Eric Schmidt: Daten auf Google-Servern nicht mehr von Regierungen einsehbar

Google-Boss Eric Schmidt hat auf der diesjährigen SXSW-Konferenz in einem Interview verlauten lassen, dass die Nutzerdaten auf Google Servern nicht einmal mehr von US-Behörden eingesehen werden können. Das entbindet Google zwar nicht von den Pflichten, auf richterlichen Beschluss Daten herauszugeben, aber ein direkter Zugriff durch diverse Geheimdienste soll so verhindert werden. Eine stärkere Verschlüsselung soll den unberechtigten Zugriff verhindern. Zudem stellt Schmidt die NSA-Spionage auf Googles Servern mit dem Angriff der Chinesen 2010 auf eine Stufe. „We were attacked by the Chinese in 2010. We were attacked by the NSA in 2013,“ sagte Schmidt.


Auch zum Thema Whistleblower hat Schmidt eine Meinung. Er sieht die Veröffentlichung solcher Dinge eher kritisch. Schockiert sei er zudem gewesen, als Julian Assange ein Transkript eines Gesprächs mit Schmidt veröffentlicht hatte. Über den Antrieb solcher Menschen zeigt er sich skeptisch, während er aber weiter für ein offenes Internet für alle plädiert. Dies könne man nur durch verbesserte Verschlüsselungen erreichen, auch in Ländern wie dem Iran.

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18 Kommentare

  1. Behaupten kann man viel, beweisen aber wollen sie wenig. Folglich muß man sich immer selber schützen, aber das war ja schon immer so.

  2. Nungut, ob das nun wirklich so ist sei mal dahingestellt, aber Google ist ohnehin mächtiger als jeder Geheimdienst wo gibt. Und der Vergleich mit dem Angriff trifft finde ich sehr gut.

  3. Wer seine Daten unverschlüsselt in die Cloud lädt, ist selber Schuld. Boxcryptor und Co sind erschwinglich und bieten schonmal einen deutlichen Basisschutz.

  4. Ich glaube auch das das nur für die Öffentlichkeit ist. Die lesen alles was sie wollen.

  5. @Seppel
    Webmail, Kontaktlisten, „Browsersync“ (ka ob die vor-ort crypt sicher ist) … da geht das nicht 😀

    bzw 99,9% juckt es eh nicht, Generation Facebook !

  6. coriandreas says:

    Wenn es Google ernst meint, könnte es sein, dass Google etwa doch ganz heimlich ein Skynet oder zumindestens eine Matrix plant, die komplett autark vor staatlichem Zugriff sein wird? Wer A sagt, muss auch B sagen: Also los, Eric Schmidt und auch Ray Kzrzweil, sagt uns die Wahrheit, was wollt ihr wirklich? Hellhörig würde ich werden, wenn Google nach autonomen Fahrzeugen, Robotern, Quantencomputerforschung und künstlicher Intelligenz dann auch komplett autarke Fabriken oder Serverfarmen auf internationaler See (Freedom Ship), im internationalen Weltraum oder auf dem Mond plant.
    Nachtrag: Wenn Google es so ernst meint, stellen sich die Fragen gar nicht mehr, denn sie sind quasi schon beantwortet und die o.g. Utopien werden bald Wirklichkeit werden.

  7. @namerp: Es gibt auch genug Leute, die es auch einfach nur aufgegeben haben, weil Crypto im Alltag viel zu kompliziert ist. Für einen Techie ist GnuPG machbar, für einen Anfänger ist es eine gigantische Aufgabe, Technologien wie GPG, EncFS etc. zu benutzen.
    Aber das die 90er-Jahrgänge, ein paar Jahrgänge adavor und alle danach gar keinen Bock auf Sicherheit hätten, stimmt nicht. Schau mal auf osbn.de, wer da alles über Crypto schreibt. Da sind einige unter 25 Jahren dabei. Oder was ist für dich die Generation Facebook?

  8. „Dies könne man nur durch verbesserte Verschlüsselungen erreichen“

    Warum wird bei GMAIL nicht standardmäßig ende zu ende verschlüsselt und warum wird es nicht in Hangouts gemacht, warum hat Android nicht standardmäßig so eine Funktion für Telefongespräche.

    P.S:Whistleblower sind super, denn Regierungen arbeiten mit dem Geld der Steuerzahler. Deshalb sollte eh jeder alles wissen dürfen! Und sonst würde niemand mit Gewissheit wissen, dass die Demokratie bzw Freiheit angegriffen wird.

  9. „We were attacked by the Chinese in 2010. We were attacked by the NSA in 2013“

    Sie werden nach wie vor von beiden attakiert!

  10. http://www.youtube.com/watch?v=u-ScxRLAffY

    Ich fand den Gesichtsausdruck von CIA/CFR Jared Cohen beschreibend – als es beim Bloomberg Interview – die NSA-Clubfrage gab.

  11. @Jack
    „Früher“ ist keiner auf die Idee gekommen seine Daten wild in der Gegend herum zu schleudern. Seinen Standort, Bilder, Telenummer etc frei und ohne Bedenken weiterzugeben.

    Das Verschlüsselung „schwierig“ ist liegt vor allem daran das in den Mainstream Programmen (SMS/WA/FB/GMail…) keins dabei ist.
    Etwas zusätzlich zu installieren/nutzen vermindert doch schon mal die Nutzer Basis um 95%+. …

    Und warum ist keines dabei ? Weil ohne das die Konzerne in die Nachrichten gucken können gibt es auch kein Geld zu machen (bzw der Gesetzgeber will ja Möglichkeiten haben es zu können).

    DE-Mail z.B. könnte es ja tun, weil die brauchen ja deine Daten nicht um Geld zu machen. Machen es aber nicht da unser Staat kein Interesse daran hat eine Sichere (auch gegenüber ihm selbst) Kommunikations Infrastruktur zu erstellen.

  12. naja die haben schon die letzten 10jahre daten abgegriffen. damit dürften die sogut wie alles haben. für die zukunft finden sich andere wege.

  13. Für WIE BLÖD hält der Typ die Leute eigentlich??

    Google und andere Konzerne haben ein Interesse daran, dass ihnen nicht Kunden abwandern, weil diese denken, dass ihre Daten nicht sicher seien.

    Also ist klar, dass Schmidt sich irgendwas ausdenken muss, was er den Leuten erzählt, schon wegen des Google-Aktienkurses.

    Zu behaupten, die Daten könnten nicht mehr von der NSA eingesehen werden (Bruhaha!) oder gar, man fände die NSA sowieso böse (Google als superzentrale Internetfirma muss sich den Vorgaben der amerikanischen Regierung, also auch einer Überwachung durch Geheimdienste, beugen, sonst hat es keine Chance!), ist einfach nur kackdreist.

  14. porscheproletos says:

    Marketingbullshitbingo!

  15. Natürlich ist Schmidts Aussage so korrekt. Die Daten/Kommunikationen werden ja – BEVOR sie auf den google Servern landen – dupliziert und auf NSA Server geschoben. Damit besteht auch gar keine Notwendigkeit mehr die google Server zu durchsuchen.

  16. Warum seid ihr eigentlich noch im Internet?

    @Jack:
    Ende-zu-Ende Verachlüsselung über das Webinterface ist schon eine Herausforderung, irgendwie muss da der Server für die Entschlüsselung der Informationen an deinen privaten Schlüssel kommen. Und das klingt nach etwas, was wir nicht möchten.

  17. „Daten auf Google-Servern nicht mehr von Regierungen einsehbar“
    Wer’s glaubt – vielleicht von allen anderen Regierungen, außer der USA…..

    Schon am nächsten Tag ständen da ein paar Herren in dunklen Anzügen vor der Tür, würden etwas von „nationale Sicherheit“ faseln und ihm die Wahl zwischen Herausgabe des Masterpassworts oder Guantanamo lassen.

  18. @namrep sag ich ja
    @esh ne der server soll auch nur liefern und nicht selbst die nachricht entschlüsseln…. zugegeben ich hab mich vorher nie mit der Problematik beschäftigt, ob man in html javascript den text vernünftig entschlüsseln kann bzw wo man den privaten schlüssel speichern soll, damit dieser an jedem rechner verfügbar ist. Aber spontan würde mir einfallen zur not einen standard für werbrowser entwicklen, bei dem der browser entschlüsselt bleibt noch das Problem mit dem schlüssel, da gibt es nur die möglichkeit den lokal zu speicher, was am besten ist oder diesen auf einem server zu speichern, der diesen verschlüsselt mitüberträgt oder so, aber es ist relativ sicher möglich siehe lavabit, so lang die regierung sich nicht einmischt.

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