Ein paar Gedanken aus dem Home Office

Ich brauche unseren Lesern nicht erzählen, dass sie in der Corona-Krise große Menschenansammlungen vermeiden sollten. Wer in dieser Zeit meint, sich im Pulk irgendwo zu treffen, um Party zu machen, der sollte mit dem Wasserwerfer vertrieben werden, zudem ein Ordnungsgeld aufgebrummt bekommen. Die ganze Shitshow ist erst am Anfang und es wird noch um einiges härter werden, für jeden Einzelnen. Ich würde drauf wetten: Es wird noch lange dauern, bis das Virus abgehakt ist.

Oft wurde ich in den letzten Tagen gefragt, ob ich was zu „Home Office“ oder „Work at home“ sagen kann. Das mache ich ja schon seit fast 12 Jahren (das Blog ist 15) und kann behaupten, dass es mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ich glaube einfach, dass man so ein Thema nicht allgemein angehen darf, im Sinne von „Die besten Tipps fürs Home Office“. Dieses Blog ist keines dieser Medien, die irgendeinen Schrott von Theoretikern als die reine und einzige Wahrheit für Macher verkauft. Besser machen ist nämlich eine andere Sache als besser wissen.

Wie gesagt, ich kann hier nichts Allgemeines sagen. Was für mich tägliches Geschäft ist, ist für andere eine absolute Ausnahmesituation. Da liegen die Nerven mal eher blank. Außerdem weiß man ja auch nicht, wie ihr generell als Menschen tickt, wie und was ihr arbeitet.

Ich kann nur von mir sprechen, meinen Fehlern, die ich vielleicht gemacht habe.

Wie ich arbeite? Den ganzen Tag. Ich habe hier Hobby und Beruf in einem. Von morgens bis ca. 17 / 18 Uhr bin ich in meinem Arbeitszimmer, danach immer im Standby im Wohnzimmer, meistens also auch „auf der Arbeit“. Selbst und ständig blabla.

Ich habe in den letzten Tagen immer gelesen: „Zieht euch an, als würdet ihr zur Arbeit gehen, zieht keine Jogginghose an“. Warum? Ehrlich, die meisten müssen nur temporär für ein paar Wochen ins Home Office. Ich habe für mich Jahre gebraucht, bis ich die Jogge nicht mehr wollte. Dennoch habe ich mit ihr temporär keinen Stress. Ich glaube nämlich nicht, dass man einen Dresscode benötigt, um produktiv zu arbeiten. Man kleidet sich an einem Tag so, wie man sich wohlfühlt. Wer sich wohlfühlt, ist vermutlich besser drauf und geht die Arbeit produktiver an. Und wenn das in der Jogginghose ist, dann ist das eben so.

Ebenfalls hat es bei mir Jahre gedauert, bis ich mich zu einem Stehschreibtisch entschlossen habe. Die Sache ist: Wer auf der Arbeit gesessen hat, der wird auch daheim sitzen. Was will man euch jetzt also erzählen? Dass ihr regelmäßig aufstehen sollt? Wie zum Teufel ist das dann am Arbeitsplatz abgelaufen? Aber ja, schaut auf jeden Fall, dass ihr gut sitzt, dann dürfte die Arbeit besser erledigt werden können. Mir hat der Stehschreibtisch geholfen, alternativ stellt man sich vielleicht ein Getränk in die Küche, damit man sich ab und an dorthin begibt.

Regelmäßiges Essen? Warum? Kann man doch machen, wenn man Hunger hat. Las ich ebenfalls: Man solle nicht am Arbeitsplatz essen. Wunderte mich auch. Finde ich für mich falsch. Richtig wäre: Esst bewusst. Wenn ich, wie früher, einfach nebenher in Hektik gegessen habe, dann hat sich nur schwer ein Sättigungsgefühl eingestellt. Ich esse immer noch zu 99 % am Schreibtisch. Aber bewusst. Und natürlich anders als früher.

Feste Arbeitszeiten? Wenn man die nicht einhalten muss, würde ich hier auch ein „Warum“ schreiben. Menschen sind unterschiedlich, es gibt Nachteulen. Und manchmal habe ich einen zerballerten Rhythmus und bin schon um 4 oder so auf den Beinen – dann bin ich aber froh, dass ich die bis dahin noch entschleunigte Zeit total prima für Arbeiten nutzen kann, die ich vielleicht sonst nicht schaffe.

Was mir von Anfang an wichtig war, das war das Respektieren meiner Arbeit. Menschen haben bei mir total lange gebraucht, um zu raffen, dass ich da echt arbeite in meinem Zimmer. Wie sich das damals gezeigt hat? Unangekündigter Besuch, viele Unterbrechungen, generelles Generve, auch vom Partner. Ich habe dann das Ganze erklärt und darum gebeten, dass man mich so behandelt, als würde ich in einem Büro sitzen. Unwichtige Themen für mich vielleicht aufsparen, bis ich mal in Richtung Kaffeemaschine latsche.

Ruhe ist auch so ein Thema. Da ist auch jeder anders. Manchmal stört mich Musik, manchmal nicht. Da brauche ich was, was mich nicht ablenkt. Ich hab den ganzen Tag Mixcloud an. Stundenlange Mixe diverser Genres, die im Hintergrund rieseln und rauschen. Das neue Album meiner Lieblingsband aktiv hören? Geht nicht. Nicht für mich. Ich kann auch nicht aktiv arbeiten (in meinem Fall also lesen und schreiben), wenn auf einem Monitor noch eine Serie geschaut werden muss – oder eine Sprachnachricht abgehört werden soll. Funktioniert für euch? Toll! Wirklich, freut mich, beneidenswert.

Viele haben ein Problem, welches ich nicht habe: gleichzeitige Kinderbespaßung und Arbeit. Ich würde behaupten, dass man nicht konzentriert am Rechner arbeiten kann und gleichzeitig dafür sorgen kann, dass ein Kind versorgt und auch gefordert ist. Das Coronavirus ist eine andere Situation, eine hoffentlich nur kurzfristige – aber langfristig Arbeit und Kind? Ein Part wird da sicherlich auf der Strecke bleiben. Ich hab da dankenswerterweise meine Frau. Es würde definitiv nicht anders gehen. Ausrasten würde ich wahrscheinlich. Siehe oben: Ruhe. Und da ich hier nicht alleine wohne, weiß ich, dass ich nicht alle Rechte für mich in Anspruch nehmen möchte. Wenn mein Sohn Max (6) Besuch hatte früher (momentan ist ja eher kein Kontakt angesagt), dann wird es hier auch mal lauter. Dann setze ich mir halt einen Kopfhörer auf. Gleiches Recht für alle.

Ebenfalls habe ich Jahre gebraucht, um abzuschalten. Arbeit, Arbeit, Arbeit. Fett geworden. Selbst Schuld. Also Zeit genommen und Sport gemacht. Müsst ihr da im Home Office für ein paar Wochen drauf achten? Eure Sache. Mit Hinblick auf die Lage würde ich aber sagen, dass man sich die Zeit nehmen sollte, sich mal zu bewegen, auch draußen. Gerade, wenn man nicht die große Bude hat. Muss ja immer schon lachen, wenn Stars in diesen Tagen zeigen, wie ihnen in ihren 1000-Quadratmeter-Buden mit Pools und Fitnessstudio die Decke auf den Kopf fällt und sie sich ja beschäftigen müssen. Klar ist denen langweilig, die haben vermutlich keinen Job mit ins Home Office nehmen müssen. Von daher: Ich bin momentan gerne draußen, das Wetter ist besser – und ich kann ja noch raus, die Frage ist, wie lange. „Gehirn ist Lava“ für einige Vollidioten, wie ich oben schon schrieb. Meine frühere Nichtbewegung war ein Fehler. Und die Tatsache, dass ich mir nicht die Zeit für mich und meinen Kopf gegönnt habe.

Während der Arbeit brauche ich Ordnung. Nichts hasse ich mehr als Geraffel auf dem Tisch. Witzig zu beobachten: Der „ordentliche Deutsche“ muss mir immer erzählen, dass er sich wundere, wie aufgeräumt mein Arbeitszimmer sei, wie ordentlich mein Schreibtisch aussehe. Ob bei Twitter, Facebook oder in den Kommentaren: Dieser Umstand wird nach dem Posten eines Bildes so kommentiert, als sei er was Schlechtes.

Da frag ich mich immer, seit wann Ordnung etwas Schlechtes ist. Oder was Menschen dazu treibt, so über andere zu urteilen. Wenn ihr euch also unwohl fühlt an eurem Platz, an dem ihr derzeit arbeiten müsst, dann ändert bestenfalls was. Ob das nun Ordnung, Platz oder eine Blume ist. Es ist wie mit der Kleidung. Fühlt man sich wohler, läuft die Arbeit auch besser ab. Ihr macht das nicht für andere, sondern für euch.

Zu guter Letzt: Arbeitsmaterialien. Auch da kann ich keine Tipps geben, bin ja eher die Ausnahme. Wenn ihr bestimmte Dinge verwenden müsst, die ihr nicht so mögt, dann müsst ihr leider versuchen, diese „zu lieben“. Ich habe das Glück und den Luxus, mir das auszusuchen, womit ich langfristig arbeite. Also habe ich Sachen rausgeworfen, die mich richtig nerven. Arbeitsmaterialien dürfen auch Spaß machen.

Lose Gedanken, die ich beim Jogging draußen hatte, auch betreffend diesen Beitrag.

Herausforderung als Chance sehen. In meinem Fall ist es so, dass ich durch das Home Office meinen Sohn täglich lange sehe. Kein Papa bin, der morgens rausgeht und abends wieder reinschneit. Ich bekomme echt was vom Leben mit meines Sohnes. Kann auch mal einfach 10 Minuten mit ihm toben. Dafür bin ich dankbar.

Immerhin hat man Arbeit. Man kann doch froh sein, dass man eine Beschäftigung hat, für die man Geld bekommt. Sorgen mache ich mir um Menschen, wie einen meiner ehemaligen Praktikanten. Der hat hier in der Nähe ein knuffiges und kleines Restaurant. Oder was ist mit Kneipenbesitzern? Viele haben es also schwerer. Vielleicht wird es auch noch viel dicker für uns alle kommen.

Zumindest keine Idioten, die dich nerven. Zumindest muss man sich nicht das antun, was andere „draußen“ leisten. Da werden Helfer, Verkäufer und andere Menschen beschimpft, weil irgendwelche Kunden der Meinung sind, sie müssen gleich sterben, nur weil sie keine 30 Rollen „Das Vierlagige“ oder die billigen Nudeln bekommen. An dieser Stelle: Ernsthafter und tiefer Dank an alle, die die Maschine am Laufen halten.

Charakter zeigt sich. Schon jetzt kann man oft gut sehen, wer… ich sag mal…. charakterlich nicht so ganz einwandfrei ist. Kann man sich ausmalen, wie diese Menschen sind, wenn es echt mal schlimm wird. Da kann man vielleicht die Gunst der Stunde nutzen, sich mit den guten Menschen zu befassen.

Vorteile sehen. Im Home Office kann man mal ne halbe Stunde nen Power-Nap machen. Und: Du wirst nicht dumm angeschaut, wenn du um 11 zwei Schnittchen mit Matjes verdrückst.

Was ist Langeweile? Ich habe echt von Menschen gelesen, die unter Langeweile leiden. Auf der anderen Seite kenne ich Menschen, die man zwingen müsste, Langeweile zu haben. Beides Quatsch für mich. Ich habe keine Langeweile. Ich muss mich nicht zwingen, Langeweile zu haben, noch muss ich mich krampfhaft beschäftigen. In einem normalen Haushalt wie dem meinen habe ich sehr viel Beschäftigung. Nicht welche, die ich machen muss, sondern auch Dinge, die Spaß machen.

Und der Sport? Der Ausgleich? Ja, das kann anstrengend sein. Wer Sport macht und das regelmäßig, der ist am Arsch. Ich weiß mittlerweile selbst, wie ich bin, wenn ich nicht zum Sport kann. Wenn man da nicht raus kann, ist es schwer. Habe das mal notgedrungen machen müssen. Ich kam echt gut damit klar, stumpf auf der Stelle in verschiedenen Geschwindigkeiten zu laufen. Kann auch fordernd sein. Gewichte? Volle Wasserflaschen am langen Arm taten es für mich auch.

Aber die Freunde fehlen. Ich kenne viele Menschen. Auch wenn man denkt, die Arbeitskollegen sind Freunde – die meisten, die wird man als „Freunde“ verlieren, wenn man die Firma wechselt. Vielleicht einfach auf die wirklichen Freunde fokussieren. Alles andere professionell locker belassen. Nichts überbewerten.

Ehrlich sein. Ich telefoniere ungerne, mit wenigen Ausnahmen. Wenn einer anruft und fragt, ob er störe, dann antworte ich ehrlich. Meistens mit „ja“. Oder ich frage nach dem Thema. Wichtiges kann man besprechen, unwichtiges verschieben – oder ich frage, ob es eine Mail auch tut.

Manchmal ist Entfernung gut für die Nähe. Mein Kumpel Stephan muss derzeit im Home Office arbeiten. Er meint, dass er seinen Kollegen „näher“ ist als vorher. Auch sowas gibt es.

Nicht einigeln. Ich schätze den Austausch mit Menschen. Auch mit denen anderer Meinung. Deshalb kommuniziere ich gerne, wenn es die Zeit und Lust erlaubt. Hält den Geist wach und offen. Oder belustigt einfach nur, wenn es die richtigen Menschen sind.

Eiliges gehört nicht in eine Sprachnachricht. Wenn etwas wirklich wichtig ist, muss ich es meinem Kontakt mitteilen. Das können natürlich auch Freunde sein. Denen erzähle ich aber nichts, was eine sofortige Reaktion erfordert, in einer Sprachnachricht. Sprachnachrichten erfordern Aufmerksamkeit. Holen einen aus einer Routine, aus einer Arbeit. Das kann den Flow stören. Ich gewähre meinen Kontakten einfach Zeit. Sollen sie mein Gelaber hören, wann sie es wollen und können.

Genervt sein. Da spreche ich mich nicht von frei. Bin oft genervt. Weil ich die 100ste Meinung oder das gleiche Witzebildchen sehe. Liegt aber nicht am Sender, sondern am Empänger. Mein Gegenüber weiß nicht, was ich las, was ich sah – und oft interessiert es den Sender auch gar nicht. Deal with it und lass deine Laune nicht an anderen aus.

Manchmal sollte man das getippte Wort nicht überbewerten. Es gibt Strategen, die wollen aus meinen Texten, Tweets oder was auch immer „Stimmungen“ oder „Launen“ herauslesen. Lasst das. Brecht eine Aussage auf das herunter, was sie ist.

Wir werden sterben. Alle. Früher oder später. Aber warum gibt es Menschen, die dumm sind, und andere in Gefahr bringen? So werden Ausgangssperren sicher kommen. Kann es nicht mal einen Virus geben, der solche Gehirne frisst? Bin icht froh, wenn die ganzen Virologen, die auch Klimaexperten sind, bald wieder Bundestrainer sein dürfen.

In diesem Sinne: Manche Tipps, die man im Internet liest, sind gut. Viele sind aber auch Schrott. Es sind besondere Zeiten, da kann man nicht zwingend allgemeine Tipps auf einen hoffentlich nur kurzen Zeitraum münzen. Wichtig ist, dass Körper und Geist frisch bleiben, ihr da nicht daheim zerbrecht, wenn ihr noch die Arbeit erledigen müsst. Lest nicht so viele Karriere-Experten, die euch jetzt elfenbeinturmig erklären wollen, was ihr machen sollt oder müsst. Es sind eure vier Wände. Eure Arbeit. Euer Geist. Eurer Körper. Ihr wisst hoffentlich selbst, was für diese Komponenten das Beste ist. Bleibt gesund! Und von anderen Menschen fern. Auch von irgendwelchen Karriere-Coach-Udos, die euch jetzt erklären wollen, wie Home Office funktioniert.

(Abseits dessen: Wenn ihr wirklich Fragen habt, meint, dass ich euch in irgendwelchen Dingen bezüglich Home Office einen Tipp geben kann, dann fragt gerne nach. Hier oder auf anderen Kanälen).

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

90 Kommentare

  1. Sorry das ich erstmal wieder etwas bzgl. „optischen Dingen“ schreibe. Aber Caschy du siehst ja mal richtig gut happy und fit aus 🙂
    Freut mich!

      • Wie schon Helmut Schmidt sagte: „In der Krise beweist sich der Charakter“… Viele Menschen sind leider zu dumm, um zu verstehen, was ihr Handeln für Auswirkungen hat. Selbst bin ich beruflich auch sehr betroffen und seit dieser Woche in Kurzarbeit, da kaum noch Aufträge reinkommen. Dafür hat meine Frau als medizinische FA Dauerstress. Jetzt sieht man, welche Berufe wirklich wichtig sind, sei es die Krankenschwester, die Supermarktmitarbeiter, LKW Fahrer, Polizisten etc.. Oftmals viele, die in der Vergangenheit zu wenig Respekt von der Gesellschaft bekommen haben. Ich hoffe, dass nun langsam ein Umdenken in der Gesellschaft vonstatten geht und diese Berufsgruppen auch besser entlohnt werden. Bleibt gesund!

        • da schließe ich mich an. hoffentlich kapieren es auch so manche politiker, die meinen, staat sei generell obsolet.

      • Kann mich nur anschließen, Du sieht echt gut aus.
        Gibt einem auch immer die Motivation weiter fleißig Sport zu machen, besonders wenn man einen Bürojob hat. Danke für diesen Beitrag und 15 Jahre Blog

  2. Schöne Wörte, aber etwas blendest du bei deinen Tipps völlig aus: Du hast dir das Home-Office ausgesucht. (Ich übringes auch, seit 12 Jahren.) Aber andere werden in diese Situation gezwungen. Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle.

    – Habe ich Raum für ein eigenes Büro oder muss ich in der Küche arbeiten?
    – Kann ich das Notebook auf den Balkon nehmen und die Sonne geniessen?
    – Wie gut verstehe ich mich mit meinem Partner? Oder bin ich sogar allein?
    – Habe ich eine “lustige Infrastruktur” (grosser TV, schnelles Internet usw.)

    Und schon sieht alles wieder anders aus. Meine Arbeit verschiebt sich durch Corona um keine fünf Prozent, alles ist fast wie früher. Aber ich hatte auch genügend Zeit, mir das hübsch gemütlich einzurichten. Und deshalb habe ich auch keine Tipps an Leute, die ins kalte Wasser geworfen wurden. Die müssen ihren Weg auf ihre eigene Art finden.

    Viel Glück Euch allen!

    • Schön zu sehen, dass ihr solche Sorgen habt. Ich kann in meinem Beruf leider kein Homeoffice machen. Ist im Rettungsdienst halt nicht machbar.

      – Kann ich das Notebook auf den Balkon nehmen und die Sonne geniessen? Wenn man sonst keine Sorgen hat….

      • Verstehe, aber auch das ist ein anderes Thema. Zuhause im Home-Office MUSS es angenehm und gemütlich sein – oder der Hüttenkoller bringt dich in kürzester Zeit um den Verstand.

        Und das sind wiederum Sorgen, die du nicht hast, im Gegenteil. Deine Arbeit wird wahrscheinlich mehr geschätzt denn je. Ist doch auch schön. 🙂

      • Hey Barin,

        danke, der Rettungsdienst ist wichtig!
        Du kannst leider kein Home-Office machen, aber wer zu Hause arbeitet, wird hoffentlich nicht zu einer Aufgabe für dich. Für manche von uns „Schreibtischtätern“ ist Caschys Beitrag trotzdem auch wichtig, viele durften bisher nie im Home-Office arbeiten und sind nun vor eine neue Situation gestellt.
        Ich darf schon lange immer mal zu Hause arbeiten und finde mich an vielen Stellen oben wieder, aber ich habe auch Kollegen, die jetzt 8 Stunden pro Tag bestenfalls am Küchentisch sitzen.
        Ich wünsche uns, dass es schnell vorüber geht, und dass du und deine Kollegen im Rettungsdienst nicht zu viel zu tun bekommen – wäre eine nette Konsequenz vom Home-Office, wenn Unfallzahlen usw. sinken.

  3. Ein schöner, nachdenklicher aber auch positiver Beitrag. Ich lese hier in letzter Zeit wieder häufiger mit. Zeit habe ich aktuell ja in meinem Nothomeoffice.

    Es gibt Dinge im Internet, die mir wohlvertraut sind und irgendwie auch einfach für mich nicht mehr wegzudenken sind. Dein Webauftritt und vor allem auch deine persönlichen Statements gehören definitiv auch dazu.

    Keep on schreibing… oder so

  4. Marie-Luise Orland says:

    Super Artikel.
    Hat mir ein wenig die Sorgen vor nächster Woche genommen, wenn ich daheim nicht mehr bloß Rufbereitschaft machen muss sondern auch richtig arbeiten.

  5. Einen Tipp kann man aber tatsächlich allgemein geben für das Home Office:

    Morgends aufstehen 😉

  6. Ich weiß, hilft niemandem, aber einfach mal ein Danke für Deine Zeilen schadet auch nicht.
    Hast die Punkte, aus meiner Sicht gut getroffen.

  7. Danke Dir, ich dachte schon ich wäre alleine. Bei mir ist auch das größte Problem, daß die Familie erkennt was arbeiten zuhause bedeutet. Als wir noch eigene Wohnungen hatten war es kein Problem, aber zusammenwohnend achon, trotz eigenem Büroraum. Und wenn ich sage, ich arbeite, dann werde ich komisch angesehen.

  8. Max Hüttmeier says:

    Sehr gut geschrieben, du bist halt ein Profi.
    Ich mache auch seit vielen Jahren immer wieder Homeoffice (entweder auf der Baustelle oder im Homeoffice, in der Firma bin ich höchst selten) und genieße das. Ich kann aufstehen wenn ich wach bin (was bei mir in der Regel früh ist) und kann bis in den Vormittag konzentriert arbeiten. Dann kommen Telefonate oder ich ruf an.

    Jetzt aktuell probiere ich geschäftlich und privat Videochats (im normalen Geschäftsleben reicht fast immer das Telefon) und es ist gut! Gestern hatten wir es mit einer Freundin in Rom probiert, die seit fast 2 Wochen zuhause ist und nicht raus darf. Das tat ihr total gut.

    Wichtig ist meiner Meinung nach die richtige technische Ausstattung. Ich habe einen 2K Monitor und der Laptop hängt an der Dockingstation. Ordentliche Tastatur und Maus und ein höhenverstellbarer Schreibtisch ergänzen mein Homeoffice. Und eine SONOS Play1 🙂

    Ich denke auch, der sch… Virus wird uns dieses Jahr nicht mehr von der Pelle gehen. Also Leute, richtet euch möglichst gut ein und haltet pflegt Kontakte über das Internet mit allen Kanälen die für euch sinnvoll sind.

    Und unterstützt Leute, die technisch nicht so fit sind, damit denen nicht die Decke auf den Kopf fällt.

    Eins ist sicher, wir werden den Virus wieder los, wir wissen nur nicht wie lange es dauert.

    Caschy, mach weiter so und bleib gesund. Und aller anderen natürlich auch!

    schöne Grüße aus Köln
    Max

    • Klasse – auch für die offenen, ehrlichen und besonnenen Kommentare.
      In manch anderen Blogs artet es meistens immer aus.

      Mein besonderen Dank an alle mitlesenden Menschen, die in dieser besonderen Situation für uns anderen da sein müssen: Gesundheitswesen, Verkaufspersonal, freiwillige Helfer.
      Sollte ich eine wichtige Berufsgruppe vergessen haben, gebührt natürlich auch euch mein Dank.

      Bleibt gesund!

  9. Hallo Cachy, welche Schreibtischlampe ist das? Sieht stylisch aus. Frohes Home-Officen 🙂

  10. Hi!
    Ist das so einen Dyson Lightcycle? Wenn ja, lohnt sich die Investition?

    • Ne. Würde ich nie kaufen. War n Geschenk. Am anderen Schreibtisch hab ich ne Xiaomi. Für n Bruchteil des Geldes gekauft.

    • Wie sehr ich mich in der Beschreibung der individuellen Problematiken im Homeoffice wiederfinde. Herrlich. Aktuell bin ich auch wieder „back at home“ und erlebe eine Zeitreise. Aktuell mag ich es, draussen ist es nicht lustig. Haltet durch!

  11. Ich habe es jetzt Mal zwei Tage mit Laptop am Katzentisch im Gästezimmer mit Esszimmerstuhl probiert. Statt am Stehtisch mit zwei großen Monitoren auf der Arbeit. Heute Nacht konnte ich wegen Nackenschmerzen nicht schlafen. Das wird nächste Woche anders, sonst gehe ich noch kaputt.
    Zum Glück habe ich mein Rudergerät im Keller. Ich hoffe, die Bitrate reicht noch, um mich dabei abzulenken.

  12. Danke für dieses „Wort zum Sonntag“ 😉
    (da wird ja wohl die nächste Stufe gezündet, wenn es nicht faktisch sowieso schon vorher flächendeckend passiert ist)
    Vor allem der Kasten gefiel mir.

  13. wer einen Remote Desktop braucht aber ein aus Sicherheitsgründen angeratenes VPN nicht konfigurieren kann oder will und dem TeamViewer nach dessen Verkauf an einen US Finanzinvestor nicht mehr traut:

    https://anydesk.com/

    für Video Conferencing:

    https://meet.jit.si/

  14. Frank Seibel says:

    Danke caschy! Der beste Beitrag zum Thema „Homeoffice“, den ich bisher gelesen habe. In vielem, was Du schreibst, erkenne ich mich wieder.

  15. ich hab seit dieser Woche auch abwechselnd Homeoffice und Büro und auch dort wurde die Mannschaft eingekürzt. Ich muss sagen, mir fehlt das mal-eben-mit-den-Kollegen-schnacken, aber ansonsten ist zu Hause arbeiten auch ganz angenehm. Ich hab allerdings auch keine Kinder um mich herum.
    Von daher wieder ein schöner persönlicher Artikel von dir, caschy! Dein Blog les ich natürlich auch zu Hause weiter 😀 (sonst nur im Büro)

  16. Lars Martin says:

    Hi Caschy,
    ich kann Deine Erfahrungen bez. HomeOffice nur bestätigen. Ich handhabe es sehr ähnlich zu Dir.

    Ich muss mich immer über viele Best Practices, die da propagiert werden, wundern.
    Die aktuelle Situation wird mit ziemlicher Sicherheit dazu führen, dass sich viele Unternehmen künftig anders aufstellen werden und es ihren Mitarbeitern erleichtern werden, aus dem HO zu arbeiten. Es wird aus meiner Sicht zunehmen, weil man jetzt gezwungen ist, es zu ermöglich und dadurch auch erkennen wird, dass HO zwar anders aber keine Nachteile hinsichtlich Produktivität hat.

    Viele Grüße
    Lars

  17. „Es gibt Strategen, die wollen aus meinen Texten, Tweets oder was auch immer „Stimmungen“ oder „Launen“ herauslesen.“
    Ich muss sagen, dass ich die Fähigkeit an dir schätze, gerade dafür kaum Ansatzpunkte zu liefern. Bei jedem Thema. Das als nicht gelernter Journalist zu können, dafür beneide ich dich.

  18. Zu dem Thema feste Arbeitszeiten, Mittagspause, Kleiderordnung: Ich probiere den Rhythmus, den ich sonst habe, aufrecht zu halten. So fällt es mir leichter zwischen Arbeit und Freizeit zu unterscheiden. Ich habe eine komfortable Situation in der mir das leichter fällt. Sprich, keine Kinder die Aufmerksamkeit brauchen und verdienen, Gleitzeit bzw. Kernarbeitszeit und einen entspanten Dresscode (Jogginghose nur am Internationalen Tag der Jogginghose, wenn man den nicht verpasst D’oh!). Ich bin gerade mit der Simulation von Normalität glücklich. Ob man das dauerhaft braucht, kann ich nicht beurteilen,

  19. Karsten Peters says:

    Großen Dank, Namensvetter!
    Hat mir wirklich gut getan bei dem aufgeregten Geschnatter der ganzen „Wannabes“ …

  20. Home Office ist bestimmt eine tolle Sache. Ich arbeite jeden Tag direkt am Bett. Wer jetzt noch wie hier in Berlin meint er müsse draussen herum tanzen sollte ordentlich bestraft werden. Wir kommen jetzt schon kaum hinterher. Schutzkleidung wird knapp , wenn es nicht geklaut wird. Ausgangssperre ist eine Katastrophe, aber vielleicht geht es nicht anders. Leute bleibt Zuhause, die Betten sind jetzt schon knapp, da kaum Personal vorhanden ist.

    • Keine Bestrafung – einfach nur den Namen auf eine Liste zur Entscheidungshilfe: falls jemand entscheiden muss, wer an die Beatmung kommt und wer nicht…

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.