EU-Kommission wirft Apple nach Spotify-Beschwerde Kartellverstöße vor

Es gab schon Gerüchte, die sich nun auch bewahrheiten. Die Europäische Kommission hat Apple von ihrer vorläufigen Auffassung in Kenntnis gesetzt, dass das US-Unternehmen den Wettbewerb auf dem Musik-Streaming-Markt verfälscht hat, da es seine marktbeherrschende Stellung für den Vertrieb von Musik-Streaming-Apps über seinen App Store missbraucht hat. Spotify hatte sich seinerzeit schwer über Apple beklagt. Die Kommission beanstandet, dass Apple den Entwicklern von Musik-Streaming-Apps vorschreibt, ihre Apps über den App Store von Apple zu vertreiben, indem sie einen eigenen In-App-Kauf-Mechanismus verwenden müssen. Die EU-Kommission sei auch besorgt darüber, dass Apple den App-Entwicklern bestimmte Beschränkungen auferlegt, die sie daran hindern, iPhone- und iPad-Nutzer über alternative, billigere Kaufmöglichkeiten zu informieren.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsidentin der Kommission, Margrethe Vestager, erklärte in einer Meldung dazu:

„App-Stores spielen eine zentrale Rolle in der heutigen digitalen Wirtschaft. Wir können heute unsere Einkäufe tätigen, auf Nachrichten, Musik oder Filme über Apps zugreifen, anstatt Websites zu besuchen. Unser vorläufiges Ergebnis ist, dass Apple über den App Store ein Gatekeeper für Nutzer von iPhones und iPads ist. Mit Apple Music konkurriert Apple auch mit Musik-Streaming-Anbietern. Indem Apple im App Store strenge Regeln aufstellt, die konkurrierende Musik-Streaming-Dienste benachteiligen, entzieht Apple den Nutzern günstigere Musik-Streaming-Möglichkeiten und verzerrt den Wettbewerb. Dies geschieht, indem es von Konkurrenten hohe Provisionen auf jede Transaktion im App Store verlangt und ihnen verbietet, ihre Kunden über alternative Abo-Optionen zu informieren.“

Die in der Mitteilung der Beschwerdepunkte dargelegten Bedenken der Kommission beziehen sich auf die Kombination der beiden folgenden Regeln:

Die obligatorische Verwendung von Apples proprietärem In-App-Kauf-System („IAP“) für den Vertrieb von kostenpflichtigen digitalen Inhalten. Apple erhebt von App-Entwicklern eine Provisionsgebühr von 30 % auf alle über das obligatorische IAP gekauften Abonnements. Die Untersuchung der Kommission ergab, dass die meisten Streaming-Anbieter diese Gebühr durch Preiserhöhungen an die Endnutzer weitergeben.

„Anti-Steering-Bestimmungen“, die die Fähigkeit von App-Entwicklern einschränken, Benutzer über alternative Kaufmöglichkeiten außerhalb von Apps zu informieren. Während Apple den Nutzern erlaubt, anderweitig gekaufte Musikabonnements zu nutzen, hindern seine Vorschriften die Entwickler daran, die Nutzer über solche – in der Regel günstigeren – Kaufmöglichkeiten zu informieren. Die Kommission ist besorgt darüber, dass Nutzer von Apple-Geräten deutlich höhere Preise für ihre Musikabonnementdienste zahlen oder daran gehindert werden, bestimmte Abonnements direkt in ihren Apps zu kaufen.

Die Kommission vertritt die vorläufige Auffassung, dass die Regeln von Apple den Wettbewerb auf dem Markt für Musik-Streaming-Dienste verzerren, da sie die Kosten konkurrierender Entwickler von Musik-Streaming-Apps erhöhen. Dies wiederum führe zu höheren Preisen für die Verbraucher für ihre In-App-Musikabonnements auf iOS-Geräten. Darüber hinaus wird Apple zum Vermittler für alle IAP-Transaktionen und übernimmt die Abrechnungsbeziehung sowie die damit verbundene Kommunikation für Wettbewerber.

Die Kommission eröffnete die eingehende Untersuchung der App-Store-Regeln von Apple am 16. Juni 2020. Gegenüber dem Medium The Verge gab Apple bereits ein Statement ab:

„Spotify hat sich zum größten Musikabonnementdienst der Welt entwickelt, und wir sind stolz auf die Rolle, die wir dabei gespielt haben. Spotify zahlt Apple keine Provision für über 99% seiner Abonnenten und nur eine 15%ige Provision für die verbleibenden Abonnenten, die sie über den App Store erworben haben. Der Kern dieses Falles ist die Forderung von Spotify, dass sie in der Lage sein sollten, alternative Angebote in ihrer iOS-App zu bewerben, eine Praxis, die kein Store der Welt erlaubt. Noch einmal: Sie wollen alle Vorteile des App Stores, sind aber der Meinung, dass sie dafür nichts bezahlen müssen. Die Argumentation der Kommission im Namen von Spotify ist das Gegenteil von fairem Wettbewerb.“

Spotify scheint sich zu freuen. Man hat die ersten Vorwürfe begrüßt. „Die Sicherstellung eines fairen Betriebs der iOS-Plattform ist eine dringende Aufgabe mit weitreichenden Auswirkungen“, sagt Horacio Gutierrez, Spotifys Chief Legal Officer. „Die Mitteilung der Beschwerdepunkte durch die Europäische Kommission ist ein entscheidender Schritt, um Apple für sein wettbewerbswidriges Verhalten zur Rechenschaft zu ziehen, eine sinnvolle Auswahl für alle Verbraucher zu gewährleisten und gleiche Wettbewerbsbedingungen für App-Entwickler zu schaffen.“

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

47 Kommentare

  1. Es spitzt sich immer mehr zu. egal ob AppStore oder Abos. Finde ich als Verbraucher erstmal gut. Jeder sollte am Markt dieselben fairen Chancen erhalten. Wenn Apple selbst in den Markt der Streaming-Services eintritt, müssen die anderen gleiche Chancen haben.

  2. endlich mal im Sinne des Konsumenten, was mich gerade ziemlich erbost ist die Geschichte das Apple immer mehr Entwickler in die Abo Ecke drückt, ich will nicht für alles ein Abo abschliessen müssen.

    • Wie tun die das?
      Ich beobachtete bisher nur das die Entwicklung klar zum Abo geht, aber weil die Entwickler das wollen, was logisch ist.

    • In welchem Sinne im
      Interesse des Konsumenten? Spotify ist ja im normalen Abo nicht teurer geworden. Und ohne Plattform, würden viele App-Anbieter niemals die heftigen Umsätze erreichen, die sie heute machen.

  3. …..mimimi…. mag sein, daß dort nicht alles korrekt ist. Aber Spotify kann es ja so schlecht nicht gehen, wen der Gründer 4Mrd. auf dem „Konto“ hat.

    • Nach der Logik kann Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt doch sicher auf die Provision verzichten, oder? So schlecht kanns ihnen ja nicht gehen, dass sie das brauchen würden. Also manchmal…

    • War denn das die Behauptung von Spotify, dass es ihnen schlecht geht oder das Apple den fairen Wettbewerb verhindert?

    • Selbst Schuld says:

      Fast.
      Spotify ist selbst zu doof. Jahrelang auf verschiedenen Geräten verpennt eine App zu bringen. Jetzt dasselbe mit dem HomePod mini, man schafft es nach fast 6 Monaten immer noch nicht ne App zu bringen. Was sind 30%, wenn die Kunden zu Apple abwandern?

  4. Wer haftet dann für verseuchte Apps? Freue mich schon auf die Kunden Rekla`s. Die begreifen schon heute nicht, dass eine nicht funktionierende App kein Reklamationsgrund (Hardware) ist….Da ist also noch viel mehr im Argen….Garantie/Gewährleistung auf App`s/Programme z.B.

    • Wieso denn nicht?
      Wenn ich einen Smart-TV kaufe, erwarte ich, dass diese Smart-App auch funktioniert. Wenn nicht, dann ist es ein Mangel.
      Wenn es aber um eine vom Benutzer installierte App geht, dann ist der Installateur Schuld.

      • Welcher Smart TV hat eine funktionierende App? Trotzdem werden massenweise TVs gekauft und behalten.
        Es gibt vermutlich nicht eine vollständig funktionierende Software. Wir haben uns einfach resigniert mit abgefunden.
        Ich bin sicher, dass wird sich nicht nur nicht ändern sondern immer schlimmer werden.

    • Deshalb gibt es im AppStore ja auch Kinderspiel-Apps, die wenn man aus einem anderen Land zugreift plötzlich Online-Casinos sind.
      Die Prüfung von Apple ist kaum etwas wert. Vielleicht gibt es auch massenhaft Malware, nur niemand hat die Möglichkeit ordentlich zu prüfen, weil das System abgekapselt ist.

    • Oliver Müller says:

      Wer haftet? Na die Person, die die App installiert. So wie heute auch schon.

  5. Hachja, ich erinnere mich noch gut an Kalle und ein paar andere, die nicht müde wurden zu betonen, dass Apple gar keinen Kartellrechtsverstoß in ihrem Appstore begehen kann, da es ja noch Android gibt. Schön, dass die EU das anders sieht und damit hoffentlich die aberwitzigen 30% Provision für alle zu senken vermag oder Apple dazu zwingen wird alternative Kaufwege in Apps zu erlauben – für den Endverbraucher kann es nur besser werden als jetzt 🙂

    • Meiner Meinung nach, darf Apple eine beliebig höhe Provision nehmen, auch 90%, solange es um den Wettbewerb mit anderen Smartphone-Hersteller geht.
      Aber wenn Apple selbst einen Streaming-Dienst anbietet und mit anderen Streaming-Diensten im App Store konkurriert, dann sollte es bitte fair sein.
      Z.B. durch die Möglichkeit per Paypal or was auch immer diesen Dienst bezahlen zu können.

      • Wüsste nicht was der erste und der letzte Absatz für einen Sinn ergeben sollte. Das klingt wirr für mich.

  6. Gummibando says:

    „… entzieht Apple den Nutzern günstigere Musik-Streaming-Möglichkeiten …“.
    Der Satz ist ja bzgl. Spotify irgendwie schlecht gealtert.

    Mich würde mal interessieren, wieviel Prozent der iOS-Nutzer das Abo per IAP abgeschlossen haben bzw. wieviele „außerhalb“, auch ohne dass es entsprechende Hinweise gibt.

    Ebenso wäre interessant: was ist denn Spotify’s Intention? Ist ihnen die 15%ige Provision zu hoch, die fehlende Hinweismöglichkeit ein Dorn im Auge?

    Ich bin gespannt, was draus wird. Die EU-Kommission wird’s schon richten, so wie sonst auch .

    • Wenn der Preis gleich ist, mache ich immer iAP – da muss ich meine Daten nicht eingeben, und iTunes-Guthaben gibt es fast immer mit 10%-15% Rabatt im Supermarkt oder bei Amazon.

  7. Wenn Spotfiy die gesenkten Gebühren an mich weitergeben würde, würde ich Spotify auch Beifall klatschen… aber so, wollen die doch auch nur mehr Geld aus Apple’s Tasche in ihre eigene Tasche stecken… für den Kunden verbessert sich nix.

    • Ein Unternehmen, das mehr Profit erwirtschaften will ohne den Kunden mitzunehmen! Mein Weltbild ist zerstört!!!

  8. Vor allem ist folgender Punkt wichtig: aufgrund der Provision im App Store sind die Preise höher. Meint irgendwer Spotify usw. drückt den Preis, wenn die Provision fällt? Oder habe ich was falsch verstanden?

    • Natürlich, besserer Preis und Qualität wird dann sofort an den Kunden oder die Künstler weiter gegeben 😉

  9. Beim Lesen der Kommentare habe ich mich schon gefragt, ob einige (inkl. der EU Kommission) die Sachlage richtig verstanden haben. Man kann ein Abo von Spotify AUSSERHALB von Apple abschließen, die App aus dem Appstore instalieren und sich über seine Credentials anmelden. Dazu MUSS man keinen In App Kauf abschließen. Ist doch bei Deezer, Netflix und AP genau das Gleiche. Worüber Spotify sich hier beschwert erschließt sich mir nicht wenn ich das richtig verstanden habe, wollen sie noch Werbung dafür in der App Store App machen dürfen um die Leute zu bewegen außerhalb das Abo abzuschließen damit Spotify die 30% nicht abdrücken muss, DAS ist allerding echt frech.

    • Das ist nur solange frech, wie Apple kein Mitbewerber im gleichen Marktsegment ist. Da Apple aber eine beherrschende Stellung im eigenen Ökosystem hat und gleichzeitig einen konkurrierenden Musikdienst anbietet ist das Wettbewerbsverzerrung. Das Argument „es muss ja keiner im Appstore anbieten“ zieht hier nicht, dafür ist Apple einfach zu groß.

      • Was genau ist daran wettbewerbsverzerrend?
        Ich schließe direkt bei Spotify mein Abo ab, lade die grundsätzlich kostenlose App aus dem jeweiligen Store und installiere sie. Und melde mich mit meinen Zugangsdaten an. Fertig.
        Es zwingt Dich nun wirklich keiner zu inApp Käufen.

        • Die Wettbewerbsbedingungen für alle Musikstreaming-Anbieter sind auf der Plattform iOS nicht die gleichen. Apple hat gegenüber den Mittbewerbern einen Wettbewerbsvorteil, da diese nicht ohne erhebliche Mehrkosten durch In-App-Käufe Werbung für ihren Musikdienst im Appstore machen können. Apple kann das. Und genau das darf nicht sein wenn Apple gleichzeitig einen so großen Anteil am Smartphone-Markt hat.
          Das gleiche wäre beispielsweise wenn dein Stromnetzbetreiber, dem ja die Kabel zu deinem Haus- oder Wohnungsanschluss gehören, von anderen Stromanbietern Gebühren verlangen würde, die er selbst nicht auf seinen Strompreis aufschlagen müsste. Er hätte dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu Ungunsten seiner Kunden und der Mitbewerber. Damit solche Situationen nicht entstehen gibt es die Wettbewerbsaufsicht.
          Meiner Meinung nach wird es darauf hinauslaufen, dass Apple und Spotify sich irgendwie über die Gebühren einigen, denn es ist klar, dass andersherum Spotify Wettbewerbsvorteile hätte, wenn sie Apple gar nichts für die Dienstleistung Appstore bezahlen müssten.

  10. Solange man ohne Probleme direkt bei Spotify das Abo abschließen kann und es dann auf iOS nutzen kann passt es doch. Wenn jemand zu bequem ist und es lieber über den AppStore buchen will bezahlt er eben ein bisschen mehr .. ich sehe darin wirklich kein Problem. Ich meine die Kunden die durch den AppStore auf Spotify aufmerksam werden und es buchen will Spotify ja auch haben. Mehrwert nehmen, aber nix dafür bezahlen, man könnte sagen typisch Deutsch. Aber ist ja die EU 😀

    • Es geht darum, dass Apple als AppStore-Monopolanbieter sich gegenüber dem eigenen Produkt AppleMusic einen Wettbewerbsvorteil verschafft indem Musicstreaming-Produkte anderer Anbieter wie Spotify mit 30% Provision belegt werden. Für das eigene Produkt AppleMusic wird Apple sich wohl selbst keinen derartigen Provisionsaufschlag auferlegen.
      Es geht also um fairen Wettbewerb zweier konkurrierender Produkte auf der identischen Verkaufsplattform AppStore.
      Das es Wege für den Konsumenten gibt Spotify auch außerhalb des Appstores einzukaufen, hat mit dem Thema nichts zu tun.

      • NEIN, wenn du ausschließlich Spotify über den AppStore beziehen müsstest um es auf Apple Geräten zu nutzen dann hättest Du recht, dem ist aber nicht so siehe die vielen Kommentare.

  11. Warum hat die EU nicht vor zehn Jahren reagiert und warum müssen wir warten bis jemand stark genug ist sich selbst zu wehren? Das Geschäftsmodell war von zehn Jahren ein massives Problem.

    Ich meine, gut dass die EU was macht. Andere handeln überhaupt nicht und sehen zu wie die Lage schlimmer wird. Das hatten wir doch mit Microsoft Exchange auch schon im Jahr 2000, bis sich dann was getan hat war 2010 und bis wir stabile APIs hatten 2014. Sobald jemand groß und mächtig ist, lohnt sich eine volles durchgreifen und permanente Kontrolle

    Im Idealfall kommt sowas wie UNIX bei AT&T heraus. Die Geschichte von UNIX war bestimmt durch offenen Quellcode, weil sie es die Norm war diesen offen zu legen – und weil sie nicht noch mehr Macht anhäufen durften. Ich schlimmsten Fall macht man nichts und schaut zu. Das Ergebnis heißt Microsoft, da ein bisschen Knebelverträge, hier ein bisschen IBM auf Kreuz legen, dort ein bisschen Imkompatibel. Wobei Apple das alles perfektioniert hat, Windows kann man wenigstens ersetzen.

    • Oliver Müller says:

      Apple bzw. dessen Produkte kann man auch ersetzen, ich lebe sehr gut ohne mich veräppeln zu lassen. Ansonsten Zustimmung.

  12. Die Möglichkeit einer unabhängigen Buchung bzw potentiell günstigeren Angebots über die Webseite darf aber in der App nicht beworben/erwähnt werden. Wer das nicht kennt der macht das halt immer über die App. Neben den abartigen Provisionen ist das einer der Hauptgründe für das Einschreiten der EU.

    • Also muss die EU wieder den dummen Kunden schützen der sonst „abgezockt“ wird weil er nicht in der Lage ist selbsständig was zu prüfen ..

      • Wofür ist sonst der VerbraucherSCHUTZ da?

        • Japp. Da ist der Sinn von Verbraucherschutz und fairem Wettbewerb.

          Hat sie der Gebrauchtwagenhändler verarscht? Ja. Wissen sie, da liegt an Ihnen. Das ist ihre Schuld. Wir tun da nichts…

  13. Da bin ich aber wirklich überrascht, da diese EU normalerweise auf dem Apfel-Auge blind ist. Das war ja auch logisch, schau mal wer ins Parlament, dort sieht man ausschließlich Apple.

    Was wurde eigentlich aus den Forderungen für die illegalen Schenkungen durch Irland?

    „Wir liefern doch Arbeitsplätze, wieso sollten wir da noch Steuern zahlen?“ Tim Cook
    Soviel zu Argumentationen von Apple.

  14. Demnächst: Die EU-Kommission wirft Globus vor, dass sie zwar ja!-Produkte von REWE vertreiben, REWE aber im Globus nicht damit werben darf dass man ja!-Produkte auch im REWE kaufen kann.

    • Ah, da bist du ja – mit dem gleichen unsinnigen Argument wie damals schon ^^ Aber hey, deine „Vorausahnung“ ist nicht eingetroffen – die EU sieht hier einen Wettbewerbsverstoß 🙂

      • Mit Argumenten bist du nicht so gut. Nenne einen einzigen Laden in dem eine andere Firma ihren Laden bewerben darf.

        Und dann nimm ein Snickers und warte ab. Das ist lediglich ein Statement bzw die Ansicht von ein paar Leuten. „Die EU“ gibt es nicht. Was der EuGH dazu sag steht in den Sternen. Vor dem Hintergrund informier dich mal wie die Sache mit Irland ausgegangen ist. Selbstverständlich macht das keine Headlines.
        https://www.irishtimes.com/business/economy/ireland-wins-appeal-in-13-billion-apple-tax-case-1.4305044

        • Das Problem ist die Marktmacht, deshalb gelten andere Regeln.

          Microsoft musste sogar bei der Installation darauf hinweisen, dass es andere Browser gibt.

          Ein anderes Beispiel wenn du eine Zeitung im Rewe kaufst, dann kann da auch Werbung für Edeka drin stehen. Bei Apple müsste die Zeitung eine spezielle Apple-Edition rausbringen, in der diese Werbung nicht enthalten ist.

          • Das ist ebenfalls kein gutes Argument. Das Äquivalent wären Apps mit Werbung drin, und die gibt’s.

            Hier gehts darum dass ein Anbieter, dessen Business Model ein kompletter Fail ist, sich auf einem fremden Marktplatz breitmachen will ohne etwas dafür zu berappen. Das macht niemand mit. Warum auch? Hier ist die relevante Passage in Google’s TOS:
            https://support.google.com/googleplay/android-developer/answer/9858738?hl=de
            3. Apps … dürfen Nutzer nicht zu einer anderen Zahlungsmethode als dem Abrechnungssystem von Google Play weiterleiten. …

            Spotify verbrennt seit über 10 Jahren Investorenkohle und will jetzt Politik einspannen. Das ist die gleiche Farce die von Epic abgezogen wird.

            • Oliver Müller says:

              Der Vergleich mit Google hinkt. Im Gegensatz zu Android ist iOS so weit verschlossen, dass man als Anbieter an Apple nicht vorbei kommt. Das weißt du natürlich, unterschlägst es aber, da es nicht in deine heile rosarote Apple-Welt passt.

              • Spotify, Disney+, Netflix, Deezer, Amazon Prime ++++ lassen sich ALLE außerhalb des AppStores buchen und abrechnen.

                • Oliver Müller says:

                  Buchen und abrechnen ja. Das war aber nicht der Punkt. Der Punt war, keins davon lässt sich ohne Apples App Store auf iOS oder iPadOS nutzen.

    • Oliver Müller says:

      Mach dich bitte mal mit dem Kartellrecht vertraut, dann wirst du hoffentlich auch endlich verstehen, warum das von dir genannte Beispiel komplett am Thema vorbei geht.

  15. Die EU-Kommission wirft Globus (als fiktivem Quasi-Einzelhandelsmonoplisten, beim einzigen Konkurrenten Aldi gibt es nur abgelaufene Lebensmittel und Seife) vor, dass Lebensmittelhersteller auf ihren eigenen Produkten den Herstellungsort mit Adresse der Fabrik nicht aufdrucken dürfen, weil sonst viele Kunden zum Outletverkauf fahren würden und so Globus Umsatz verlieren würde.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.