EU-Kartellchefin erklärt, warum die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genehmigt wurde

Ihr habt es mitbekommen: Microsoft will Activision kaufen, doch weltweit hat Microsoft darum zu kämpfen. Zuletzt hatte Ende April die britische Wettbewerbsaufsicht CMA den Zusammenschluss untersagt (dagegen geht Microsoft vor), während die Europäische Kommission unter Auflagen zustimmte. Mittlerweile gibt es auch genauere Informationen, warum sich die EU für das „Ja“ entschied. Gegenüber der Studienvereinigung Kartellrecht hat Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb, das Ganze sehr detailliert ausgeführt.

So habe man die Auswirkungen auf Gamer im Jetzt und in der Zukunft untersucht, egal, ob sie auf dem PC, der Konsole oder auf ihren Handys spielen. Dabei habe sich die EU auf die Entwicklung des Cloud-Streamings konzentriert, das eine immer größere Rolle dabei spielen wird, wie Verbraucher auf Spiele zugreifen.

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Eine wichtige Erkenntnis sei gewesen, dass der Gesamtmarktanteil von Microsoft und Activision in Europa allgemein niedrig war. Erst wenn man sich bestimmte Segmente wie „Shooter-Spiele“ ansieht, kommt man auf über 20 %. Und bei Konsolen verkauft Sony etwa viermal mehr PlayStations als Microsoft Xbox-Konsolen.

Vor diesem Hintergrund war man nicht der Meinung, dass die Fusion ein vertikales Problem aufwirft. Man habe herausgefunden, dass Microsoft sich wahrscheinlich nicht selbst ins Bein schießen würde, wenn es den Verkauf von Call-of-Duty-Spielen an die viel größere PlayStation-Spielerbasis stoppt.

Bedenken hatte man dafür im Bereich Cloud-Gaming – ein noch junger Markt, von dem man erwarte, dass er wächst, da er Gamern viele Vorteile bietet. Zum einen ermöglicht es Spielern, Spiele von bestimmten Geräten zu trennen – das bedeutet mehr Zugänglichkeit und geringere Kosten. Daher verdient Cloud-Gaming eine eingehende Prüfung.

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Die EU hatte Sorge, dass Microsoft in der Cloud Spiele nicht für andere freigeben würde – dies hätte den Zugang zu Spielen eingeschränkt und die Position von Windows als Betriebssystem gestärkt. Microsoft hat da ja ein paar 10-Jahres-Partnerschaften geschlossen, um anderen Nutzern Zugriff auf die Spiele zu ermöglichen, das war wohl ein Pluspunkt für die Zustimmung in der EU. Vorher war Activision da nicht sehr aktiv, die Fusion ermögliche es aber, die Spiele auf anderen Plattformen anzubieten. Letzten Endes hätte der Deal gar erhebliche wettbewerbsfördernde Auswirkungen.

Mal schauen, wie es da weitergeht. Ich denke, dass Microsoft den Kauf durchbekommt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. Wäre kein Schaden, wenn die oben genannten Marken von der Bildfläche verschwinden würden.
    Bis jetzt haben ja fast alle Studios die von MS gekauft wurden nicht mehr das abgeliefert für was sie bekannt waren (bestes Beispiel Rareware)

    • Das ist ausgemachter Unsinn. Gerade Rare ist erfolgreicher denje, während Sony der Reihe nach Studios schließt in den letzten Jahren.

  2. Frank Müller says:

    „selbst ins Bein schießen würde“ – das ist ein Geiler Vergleich bei Call of Duty spielen … Genial

  3. Ich will nur endlich dass die CoDs in den GamePass kommen damit ich wenigstens mal die „Story“ spielen kann ohne ~60€ für jedes einzelne Spiel ausgeben zu müssen. Vielleicht kommen ja auch noch Blizzard Spiele da rein aber die sind mir mittlerweile so was von egal.

  4. > Man habe herausgefunden, dass Microsoft sich wahrscheinlich nicht selbst ins Bein schießen würde, wenn es den Verkauf von Call-of-Duty-Spielen an die viel größere PlayStation-Spielerbasis stoppt.

    Als ob es keine Beispiele gab, wo Microsoft genau das gemacht hat: nach der Übernahme eines Spiele-Entwicklers, der davor Crossplattform-Spiele veröffentlichte, wurde das nächste Spiel ein XBox-Exclusive.

  5. „Man habe herausgefunden, dass Microsoft sich wahrscheinlich nicht selbst ins Bein schießen würde, wenn es den Verkauf von Call-of-Duty-Spielen an die viel größere PlayStation-Spielerbasis stoppt.“

    Sehr merkwürdige Argumentation. Gerade unter dem Aspekt dass Microsoft mit Nintendo und Nvidia Verträge abgeschlossen hat, die CoD auf deren Plattform bringen soll.

  6. Ganz ehrlich dieser verlogene Dr…laden soll sich einfach nur verp…….en !! mir ist es egal ob sie dann den Bach runtergehen ! nach den Sch….e mit OW2 interessiert mich Diabl4 nen feuchten Furz!!

  7. „Cloud-Gaming – ein noch junger Markt“. Hm, komisch, vielleicht ist mein Gefühl für Zeit irgendwie anders, aber Cloud-Gaming war irgendwie mal ein Hype, den Google dann eingestellt hat. Oder er hatte nur einen schlechten Start. Kann auch sein. Zumindest ist das schon Jahre her. Jung ist für mich was anderes.

    • Irgendwie ist Cloud an sich bereits wieder auf dem Weg ins Abseits! Weder bei Firmen-Systeme noch bei Gaming scheint da derzeit Cloud der große Renner zu sein – ich kenne einige große Firmen in den USA/Kanada/Asien, die bereits weg von Cloud wieder (zurück) zu ausschließlich eigene (kleinen!) Rechenzentren wechseln. Vor allem weil die „Rechenzentren“ heute durch die immer billiger werdenden Systeme und lokal nutzbare Virtualisierung immer leistungsfähiger werden und heute wieder höhere lokale Leistung und lokale Sicherheit mehr zählt als merkwürdige „Verteilt-Sein“-Erscheinungen. Außerdem haben die meisten eben erkannt, dass Cloud nur unnötiges Geld verschieben zu den Cloud-Anbietern heist und keine merkbare Vorteile bei Sicherheit und Leistung bringt….
      „Cloud“ heißt eben in Wirklichkeit nur Rechenzentren nutzen, die anderen gehören und auf die man kaum technisch usw. Einfluss hat und auch keinen Gewinn bei Versorgungssicherheit hat – im Gegenteil wie die kürzer Vergangenheit mit den ganzen Anbietern und deren Rechenzentren-Katastrophen in Europa und Nordamerika gezeigt haben.

  8. Cloud-Gaming wird niemals so relevant sein. Wieso auch? Ein Gamer ist Stolz aif seine Konsolen oder PC, das kann die Cloud nicht bieten genau so wie längst nicht jeder die passende Internetleitung dazu hatt.

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