eufy Smart Scale P1 ausprobiert: Gewicht ist nicht alles


Ich bin nicht dick, ich hab nur schwere Knochen – das Killer-Argument übergewichtiger Menschen, die das alles auch ein bisschen mit Humor nehmen. Dann kamen Smart Scales. Waagen, die nicht nur das Gewicht anzeigen, sondern auch den Körperaufbau berechnen. So schwer sind Knochen dann eben doch nicht, das erfährt man sehr schnell.

Ich bin ein Typ, der relativ wenig auf Gewicht gibt. Ich achte bei mir selbst nicht auf Kilo, eher mache ich es an meinen Klamotten fest, wie dick oder dünn ich gerade bin. Mit meinen 1,76 m habe ich eine Spanne zwischen 80 und 90 Kilo, aus der ich selten ausbreche, mich aber recht flexibel in jener bewege.

Wie flexibel, das wollte ich nun einmal genauer herausfinden. Dazu habe ich mir die eufy Smart Scale P1 geschnappt, die seit Ende April auch in Deutschland verfügbar ist. Eine Waage, die eben nicht nur das Gewicht misst, sondern auch andere Parameter ausspuckt. Das kann auch für jemanden interessant sein, den das Gewicht an sich nicht so interessiert.

Ich hatte natürlich auch vorher eine Waage, typisches Drogerie-Modell für nen Zehner oder so, immerhin schon digital. Allerdings auch immer den Eindruck vermittelnd, dass das Gewicht mehr als Schätzwert angezeigt wird. Aber kommen wir zur Smart Scale P1, die hat sich schließlich den Waagenplatz in unserem Bad erobert.

Die Waage selbst kommt in schlichter Verpackung, die neben der Waage selbst noch einen Satz AAA-Batterien (3 Stück) und ein bisschen Papierkrams enthält. Theoretisch kann man die Batterien einsetzen und loswiegen – praktisch installiert man sich aber erst einmal die App, denn man möchte ja mehr als nur das Gewicht erfahren.

Die App steht für Android und iOS zur Verfügung, sie überträgt die gesammelten Daten auf Wunsch auch zu Apple Health, Google Fit oder Fitbit. Die erste Nutzung der Waage ist ein Kinderspiel. Man öffnet einfach die App und aktiviert die Waage. Vorausgesetzt Bluetooth ist am Smartphone aktiviert, bekommt man auch schon die neue Waage angezeigt und wählt diese aus. Fertig.

Stellt man sich nun auf die Waage, wird die Messung durchgeführt und die Daten an die App übertragen, wo man sie dann begutachten kann. Bei jeder Messung werden 14 Werte ermittelt:

Gewicht, BMI, Körperfett (%), Wasser (%), Muskelmasse (%), Knochenmasse (%), BMR, Viszerales Fett, Magere Körpermasse (kg), Körperfett Masse (kg), Knochenmasse (kg), Muskelmasse (kg), Body Age und Protein (%).

Diese Werte sind allerdings keine medizinischen Messwerte und sollten allenfalls als Orientierung gesehen werden. Aber vielleicht gibt es einem ja zu denken, wenn der Körperfettanteil höher ist als jener der Muskelmasse oder so ähnlich.

In der App steht zudem eine Berichtsliste zur Verfügung. Sie hält alle Messungen inklusive der Details vor. Schaut man nämlich in die Trends, wird nur der Verlauf der Werte Gewicht, BMI, Körperfett und Muskelmasse angezeigt. Sicher die interessantesten der Werte, hier hätte man aber ruhig auch alle nehmen können.

Außerdem hat man in der App die Möglichkeit, Familienmitglieder hinzuzufügen. War bei uns nicht nötig, jeder hat sein eigenes Smartphone und nutzt die App für sich, das funktioniert problemlos auch mit mehreren Personen. Nutzt man eine App für mehrere Personen, muss man beim wiegen eben auswählen, wem das Gewicht zugeordnet werden soll, das entfällt als Einzelnutzer.

Die Verbindung funktionierte in den gut vier Wochen der Nutzung völlig problemlos. Die Verbindung wurde jederzeit sofort hergestellt, die Daten immer korrekt übertragen. Die Bedienung könnte einfacher nicht sein.

Was man mit den ermittelten Werten anstellt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ich finde die Angaben zu Körperfett und Muskelmasse sehr interessant, zumal man da eben auch schnell eine Veränderung beobachten kann. Allerdings hätte die App ein bisschen mehr Text vertragen. Zum Beispiel Erklärungen, was die einzelnen Werte letztendlich aussagen.

Eine solche Erklärung gibt es zwar, wenn man die Detailwerte direkt auswählt, aber sie ist in den seltensten Fällen aussagekräftig. Da ist schon Luft nach oben. Als reines Messtool gibt es bei der Smart Scale P1 aber nichts zu beanstanden.

Für mich am spannendsten ist übrigens das tägliche Wiegen. Stand ich früher alle paar Monate mal auf der Waage (meist dann, wenn Caschy von seinen Abnehmerfolgen erzählte), sehe ich nun täglich wie sich das entwickelt. Teilweise kann ich das sogar anhand meiner Aktivitäten (ja, ich meine Fressereien) nachvollziehen.

Auch sind meine beiden Mädels von der Waage oder besser der Nutzung angetan, so etwas ist bei einer technischen Anschaffung in keinem Haushalt zu unterschätzen. Was mir gar nicht aufgefallen wäre, meine Frau mir aber erzählte: Die Waage ist mit 28 x 28 x 2,4 cm wohl recht kompakt.

Um zu so etwas wie einem Fazit zu kommen: Die eufy Smart Scale P1 hat mein Bad durchaus bereichert. Zwar gebe ich immer noch nicht so viel auf die Kilo, die mir angezeigt werden, wohl aber mache ich mir Gedanken über das Verhältnis von Muskeln zu Fett. Die Waage hilft mir. dabei, das Ganze einzuordnen und das zu einem durchaus fairen Preis.

Für unter 50 Euro gibt es die eufy Smart Scale P1, immer wieder ist sie bei Amazon auch mit Rabatten versehen. ich habe keinen Grund gefunden, die Waage nicht empfehlen zu können, falls jemand eine Waage mit App-Anbindung sucht.

Gerade auch die Kompatibilität mit Apple Health, Google Fit und Fitbit ist super, da man so alle seine Daten an einer Stelle hat. Das setzt allerdings auch voraus, dass man eben kein Problem damit hat, wenn Daten durch solche Apps gespeichert oder verarbeitet werden. eufy gibt dazu an, dass die Daten noch vor der Übertragung an das Smartphone verschlüsselt werden und auch nur zur Messung berechnet werden. Eine anderweitige Verwendung gebe es nicht.

Übrigens, nicht ganz unwichtig: Schwangere und Personen mit Herzschrittmacher sollten die Smart Scale nicht verwenden. Die Messungen erfolgen über einen Stromkreislauf, der da nicht so förderlich ist. In der App kann man die Waage auch umstellen. Sie funktioniert dann nur noch für die Anzeige des Gewichts, kann dann aber auch sorglos von diesen Personengruppen genutzt werden.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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8 Kommentare

  1. Muss ich für die App einen Account anlegen so dass die Daten zusätzlich zu Apple Health noch in die Cloud sonstwohin wandern? Oder kann die App auch ohne Account mit direkt per BT übertragenen Daten umgehen?

    • Gute Frage, würde mich ebenfalls interessieren!

      Idealerweise kann man auch den Polar Account anbinden.

  2. pyrobahne says:

    Mich würde mal der Vergleich zur Withings / Nokia Body Cardio interessieren?
    Welche Waage bitetet die verlässlicheren Messwerte?
    Welche ist einfacher / besser zu benutzen?

  3. Christian says:

    Ich hatte mal eine Withings-Waage. Da gab es Schwankungen von bis zu einem Kilogramm bei direkt nacheinander durchgeführten Wiegevorgängen (der gleichen Person). Hast du das zufällig mal getestet?

  4. Ich habe diese Waage auch. Leider sind bis auf das Gewicht alle anderen Werte nur errechnet annhand von Alter und Größe welche in der App stehen. Dies bestätgen viele Rezensionen auf Amazon.de/com. Es erfolgt keine Strom/Widerstandsmessung trotz einer schönen „fake“ Animation. Man kann auch nach dem wiegen und vor der Animation von der Waage gehen und trotzdem alle Werte.

    Der beste Test sind 2 Messungen direkt hinter einander wo man bei der zweiten Messung ein Kasten Wasser zusätzlich in der Hand hält. Alle Werte von Fett und Muskelmasse verändern sich auch extrem, weil halt keine echte Strommessung vollzogen wird.

    Habe die Waage trotzdem behalten wegen der einfachen und automatischen Übertragung des Gewichts per App und Bluetooth an Apple Health.

  5. Also ich habe eine andere Bluetooth Waage. Und die werte für Fett,Muskel Knochen usw. Variieren sehr Stark je nachdem welche App man nimmt. Die Original app sagt z.b 14% Fett (1,86cm,80kg), Die MiBand App sagt 22% Fett. Also aus meiner Sicht sind die Dinger nur einen Richtwert ob man zu oder abgenommen hat. Man muß die Selbe app nehmen die Werte sind aber quatsch. Da die Per Strom Widerstand gemessen werden würde ich sogar sagen das die meisten nur meine Beine messen da der Strom halt den kürzesten weg nimmt. Daher sind nur Waagen die auch ein Handteil oder Hut zur Fettbestimmung haben zu empfehlen. Bei den andren ist es bestenfalls ein Schätzen. Selbst beim Gewicht finde ich es immer Lustig habe ein paar Waagen getestet und alle zeigen was anderes und das im Kg bereich eine war sogar 5kg abweichend. Und am Preis liegt es bei den Geräten nicht.

  6. Das Problem dieser Wagen ist einfach, dass die Fett und Muskelmessung nur durch die Beine geht und der Rest höchstens grob errechnet wird. Wenn ich also eine Wampe mit einem Foodbaby habe aber durch meine 30 Kilometer Lauftraining jeden Tag stahlharte Unter und Oberschenkel, dann ist der Wert nicht wirklich korrekt. Hierzu braucht man noch einen Messpunkt an den Armen damit es genauer wird. Das ist halt wieder nicht so bequem.

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