Erfahrungsbericht WeTab: PDF-Reader und eBooks

Robert hat uns gerade erst mit dem ersten Teil seines Berichtes zum WeTab beglückt, schon legt er den neuen Teil nach, der sich mit eBooks und den PDF-Readern beschäftigt. Robert ist übrigens echt ein Besitzer des WeTabs. Also richtig im Sinne von selber gekauft und so. Er ist kein Mitarbeiter oder sogar ehemaliger Geschäftsführer der Neofonie und tritt auch sonst nicht bei Amazon unter dem Pseudonym Peter Glaser auf 😉 Und nun übergebe ich Robert das Blog.

Im zweiten Teil meiner Wetab Erfahrungsberichte vergleiche ich die Lesemöglichkeiten von Ebooks und PDF Dateien. Hierzu verwende ich den systemeigenen PDF Reader Evince und den per Wetab-Market installierbaren Acrobat Reader. Evince findet man dazu allerdings nicht auf der Oberfläche, ich selber hörte nur durch Zufall von ihm und mußte ihn über die Konsole starten (einfache Einbindung derartiger Programme in die Oberfläche erfolgt im nächsten oder übernächsten Teil).

Acrobat Reader

Der Acrobat Reader dürfte bekannt sein. Um ihn aber gut verwenden zu können, muß er erst eingestellt werden. Ich hoffe jedoch, daß dies in Zukunft nicht nötig sein wird. Zum einen sollte man unter „Anzeige“, „Werkzeugleisten“ alle Haken entfernen, da sonst diese Werkzeugleiste im Vollbildmodus erscheint.  Unter “Bearbeiten“, „Voreinstellungen“ Menüpunkt “Vollbild“ muß man den Haken bei „Navigationsleiste anzeigen“ setzen. Die ist nötig, da das Update, welche Vollbildprogramme per Powerknopf wieder aus dem Vollbild bringt, erst noch folgt.

Ansonsten muß man das Wetab komplett aus- und wieder einschalten um aus dem Vollbild zu gelangen.  Um das Dokument zu drehen (quer oder hochkant), geht man über „Anzeige“, „Ansicht“ drehen, da leider (noch?) nicht das automatische Drehen im System verankert ist. Es ist auch unklar, ob es kommen wird. Der ursprüngliche Gedanke war schließlich, daß die Applikation entscheiden soll, wie sie sich bei Drehen des Schirms verhält und nicht das System diese Vorgaben macht.

Bedingt positiv ist die Bedienung zum Weiterblättern in dem man das Dokument antippt. Rückwärtsblättern ist hingegen wenig komfortabel gelöst, da dies nur über Rechtsklick, den es noch (?) nicht gibt, oder über die Navigationsleiste möglich ist. Aus diesem Grund ist es meiner Meinung nach sinnvoller in den Vollbildeinstellungen das Blättern per Links/Rechtsklick zu deaktivieren und nur über die Navigationssymbole zu blättern.

Dies hat auch den Vorteil, daß man nicht aus Versehen weiterblättert wenn man den Bildschirm berührt. Allerdings muß man auch sagen, daß dies eine Problematik auf Basis des Readers ist. Ich hoffe aber, daß die Wetab-Macher es schaffen einen Workaround zu programmieren, der als eine Art Layer die Befehle für den Acrobat Reader übersetzt, sprich, das ein Wischen nach links oder rechts in die acrobateigenen Befehlen vor- und zurückblättern übersetzt wird.


Evince

Evince ist ein kleiner und schlanker PDF Reader der nur das Nötigste beinhaltet. Positiv ist, daß er direkt und einfach zu verwenden ist. Anders als der Acrobat Reader muß man keine Einstellungen vornehmen. Es wurde zwar gesagt, daß man unter „Ansicht“ den Haken bei „fortlaufend“ entfernen soll, ich bin mir aber nicht sicher, ob er standardmäßig gesetzt ist.

Lediglich im Hochkantformat würde ich beim Zoom anstatt Seitenbreite 125% vorschlagen. Dies war zumindest bei den bei mir getesteten Dokumenten die bessere Darstellung. Abzuraten ist von der Nutzung des Präsentationsmodus.

Aus diesem gelangt man nur dadurch, daß bis zum Ende geblättert wird. Aber der Vollbildmodus ist dafür umso besser. Es wird zwar nur per Pfeiltasten rechts oben (Hochkantformat) bzw. links oben (Querformat) geblättert, dafür merkt sich Evince aber sowohl die Drehung als auch die Seite wie zuletzt eingestellt bzw. gelesen.


Ebook Reader

Zum ersten Mal in meinem Leben wurde ich mit einem Ebookreader konfrontiert. Vielleicht liegt es daran, daß ich mit ihm nicht zurechtkomme. Was er nicht kann ist pdf und prc lesen, epub ja. Ob das außergewöhnlich ist lasse ich andere beurteilen. Bei der Bedienung kann ich nur sagen, wenn die gewünschte Ansicht eingestellt ist, läßt es sich so Blättern wie es vom iPad bekannt ist, per Wischen.

Mir ist allerdings das Umstellen der Ansicht ein Buch mit sieben Siegeln. Das „Handbuch“ ist dazu, gelinde gesagt, eine Katastrophe, da eben jenes Ändern der Ansicht nicht erwähnt wird, dafür aber Menüpunkte beschrieben werden, die ich (noch?) gar nicht zu Gesicht bekam.

Bleibt nun noch etwas über die Bildqualität bei pdfs und epub Dateien zu sagen. Glücklicherweise gelangte ich an kostenlose Ebooks unter http://www.beam-ebooks.de/kostenlos.php?&start=48 .Ein paar nette Dinge sind auch dabei, falls jemand mal neugierig auf kostenlose Lektüre ist. Jedenfalls verwendete ich zum Vergleich Ebooks, die sowohl als pdf als auch als epub Datei vorlagen. Erwartungsgemäß schnitt der Ebook-Reader am besten ab, in beiden Ausrichtungen Quer- und Hochformat. Der Acrobat Reader folgt auf Rang zwei, allerdings dicht gefolgt von Evince.

Würde ich ein Buch sowohl im epub als auch pdf Format besitzen, so wäre, sofern es kein kurzes Buch ist, der Ebookreader erste Wahl, trotz der erwähnten Probleme. Allerdings würde ich Evince dem Acrobat Reader vorziehen, sofern es um reine Ebooks geht. Man möge mir verzeihen, daß es keine Bilder hierzu gibt. Ich fertigte Vergleichsbilder an, aber eben diese Aspekte kamen nicht herüber, was u.U. einfach an den zu geringen Unterschieden in der Qualität der Reader liegt. Anders verhält es sich bei pdf Dokumenten, die nicht nur Text beinhalten.

In meinem Beruf lese ich einige davon und testete daher auch eines aus diesem Spektrum. Hier ist deutlich zu erkennen, daß der Acrobat Reader eine bessere Darstellung besitzt. Weiter ist die Querformatdarstellung (nicht im Vollbild) am besten, gefolgt vom Hochkantformat und im Abschluß Hochkanformat im Vollbildmodus. Der Unterschied zu Evince ist am deutlichsten in der Mitte der Bildschirmfotos zu erkennen (Text „other cortical areas“). Allerdings sollte beachtet werden, daß diese Qualität des Bildschirmfotos deutlich schlechter als die echte Ansicht ist.

Evince ist bei dieser Art von Dokumenten qualitativ etwas über dem Bildschirmfoto vom Acrobat Reader anzusiedeln. Ursache hierfür kann aber sein, daß Evince automatisch die Seite komplett anzeigt während Acrobat Reader bei 125% nur einen Teil der Seite abbildet. Beide Reader zeigen Schwächen bei Text in Abbildungen, der eigentliche Lauftext ist normal gut. Weiter zeigen beide Reader Schwächen bei der Darstellungsqualität nach Drehen der Dateien .

Ich vermute aber eher ein Problem der Software als eines des Wetabs dahinter, da mir diese Effekte bei Reintext Dokumenten nicht auffiel. Weiter könnte die Ursache aber auch am Format liegen. Derartige Publikationen liegen meist im DIN4 oder amerikanischen Letter Format vor. Eventuell ist dies auch eine mögliche Ursache, zumal im Acrobat Reader, sofern nicht die ganze Seite im Hochkantformat zu sehen ist, die Qualität wieder gut darstellt (was nicht so tragisch ist, da in diesen Magazinen i.d.R. eh zwei Spalten vorliegen und man nicht beide Spalten zeitgleich sehen muß).

Fazit

Die Qualität des Ebookreaders ist gut, die Bedienung miserable. Bei pdf Dateien liegen Unterschiede zwischen Reintext und Abbildungsdateien vor. Weiter sind Unterschiede zwischen den Readern zu erkennen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Deine Erfahrungsberichte zum WeTab bestätigen mich darin, mit meiner Kaufentscheidung noch zu warten.

    Wenn ich so lese, was alles entweder noch gar nicht oder nicht zufriedenstellend funktioniert und was vielleicht (vielleicht aber auch nicht?) noch „nachgeliefert“ werden soll, dann drängt sich mir der Eindruck auf, dass das WeTab kein marktreifes Produkt, sondern eine Baustelle ist.

    Da scheint das Samsung Galaxy Tab laut Jans Erfahrungsbericht schon in einer anderen Liga zu spielen. Ist aber (bei vergleichbarem Speicherausbau) auch rund 180-200 € teurer.

    Ich bin ja noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk (für mich selbst :D), aber ich warte lieber noch etwas. Es liegen schon genug elektronische Gadgets in der Schublade, die so etwas wie mein Friedhof für funktionsfähige (aber nicht mehr benutzte) Hardware ist.

  2. Wenn man das so liest kommt man doch nur zu dem Schluss, dass das Gerät absolut nicht marktreif ist. Was hat man denn von einem Tablet, dessen Anwendungen einfache Desktop Versionen sind mit eventuell kleinen Anpassungen. Tja das muss man einfach dem iPad zusprechen. Die Anwendungen wirken wie aus einem Guss und man weiß was man hat.
    Klar vielleicht ist der Autor ja ein Linux Profi und weiß wie man die Konsole aktiviert und dann mit Befehlen und Coden (was weiß ich 😉 noch versteckte Programme oder Funktionen aktiviert/findet, aber für den Otto-Normalverbraucher ist das Gerät doch in der Form völlig unbrauchbar. Ich selbst behaupte mal mich mit Technik generell deutlich besser auszukennen als der Durchschnitt aber auf sowas hätte ich keine Lust/Zeit.

  3. Wie schauts mit der PDF-Bearbeitung aus? Also Notizen hinzufügen, Text anstreichen, mal noch einen Text einfügen usw. So etwas wie Adobe Acrobat Professional o.ä. Gibt es da Programme?

  4. @Grainger

    Aus Neugier habe ich im Internet nach „Nokia Tablet“ gesucht und bin auf Webseiten mit Einträgen von Anfang November gestossen auf denen geschrieben steht, dass das „Nokia Z500“ im Ovi-Store kurzzeitig zur Auswahl stand.

    Die MeeGo Conference 2010 findet zw. dem 15.-17. November statt.
    Vielleicht klappts ja noch bis Weihnachten. 🙂

  5. @grainger:
    genau deswegen schreibe ich, damit jeder sich darüber Gedanken machen kann. Für mich sind die fehlenden Anwendungen kein Problem, siehe nächster Artikel, den ich gerade Caschy geschickt habe. Im Gegenteil, die Markets interessieren mich wenig.

    @tramox:
    Linux-Profi? Nene, überhaupt nicht. Nur einfach keine Angst vor der Konsole da ich sie von C64 und DOS Zeiten her kenne. Meine Linuxkenntnisse sind absolut rudimentär, ls, cd und cpkenne ich noch und kann sie anwenden, aber tar, chmod usw. verläßt mich aber auch schon mein Wissen.

    @Paul Peter:
    Leider ist die Notizfunktion bei pdfs davon abhängig was derjenige wollte, der es erstellt hat. Soll heißen, nur mit dem Reader kann man dann kommentieren, wenn bei der Erstellung des pdfs explizit Kommentieren erlaubt wurde. Leider habe ich keine derartigen pdfs. Ich werde auf der Arbeit aber mal eines erstellen.

  6. Hab jetzt nicht lange Google bemüht, wenn man hier nen Besitzer fragen kann: Ist da wirklich dermaßen viel Werbung auf dem Screen?

  7. Kleine Ergänzung zum Wechsel Hochkant/Querformat beim EBookreader:
    2 Finger Berührung wechselt. Habe ich aber eben erst im Forum erfahren.

    @Der Schuki:
    Bei mir ist gar keine Werbung auf der Pinnwand. Das, was eventuell wie Werbung wirken könnte sind quasi Lesezeichen zu Webseiten auf dem Desktop und genauso leicht wie Windowslesezeichen zu entfernen.

  8. @Fraggle

    wow, du kennst noch den guten alten brotkasten?
    old-school hat was… 😉

  9. 😉 ich sach nur load 8,1
    Den Befehl für das Bandlaufwerk habe ich aber leider vergeaaen 🙁

  10. Also bei mir wars immer
    Load „*“,8,1
    😉

    Aber ne Datasette mit Kassette und Schraubenzieher fürs Finetuning war cool 🙂

  11. @Fraggle: PDFs kann man normalerweise (mit den entsprechenden Programmen) kommentieren und markieren. Um das Kommentieren zu unterbinden, muss es explizit ausgeschlossen werden.
    Zum Test kannst du einfach eine PDF mit Openoffice oder Microsoft Office erstellen.
    Welches Programm nutzt du, um PDFs zu bearbeiten?

  12. @Paul Peter:
    Die pdfs von mir leider nie. Ich erstelle selten welche, wenn, dann aber mit Acrobat oder aus Illustrator heraus.

  13. Ich bin schon länger Besitzer eine Ipads und bin überrascht, wie schnell ich mich an die Gestensteuerung gewöhnt habe. Diese wird wohl in die Geschichtsbüchern als Meilenstein der Pc-bedienbarkeit eingehen. Bis auf die fehlende Flashunterstützung ist das Ipad der Hammer. Wetab? Was ist das? 🙂

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