut sondern sich unterhalten zu haben. Kommunikation ist jedoch nicht die höchste Form des Daseins und „draußen“ ist nicht per se besser als „drinnen“. Obwohl das in dieser Hinsicht kaum eine Rolle spielen mag, da Smartphones ja ortsunabhängig genutzt werden können.

      Mich stört es jedenfalls mehr, wenn an Bushaltestellen geraucht und die Asche sowie der Filter dann in die Gegend geworfen wird. Dann lieber kommunizierende Smartphonebesitzer. Oder gar Buchleser, die genau wie die Smartphone-User gebannt auf etwas in 30 bis 40 Zentimeter Entfernung starren. Oder Leute, die auffällig im Morgenverkehr fahren und man beim Vorbeifahren dann sieht, wie die Person im Wagen gerade versucht, gleichzeitig zu telefonieren, zu rauchen, und dabei ein Croissant und einen Latte to go zu jonglieren.

      Ja, Menschen sind einfach beschränkt und überall sieht man, wie sie diese Grenzen überschreiten. Wenn man sich die Kids dann anschaut, sind diese uns meist um wenigstens eine Sache voraus. Sie können mehrere Dinge auf einmal machen, ohne wie wir in Stress zu geraten. Und dass die Aufmerksamkeitsspanne abnimmt, das berichtete mein alter Ethik-Lehrer bereits vor vielen Jahren. Bevor es Smartphones überhaupt gab. Insofern sollte man nicht so vorschnell sein, ein gesellschaftliches Phänomen auf dem Altar der Rechtschaffenheit zu kreuzigen. Meist ist das Problem dadurch nicht gelöst, weil es eben die falsche Ursache war und gesellschaftliche Probleme meist deutlich komplexer als eindimensional sind.

    • Ich zähle auch noch zu der Generation die ohne Smartphone aufgewachsen sind, und wir hatten eine schöne Kindheit.
      Aber dennoch sollte man das nicht verteufeln, es sollte den heutigen Kindern und Jugendlichen einfach ein vernünftiges Maß und ein Bewusstsein für den Umgang mit den Geräten vermittelt werden. Aber ich denke das schaffen die meisten schon von selbst, und lassen später diese Phase hinter sich.
      Aus uns wurden schließlich nicht auch nur Massenmörder weil wir mal ein Ballerspiel am PC gespielt haben :).

  3. > Geräte der Schüler einzusammeln und aufzubewahren.

    Spinde?

    > … dass Medienkomptenz eben gerade dann nicht entsteht, wenn man einfach den Zugang entzieht.

    weil der Rest vom Tag natürlich nicht ausreicht, um „Medienkompetenz“ (= Blafasel chatten) zu erwerben.

    • chris1977ce says:

      Bester Satz von „besorgten Eltern“ ist immer wieder:
      „Und was wenn ich mein Kind erreichen muss, oder es früher Schluss hat….?“

      Antwort (und wie es früher einfach gelebt wurde):
      Die Kinder sind in der Schule unter Aufsicht! Da gibts (zumindest sollte es sein) geschultes Personal im pädagogischen Bereich und Telefone in der Schule für den äußersten Notfall!
      Man kann ja auch mal warten und sich mit Freunden im „real Life“ unterhalten oder was spielen etc.
      Herrgott, das konnten wir doch auch alle noch früher!

      Kleine Geschichte aus dem Privaten Umfeld (Realschule Bayern):
      In der Klasse einer der Kinder wurde eine Klassenarbeit geschrieben, als mittendrin ein Handy klingelte und die besorgte Mutter wissen wollte wie es läuft! Fazit: Der angerufene bekam eine 6 wegen Täuschungsversuch (zu RECHT!!!!). Ja gehts eigentlich noch? Wo hatte die Mutter ihr Hirn?!

      • Deliberation says:

        Das nenne ich mal Helikopter-Mama! Ein Wunder, dass sie nicht den ganzen Tag neben ihrem Kind sitzt. Nur falls irgendwas ist…

        • Bei wichtigen Terminen auf LAUTLOS. So einfach .. kann sogar per Zeit eingestellt werden.

          • Deliberation says:

            Es gibt sogar Handys, die kann man umdrehen und dann sind sie automatisch auf lautlos. Aber das ist eben ein weiteres Beispiel dafür, dass ein Baby zwar schnell einen Zugang zu einem Tablet bekommt, dadurch aber keine Medienkompetenz erwirbt, sondern lediglich Wischen kann. Diese Erkenntnis stammt übrigens nicht von mir, sondern von einem deutschen Medienforscher.

          • Das wird sich der Teenager danach auch gemerkt haben :).

      • „Und was wenn mein Kind nach der Schule nicht direkt nach Hause gehen will, sondern zum Spielen mit einem Freund geht, und mich informieren will dass ich es nicht abholen muss,, ?“

        Dann spielt es halt nicht mit den anderen Kindern, sondern kommt nach Hause und verbringt seine Zeit alleine.

        Zeiten ändern sich, manche können das einfach nicht akzeptieren…

  4. Mr. Magoo says:

    gut so, gleich hier einführen zzgl. auch gleich die das Mützen abnehmen dazu!

    • chris1977ce says:

      Jaaaa!!!! Was ist das eigentlich für eine Seuche, dass Mützen (Baseballcaps und „Strickmützen“) ganzjährig im Haus getragen werden!!!
      Gleiches dann auch noch für Kopfhörer im Unterricht (würde sich mit dem Handyverbot auch erübrigen!),
      und das Tragen von Jacken im Unterricht!
      Wenn man das teilweise sieht, glaubt man, die Heizung sei ausgefallen oder sie wären grad erst rein gekommen und es wäre Freistunde, denn der Lehrende wird zur Gänze ignoriert!

      Neulich im Asiatischen Restaurant:
      Am Tisch in der Nachbarschaft war ein Rudel Jugendlicher; als Tischnachbarn akustisch vorbildlich; man hat keinen Mucks gehört – es wurde lediglich ab und an das Essen fotografiert und gepostet – dann ein Murmeln oder leises Lachen.
      Lediglich das Bild, was einem geboten wurde war befremdlich: Mützen/Caps und klamotten wie aus dem Altkleidercontainer -> Jogginghosen etc.
      Ja geht man denn so zum Essen?

      Wenigstens waren sie ruhig, dass man sich in Ruhe unterhalten konnte (direkt und ohne Smartphone – so richtig im Real-Life).

      • was bist du denn für einer sollen die sich doch anziehen wie sie wollen da kannst du ja froh sein das dein kind (falls du eins hast) nicht so rumläuft aber jeder ist halt verschieden

        • Und Du hast vermutlich so viel auf dein Handy geglotzt, dass anständiges Formulieren von Sätze,n die auch mal Punkt und Komma enthalten, komplett an Dir vorbei gerauscht sind!

      • Zomg!11!! Kulturlose Banausen haben beim Dinieren im „Asiatischen Restaurant“ (Schnellimbiss) die Kopfbedeckungen auf?! Das war bestimmt das aufregendste was dir an diesem Tag passiert ist.

      • Also wirklich, die Jugend heutzutage…
        Früher war alles besser.

        Darf ich fragen wie alt sie sind?
        Erster oder Zweiter Weltkrieg? 1977 kann ich kaum glauben…

      • Meine Güte lass sie doch. Das finde ich jetzt auch unproblematisch. Solange ihnen bewusst ist, dass man nicht unbedingt auf einer Hochzeit oder Beerdigung in einer Jogginghose auftauchen sollte ist das doch völlig egal.

  5. Ach das ist in Deutschland nicht so? Wurde bei uns (Realschule in Bayern bis 2012) genauso gehandhabt… Hm

  6. Hallo,
    Ich halte die Reaktionen hier und in Frankreich für etwas übertrieben. Ich gehe selber auf ein Gymnasium mit Handyverbot und stimme euch zu, dass zum Unterricht das Handy nicht nötig ist. Aber in Pausen oder Freistunden stört es doch niemanden bzw lenkt nicht ab. Mittlerweile werden so viele Informationen, Zusammenfassungen vom Stoff etc. über WhatsApp verschickt, weshalb mMn nicht „digitale Speichermedien“, wie sie in der Hausordnung genannt werden, im Gebäude sondern im Unterricht verbieten sollte. Ja, das Smombie Argument darf man auch nicht verschweigen: einige Jugendliche hängen zu viel am Handy. Ich selber war aber in letzter Zeit auch öfter an Seminaren mit Gleichaltrigen an denen Smartphones erlaubt waren und wir haben trotzdem nicht angeschwiegen. Und ab einem gewissen Alter sollten Schüler mMn verstehen, dass es ihre Entscheidung ist zu lernen und aufzupassen oder eben nicht und Schwätzen bzw in einer Freistunde nur Mist zu bauen. Die Resultate zeigt spätestens das nächste Zeugnis.

    • Deliberation says:

      Danke Max, ein echt hilfreicher Kommentar. Viele der älteren Mitmenschen haben noch anders gelernt und auch anders mit den Mitschülern kommuniziert. In meiner Zeit gab es z.B. nicht einmal Internet an der Schule, geschweige denn einen Computer. Tablets und Smartphones waren hingegen noch nicht einmal erfunden. Da ist es wichtig, Hinweise wie von Dir zu bekommen, dass eben auch Unterrichtsinhalte über das neue Medium getauscht werden. Das ist auch eine Form von Kommunikation, eben eine andere als früher.

      Das mit dem „Du lernst für Dich selber“ ist hingegen ein Allgemeinplatz, den ich damals als Schüler nie für ehrlich und richtig gehalten habe. Das war für mich immer ein Spruch, um mich mit einem dummen Trick für das Lernen und für die Schule zu motivieren. Erst nach der Schule habe ich verstanden und verinnerlicht, dass es in der Tat stimmt und nicht nur ein Vorwand war.

      Das Problem dürfte heute ähnlich sein, d.h. nicht alle Schüler werden das von Dir Gesagte während der Schulzeit als Wahrheit anerkennen. Und die Schulen müssen eben vermeiden, dass diese Schüler abgehängt werden, nur weil sie unkontrolliert und ständig auf ihrem Smartphone herumhacken.

      Ob ein Verbot hier hilft, wage ich aber wenigstens zu bezweifeln. Denn wie gesagt sind es meist plurale Gründe, warum einer nicht aufpasst oder ein ungesundes Verhältnis zum Smartphone hat.

  7. Na klar, früher war alles besser.
    Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, die wir alle noch kaum verstehen.
    Alles was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert. Egal ob es Sinn macht oder nicht.
    Viel schlimmer ist in unseren Zeiten der unreflektierte Gebrauch dieser Geräte durch die Eltern.
    Die Kinder kriegen es doch heute so vorgelebt.
    Die Schule muss die Kinder auf die Welt von morgen vorbereiten.
    Wer erinnert sich nicht an die Zeiten des Walkmans? Da hatte jeder die Kopfhörer auf und hat nichts mehr von der Umwelt wahrgenommen. Diese Menschen leben heute immer noch.
    Die Zeiten haben sich geändert und die hier geäußerten Ängste drücken das Unvermögen damit umzugehen aus.

    • chris1977ce says:

      Der Walkmanvergleich hinkt aber ganz schön, denn die Ablösung dieses Gerätes durch das Smartphone ist nur ein Teil -> Musik hören.
      Vielmehr das Unvermögen sich noch direkt zu Unterhalten oder teils sogar den realen Kontakt zu suchen empfinde ich als besorgniserregend!
      Das Smartphone als solches löst bei vielen den Kontakt bzw. Umgang mit Mitmenschen massiv ab.
      Wenn ich dann hier lese, dass ganze Infos und Unterlagen per Whatsapp verteilt werden frage ich mich ob das wirklich förderlich ist.

      • Warum sollte das nicht förderlich sein?
        Häufig ist doch die Kommunikation über das Smartphone nur die Vorlage um sich im „Reallife“ zu verabreden.

    • Amen. Walkman/Discman, GameBoy, Tamagotchi – früher war es doch auch nicht anders. Am Ende hängt es doch immer von jedem einzelnen ab wie intensiv und wofür es genutzt wird und man sollte auch nicht vergessen dass es früher teils ein größeres Angebot an Alternativen für Jugendliche gab. Wenn ich hier gelegentlich an einem modernen Gymnasium vorbei gehe, deren Schulhof auch zum Skaten geeignet ist und mehrere Basketballfelder bietet, sieht man dort ständig Jugendliche die sich entspannt etwas auspowern und abseits des Handys Spaß haben. Gehe ich aber nur ein paar hundert Meter weiter und schaue mir die frisch renovierte Realschule an die einzig ein Klettergerüst und Wippen bietet kann ich nur mit dem Kopf schütteln und frage mich wer dies für eine sinnvolle Investition gehalten hat – das erinnert eher an eine Grundschule.

      Anstatt Handys zu verbieten sollte man sie vielleicht einfach mal besser in den Unterricht einbinden und dazu nutzen die jungen Menschen mehr für die Themen zu begeistern. Zu meiner Jugend war es auch schon so dass die Lehrer mit den ältesten Lehrmethoden die Schüler am wenigsten erreicht haben und kaum für den Lehrstoff begeistern konnten – da wird es heute nicht anders sein.

      • Deliberation says:

        Naja, ich habe mir früher nicht einmal überlegt, ob ich meinen Sony Walkman im Unterricht nutzen darf oder sollte. Aber heutzutage wird ein riesen Ding aus dem Smartphone gemacht, als ob es zum Menschen gehöre. Fehlt nur noch, dass jemand „Völkerrecht!“ ruft, wenn man mal für ein paar Stunden nicht nachgeschaut hat, ob in China ein Sack Reis umgefallen ist.

        Für mich ist die Sache einfach: im Unterricht haben nur Dinge etwas verloren, die zum Unterricht gehören. Das ist eine zeitlose Regel und kann auch ein Smartphone sein, aber eben abhängig vom jeweiligen Unterrichtsinhalt.

  8. oblivionevil says:

    Was ein Schwachsinn ! Handys gehören mittlerweile dazu ihr könnt euch nicht vorstellen wie langweilig Unterricht sein kann wenn ein Lehrer plötzlich wieder eine Geschichte aus seiner Vergangenheit erzählen muss die Leute die solch ein Gesetzt gut finden sind meist 30+ und haben keine Bezug mehr zu modernen Kindheit man versucht alle Kinder die ihr Handy öfter nutzen um Langeweile zu überbrücken gleich als süchtig zu bezeichnen um sich selbst nicht als „veraltet“ zu sehen dabei ist es vollkommen normal in modernen Ländern das Smartphone in das Soziale Leben zu integrieren man kann es versuchen durch solche Gesetze zu verlangsamen aber in Wahrheit werden viele Länder in Sachen Internet und dem Umgang wird modernen Trends zum immer mehr zum Entwicklungsland.

    • Immerhin am Ende einen Punkt gesetzt.

    • Deliberation says:

      Die Smartphone-Nutzung führt aber mindestens nicht zum richtigen Setzen von Satzzeichen.

      Und das schreibe ich nicht, um der Besserwisserei zu frönen. Ich würde nur gerne lesen, was Du geschrieben hast, tue mir aufgrund der fehlenden Satzzeichen aber sehr schwer.

    • Entertain Hans says:

      Seit ich lesen kann, verbringe ich meine Zeit im Internet. Schön mit brrrr bieeeep, brrrrr biep und AOL Messenger. Mittlerweile bin ich auch 30+ und finde das Verbot trotzdem gut!
      Man (vor allem die Kinder) müssen nicht jede Sekunde in irgendeine Kiste schauen.
      Gerade weil weil ich die Erfahrung gemacht habe und viele Sachen erst mit 14+ nachgeholt habe, die ich eben dadurch verpasst habe.

      Übrigens kennen wir 30+ler Satzzeichen. Diese können sogar leben retten! 😉

    • oblivionevil says:

      Rechtschreibkorrektur ist schon eine große Hilfe.
      Aber manchmal wenn man auf dem Smartphone schreibt ist das setzen von Kommas und Punkten eine Folter =)
      Leute über 30 regen sich über so was immer auf

  9. Kompletter Unfug. Ich würde eine SmartphonePFLICHT einführen.

    Devices entwickeln sich zum einzigen verbliebenen Zugangsgerät zu Wissen, Unterhaltung oder schlicht der Bedienung irgendwelcher Automaten/Zahlungsvorgängen/Wegeleitsystemen/…

    Es ist mir ja egal, ob irgendwelche Heulsusen noch meinen Schallplatten hören zu müssen. Das ist Hobby, macht, was ihr wollt. Generell und im Rest des Universums heisst es aber, Platten und CDs werden ebenso verschwinden wie Handschrift, Bücher, Kopfrechnen, Geld und die Fernsehfernbedienung. Und als jemand, der noch mit dem Rührenradio aufgewachsen ist, kann ich dazu nur sagen: Gut. Das war nicht „nostalgisch“, das war einfach nur minderwertiger Schrott, verglichen mit den Sachen, die wir heute haben. Ich kriege eine KRISE, dass meine 8jährige TOchter in der Schule noch Schreibschrift lernt, und dass irgendwelche Vollhonks an Ortsschildern plattdeutsche Übersetzungen hinterlassen. Weg damit! Weg! Weg! Weg! Ins Museum, und Schluss.

    In einer deutschen Gesamtgesellschaft, die eh schon technisch mega-Rückständig ist, ist die Schule dann noch mal extra ein Hort der geritzten Hieroglyphen. Ich will schon seit Jahren die komplette Schultasche meiner Tochter durch ein Tablet ersetzt sehen.

    Das Mittelalter ist vorbei.

    Aber wo die Deutschen stehen, hat man ja bei Streetview gesehen. Die Isländer schicken noch ihre handgemachten Aufnahmen an Google mit der Bitte um Aufnahme — die Deutschen klagen sogar noch dagegen, dabei sollten sie auf Knien liegen vor Dankbarkeit, so ein Feature geschenkt zubekommen.

    Ich habe NULL Verständnis für Digitalisierungsverweigerer. NULL.

    • Deliberation says:

      Ich schätze doch mal, dass auch ihr in eurer Schule einen Lehrplan habt. Und dieser sieht mit Sicherheit auch Quellen für die Wissensvermittlung vor. Das sind wahrscheinlich zum Großteil Bücher und wenn man diese nutzt, benötigt man kein Smartphone. Wozu auch? Das Buch muss weder über eine App bedient, noch über das Smartphone eingeschaltet werden. Man macht das Buch auf und beginnt zu lesen. Einfache Dinge können manchmal wunderbar sein.

      Nun gibt es wahrscheinlich auch die anderen Situationen, in denen Internetquellen im Unterricht genutzt werden können. Hier sieht der Vorschlag aus Frankreich vor, dass dann in dieser Zeit selbstverständlich auch das Smartphone genutzt werden darf und soll.

      Es geht also nicht darum, die sinnvolle Verwendung des Smartphones zu unterbinden. Es geht darum, dass eben viele Schüler nicht mit dem Gerät umgehen können und es deshalb für unterrichtsferne Dinge, wie Spiele, Chats etc. nutzen. Dann kann das Kind sich auf Instagram entblößen, wird aber an der Ausbildungsstelle abgelehnt, weil die deutsche Rechtschreibung zu schlecht ist. Leider ist dieser Fall nicht ausgedacht, sondern laut Handelskammer einer der Hauptgründe für das Fehlen von geeigneten Azubis in den letzten Jahren.

      Und eine lesbare Handschrift benötigt man sogar in der Softwareentwicklung, das hat wie Kopfrechnen nichts mit Rückständigkeit, sondern mit Schlüsselqualifikationen zu tun. Nicht jedes Kind des digitalen Zeitalters kann wegen fehlender Fähigkeiten als Regaleinräumer arbeiten.

      Digitaler Fortschritt ist super. Aber nicht, um einfach digital zu sein. Seit drei Legislaturperioden verspricht die Kanzlerin nun schnelles Internet. Vor allem für Schulen. Aber werden die Schüler dadurch schlauer? Oder schneller ausgebildet? Nein, denn Technik ist nur ein Werkzeug und bevor man „weg damit“ oder „Nutzungspflicht“ ruft, sollten beide Seiten sich nochmal ganz genau überlegen, für was ein Smartphone nützlich sein kann und wofür nicht.

      Aber das klappt sicher wieder nicht, denn Diskussionen sind im Internetzeitalter vorwiegend dichotom und nicht durch Konsens getrieben. Das ist zu anstrengend und dauert oft zu lange, dafür fährt der digitale Zug zu schnell…

      • Man braucht schlicht keine Bücher mehr. Weg damit. Kann das Tablet.
        Man braucht auch keine Musikinstrumente mehr. Kann das Tablet.
        Man braucht keine Handschrift mehr. Wir brauchen keine Stifte mehr. Wir brauchen kein Papier mehr. Das geht alles auf Devices viel besser. Für den Notfall kann man Druckschrift lernen, reicht, Schluss.

        Alles, was Du mit irgendwas anderem machen kannst, kannst Du mit einem Device besser, PLUS, Du hast am Ende EIN Gerät in der Hand und nicht mehr eine Kiste voller Stifte und Papier und Platten und CDs und Tafel und und und die ganzen Antiquitäten.

        Was schreibst du denn noch mit der Hand? Die Firma, in der ich arbeite, hat seit Jahren keine Stifte und keine Blöcke mehr für die Mitarbeiter. WOZU? Selbst mein Einkaufszettel ist auf dem Handy und mit dem Account meiner Frau geteilt, und wenn ich in den Baumarkt gehe, schreibe ich mir vorher die Masse in mein Handy, und…

        Zuhause, in meiner Schreibtischschublade liegt ein DIN A4-Block. Der liegt da seit 10 Jahren und wird nicht alle. Ich habe neulich mal hochgerechnet, dass meine Tochter die letzten Blätter an meine Enkelin-in-spe vererben wird, selbst wenn mein Papierverbrach nur gleich bleibt.

        Mein Leben ist bereits jetzt frei von Legacy-Technik. Was soll meine Tochter das noch lernen? Die hat jetzt mit 8 das Tablet bereits voll im Griff.

        • Deliberation says:

          Über das Ersetzen der Bücher durch Tablets kann man reden. Auch wenn hier noch viele offene Fragen zu klären sind. Von rechtlichen Fragen über die Finanzierung (Bücher haben die Schulen ja meist schon) über die grundsätzliche Frage, was für einen didaktischen Vorteil man hat, wenn man statt Bücher nun auf elektronischen Displays liest? Wird das Geschriebene dadurch besser? Allerdings hat das nichts mit der Frage zu tun, ob Smartphones an Schulen erlaubt sein sollen oder nicht. Wir sind uns sicher einig, dass die Displaygröße Smartphones als Bücherersatz disqualifiziert.

          Die Aussage mit dem Musikinstrumenten solltest Du nochmal überdenken. Es steht wohl außer Frage, dass kein Tablet dieser Welt alle Musikinstrumente ersetzen kann. Und ja, mit einem Tablet kann man eine Verdi-Oper wiedergeben. Aber nur, weil diese vorher durch Instrumente eingespielt wurde.

          Auch die Frage, was das Lernen von Schönschrift für einen Sinn hat, solltest Du Dir nochmal näher ansehen. Vielleicht das Buch von Brüning und Clauss darüber lesen, oder so etwas ähnliches. Darin lernt man, warum Schreib- und Schönschrift zu den von mir oben erwähnten Schlüsselqualifikationen gehört. Es dient dabei auch als Basis für die spätere Druckschrift oder auch den digitalen Zeichensatz.

          Die „ein-Gerät-kann-alles“ ist eine für mich völlig nachvollziehbare Fantasie. Doch zeigen immer wieder neue pädagogische Ansätze und auch mein beruflicher Alltag, dass eine Werkzeugvielfalt eher förderlich ist, um kreativ und innovativ zu sein.

          Und was wir im Beruf noch mit Hand schreiben? Schon mal etwas von einem „Moderatorenkoffer“ gehört? Wir arbeiten viel mit High-Tech und entwicklen diese auch selber, sowohl die Hard- als auch die Software. Wenn es aber um Planung, Architektur, Fortschrittskontrolle o.ä. geht, kommen dann plötzlich wieder Post-it, Flipcharts, Whiteboards, Karten, Scheren, Tesa und Co. ins Spiel. Seit Jahrzehnten beschäftige ich mich nun mit digitalen Alternativen zu diesen analogen Methoden. Und keine der verfügbaren Technologien konnte bisher bewährte analoge Methoden vollständig ersetzen. Und das ist nicht nur in einer Firma so. Im Gegenteil, ich habe nur wenige Firmen gesehen, die fast vollständig auf analoge Vorgänge verzichtet haben. Und dann auch nur, weil das verteilte Arbeiten (Indien, USA, Deutschland) eine digitale Synchronisation notwendig machte. Bei Google gibt es übrigens Musikzimmer… mit echten Instrumenten. 😉

          Und ja, auch ich schreibe weniger als früher. Aber auch hier gilt wieder, dass man eine Methode nur dann einsetzt, wenn sie sinnvoll ist. Und mit der digitalen Technik hat man nun mal eine Methode, die viele Dinge einfacher macht, wodurch man weniger Schreiben muss. Manchmal ist aber auch Schreiben einfacher, dann mache ich eben das. Methodenvielfalt und damit einhergehende Methodenkompetenz führt zum Erfolg, nicht die Konzentration auf eine einzige Methode.

          Dass Deine Tochter ein Tablet im Griff hat ist toll, aber zu was qualifiziert sie das? Steht das schon auf Xing? „Hatte mit 8 Jahren schon ein Tablet im Griff, stellen Sie mich ein!“. 😉

          Das sagt gar nichts aus, außer vielleicht, dass Deine Tochter gerade Spaß an einem Tablet hat. Früher war es ein Sony Kinderradio oder die neue Playmobil-Prinzessinnen-Burg. Alles gut, aber mit der Frage, ob in Schulen Smartphones verboten werden sollen oder nicht, hat das gar nichts zu tun.

        • Find ich widersprüchlich so der Apple Pencil doch gerade der voll Modern ist 😉 damit wird auch geschrieben…

    • Entertain Hans says:

      Jawohl! Alles weg! Schreiben braucht man Heutzutage eh nicht mehr. Ach lassen wir auch gleich noch das Lesen weg! Unterschrift, Notizen, Sachen beschriften, Kreuz auf einer Liste machen, braucht man alles nicht.
      Bücher? Die funktionieren ja ohne Strom, kann nur Schrott sein! Weg damit! Fahrrad? In der Zukunft bewegt sich eh keiner mehr. Weg damit! Und Fahrzeuge erst, braucht doch keiner. Wird ja eh alles geliefert…

      Und gegen ein Röhrenradio bzw. Verstärker stinkt jeder noch so teurer Siliziumchip ab. So eine Qualität gibt es heute kaum noch.

      Aber die zweite Beschriftung wird auch bleiben bzw. ist stark im kommen. In unserer Gegend sind viele Schilder doppelt beschriftet und zwar in Deutsch und Arabisch.
      Kann aber auch sein, das bald alle Beschriftungen eh weg sind, wenn keiner mehr schreiben lernen soll.

      • Lach ! Da verwechselt jemand Medien mit Inhalten.
        Wenn das von Dir so geliebte Röhrenradio nur noch Ballermann-Musik abspielen kann, klingt es wie Ballermann. Wenn ein gutes Buch auf einem Tablet gelesen wird bleibt es ein gutes Buch.
        Will jetzt keine HiFi-Woodo-Diskussion aufmachen – aber Störabstand und Röhren mit Wechselspannungsheizung, Endstufen mit Ausgangsübertrager – besser als moderne Verstärkerschaltungen ??? Aber ich weiß Vinyl klingt besser als eine gute Aufnahme mit 24 Bit und 92 KHz Samplerate . Woodo und Klammern an altem
        Ich höre übrigens auch noch gern meine LPs weiß aber um deren Begrenzung . Ich höre sie weil sie einen Erinnerungswert für mich haben nicht weil sie angeblich besser klingen als gute Aufnahmen einer DAW.

  10. Ein Verbot ist doch totaler Rückschritt. Aktiv einbinden sollte man die Geräte. Zum Beispiel über ein Schul-WLAN mit entsprechenden jugendschutzfiltern. Recherche muss doch schon lange nicht mehr an einem veralteten Desktop im computerkabinet stattfinden. Auch können abfotografierte tafelbilder oder andere lerninhalte zum Lernen genutzt werden und der Umgang mit solchen Daten geschult werden. Im Prinzip alles Dinge die in vielen Jobs dazugehören. Schulbücher könnten interaktiv sein und so weiter.

    Erstmal alles verbieten ist bestimmt nicht der richtige Weg. Das missbrauchen der Geräte liegt wohl eher am vorleben im Elternhaus und den vielleicht fehlenden Sanktionen im schulalltag

    • Deliberation says:

      Hm… ein schönes Beispiel, das für ein Verbannen des Smartphones aus dem Unterricht spricht. Denn wir mussten früher den Inhalt der Tafel noch abschreiben, was zwei Effekte hatte. Es förderte die Konzentration und vertiefte das Gelernte, da das Abschreiben bereits eine Wiederholung war.

      • Genauso lief mein schulleben auch. In der Uni gab es zwei Typen. Die einen mit Script und die anderen ohne. Bei den Leuten mit Script konzentrierte man sich nur auf das Verstehen und machte sich maximal ein paar Ergänzungen oder Querverweise auf das Script. Bei den anderen kam man mit dem Verstehen nicht hinterher weil man nur rasend schnell alles abschreiben musste. Jeder kennt es sicherlich das einem sogar die Hand weh tut nach einem schreibreichen Block. Völlig unnötig verbrauchte Zeit.

        Übrigens stört mich am meisten an dem Gesetz dass mal wieder ein Unterschied zwischen den schulformen gemacht wird. Warum wird das Gymnasium anders behandelt? Chancengleichheit Fehlanzeige

        • Deliberation says:

          Da hast Du recht, das Abschreiben kann auch dazu führen, dass man dem Stoff nicht mehr folgen kann. Allerdings entspricht das dem, was ich weiter oben geschrieben habe. Das Schulsystem krankt an so vielen Stellen, auch an dem altbackenen Frontalunterricht, der schon in den 1970ern abgeschafft werden sollte. Ob Internet für Schulen und die Debatte um Smartphone-Verbote da die richtigen Themen sind?

  11. Allein, wenn ich schon wieder „Smombies“ lese. Es läuft nun mal heutzutage alles über das Smartphone, und es klappt alles super damit. Wo soll ich denn sonst reingucken, wenn nicht in das Gerät, mit dem ich alles erledige? Buch gucken gut, Tablet gucken böse — egal welcher Inhalt?

    Aber ich merke schon: In Deutschland ist Goethe nur Goethe, wenn er in Frakturschrift aus einem schmerzhaft schweren Wälzer gelesen wird.

    Der Tablet-Goethe schreibt auch viel schlechter als der Papier-Goethe.

    • Deliberation says:

      Jaja, Deutschland das Land der Dichter und Denker. Und seit Jahrzehnten kämpfen die Sozialwissenschaften, Philosophie, Linguistik an Deutschlands Universitäten teilweise erfolglos um ihr überleben. Das ist nun mal wie mit den Büchern. Wenn wir sie alle weggeworfen haben und in Wikipedia nur noch Mist steht, weil alle vergessen haben, dass die Leute, die in Wikipedia interessante Artikel geschrieben haben, ihr Wissen meist auch aus Büchern hatten, dann ist es wahrscheinlich zu spät.

      • Hallo ,
        die Qualität eines niedergeschriebenen Gedankens ist in keiner Weise davon abhängig , ob der Gedanke mit einer Feder auf Pergament , einem Stück Kreide auf eine Scchiefertafel oder mit einem Stylus auf ein Tablet gebracht wird. Das sind Medien – und ein Medium ist Vermittler, kein Inhalt. Darum finde ich die Nutzung des Mediums Tablet oder Computer statt Papier und Stift an Schulen sinnvoll und zeitgemäss. Papier ist da gut wo man es nicht durch andere Medien ersetzen kann: um ein Hering einzuwicklen oder sich nach dem Toilettengang zu reinigen z. B. smile .

    • Hans Günther says:

      Was klappt denn alles super mit Smartphones?
      Was stellen Kinder und Jugendliche denn Produktives damit an?
      Das Problem am Smartphone ist, dass man – im Gegensatz zu einem Buch – dauernd abgelenkt werden kann.
      Die Aufmerksamkeitsspanne ist auf ein Minimum begrenzt.

      Ich war gerade im Urlaub und habe lediglich morgens geschaut wie das Wetter vorhergesagt ist.
      Das war sehr wohltuend. Solltest du auch mal machen.
      Ich bin übrigens Informatiker und erst ziemlich spät mit Computern in Kontakt gekommen.

      • Ich habe mein Smartphone am Tag etwa 100x in der Hand. Was besser klappen könnte? Alles.

        Ein Widget mit dem Stundenplan direkt im Launcher, wo ausgefallenene Stunden sofort live gemeldet werden. Die Hausaufgabenstellung in GoogleDocs mit der Möglichkeit zur Rückfrage. Abstimmung, wohin die Klassenfahrt gehen soll, direkt bei Google (hab den Namen des Produkts vergessen). Gruppenarbeit an einem Kollaborativ genutzen Google-Dokument, wo alle gleichzeitig reintippen, Rückfragen markieren, im Chat Alternativen diskutieren. Teilen von Medien über Drive. Hausaufgaben, die über Docs eingereicht werden und Links enthalten auf Wikipedia und YouTube. Visitenkarten aller Lehrkräfte in Contacts, sodass man Kontaktadaten und ein Bild zur Verfügung hat. Zeitlich limitierte WhatsApp-Gruppe statt Elternabend. HInterlegung der Materialien auf dem Schulserver. Das Musikstück, das im Unterricht grad drankommt, liegt auf YouTube. Das Schul-Fussballteam hat zur Abstimmung eine Gruppe auf Facebook. Die Klassen-Wandertour als GPS-Route bei Komoot, und hinterher die Fotos auf GooglePhotos, oder als ZIP-Archiv in der Dropbox. Anstelle überteuerter Taschenrechner nutzen alle eine App. Schulfest, Abiturfeier und Abendkonzert im Schulkalender über CalDav.

        Gar nicht zu reden von den Trivial-Funktionen: Notizzettel, Wecker, Uhr.

        Also eigentlich alle die Gründe, aus denen Erwachsene auch ein Smartphone nutzen.

        Anekdote, irgendwo gelesen:

        (Schüler kommt wiederholt zu spät zu einem flexiblen Termin)
        Lehrer: „Meine Güte, warum machst Du dir für solche Termine nicht einfach eine Erinnerung im Handy!? Kann doch nicht so schwer sein!“
        Schüler: „Weil uns die Handynutzung verboten ist und Sie’s dann einkassieren müssten“.

        BÄMM.

        Genau da sind wir. Mein Arbeitgeber bettelt mich förmlich an, mein Handy mitzubringen, damit ich es auf der Arbeit nutzen kann. Und dem Schüler wird es weggenommen.

        Als ich vor 5 Jahren meine Arbeit hier angetreten habe, und wir wurdfe mitgeteilt, es gäbe keine Telefone mehr am Platz sonder Skype, es gäbe keine Zettel und kein Word, sondern GoogleDocs, und es gäbe keine Stifte oder Aktenordner oder möglichst keine lokale Software, da war ich SEHR kritisch.
        Nach einer Woche war ich voll drin. Nach 5 Jahren liegt immer noch genau ein einziger Zettel auf meinem Tisch: Der Essensgutschein für meinen Geburtstag. Alles andere ist in der Cloud.

  12. Ich möchte die Diskussion einmal ein wenig versachlichen. Wir – und damit meine ich tatsächlich alle – leben in einer stark medial geprägten Welt. Das kann man begrüßen oder ablehnen, aber es ist so. Somit leben natürlich auch Kinder und Jugendliche und somit auch Schüler in einer medial geprägten Welt. Und das natürlich nicht erst seit diesem Jahr. Sogar die KMK, also die Kultusministerkonferenz, hat dies erkannt. Die KMK ist nicht gerade dafür bekannt, absolut medienaffin und am Zeitgeist orientiert zu sein. Aber am 8.12.2016 fasste die KMK einen weitreichenden Beschluss über die „Bildung in der digitalen Welt“, der für alle Schulen in allen Bundesländern in Deutschland weitreichende Folgen hat und verbindlich ist. In diesem Beschluss heißt es u. a., „dass möglichst bis 2021 jede Schülerin und jeder Schüler jederzeit, wenn es aus pädagogischer Sicht im Unterrichtsverlauf sinnvoll ist, eine digitale Lernumgebung und einen Zugang zum Internet nutzen sollte.“ (KMK: Bildung in der digitalen Welt. 2016, S. 11) Insofern werden an deutschen Schulen immer mehr mediale Endgeräte, wahrscheinlich viele Tablets, aber auch Handys, im Unterricht genutzt werden. Aber nicht zum „Daddeln“ (reines Spielen) sondern (hoffentlich) pädagogisch und didaktisch sinnvoll und produktiv.

    • Deliberation says:

      Ja, und darum geht es den Franzosen ja auch. Um den produktiven und sinnvollen Einsatz digitaler Medien in der Bildung. Und um den wichtigen Nebensatz „wenn es aus pädagogischer Sicht sinnvoll ist“. Konsequenterweise wird deshalb das spezifische Medium Smartphone nur zwei Mal erwähnt, in der Präambel und im Grußwort der Präsidentin der KMK.

  13. Bevor ein Verbot an Schulen eingeführt wird, sollten die SchülerInnen einen verlaufenden Smartphone Entzug durchlaufen, da diese ansonsten in der Schule alles andere als konzentriert (da auf Enzug) arbeiten könnten.

  14. joshuabeny1999 says:

    Finde ich gar nicht gut. Ich hatte zu meiner Schulzeit auch ein Smartphone. Dieses habe ich jedoch nur verwendet für die Hausaufgabenapp. In den Pausen hatten wir nie das Smartphone in den Händen. Vor 5 Jahren war dies auch nicht so inn. Es gab kein WLAN und dazumals hatte man noch krin Mobilfunkabo mit unlimitiertem Volume.

    Ich finde Handys und vorallem Tablets sind sinnvoll. Lieber ein Tablet mit Onenote und digitalen Bücher und Aufgabe, statt schwere Rucksäcke. Digitaler Schulunterricht wird es in Frankreich so wohl nicht geben.

  15. Eike Justus says:

    Ein geschickt platzierter Störsender – und meine Klausur muss wiederholt werden, wenn es bei mir nicht läuft.

    • Glücklicherweise liegt die Fernmeldehoheit und damit Berechtigung, Sendeanlagen in Betrieb zu nehmen nicht bei Schuldirektoren. Störquellen die die Nutzung von HotSpots oder Mobilfunknetzen erschweren gibt es zu Hauf, angefangen von billigen Schaltnetzteilen , sog. Energiesparlampen oder LAN über ungeschirmte Stromleitungen. Ich als Funkamateur weiß von solchen wilden Störquellen im Spektrum ein trauriges Lied zu singen. Dann noch wilder Störsendereinsatz an Schulen oder in Restaurants nach Gutdünken der Besitzer oder Betreiber? Nein Danke !

  16. Ich bin 60 Jahre alt und finde das Gesetz unsinnig. Ich erinnere mich wieviel eine Schultasche mit Büchern, Atlanten und Heften einst wog und wie ich jeden Tag den Packesel machte bevor es ans Lernen ging. Wie gerne würde ich heute noch einmal zur Schule gehen mit meinen ganzen Materialien in einem Tablet, das nicht schwerer wird, wenn ich auch noch „Dierkes Historischen Weltatlas“ mitnehmen muß … Ich lebe gern in der heutigen Zeit und lese meine Bücher auch nur noch als ePub …
    Aktionismus von Politikern die sonst nix auf die Reihe bekommen aber so einen billigen Öffentlichkeitserfolg setzen wollen der sie nichts kostet – schon gar nicht Gehirnschmalz!

    • Hans Günther says:

      Durch die Schultasche müssen sich die Schüler dann wenigstens mal ein bisschen körperlich anstrengen!
      Heute sind ja viele schon reine Bewegungs-Legastheniker (meine Frau ist Sportlehrerin am Gymnasium).
      Selbst Schwimmen können heute viele Kinder nicht mehr!

  17. Aufgrund mancher Kommentare hier eine Anmerkung: Es geht um
    die NUTZUNG der Smartphones in der Schule oder während
    Schulausflügen etc. Es wird weiterhin erlaubt sein, das Smartphone
    im Rucksack zu haben und dies nach Ende der Schule zu nutzen.
    Habe diese im Artikel entweder überlesen oder es steht genau wie
    bei SPON z.B. wirklich nicht drin.

  18. Das wird Frankreich jetzt sicher retten – kommt ja vom Heiland Macron 😀

    Schön, dass man dort scheinbar keine echten Probleme hat die die Politik angehen könnte.

  19. Ich bin Anfang der 70er geboren, also ein Kassettenkind :-). Und was war bei uns an der Schule verboten? Genau, der Walkman. Weil die Kids ja sonst nur isoliert auf dem Schulhof rumstehen und sozial total vereinsamen. Meinen Eltern zufolge gab es damals auch ganz große Diskussionen, ob Kinder nun Hörspiele hören dürfen, oder ob wir dadurch zu leseunwilligen Trotteln würden. Meine Erfahrung dazu: ob jemand liest oder nicht, hat mit dem Konsum von Hörspielen nichts zu tun. Genau so heute mit Smartphones, das ist einfach die Lebenswirklichkeit der jetzigen Jugendgeneration. Natürlich gibt es negative Ausreißer, aber den Großteil der jungen Leute wird dadurch nicht dümmer.
    Viel wichtiger als Verbote finde ich, dass alle Erziehenden, also Eltern und Lehrer, den verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones und aktuellen Kommunikationsmedien vermitteln. Dazu gehört auch, dass man das Ding im Unterricht in der Tasche läßt, und stumm schaltet. Wenn man das nur per Gesetz vermitteln kann, hat das Erziehungssystem schon an anderer Stelle versagt.

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