Facebook testet private Kommentare bei öffentlichen Beiträgen

Facebook ist derzeit in vielerlei Hinsicht Diskussionsthema Nummer 1. Da war natürlich der unfassbare Datenskandal, der das Vertrauen – wenn man es denn so nennen will – der Nutzer hat schwinden lassen. Facebook hat sehr viel falsch gemacht, denn man hat es erlaubt, dass Apps Daten der Nutzer abgesaugt werden, auch wenn diese sich natürlich immer die Frage stellen sollten, ob man Apps gewisse Rechte einräumen sollte.

Das führt nun dazu, dass man den angeblich kommenden Smart-Home-Lautsprecher auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt hat. Des Weiteren will man die Nutzer verstärkt darauf hinweisen, wo Privatsphäre-Einstellungen zu finden sind – das Schweinchen bekommt quasi Lippenstift verpasst.

Auf der anderen Seite testet Facebook natürlich weiterhin gewisse Dinge aus. Beispielsweise private Kommentare, die nur von Freunden gelesen werden können. Momentan scheint es da bei Kommentaren auf Seiten mit öffentlichen Beiträgen die Möglichkeit zu geben, eine Antwort so zu verfassen, dass diese nur von Freunden, nicht aber öffentlich gelesen werden kann.

Vielleicht eine gute Möglichkeit, den Kontakten eine Nachricht zu hinterlassen, ohne dass diese von der Öffentlichkeit gelesen werden kann. Seid ihr Teil dieses Tests, so werdet ihr das direkt in der Kommentarfunktion auf Seiten sehen, wenn ihr dort Antworten geben wollt. Dies kann dann nur für Freunde geschehen, oder aber öffentlich. Ich selber bin nicht Teil des Tests, wohl aber meine Frau, die mich heute Morgen fragte, was es denn damit auf sich hat.

Und auch, wenn ich ins Offtopic abdrifte: Erzählt doch mal, sofern ihr Facebook-Nutzer seid, was ihr konkret nach Bekanntwerden des Datenskandals für euch geändert habt – oder auch nicht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Ich habe meinen Account gelöscht und weise Seitenbetreiber darauf hin, diese madigen Facebook Buttons zu entfernen.

  2. Ich würde man ja manchmal lieber was kommentieren, OHNE dass meine Freunde darauf aufmerksam gemacht werden…

  3. @ToddID
    Bin ich ganz bei Dir

  4. überfällig. kommentare mit verlinkungen sollten grundsätzlich nur für diese personen oder freunde sichtbar sein. gibt nichts nervigeres als diesen kommentarspam unter interessanten themen.
    ansonsten ist der glaubwürdigkeitszug für facebook längst abgefahren:
    – gelöschte inhalte werden nicht gelöscht, sondern nur ausgeblendet
    – immer wenn facebook ein statement darüber abgibt, was man macht oder nicht macht, wird durch geschickte formulierung immer die wahrheit verschleiert. anstatt zu sagen, was man macht, sagt man einfach was man nicht macht, und ergänzt das nicht mit einem zweck, somit lügt man nicht wenn man es trotzdem macht. beispiel: „das handy mikrofon wird von facebook nicht benutzt, um werbung zu beeinflussen“. also wird es in allen anderen fällen benutzt? es geht noch weiter… „die facebook app greift nur dann auf das mikrofon zu, wenn der nutzer es vorher erlaubt hat“.. achso, muss man ja nur einmal und danach hat die app einen freifahrtschein? „… und eine bestimmte funktion aktiv nutzt, die audiosignale erfordert, wie z.b. die aufnahme eines videos“ – aha und was sind diese bestimmten funktionen? facebook wollte ja in kürze einen smarten lautsprecher vorstellen und hätte sicherlich auch die app um diese funktion erweitert, quasi ein freibrief für die dauerwanze. aber mal ehrlich, wieso drückt sich facebook in solchen dingen nicht klar und unmißverständlich eindeutig aus?
    ähnliches beispiel: die messenger app frägt nach, ob kontakte synchronisiert werden sollen und im kleingedruckten steht, dass zur „besseren qualität von vorschlägen“ auch die verbindungsprotokolle und nachrichten hochgeladen werden.
    dies könnte man ewig so fortsetzen. facebook ist ein verlogener sauhaufen, der sich alle daten krallt, die er bekommen kann. und das unschuldslamm kauf ich zuckerberg nicht ab.

    achja, wer sich etwas offener über die möglichen hintergründe dieses themas informieren möchte, der könnte das hier interessant finden: https://www.youtube.com/watch?v=CHXqiiCZSbM

    • Dirk Müller ist ziemlich intelligent. Aber ich denke in diesem Punkt irrt er sich gewaltig. Facebook zum Beispiel ist an dem Paper, das er erwähnt, gar nicht beteiligt. Neben Google haben da nur Regierungsorganisationen mitgeschrieben. INTERPOL und US Department of Homeland Security zum Beispiel.

      Volle Liste: Accenture, AccorHotels, Amadeus IT Group, AirAsia, Airports Council International (ACI), the Government of Canada, Google, Hilton Worldwide, International Air Transport Association (IATA), International Civil Aviation Organization (ICAO), International Criminal Police Organization (INTERPOL), the Kingdom of the Netherlands, Marriott International, NEC Corporation, SAP SE, Sedicii, UK National Crime Agency, US Department of Commerce, US Department of Homeland Security, Visa and World Travel and Tourism Council (WTTC).

      Im Gegenteil, das Paper sieht wie der Plan aus, Daten aus Silos wie FaceBook herauszuholen. Ob’s jetzt um Datensammelei geht oder wirklich nur die Arbeit von Behörden erleichtern werden soll, sei mal dahingestellt. Aber alles was da erwähnt wird kann überhaupt nicht im Sinne von FaceBook sein.

      https://www.weforum.org/reports/the-known-traveller-unlocking-the-potential-of-digital-identity-for-secure-and-seamless-travel

  5. Mir ist der Skandal ziemlich egal. Es sollte jedem klar sein das seine Daten im Internet nicht sicher sind. Und wer jeden Mist ins Internet stellt muss sich nicht wundern das die Daten missbraucht werde.

    • das Problem sind nicht die Dinge, die man „ins Internet stellt“, sondern die Daten die Facebook (sowie Google etc.) einfach mal erfassen, das meiste davon ohne ausdrückliche Zustimmung bzw. selbst wenn man nicht mal angemeldet ist. Eigentlich ist Google da noch viel schlimmer: Tracking via Analytics befindet sich auf nahezu jeder relevanten Seite im Netz. Selbst wenn die Seitenbetreiber nur anonymisierte Daten zu Gesicht bekommen, kann Google praktisch über jeden Nutzer – egal ob eingeloggt oder nicht – ein erstklassiges Surfprofil erstellen, auch browserübergreifend keine große Kunst. Und dank den Play Services auf weit über einer Milliarde Smartphones praktisch unbegrenzten Zugriff auf die intimsten Details, Anrufverlauf, Standortverlauf, usw. Das Löschen bei Google bewirkt nur, dass es nicht mehr angezeigt wird. Gelöscht wird da garnix… So, und jetzt sehe ich Facebook wieder als vergleichsweise harmlos an.

  6. „Das Schweinchen bekommt quasi Lippenstift verpasst.“
    Eben. Alles nur hektischer Aktionismus zur PR-Schadensbegrenzung, ein bisschen Kosmetik. Am Geschäftsmodell von Facebook ändert sich nichts.

  7. „das Schweinchen bekommt quasi Lippenstift verpasst.“ Hahaha made my day

  8. Mir ist das Wurscht! Solange noch keiner an der Tür klopft und mir sagt “ bei Ihrem letzten Besuch auf Amazon…. so alla Vorwerk Vertrieb, mache ich mir keine Sorgen über diese Skandale.
    Facebook kann nur jemanden beeinflussen wenn diejenigen in Facebooks Welt schweben.

  9. Nachdem hier schon wieder welche vom abgeschweiften Thema abscheifen:
    Hab die App deinstalliert, seit dem bin ich suf Facebook auch nicht mal mehr oer Vrowser unterwegs, sondern nutze vermehrt Twitter und informiere mich über privat gehostete dezentralisierte Alternativen wie identica, statusnet, friendica, hubzilla, gnusocial, diaspora und vor allem mastodon.

    Hab mir die letzten Tage auch einen eigenen XMPP-Server aufgesetzt, hab mich damit zuletzt auch kritisch auseinander gesetzt, weswegen ich mich nun mit Matrix/Riot beschäftige.

  10. Ich kann die Aufregung, ehrlich gesagt, auch nicht so recht nachvollziehen. Jeder weiß doch, dass Daten das Gold dieses Jahrtausends sind und auch, dass es keine 100ige Sicherheit gibt. Und mit Verlaub: es sind keine Daten ungerechtfertigt abgezogen worden und auch FB hat sie nicht ungerechtfertigt genutzt – wenn man Apps wie „welchem Promi sehe ich am ähnlichsten?“ oder „Welcher Charakter wäre ich in der Disney-Welt“ blind alle Berechtigungen erteilt, muss man sich am Ende nicht wundern…

    FB ist für mich jedenfalls nach wie vor ohne Konkurrenz und eine deutliche Bereicherung meines Lebens.

  11. Für den normalen Facebook Nutzer gab es keinen Skandal. Das Unternehmen lebt von der Verwendung nutzerspezifischer Daten, jeder weiß das. Das Problem ist neuerdings ein Schulterschluss aus Politik und Medien, unliebsame nicht kontrollierbare Konzerne im Mediensektor beschneiden zu wollen.
    Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz war nur der Anfang, nun plant man, sich staatliches Zugriffsrecht auf die Algorithmen von Google und Facebook zu erzwingen, um als Staat darauf Einfluss zu nehmen, welche Nachrichten die Bürger präferiert empfangen.
    Da kam der bereits 2-3 Jahre zurückliegende Fall der Ausnutzung gutgläubiger facebook User um ohne Rechtsverstöße Daten aus lesen zu können, gerade recht. Jeder Hack zur Erlangung von Kreditkartendaten, e-mails, diverser Passwörter, ist um ein vielfaches schlimer, rechtlich betrachtet. Dann waren es noch die Republikaner, welche die Daten verwendeten. Cambridge Analytica hat aber auch an die Demokraten verkauft, das zu wissen, muss man dann aber gezielt nachlesen.
    Gleiches gillt aktuell bei der Deutschen Post. Da wurden häuserblockbezogene Kundendaten an politische Parteien verkauft, sogar mit anderen, zugekauften Daten wie Ehestand, Berufstätigkeit usw. gebündelt nebst Big-Data bearbeitung, welche politsche Ausrichtung zu erwarten ist. Direkt an die etablierten Parteien. Statement bisher: Alles Legal.

    Da wird man von Facebook aber um längen besser geschützt, nur ist Facebook eben kein Zuträger der aktuellen Regierung und macht den großen Medienhäusern keine Konkurrenz. Schon daran erkennt man, das es nicht um Datenschutz geht, sondern um staatliche Kontrolle und Lobbyismus etablierter nationaler Medienhäuser gegen wachsende Konkurrenz im Internet.

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