Eufy RoboVac 30C: Günstiger Saugroboter ausprobiert

Staubsaugerroboter gibt es mittlerweile zahlreich auf dem Markt. Von weniger smart bis überall anbindbar, von günstig bis teuer – der Kunde hat eine tolle Auswahl. Und natürlich unterscheiden sich die ganzen Staubsauger auch technisch. Besondere Filter für Allergiker, dann gibt es unterschiedliche Arten der Navigation durch eure vier Wände und natürlich sind die Staubsauger auch alle im Detail unterschiedlich in der Gründlichkeit.

Wie es bei mir ausschaut: Ich selber nutze die Helfer seit Jahren, was der Tatsache geschuldet ist, dass wir sehr viele Fliesen in schwarzer Farbe haben – da muss man einfach mal häufiger rüber. Prinzipiell ist es mir egal, wie ein Roboter durch die Bude flitzt – da gibt es einmal das Chaos-System. Hierbei fährt der Saugroboter den Raum ohne feste Struktur ab, manchmal wird dabei auch von der Amöbenstrategie gesprochen.

Auf der anderen Seite gibt es die Geräte mit Kameras oder Lasernavigation, die eure Bude kartieren, hier wird meist recht nachvollziehbar systematisch in Bahnen abgefahren. Staubsauger wie der Eufy RoboVac 30C setzen auf das Chaos-System, was sie auch günstiger macht – durch wechselnde Fahrmuster ist dann der Raum irgendwann sauber, es kann auch passieren, dass eine Stelle doppelt abgefahren wird. Schmeißt man so einen Staubsaugerroboter mit Chaossystem an, so kann man beobachten, dass er fährt, bis er irgendwo aneckt. Dann wird überprüft, auf welcher Seite das Anecken passiert ist – und dann geht es in die entgegengesetzte Richtung. Manchmal ist es bei Robotern aber auch so, dass nicht immer bis zum Anecken geradeaus gefahren wird, es kann auch sein, dass ein Zufallsgenerator einsetzt, der den Roboter auf gerader Strecke stoppt und dann in irgendeine Richtung fahren lässt.

Hört sich furchtbar und unbrauchbar an? Ich muss gestehen, dass mich dies im direkten Vergleich nicht wirklich störte, ich bin aber der Meinung, dass der Chaos-Roboter länger für die Reinigung benötigt als der „schlaue“ Staubsaugerroboter. Doch mal der Reihe nach.

Die technischen Details des Eufy RoboVac 30C zur flotten Übersicht und zur Einsparung ewig langer Textpassagen.

Eufy RoboVac 30C
Abmessungen 32,5 x 32,5 x 7,2 cm
Gewicht 2,7 kg
Farbe Schwarz und Braun
Bauform Rund
Akku Lithium-Ionen-Akku mit 2.600 mAh
Ladedauer ca. 5 Stunden
Einsatzzeit Rund 100 Minuten laut Hersteller
Volumen Schmutzbehälter 0,6 Liter
Sprachausgabe nein, nur Signaltöne
Sprachsteuerung Amazon Alexa oder Google Assistant
Arbeitsweise chaotisch

Der Eufy RoboVac 30C kommt mit Fernbedienung, falls man ihn nicht mittels App oder Sprachassistenten steuern möchte, 4 Meter Abgrenzungsstreifen, Ladestation und Netzteil, einem Ersatzfilter, 4 Seitenbürsten und 5 Kabelbindern. Der Sauger selber braucht seitlich allerdings nur zwei der Bürsten, wie auch der Filter gehört dies zum zusätzlichen Lieferumfang, für später also. Eine gute Sache, die ich positiv erwähnen muss. Die Kabelbinder sind ebenfalls sinnvoll, denn der Eufy RoboVac 30C ist ein echter Kabelfinder. Liegt ein Kabel rum, so wird er es finden. Das schon einmal dazu.

Aufgebaut ist der Eufy RoboVac 30C ratzfatz. Bürsten angeklippt, Sicherheitsaufkleber entfernt und ab mit der Station an die Steckdose. Via Fernbedienung könnte man jetzt instant loslegen, der smarte Nutzer wird den Staubsauger mit der App nutzen wollen. Das ist auch flott geschehen. Im Setup-Vorgang verbindet man sich nach dem Anlegen eines Accounts kurz mit dem Staubsauger, übergibt diesem die WLAN-Informationen und dann kann es schon losgehen.

Die App selber hat nicht so viele Optionen, da der Roboter beispielsweise nicht über Mapping verfügt, es gibt keine Raumkarten, die er erstellt und abspeichert – und somit kann man auch keine virtuellen Mauern festlegen. Der Eufy RoboVac 30C saugt also, so weit ihn der Akku trägt – oder ihr sperrt die Räume mit dem magnetischen Begrenzungsband oder anderen Hindernissen ab, da fährt er dann auch nicht drüber.

In der App selber könnt ihr den Staubsaugerroboter anweisen, eigenständig zu reinigen, ihr könnt aber auch mit einem Software-Joystick durch die Bude fahren und ihn dort reinigen lassen, wo ihr wollt.

Aber es gibt auch diverse Modi, die ihr starten könnt: Den automatischen, den Schnellmodus, den Fleckenreinigungsmodus und den Eckenreinigungsmodus.

Der automatische Modus: RoboVac optimiert dabei den Reinigungsweg durch die automatische Auswahl verschiedener Reinigungsmodi, bis die Reinigung abgeschlossen ist. Dies ist der am häufigsten verwendete Reinigungsmodus.

Fleckenreinigung: Der RoboVac führt eine spiralförmige Intensivreinigung eines bestimmten Bereichs durch. Diese Funktion eignet sich für stark verschmutzte Stellen. Dies macht er zwei Minuten.

Kanten- / Eckenreinigung: Der RoboVac verringert seine Geschwindigkeit, wenn er eine Wand erkennt und fährt dann an der Wand entlang, um für eine gründliche Kantenreinigung zu sorgen. Im Kantenreinigungsmodus reinigt der RoboVac 20 Minuten lang und kehrt dann zur Ladestation zurück.

Zusätzlich gibt es in zwei Modi noch BoostIQ. Wenn die BoostIQ-Funktion aktiviert ist, erhöht der RoboVac automatisch die Saugkraft, wenn er feststellt, dass zur optimalen Reinigung eine höhere Leistung erforderlich ist. BoostIQ ist laut Hersteller ideal für die Reinigung von dickeren Teppichen und stärkeren Verschmutzungen und verkürzt die Gesamtreinigungszeit, erhöht allerdings den Geräuschpegel. Diese Funktion ist nur im automatischen und Schnellreinigungsmodus verfügbar.

Zu guter Letzt: Die Schnellreinigung. In diesem Modus beendet der RoboVac die Reinigung automatisch nach 30 Minuten und kehrt zur Ladestation zurück. Durch die Auswahl dieses Modus zur Reinigung kleinerer Räume oder Flächen sparen Nutzer Zeit und Strom.

Wie so eine automatische Reinigung aussieht, habe ich euch mal in einem Video festgehalten. Da sieht man ganz schön, dass der Eufy RoboVac 30C relativ chaotisch durch die Bude flitzt und viele Stellen doppelt abfährt. Interessant dabei: Ich konnte in Sachen Sauberkeit – ich habe zum Test noch einmal „Testdreck“ gemacht – keine Unterschiede zu einem Roborock S50 feststellen, der smart durch die Bude fährt. Durch das chaotische Fahren hat der Eufy RoboVac 30C sogar den Schmutz aufgenommen, der vielleicht bei anderen Saugern liegengeblieben wäre, wenn der Lüfter diesen auf eine bereits gefahrene Spur gepustet hätte.

Summa summarum bin ich überrascht vom Ergebnis, wobei natürlich nicht alles lupenrein, aber wohl sauber ist. Das Chaosprinzip sorgt zwar dafür, dass alles im automatischen Modus länger dauert, dafür ist der Eufy RoboVac 30C in diesem Modus aber wesentlich leiser als viele der Mitbewerber, die hier schon ihre Runden gedreht haben. Dezibel werden vom Hersteller aber leider nicht angegeben. Ich selber brauche glücklicherweise keine speziellen HEPA-Filter oder sonstige Geschichten, sodass mir dieser Roboter mit seiner fixen Haupt- und den zwei Eckbürsten tatsächlich reichen könnte.

Fiel nicht runter

Natürlich habe ich für diesen Test den Eufy RoboVac 30C nicht nur auf den Fliesen des Wintergartens oder in der Küche getestet. Wie verhält er sich an Treppen, wie an Teppichen, wie an Kanten? Den Treppentest meisterte der Roboter ohne Murren, er fiel nicht aus unserem Obergeschoss, des Weiteren habe ich ihn mal auf unserem Gartentisch auf die Reise geschickt – an keiner Ecke wollte er hinunterstürzen, seine Arbeit hat er prompt erledigt, ohne Stürze.

Auch machen ihm kurzhaarige Teppiche überhaupt nichts aus, ebenso keine Kanten. Hier muss man aber aufpassen, bis 16 mm hohe Kanten sollten allerdings kein Problem darstellen.

Was problematisch ist, dass sind die Langhaartepiche – ihr könnte das auf dem Bild über diesem Absatz sehen – da wühlt er sich zwar noch durch, allerdings kann es passieren, dass die Anfahrt auf solchen Teppich auch mal nicht klappt. Und natürlich muss man auch dran denken, wie es um etwaige Möbel bestellt ist, sofern die Couch eine zu geringe Höhe hat, kann sich so ein Staubsaugerroboter einmal festfahren. Angst vor Kratzern in den Möbeln? Der Robo hat Gummi auf den Bumpern, er fährt auch recht vorsichtig, da sollte nichts passieren.

Das Reinigen ist auch recht einfach, auf der Rückseite des Roboters kann man den Schmutzbehälter einfach herausziehen und dann leeren. Das sollte man nach jedem Gebrauch machen, den Filter natürlich nicht ganz so häufig. Das Handbuch gibt euch da wertvolle Vorschläge, alternativ bekommt man da ja auch ein Auge für.

Wie weiter oben schon erwähnt: Die App ist eigentlich ein Selbstgänger für das Auswählen der Reinigungsarten oder dem Einstellen eines Plans – beispielsweise Montags immer um 6, am Wochenende aber um 1. Ich selber bin da nicht so der große Fan, ich mache das eigentlich nach Auge auf Zuruf.

Zuruf ist dann auch das Stichwort, denn der Eufy RoboVac 30C kann ja über die App an Google Assistant oder Amazon Alexa angebunden werden. Funktioniert dann mit wenigen, aber ausreichenden Befehlen, z. B. Alexa, sage RoboVac, er soll die Reinigung starten, beenden oder er soll zurück fahren.

Mein Eindruck vom Eufy RoboVac 30C? Für rund 270 Euro bekommt man einen potenten Helfer im Haushalt, der, zumindest bei mir im Haus, ordentlich gereinigt hat. Kabel sollte man vor ihm verstecken, auch langhaarige Teppiche eignen sich nicht wirklich, wenn er sich festfährt, macht er mit lautem Piepen auf sich aufmerksam. Eufy kommt hier mit wenig Marketing-Heckmeck ums Eck, sondern bietet einen robusten Staubsaugerroboter an, den ich eher in kleinen oder mittleren Wohnungen sehe. Was kann man dagegen halten? Es gibt mittlerweile Geräte, die man vielleicht aus China importiert, die nicht wesentlich teurer sind, aber die eben andere Sensoren haben und smarter und somit schneller fahren. Beim Roborock der zweiten Generation ist dies beispielsweise der Fall – und der kann auch mal feucht nachwischen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. @Cashy: bist du bei Minute 3 gegen dein Stativ gerannt ;)? Und ja ich hab mir dreieinhalb Minuten deine Küche angesehen -.-
    PS: 270 sind mir für Chaos zuviel. Schafft mein Ilife (+Wischen) und der uralte DD Spider auch. Der Roborock steht aber def. auf meiner Testliste.

  2. Was soll das?

  3. Brauner Bär says:

    Folgende Nachteile weißt das Modell laut Chinahandys auf:
    -keine intelligente Raumnavigation
    -verheddert sich gerne in Kabeln
    -nur für kleine Wohnungen bis ca. 50qm geeignet.

  4. Ich bleibe beim Roborock S50 (gerootet mit Internetradio) https://blog.moneybag.de/fhem-xiaomi-roborock-s50-mit-internetradio/ oder günstiger beim Vorgänger für derzeitig 229 Euro inkl. Versand bei eBay. Beste Saugleistung, kein Chaosgedöns.

  5. Ich bin froh, dass ich damals gleich zum Roborock S50 gegriffen habe.
    Wenn ich sehe, wie genau er die Kanten und anschließend auch die Flächen abfährt, dann kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum man einen Saugroboter mit Chaos Prinzip wählen sollte.

  6. Ich hab das Teil Anfang Mai 2019 für 189,- erstanden und bin absolut überzeugt! Der reinigt die Kanten wie mit einem großen Sauger und das Chaos Prinzip funktioniert hervorragend. Ausserdem ist der wirklich sehr leise und der neue Freund der Katze. Ich setze den im Wohnzimmer mit angrenzender Küche mit insgesamt ca.50qm ein. Wenn er fertig ist fährt er unter das Sofa im Wohnzimmer das eine Höhe von 10cm hat zu seiner Ladestation, und weg ist er. Wir haben weiße Fliesen im Wohnzimmer, einen kleinen Kurzhaarteppich und schwarzen PVC Boden in der Küche.

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