Facebook: Pseudonyme und die Folgen

Erinnert ihr euch meinen Beitrag von letzter Woche? Es ging darum, dass Facebook Benutzer auffordert, die Echtheit der Namen eurer Kontakte zu bestätigen. Was passiert eigentlich, wenn Facebook feststellt, dass du keinen echten Namen angegeben hast? Eine Leserin hat mir den Ablauf geschickt und ich veröffentliche hier den Text von Facebook. Besagte Leserin war mit einem Pseudonym bei Facebook unterwegs.

Verifizierungsprozess für Namen
Dein Konto wurde vorübergehend gesperrt, weil du offensichtlich nicht deinen richtigen Namen in deinem Profil verwendest. Facebook ist eine Gemeinschaft, in der alle Nutzer ihre wahre Identität verwenden. Wir verlangen von allen Nutzern, dass sie ihren echten Vor- und Nachnamen angeben, damit jeder stets weiß, mit wem er sich verbindet. Keine Sorge – sobald du dein Profil mit deinem echten, vollständigen Namen aktualisiert hast, kannst du wieder auf dein Konto zugreifen.

In diesem Verifizierungsprozess kann dann Vor-, eventueller Mittel- und der Nachname eingegeben werden. Will man den echten Namen dann später in das alte Pseudonym ändern, dann bekommt man von Facebook folgende Meldung:

Falscher Name – vorübergehende Blockierung
Leider konnte der von dir angegebene Name nicht von unserem System bestätigt werden. Warte bitte 10 Minuten und versuche es dann noch einmal. Wenn du es erneut versuchst, achte auf Einhaltung unserer Formatierungsrichtlinien. Sollte dein Name nicht bestätigt werden können, kann es sein, dass dein Konto gesperrt bleibt. Bitte lies in der Zwischenzeit unsere Richtlinien für Namen.

Mehr passierte bisher nicht, eine Abfrage von Personalausweis und Co fand nicht statt. Nach deutschem Recht ist es übrigens sehr fraglich, ob der Klarname zwingend angegeben werden muss. Punkt 6 sagt: Der Diensteanbieter hat die Nutzung von Telemedien und ihre Bezahlung anonym oder unter Pseudonym zu ermöglichen, soweit dies technisch möglich und zumutbar ist. Der Nutzer ist über diese Möglichkeit zu informieren. Anders würde dies aussehen, wenn man ein Profil als Telemedium im Sinne des TMG und oder des RStV ansehen würde. Aber soweit ist es bekanntlich nicht – oder etwa doch?

Update: 16:30 Uhr: Tillmann hätte seinen Ausweis hochladen müssen:

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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89 Kommentare

  1. na sicher…

  2. @Martin

    Kein Plan, ist mir auch gleich. Wenn die Firma ihr eigenes „facebook“ hätte und die Daten bei meinem Arbeitgeber bleiben würden, hätte ich kein Problem damit. Aber nur des Hypes willen für die Außendarstellung für den Kunden sich bei facebook nackig zu machen, halte ich für qualitativen reinsten bullshit. Da nichts dergleichen in meinem Arbeitsvertrag steht, lasse ich mich überraschen wie es weiter geht. Ich denke aber, dass man nur Druck macht und hofft das man nach gibt. Wäre so typisch deutsch mittlerweile.

  3. AndroidFan says:

    Ich frage mich gerade, was passiert, wenn ich meinen Perso einscanne und in Photoshop so bearbeite, dass mein Fakename von Facebook im Perso steht. Fällt das unter Urkundenfälschung? Das zu bewerkstelligen sollte kein Problem darstellen. Sie werden niemals meinen echten Namen erhalten.

    Ich werde gleich mal alle anschreiben, mit der Bitte, dass sie meinen Namen bestätigen sollen, wenn sie eine Anfrage erhalten. Ansonsten fällt mir auch nichts mehr zu FaceBook ein. Ich bin kaum bei FB, lediglich um Freunde im Ausland zu kontaktieren. Sollte der Account deaktiviert werden, werde ich ihn Deaktiviert lassen, wäre nur schade, da ich eben Freunde im Ausland nicht mehr kontaktieren könnte. Daher handhabe ich das häufig so, dass ich von den Menschen im Ausland, die mir am Herzen liegen, die E-Mail verlange.

  4. na ja, würde ich mal ‚Stayfriends‘ auch als ‚Social Media‘ bezeichnen?
    Schon interessant wenn jemand dort dann wie ein Langnese Eis heißt (Brauner Bär) oder sich als Kati Witt oder ähnliches ausgibt(Goethe gabs glaub ich auch mal vor längerer Zeit). Mögen einige witzig finden, geht aber auf so einer Seite für meine Begriffe nach hinten los. Soweit ich verstanden habe, ich hab leider diesen schönen (?) Film über FB nicht gesehen, ging es an einer Uni los und das auch noch in den USA. -Also meine Verwandten aus den USA gehen um Einiges ungezwungener mit FB um. Da werden fleißig Fotos von der Hochzeit und -reise hochgeladen, was mich selber ziemlich erstaunt hat.
    Diese Pseudonamen bei FB gehen mir ein bißchen auf den Sack. Vielleicht sollte FB einfach die Möglichkeit einräumen, daß man zumindestens seinen Namen verkürzen kann?
    Was mich stört sind die Rechte an Fotos. Ich glaub das hält dann FB bei den Hochgeladenen, richtig? Also so hatte ich es mal gelesen. Wie auch bei vielen anderen Online Anwendungen. Bei Adobe (Photoshop) war / ist es meines Wissens auch so gewesen.

  5. Ich hab schon aus trotz meinen vorher echten Namen in einen Fake Namen geändert und sollte Facebook wirklich mit einer Sperrung drohen, wird halt der ganze Account gelöscht. Brauch Facebook eigentlich eh nur wegen der Plattformübergreifenden Chat Funktion, aber naja, muss halt erstmal WhatsApp und Co. reichen. Google+ hätte eine so schöne alternative werden können, aber durch das Nervige Chat System über Google Talk ist es eher zu nem Twitter ohne Zeichenbegrenzung verkommen.

  6. Mit keinem Recht natürlich. Und lediglich blödes Gelaber.

  7. Also, dem Stern sagt FB, dass die Ergebnisse aus dieser „Befragung“ nicht zum Nachteil der Fake-Name-User verwendet werden.

    http://www.stern.de/digital/online/streit-um-klarnamen-facebook-macht-jagd-auf-pseudonyme-1854160.html

  8. Detlef aus Kiel says:

    Facebook hat die echten Namen ohnehin schon, wenn es denn stimmt, dass deren Apps die Adressbücher auslesen.

    Schade dass es (noch) keine wirkliche Alternative gibt. Hoffe FB macht so weiter, dann wird das zumindest in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit. Ungefähr die Hälfte meiner Freunde/Bekannten sind mit einem Pseudonym unterwegs und ich kann mir nicht vorstellen, dass die alle den Perso einschicken… die werden sich eher nach was anderem umschauen…

  9. jo, super.. Stern.. die haben ja damals auch die Hitler Tagebücher ‚gefunden‘ 😀

  10. netzbürger says:

    Hat facebook wirklich lust auf nutzerschwund?. Millionen von Pseudonymen allein schon in Deutschland ergeben Millonen sperrbarer Accounts.

  11. wird Zeit, dass ich meinen Namen auch anonymisiere.

  12. Laut Süddeutscher Zeitung ist es allerdings in den Niederlanden schon so, dass FB vermehrt Leute mit Nachnamen aus zwei oder drei Buchstaben blockt. Die sollen dann tatsächlich eine Perso-Kopie einschicken.

    Verrückt!

    http://www.sueddeutsche.de/digital/verwendung-von-pseudonymen-facebook-fragt-nutzer-ueber-freunde-aus-1.1406925

  13. Habe meinen bisher realen Namen in einen Fake geändert

  14. Hier sind einige Kommentatoren stark vom Stockholm-Syndrom betroffen.

  15. Das würde mich auch mal interessieren. Mit „dem“ Arbeitgeber würde ich Schlitten fahren, das würde ich gerade mal darauf ankommen lassen und ihn dann verklagen dass ihm hören und sehen vergeht und er den Tag bereut an dem er geboren wurde.

    Und jetzt will ich nicht hören/lesen dass man froh sein muss überhaupt Arbeit zu haben und blabla. Auf solche Arbeit verzichtet man gerne! Viel wichtiger ist dass man solche Entwürdigende Repressalien nicht gefallen lässt. Wehret den Anfängen!

  16. @Yup: ich bin vollkommen deiner Meinung.

  17. der arbeitgeber verlangt einen facebook account unter falschem namen, sonst abmahnung?!
    zu krass, wie heisst denn der.. 😉

  18. Mal jenseits der Diskussion, ob Facebook nun gut oder böse ist, ist das Kopieren des neuen Personalausweises nicht erlaubt: http://www.datenschutzbeauftragter-info.de/nicht-bemerkt-personalausweis-kopieren-verboten/

    Somit kann die Forderung des Einsendens einer Kopie des Personalausweises als Aufforderung zu einer unerlaubten Handlung verstanden werden.

  19. ach wie gut, dass ich kein fratzenbuch-lemming bin. seit jahren weigere ich mich, bei diesem müll, sorry hype, mitzumachen – und jede meldung wie diese gibt mir mal wieder recht.

    aber vielleicht braucht die dumme menschheit ja so etwas wie „soziale“ netze, denn im echten leben scheint ja nur noch „asoziales“ verhalten untereinander zu existieren. (smily oder nicht smily)

  20. Auch wenn ich mich mit meiner Position nicht gerade beliebt machen werde: Das mit den Pseudonymen ist nicht nur toll und gut und schön. Ich habe auf diversen Firmenprofilen und in diversen Gruppen so viel übles Zeug gelesen, von dem ich bezweifle, dass die Leute diesen Mist raushauen würden, wenn sie dazu mit ihrem eigenen Namen stehen müssten.

    Gleiches gilt für Youtube. Im Schutz der Anonymität ergießen da Leute ihren verbalen Dünnpfiff über die Welt…

    Und wen schützt denn die vermeintliche Anonymität? Man sieht es ja immer wieder, was Reddit oder 4Chan alles rausbekommen, wenn Videos von gequälten Katzen oder mobbenden Kiddies im Internet auftauchen.

    Datenkrake Facebook, Haken dran.
    Aber einige Leute gehören auch demaskiert, für den Unsinn, den sie so verzapfen.

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