Foxconn erneut in der Kritik: Studenten sollen kostenlos Playstation 4 fertigen

Sonys Playstation 4 wird von Spielern auf der ganzen Welt schon sehnsüchtig erwartet. Umso unschöner daher die Nachricht, dass der Fertiger Foxconn wieder einmal in die Schlagzeilen gerät. Zumal nicht einmal klar ist, ob Foxconn oder die beteiligte Universität am jüngsten Skandal schuld sind. So sollen tausende Studenten gezwungen worden sein, kostenlos für Foxconn zu arbeiten, um die Playstation 4 zu fertigen.

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[werbung] Aber wie zwingt man Studenten dazu, in einer Fabrik zu arbeiten, auch noch umsonst? Man deklariert es einfach als Praktikum und droht den Studenten drastische Strafen (kein Abschluss, durch Verlust von Credits) an. Einmal bei Foxconn angekommen, beinhaltet das Praktikum dann das Verpacken der Konsole oder das Verkleben von Bauteilen. Hat wenig mit dem Studium zu tun und noch weniger mit den einzelnen Studiengängen der pseudo-freiwilligen Helfer.

Ob die Uni von Foxconn für die Bereitstellung von tausenden Studenten bezahlt wird, ist (noch) nicht sicher. Spielt aber eigentlich auch keine Rolle, arbeiten müssen sie ja trotzdem kostenlos. Die Uni äußerte sich übrigens und teilt mit, dass dieses Vorgehen legal sei und die Studenten so einen Einblick in die Gesellschaft erhalten sollen und gleichzeitig Lebenserfahrung gewinnen. Foxconn erklärte dass die Studenten freiwillig dort seien und jederzeit gehen können.

Egal wie es zu dieser Situation gekommen ist, aus unserer Sicht ist dies alles weit weg und kaum vorstellbar. Aber vielleicht denkt einer von Euch daran, wenn er seine tolle, neue Konsole auspackt. Gut möglich, dass diese von einem Studenten zusammengesetzt wurde, der keinen Cent dafür erhalten hat. Sony kann vermutlich nichts dafür, genauso wenig wie die anderen großen Firmen, die bei Foxconn fertigen lassen.

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22 Kommentare

  1. Schaut euch doch mal die Praktikantenzahlen bei Porsche oder Audi an und dann wieviele Stellen tatsächlich ausgeschrieben werden. Das läuft hier genauso, nur dass die Tätigkeit an sich höher angesiedelt ist.

  2. Sysadmin Margarethe says:

    Es ist erschreckend, dass viele glauben ein Vergleich zwischen der deutschen „Generation Praktikum“ sei vergleichenswert mit dem Zustand bei Foxconn. In D gibt es viele Praktikanten, die eine volle Tätigkeit ausführen, die regulär bezahlt werden müsste, sogar auf Festangestellten-Niveau. Das ist sehr schäbig von den Konzernen/Firmen hierzulande.

    Bei Foxconn sind die „Arbeitskräfte“ aber nicht 4-8 Stunden vor Ort, sondern 12, 14 oder mehr Stunden, jeden Tag, über Monate. Ein Privatleben ist somit überhaupt nicht mehr vorhanden. Die Menschen werden zusammengepfercht auf engstem Raum, den sie sich mit wildfremden teilen müssen. Und wenn man das nicht aushält droht Bildungs/Abschluss-Entzug.

    Und speziell in dem Fall der PS4, die kostenfrei von den „Angestellten“ produziert wird muss man auch bedenken, dass nicht jede Praktikantenstelle hierzulande unbezahlt bleibt. Es gibt sicher Leute, die es mit sich machen lassen kostenfrei zu arbeiten, aber es gibt auch bezahlte Praktikantenplätze, selbst wenn das auch nicht ausreicht um eine vollständige Existenz gemäß unserer Ansprüche zu führen, ist es ein himmelweiter Unterschied zu China. Und regulär endet nach einer Gewissen Zeit hier ein Praktikum, dort ist das Dauermethode.

    Wer ein zweiwöchiges Schulpraktikum (unbezahlt) damit vergleicht, dem kann ich nur raten sich etwas tiefer in die Materie einzulesen.

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