Epic Games Store: Ein Blick in die Geschäfte mit den Gratis-Games

Epic Games lockt im Epic Games Store die Nutzer regelmäßig mit kostenlosen Spielen. Da liegt aber eben  der Hund begraben: Für Spieler sind die Games zwar gratis, das Unternehmen muss aber natürlich an die Entwickler etwas zahlen. Im Rahmen des aktuellen Gerichtsprozesses zwischen Apple und Epic Games gibt es dabei ungewohnte Einblicke in die finanziellen Transaktionen im Hintergrund.

Der Gründer von GameDiscoverCo, Simon Carless hat dabei in einem Tweet mal zusammengefasst, wie viel Epic Games für seine wöchentlichen Gratisspiele bis September 2019 so gezahlt hat. Da sind durchaus ein paar überraschende Angaben dabei. Etwa kratze ich mich am Kopf, da für „Super Meat Boy“ nur 50.000 US-Dollar geflossen sind, ein „Slime Rancher“ aber satte 500.000 US-Dollar wert gewesen ist.

Generell gibt es da erhebliche Abweichungen: Für „Mutant Year Zero“ musste Epic Games etwa 1 Mio. US-Dollar blechen, sicherte sich „FEZ“ aber für nur 75.000 US-Dollar. Ebenfalls spannend: Warner Bros erhielt für die „Batman: Arkham Collection“ satte 1,5 Mio. US-Dollar, Ubisoft musste sich für „For Honor“ mit 63.000 US-Dollar begnügen. Die Dokumente zeigen dabei auch wie oft die jeweiligen Games von Nutzern abgegriffen worden sind und wie hoch der Anteil an Neukunden war. Im Falle von „Subnautica“, dem ersten Gratis-Game im Epic Games Store, zahlte Epic Games im Grunde 1,74 US-Dollar für jeden neuen Nutzer.

Geht es danach, war das erwähnte „Mutant Year Zero“ gar nicht so lukrativ, denn pro Nutzer zahlte Epic Games da 5,05 US-Dollar. Bei „Super Meat Boy“ kam man mit 0,52 US-Dollar je Nutzer besonders gut weg. Gewinn macht Epic Games mit der Masche allerdings aktuell noch nicht, zu groß sei die Übermacht von Steam. Laut dem CEO Tim Sweeney werde es wohl noch drei oder vier Jahre dauern, bis man mit dem Store Gewinne erwirtschafte. Sollte „Fortnite“ noch eine Weile durchhalten, dürfte man sich darum aber wenig Sorgen machen müssen.

Am Rande sickerten auch weitere Dinge durch – etwa zahlte Epic Games für den Exklusivdeal rund um „Borderlands 3“ 146 Mio. US-Dollar. Ebenfalls wurde durch die Dokumente bekannt, dass Sony teilweise von Entwicklern Gebühren verlangt, wenn sie ihre titel Crossplay-fähig machen möchten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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7 Kommentare

  1. HonkHonk says:

    Vielen Dank für diesen zurückhaltenden Artikel.
    Viele andere Seiten haben reißerische Überschriften verwendet.
    Man muss bei der Statistik beachten, dass genauere Angaben fehlen. Es ist z.B. nicht klar, ob die neuen Nutzer den Titel heruntergeladen haben oder nur neue Nutzer sind.
    Ich habe (leider) einen anderen Artikel gesehen, bei dem betrachtet auf den Zeitraum die Investitionssumme durch die neuen User geteilt wurde. Das war dann der Preis der für neue Nutzer gezahlt wurde!
    Also nichts mit Berücksichtigung von Kundenbindung oder ähnliches… Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
    Vielleicht hat ja jemand detaillierte, aufbereitete Daten zu dieser Statistik. Würde mich freuen…

  2. subnautica, das einzige spiel, das ich verpasst habe 🙁
    und trotzdem kein einziges spiel bisher heruntergeladen 🙂

  3. Tja, in anderen Branchen nennt man es „Dumping“, und das ist sogar verboten.

  4. Morning|Star says:

    Ich glaube, man darf nicht außer acht lassen, das es Leute gibt, die dadurch bei Steam und ggf. anderen Plattformen keine oder kaum noch Spiele kaufen, weil sie noch Spiele auf Halde haben oder sich denken, es könnte nächste Woche ja was interessantes -vielleicht das gewünschte Spiel- kommen.

  5. Ich habe da auch schon einige Spiele abgeriffen, das meiste sind aber Ladenhüter oder einfach nur Bockmist. Gekauft habe ich dort aber noch nichts, warum auch. Steam ist mir lieber. Allein wenn man nur Epics behinderten Launcher sieht, hat man schon genug.

  6. Ich habe viel davon mitgenommen und ja, vieles ist noch gar nicht angespielt oder den Download kaum wert, aaber falls es das nächste Mal kommt ein Tipp:

    Overcooked ist ein geniales Mulitplayer CO-OP am einzelnen Rechner. Dafür allein hat es sich schon gelohnt.

    Wobei: ich mach meinen Kindern immer alle kaputt, wenn ich mit meinen Wurtsfingern mitkoche. Aber Sie sind einigermaßen gnädig mit mir.

  7. Ich würde tippen das GTA5 für Epic noch eine gute ecke teurer war als Borderlands 3 xD

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