Europäische Kommission plant umfassende Digitalisierung unserer Gesundheitsdaten

Wie die Europäische Kommission in einer aktuellen Pressemitteilung berichtet, denkt man dort über eine weitreichende Digitalisierung, aber auch eine Vernetzung, von Gesundheitsdaten in Europa nach. Dies würde ebenfalls Patientenakten und mehr mit einbeziehen. European Health Data Space – kurz EHDS – nennt man das bei der Kommission. Hierbei würde nicht nur ausreichend Datenschutz gewährleistet, so die Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, die Digitalisierung würde sowohl Bürgern als auch Forschung und Politik entgegenkommen. Einer der genannten Vorteile sei die schnelle und weitreichende Möglichkeit, Patientendaten mitsamt Krankengeschichte und mehr EU-weit mit Ärzten teilen zu können. Weiter heißt es:

Diese Daten, auf die unter Gewährleistung strikter Garantien für den Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit zugegriffen wird, werden auch Wissenschaftlern, Forschenden, Innovatoren und politischen Entscheidungsträgern, die an künftigen lebensrettenden Behandlungsmethoden arbeiten, von hohem Wert sein.

Bis 2025 soll das Projekt bereits umgesetzt sein, da sich nun erst einmal das EU-Parlament sowie die einzelnen EU-Staaten mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Anzunehmen ist, dass vor allem das Thema Datenschutz noch einmal ausführlich durchleuchtet werden muss.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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18 Kommentare

  1. Die sind aber extrem optimistisch mit 2025. Wird ehe um 5-10 Jahre verschoben oder auf Eis gelegt (kein Geld, steigende Energiepreise, Corona-Krieg-Sanktionen etc).

  2. „werden auch Wissenschaftlern, Forschenden, Innovatoren und politischen Entscheidungsträgern, die an künftigen lebensrettenden Behandlungsmethoden arbeiten, von hohem Wert sein.“

    Auf die digitalisierten Gesundheitsdaten haben dann quasi alle Zugriff…

    • Nein, natürlich nicht auf deine privaten Daten, denn das ganze wird ja Datenschutzkonform sein.

      • So wie bei der Luca-App? Ich traue denen nicht… wo Daten abgreifbar sind geschieht auch meist Missbrauch. Vielleicht sind die Daten im ersten Schritt anonymisiert, aber die werden weiter versuchen die Grenzen aufzuweichen, wie mit vielen Dingen. Aber sie wollen nur unser Bestes, Daten und Geld 🙂

    • Ja, das nennt man „berechtigtes“ Interesse….. kennen wir ja schon von der DSGVO
      Das ist dann die europäische Antwort auf den (bisher) gescheiterten Plan von Spahn, das Ganze in Deutschland umzusetzen.

  3. Das Thema ist ein extrem zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kann die enorme Datenmenge dem medizinischen Fortschritt dienen und z.B. neue Behandlungsmethoden hervorbringen. Auf der anderen Seite sind Datenpannen bei einem Projekt dieser Größe unabwendbar. Wer sich unter der Tragweite nichts vorstellen kann, weil er nichts zu verbergen hat: Stellt euch mal vor, bei euch wird anhand der Daten eine seltene und teuer zu behandelnde Erbkrankheit diagnostiziert. Vielleicht ist die noch gar nicht ausgebrochen. Sollten diese Daten öffentlich werden, werdet ihr oder eure Kinder und Enkelkinder nie wieder einen guten Tarif bei einer Krankenversicherung bekommen.

    • Die Lösung ist aber nicht ewige Geheimhaltung, sondern ein Krankenversicherungssystem, dass die Tarife unabhängig von solchen Faktoren anbietet.
      Überhaupt führt Datenschutz oft nicht zu mehr Gerechtigkeit, sondern eher dazu, dass kleinste Fehltritte leicht skandalisiert werden können.

      • Du kannst aber eigentlich nur von der Privaten Krankenversicherung sprechen, oder? In der Gesetzlichen interessieren die Vorerkrankungen nicht. Ist auch gut so.

    • Oder es führt dazu, dass die Erkrankung geheilt wird und Deine Kinder und Enkel nicht leiden müssen.

  4. Und bei einem Hack weis die ganze Welt was für Krankheiten du hast. Versuch mal dann noch eine Arbeitsstelle oder eine Versicherung zu finden.

    • Mit einem Hack ist das heute schon möglich. Bei der Sicherung von einzelnen Praxen wahrscheinlich deutlich einfacher als bei einem standardisierten System.
      German Angst…

      • Bei einem zentralisierten Datensatz ist halt der Arbeit größer, ihn zu hacken. Außerdem fallen ggf. solche Dinge weg, wie die Praxis ausfindig zu machen und das entsprechende System der Praxis auszuhebeln.
        Zentralisierung kann Vor- und Nachteile haben. Vorteile hast du ja gute genannt. Angst vor den Nachteilen ist doch erst einmal berechtigtes Gefühl – ob jetzt Deutsch oder Französisch oder Englisch. Davon muss man sich nicht leiten lassen, aber Ernst nehmen sollte man sie schon.

        Wir sehen z.B. mit Luca in Deutschland oder Biometriedaten in Australien, dass Daten ganz schnell Begehrlichkeiten wecken. Ziel sollte sein, ein realistisches Bild der Vor- und Nachteile zu entwerfen. Danach kann man dann auf rationaler Basis entscheiden.

  5. Die Realität heute, meinen Zahnarzt wegen einem Terminwunsch angerufen:
    Erste Reaktion: „Ich hole erstmal Ihre (Papier-) Akte“

    Das ist so völlig aussichtslos mit der Digitalisierung in Deutschland.

  6. Haha, ich wäre schon froh, wenn ich noch das E-Rezept in Deutschland erleben würde (Baujahr 1976).

  7. Nein, danke……..
    Ich habe kein Interesse dran, dass jeder, der ein „berechtigtes“ Interesse an meinen Gesundheitsdaten anmeldet, Zugriff auf meine Gesundheitsdaten erhält…. die gehen nur mich und meinen behandelnden Ärzten etwas an.
    Und dann womöglich noch mit amerikanischen Unternehmen wie bei der „tollen“ europäischen Cloud…..
    Nein, danke, ich verzichte.

  8. Bei einem zentralisierten Datensatz ist halt der Arbeit größer, ihn zu hacken. Außerdem fallen ggf. solche Dinge weg, wie die Praxis ausfindig zu machen und das entsprechende System der Praxis auszuhebeln.
    Zentralisierung kann Vor- und Nachteile haben. Vorteile hast du ja gute genannt. Angst vor den Nachteilen ist doch erst einmal berechtigtes Gefühl – ob jetzt Deutsch oder Französisch oder Englisch. Davon muss man sich nicht leiten lassen, aber Ernst nehmen sollte man sie schon.

    Wir sehen z.B. mit Luca in Deutschland oder Biometriedaten in Australien, dass Daten ganz schnell Begehrlichkeiten wecken. Ziel sollte sein, ein realistisches Bild der Vor- und Nachteile zu entwerfen. Danach kann man dann auf rationaler Basis entscheiden.

  9. Tja, der nächste Baustein für die orwellsche Dystopie 1984 oder den Great Reset.

    Hinzu kommt das die WHO diesen Monat dazu ermächtigt wird in Zukunft über jede Pandemie, jeden Lockdown und jede Impfpflicht zu entscheiden. In Kombination mit der Digitalisierung und der neuen Enteigenungsklausel heißt es dann nur noch gehorche oder dir wird alles genommen.

    https://tkp.at/2022/05/08/neue-vertragsaenderungen-sollen-who-zur-globalistischen-weltregierung-machen/

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