Einführung eines elek­tronischen Identitäts­nachweises beschlossen

Im Mai 2021 hatte der Bundestag der Einführung eines elektronischen Identitätsnachweises mit einem mobilen Endgerät zugestimmt. Gemeint ist mit der eID eine Identifikationslösung über das Smartphone. Im vergangenen Jahr nahm das Thema des „elektronischen Personalausweises“ verstärkt Fahrt auf: Unter anderem gab Samsung bekannt an einer eID-Lösung zu arbeiten. Heute dann hat der Bundesrat das Ganze auch endgültig abgenickt.

Die Sicherheit des elektronischen Identitätsnachweises sei durch zwei Faktoren gewährleistet: Der erste Faktor ist eine sechsstellige Geheimnummer, der zweite Faktor der Personalausweis, die eID-Karte oder der elektronische Aufenthaltstitel, deren elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium beim Identifizierungsvorgang ausgelesen wird. Mit einer geeigneten Software wie der Ausweis-App 2 auf dem Smartphone oder Tablet sowie der Eingabe der Geheimnummer kann man sich dann künftig elektronisch ausweisen – zum Beispiel bei Online-Verwaltungsleistungen.

Nach dem Onlinezugangsgesetz müssen Bund und Länder ihre Verwaltungsleistungen bis Ende des Jahres 2022 auch elektronisch über Verwaltungsportale anbieten. Die sichere Identifizierung der antragstellenden Personen ist dabei ein wichtiges Element – auch hierzu soll die Gesetzesänderung beitragen.

Über die Kosten des Projektes hatten wir ja bereits berichtet. Kritik wird sicherlich bald laut werden – so werden die Länder befugt, den automatisierten Abruf von Lichtbild und Unterschrift über zentrale Datenbestände zu ermöglichen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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36 Kommentare

  1. Ohne zentrale Datenbanken keine digitalen Ausweise.
    Ich persönlich gehe lieber alle paar Jahre zur Kfz Zulassungsstelle, muss ich eh für das neue Kennzeichen, und zum Bürgeramt, muss ich eh um den Ausweis abzuholen. Dafür hätte ich lieber die Option auf einen nicht digitalen Ausweis der deutlich billiger ist.
    Wie bei der Elster wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis man das aber so machen muss.

    • Du bekommst heute keinen nicht-digitalen Ausweis mehr. Früher hatte man noch die Wahl, ob man die eID deaktiviert haben will oder nicht. Aber seit ein paar Jahren hat man keine Wahl mehr.

    • DragonHunter says:

      Naja, die Frage mit dem Perso und zum Bürgeramt dackeln: Ein Mal oder zwei Mal hin?
      Das Abholen ist meistens das kleinere Problem. Das beantragen ist der nervenraubende Akt.
      Vor allem wenn Bürgeräämter geschlossen sind wegen Bauarbeiten bei dem Einen und Personalmangel bei dem anderen.
      So erlebt hier in Essen. Ist toll, wenn man MIT Termin noch 2 Stunden rumsitzt und wartet.

      • Noch besser, wenn man wochenlang auf einen Termin zur Beantragung warten muss und einen neuen Perso braucht, weil der alte gestohlen wurde.
        Insgesamt brauchen wir mehr Digitalisierung in diesem ganzen Apparat, das wird einige Dinge einfacher machen. Und wer persönlich hingehen möchte, kann das ja dann immer noch tun

  2. Also irgendwie seh ich da jetzt kein Unterschied zum jetzigen Vorgehen durch die Ausweis app. Da braucht man auch den Ausweis und eine pin…

    • Onkel Wanja says:

      Na der Unterschied ist wohl dass man endlich mit dem Perso und der Ausweisapp 2 etwas anfangen kann, bis jetzt war der Mist ja zu nichts zu gebrauchen.

      • „Nach dem Onlinezugangsgesetz müssen Bund und Länder ihre Verwaltungsleistungen bis Ende des Jahres 2022 auch elektronisch über Verwaltungsportale anbieten. “ – Viele Verwaltungsdienstleistungen werden von Kommunen bzw. kommunalen Behörden angeboten. Aber gerade da hinkt die Digitalisierung. Aber Hauptsache man hat eine Möglichkeit zur zentralen Datenspeicherung sämtlicher „Deutschen Michels und Michelinnen“ gefunden.

  3. Hat mal irgendjemand darüber nachgedacht, dass das keine Sau will? Ich will nicht mal nen normalen Perso haben, geschweige denn einen elektronischen. Und schon gar nicht mit Fingerabdruck und Onlinefunktion

    • Ich will.

    • Dann steck das Ding in die *Bing* und Ruhe ist….

      • GooglePayFan says:

        Und was soll das bringen? Mit der elektronischen Funktion kann ohnehin niemand etwas anfange, auch nicht in böser Absicht, solange du in der Lage bist die 6 stellige PIN für dich zu behalten.

        Im Gegenteil, viel Spaß am Flughafen oder so, und die Grenzbeamten stellen fest, dass der Chip im Pass oder Ausweis nicht mehr funktioniert…

        Ich sehe lieber die Vorteile vom nPA, der hat mir schon einige langwierige Besuche auf dem Bürgeramt erspart…

    • Also ich finde das digitale Identifizieren mit nPA schon angenehmer als VideoIdent. Schließ nicht von dir auf andere.

    • ich (das andere) says:

      Schon mal drüber nachgedacht, dass dem nicht so ist?

    • Die Politik will das auf jeden Fall…..Digital ist doch gerade hip.
      Aber wenn die gleiche Firma mit der Entwicklung beauftragt wird, die schon die Ausweis-App verbockt hat, dauert es noch etliche Jahre, bis die feuchten Überwachungsträume der Politik Wirklichkeit werden.

    • Dann würde ich nicht mit dem Perso kochen, der könnte sonst auf die Induktionsplatte falle

    • Wenn Du und die anderen „Säue“ es nicht wollen, is es ja Eure Sache und okay. 🙂 Ich bin keine Sau und ich will es, genau so wie auch viele andere wohl Nicht-Säue und so ziemlich jeder in meinem Dunstkreis, inkl. älterer Familie. Ich freue mich auf den Tag wo ich Reisepass, Führerschein und Perso auf dem Telefon habe, zzgl. online abrufbares Backup im iCloud-Konto oder so. Fingerabdrücke sind auch überall drin, brauchte ich für die Einreise in verschiedene Länder.

      Ich zahle seit dem Start der Corona-Pandemie nur noch mit dem Smartphone (Apple Pay). Von Raststättenklos, über Parkplatzticket an der Nordsee, Schwimmbad, Parkhaus, Bäcker, Supermarkt etc. Wenn ein Geschäft es nicht akzeptiert, lasse ich meine Einkäufe liegen und geh. Heute in einer Apotheke in Hannover gehabt: „Nein, die Chefin will keine Kreditkartenzahlung, also auch kein Telefon“. Hab dann angeboten 3 Euro in die Spendendose für das Kinderhospiz zu werfen, was deutlich mehr ist als die Kreditkartengebühren. Das wollte die Apothekerin aber auch nicht. Bin dann gegangen und habe Medikamente für 70 Euro stehen lassen. In der nächsten Apotheke war es dann kein Problem. Wir haben selber zwei Betriebe und ich sehe nicht ein dass wir es akzeptieren (0,x% Gebühren), andere – z.B. Apotheken die DEUTLICH mehr verdienen und nicht im Lockdown waren – aber zu geizig sind.

      • Ist doch schön wenn man alles auf dem Handy hat, besonders wenn man in einem abgelegenen Flughafen ankommt die das eben nicht akzeptieren oder der Akku leer ist oder das Handy weg..

      • Hallo Alex La, Bargeld ist das einzig nicht zurückzuverfolgende zahlungsmittel. Vielleicht möchte ich auch als Verkaufende Person nicht daß Daten überr meine Kundschaft über mich weitergegeben werden? Darum klar Kasse , Bon Abrechnung aber alles schön ohne gleichzeitiges Einsammeln personenbezogener Daten = Barzahlung. Barzahlung und damit zahlen ohne Hinterlassen von rückzuverfolgengen Spuren ist ein Bpürgerrecht – und das gilt auch für kaufleute . ziemlich arrogant Barzahlung zu verweigern – immerhin hatten die Leute die in der Apotheke gearbeitet haben für Dich einen Aufwand generiert die Sachen herauszusuchen und bereitzustellen . Du kannst nicht einfach gehen nachdem du diese dienstleistung ja schon in Anspruch genommen hast nur weil Dir die zahlweise nicht passt . Das ist im Grund genommen Diebstahl von Arbeitszeit . Hättest dich ja vorher erkkundigen müssen und dann gar nicht erst die Dienstleistung in Anspruch nehmen sollen . Im g
        Grunde benommen hast Du gestohlen – auch wenn Du das vielleicht anders siehst.

        • Auch bei Barzahlung ist der Kunde in der Apotheke zumeist identifizierbar. Nennt sich Rezept.

    • (Säue brauchen ja auch keinen Perso; sie werden aber durchaus vom Landwirt elektronisch erfasst). Ohne Personalausweis wird es bei Rechtsgeschäften oder anderweitigen Kontakten, z.B. mit Behörden, Arbeitgebern, Vermieter, etc. für dich schwierig. Elektronische Lösungen werden aber garantiert nicht verpflichtend. Als mündiger Bürger kannst Du zwischen Aufwand/Nutzen/Risiko selbst abwägen und dich entscheiden.

    • Blacky Forest says:

      Man kann doch nicht immer von sich auf andere schließen.
      In meinem Geldbeutel habe ich noch 5 Karten drin. Und einige nur, weil ich sie eventuell mal brauchen könnte, aber seit Jahren nicht gebraucht habe. Mein Smartphone habe ich immer dabei, auf den Geldbeutel könnte ich gerne verzichten.
      Bevor jemand meint, dass man dann ja alles verliert, wenn das Smartphone abhanden kommt: das passiert doch bei nem Geldbeutel auch. Den verliere ich eher, weil ich ihn so selten brauche.

    • Ich will genau das alles, am liebsten so schnell wie möglich. Schade, dass das alles so lange dauert

  4. Mir würde es reichen, wenn ich mich mit dem Smartphone ausweisen kann und es akzeptiert wird.

  5. Alexander Majer-Wendelstein says:

    @ich Glaubst du vielleicht, das dich irgendwer fragt? Das wird einfach durchgezogen und du darfst schön brav den Mund halten. Natürlich nur für unser aller Wohl, ist ja klar. Ich brauche so einen elektronischen Quatsch auch nicht. Mit Fingerabdruck und Onlinefunktion. Der Überwachungsstaat läßt grüßen.

  6. Christian says:

    Wohne in Schweden und hier haben wir das schon seit X Jahren. Und es ist: megamegagut. Keine 100 Logins mehr, keine Unterschriften, Briefe, Faxe, Formulare, Behördengänge – einfach überall easy via Handy verifizieren und los geht’s mit Bankgeschäften, Steuererklärung, Patientenakte, etc.

  7. Das wird bestimmt genauso erfolgreich wie de-Mail 🙂

  8. Musst du ja nicht. Ich habe seit Jahren keinen Perso mehr.

    • Gemäß § 1 Personalausweisgesetz (kurz: PAuswG) ist jeder Deutsche über 16 Jahre verpflichtet, einen Personalausweis oder Reisepass zu besitzen

  9. Pascal Zerwas says:

    ich begrüße ein solches Projekt sehr. Es ist pure Zeitverschwendung im 21. Jahrhundert zu einer Zulassungsstelle physisch zu fahren um ein Kraftfahrzeug anzumelden oder auf ein Bürgeramt zu fahren dort ein Ticket zu ziehen und die Profanstan Dinge manuell zu erledigen. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Legitimation für Post ident, Verifizierung von Personen Daten,Smartes einkaufen. All das wäre möglich. Wer das nicht möchte, kann gerne in der Steinzeit verharren.

    • Ist was für mich, deshalb muss es für alle anderen auch was sein… denn was ist schon wichtiger als mein Bedürfniss? Du bist definitiv aus der Zukunft

  10. Vielleicht sollte die Politik in Deutschland endlich mal zugeben und deutlich erklären, dass sie es für alternativlos hält einen digitalen Überwachungsstaat zu etablieren. Wenn die Überwachung einen Benefit für die Bürger*innen nach sich zieht, würde das wohl einige durchaus versöhnlich stimmen. Aber es wird hier mit einer Salamitaktik gearbeitet und die Überwachung scheibchenweise ausgerollt. Unabdingbar wäre es selbstverständlich ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Staat und seinen Bürger*innen herzustellen.

  11. Was ist mit Menschen die kein Smartgerät nutzen wollen /könnnen? Smargeräte sind z. B. nicht barrierefrei für alle Menschen, seien es Leute mit Sinnesbeeinträchtigungen oder welche die kognitiv nicht mit den komplexen Oberflächen und Apps zurechtkommen. Klar für die mag auch ein Formular , das nicht in leichter Sprache vorliegt eine Hürde sein – aber einen Ausweis hinhalten und aufklappen , oder eine geldbörse zücken und Münzen und Scheine herausholen , das geht für die meisten und das kennen sie vor allem seit Jahrzehnten. Ich önnte digital , will aber nicht überall und schon gar nicht darauf verpflichtet werden . Ich lasse mich gern an einem Schalter bedienen , mir Sachen von Fachpersonal erklären, ggf. ausfüllen , unterschreibe dann und nehme die Dienstleistung – dienen und leisten steckt ja darin – gern entgegen. Bei digital soll ich das alles selber machen : mein eigener Bankbeamte , Steuersachbearbeiter , KFZ-Angestellter , Versicherungsfachangestllter usw. usw. sein. Ich muß soll alles selber machen was früher andere ganz selbstverständlich für mich für mich erledigt hatten – und das wird mir dann auch noch als „Fortschritt“ verkauf – nein Danke !!! ich will bedient werden , von der „do it yourself“-digitalisierung bin ich son lange bedient.

    • Hmmm. Ich würde darauf tippen, dass die Bürger ohne Smartphone einfach ihren Ausweis vorzeigen. So wie bisher.
      Oder wo steht, dass der physische Ausweis abgeschafft werden soll?

  12. Wieder so ein proprietärer Mist! Wenn dann eine Lösung, die ohne zusätzliche App auskommt.
    So ist das ganze wieder ein Rohrkrepierer. Aber da für unsere Regierung außer Online Filter alles Neuland ist, wundert mich das nicht.

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