Fitbit-Übernahme: Interessenvertretungen hoffen auf eine Intervention

Google übernimmt den Fitness-Wearable-Spezialisten Fitbit. Das ist ja schon seit dem letzten Jahr bekannt. Allerdings sträuben sich nun einige Interessenvertretungen gegen den Deal. Sie haben die zuständigen Behörden in den Vereinigten Staaten, Europa sowie Lateinamerika aufgefordert, sich die Übernahme noch einmal genauer anzuschauen.

Google will 2,1 Mrd. US-Dollar für Fitbit zahlen. Allerdings sind einige Organisationen wie Public Citizen (USA), Access Now (Europa) und das brasilianische Institute of Consumer Defense gegen den Schachzug. Sie argumentieren, damit werde Google bzw. die Mutter Alphabet seine digitale Marktmacht zu sehr ausbauen. Denn dadurch erhalte Google dann auch noch Zugriff auf umfangreiche Gesundheitsdaten.

So warnen die Verbraucherschützer, dass man sich auf keinerlei Aussagen verlassen könne, dass die Daten getrennt bleiben könnten. Es sei vielmehr davon auszugehen, dass Google die Daten von Fitbit mit anderen Beständen vernetzen werde, um noch umfassendere Nutzerprofile zu erstellen. Da es sich um Gesundheits- und Fitness-Daten handele, sei das Thema besonders sensibel.

Google selbst winkt angesichts der Vorwürfe ab. Es sei bei dem Abkommen um die Hardware gegangen, nicht um mögliche Nutzerdaten. Die Wettbewerbsbehörden in der EU werden bis 20. Juli entscheiden, ob die Übernahme durchgewunken wird. Man darf also erst einmal noch gespannt bleiben.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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7 Kommentare

  1. Wow, die sind aber schnell
    Von dem Deal kann der Verbraucher nur profitieren:
    Es besteht zumindest die Chance, dass die gute Hardware endlich eine halbwegs funktionierende Software an die Seite bekommt, und man nicht mehr auf Gedeih und Verderb der grottenschlechten Fitbit-App ausgeliefert ist.
    Und der SmartWatch Käufer profitiert von der guten Fitbit-Hardware.
    Aber damit wäre es natürlich aus mit der Vormachtstellung der Apple-Watch, wenn noch ein weiterer Konkurrent dazu käme…..

    • Du meinst die super Software Google Wear, die in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass Smartwatches mit diesem OS die Weltherrschaft erlangt haben? Scherz beiseite. Wenn es nur um die Hardware ging und die Software so toll ist, wieso hat denn kein einziger Player am Markt diese Chance bereits genutzt?

      Google hat kein Interesse an Daten und der Papst ist nicht katholisch…

      Nur weil ein paar Lobbyisten etwas blöd finden, wird sicherlich nicht dagegen gesteuert. Wie üblich wird man z.B. in Europa das Thema durchwinken und danach so tun, als müsse etwas gegen die Datenkranken dieser Welt unternommen werden. Im Endeffekt werden dann wieder nur Gesetze erlassen, die nationale und kleine Unternehmen geißeln. Die anderen machen weiter mit ihrem Siegeszug, auch Google.

    • Wolfgang D. says:

      @Rolf „grottenschlechten Fitbit-App“
      Äh, ne. Das verwechselst du bestimmt mit der WearOS App. Ich hab die (und andere) gerade in Benutzung.

      Von der Übernahme erwarte ich ebenfalls nur Nachteile für Fitbit Nutzer, neben der möglichen Datenzusammenführung. Man sieht doch laufend, was mit den von Apple und Google aufgekauften Unternehmen nach dem Ausschlachten passiert.
      Nen Zwangsassi wie es sich bei Android abzeichnet (oder weshalb ändern sich Einstellungen wie „kein Assi“ und „keine Gerätesuche“ immer mal nach Updates auf magische Weise), will ich auf der Versa 2 nicht haben – statt Alexa ruft der eine Button länger gedrückt jetzt die Timerfunktion auf.

      Das würde ich auch gerne so auf meinen WearOS Uhren sehen…

    • Der Nutzer profitiert nicht wirklich, da im Gegensatz zu Apple, Google mit Nutzerdaten Werbung schaltet und damit GEld macht. Möchtest du irgendwann Werbung sehen, die auf deine Herzrhythmusstörungen oder Schlafstörungen eingeht oder dir Potenzmittel empfiehlt?

  2. Christian says:

    +1

  3. Wenn man sonst nix zu nörgeln hat. Es war doch letztes Jahr so das Google erstmal nur die Technik also Hardware kauft von Fitbit. Au0erdem kriegt doch Google schon Daten über WearOS in Verbindung mit GoogleFit.

    • Wolfgang D. says:

      @Celli „GoogleFit“

      Ernsthaft? Wenn ich dagegen sehe, was so alles bei Health aufgezeichnet wurde, oder Garmin Connect, kann ich den Wunsch von Google nach „ein wenig mehr“ Daten fast verstehen.

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