Ford treibt Entwicklung autonomer Fahrzeuge voran

ford logoDer amerikanische Autohersteller Ford will sich noch fester im Silicon Valley verankern, um bis 2021 die Großserienproduktion eines voll autonomen Fahrzeugs aufzunehmen. Ziel ist es, auch mobile Dienstleistungen wie Ride Sharing von Anfang an im Blick zu haben. Damit der Autohersteller sich dabei nicht das gesamte Know-How selbst erarbeiten muss, kooperiert Ford mit mehreren IT-Unternehmen im Silicon Valley. Sein Entwicklerteam in der IT-Wiege verdoppelt Ford in der Größe und baut seinen Palo Alto Campus um zwei weitere Gebäude aus. Fords autonomes Fahrzeug soll dabei das Autonomie-Level 4 erreichen.
Spannend ist, dass auch BMW an autonomen Fahrzeugen bastelt, bis 2021 aber Level 3 auf der Autonomie-Skala der Society of Automotive Engineers (SAE) für das Maximum hält. Ford scheint hier also definitiv Druck auf die Konkurrenz ausüben zu wollen. Auf Level 4 kann der Autofahrer sich während der Fahrt z. B. dem Lesen eines Buches widmen und muss dem Verkehr kaum noch Beachtung schenken. Der aktuelle CEO der Ford Motor Company, Mark Fields, erklärt: „Das nächste Jahrzehnt steht im Zeichen der Automatisierung des Autos. Wir glauben, dass autonome Fahrzeuge erhebliche Bedeutung für die Gesellschaft erlangen werden – ähnlich wie die Erfindung der Fließbandfertigung durch Henry Ford vor 100 Jahren.“

Fords Level-4-Fahrzeug soll als Käufer in erster Linie Mobilitätsdienstleister und nicht Privatkunden anvisieren. Jene könnten das autonome Fahrzeug dann z. B. für Dienstleistungen wie ein Robo-Taxi einspannen. Lenkrad oder Pedale fehlen daher auch in jenem Wagen. Ford will noch 2016 30 Testautos über die Straßen jagen, wodurch der Hersteller laut eigenen Aussagen dann „über die meisten autonomen Fahrzeuge aller Autohersteller weltweit“ verfügen würde. 2017 will man die Testflotte dann sogar verdreifachen.

Zu Fords Partnern zählen unter anderem Velodyne, der LiDAR-Sensoren (Light Detection and Ranging) bereitstellt. SAIPS aus Israel hat Ford sogar komplett übernommen. SAIPS bastelt an künstlicher Intelligenz in Kombination mit Bilderkennungs- und Videoverarbeitungsalgorithmen, Signalverarbeitung und -klassifizierung. Mithilfe der genannten Techniken sollen die autonomen Fahrzeuge quasi lernen sich besser auf variable Umwelten einzustellen. Außerdem hat Ford sich exklusiv die Lizenz an Produkten
von Nirenberg Neuroscience gesichert. Dessen Bildverarbeitungstechnologie erkennt Objekte und Gesichter. Auch Civil Maps zählt zu den Unternehmen, in die Ford investiert hat, in diesem Fall um dessen 3D-Kartentechnik zu nutzen.

Insgesamt scheint es Ford also ernst zu meinen mit den autonomen Fahrzeugen. Man darf gespannt sein, ob die Entwicklung nach Plan fortschreitet – bis 2021 sind es immerhin auch „nur“ noch fünf Jahre. Wir werden sehen, ob dann tatsächlich Fords Level-4-Fahrzeuge über die Straßen huschen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Nach dem Motto: „Er fuhr Ford und kam nie wieder“ 😛

  2. das wird schon klappen, aber eben nur dort wo die datenqualität der navigation sehr gut ist. dann müssen sie auch noch ausreichend orientierungspunkte schaffen,denn nicht jede straße hat eine weiße linie

  3. 2021? Ich habe da so meine Zweifel. Haben die wirklich so gut eingekauft?

  4. Autohersteller und ganz besonders Ford sollte sich lieber ganz andere Sachen Widmen, vielleicht Effizientere Motoren oder Alternative Antriebe.

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