„eBay Deine Stadt“: Einrichtung lokaler Online-Marktplätze in Deutschland

eBay ist eine Plattform, die aktuell kontrovers diskutiert wird: Der Online-Marktplatz führt ja eine neue Zahlungsverwaltung ein, die dem Unternehmen noch mehr Kontrolle sichert, für Verkäufer aber im Gesamtbild wohl eher von Nachteil ist – mein kritischer Beitrag zum Thema wird immer noch viel kommentiert. Jetzt streckt man die Fühler eher nach dem regionalen Einzelhandel aus. „eBay Deine Stadt“ strebt bundesweit die Einrichtung lokaler Online-Marktplätze an.

Das Projekt ist in Kooperation mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) entstanden und startet zunächst in zehn deutschen Städten / Kommunen: Nürnberg, Lübeck, Chemnitz, Potsdam, Mönchengladbach, Moers, Gummersbach, Diepholz, Bad Kreuznach und der Region Ortenau. Ziel ist es, regionale Online-Marktplätze einzurichten, wo Kunden dann selektiv nach Angeboten in ihrem Umkreis suchen können. Das soll auch den Einzelhandel unterstützen, wenn die Filialen vor Ort nur unter Einschränkungen offen bleiben dürfen. Bis zum Ende des Jahres möchten eBay und der HDE weitere Städte und Kommunen für die Initiative gewinnen.

Die Angebote der teilnehmenden lokalen Händler sind nicht nur auf der lokalen Plattform verfügbar. Sie sind auch auf dem nationalen eBay-Marktplatz (www.ebay.de) zu finden. Städte, die mitmachen, sollen ohne Umschweife dann einen lokalen Bereich erhalten. Lokale Händler, die bereits bei eBay aktiv seien, würden dann automatisch auch Teil des neuen lokalen Marktplatzes. Händlern, die über die Initiative komplett neu zu eBay stoßen, werde der Einstieg in den Online-Handel durch das „eBay-Durchstarter“-Programm erleichtert: Neueinsteiger zahlen dann drei Monate keine Verkaufsprovision und profitieren von einer halbjährigen Phase mit kostenlosem eBay-Premium-Kundenservice, Premium-Shop und individueller Beratung.

Vermarkten will man die ganze Chose dann zusätzlich durch Online-Videos, in sozialen Netzwerken durch Print-Anzeigen und weitere PR-Maßnahmen. Altruismus steckt natürlich nicht dahinter, denn langfristig will eBay so eben mehr Händler für seine Plattform gewinnen, die dann auch brav ihre Gebühren abdrücken und nicht anderweitig eigene Online-Shops hochziehen. Kann aber natürlich für kleinere Anbieter vielleicht eine Chance sein, um vorsichtig im Online-Handel Fuß zu fassen. Was meint ihr zu dem Projekt eBay Deine Stadt?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Ganz ehrlich, ich werde das nicht benutzen.
    Und ja die Innenstädte haben ein Problem und Corona macht alles schlimmer für diese.

    Aber es wurde vor ein paar Jahren entschieden, weniger Parkplätze in Innenstädten und diese immer teurer zu machen.
    Da braucht man sich nicht zu wundern das die Innenstädte aussterben.

    Dazu kommt das Ebay eine extrem unübersichtliche Platform ist.
    Jeder Artikel wird mehrfach angezeigt, statt diese zusammenzufassen und dann eine Seite weiter erst die unterschiedlichen Angebote anzuzeigen.
    Ich habe schon lange nichts mehr bei eBay gekauft und das wird sich vermutlich auch in Zukunft nicht mehr ändern.

    • Zum Glück gibt es immer weniger Parkplätze. Niemand will in eine Innenstadt voll mit Autos, welche dann auch noch stundenlang durch die Gegend fahren, um einen Parkplatz zu finden.
      Deswegen sterben die Innenstädte sicherlich nicht aus, sonst wäre es Ihnen eigentlich die ganze Zeit wunderbar gegangen.

      • Ich fahre nur stundenlang durch die City wenn ich KEINEN Parkplatz finde. Mit mehr und auch bezahlbaren Parkplätzen würde das sinnlose herum gegurke mit dem Auto entfallen.
        Ob Parken mit dem Auto oder ÖVP billiger ist, hängt von der Parkzeit und der Anzahl der Personen ab. Bei den Preisen für den ÖVP ist Parken meist günstiger und das ist schon sauteuer. Müssen mehrer Personen ein Ticket für den ÖVP kaufen, wird die Bilanz für diesen noch schlechter.

  2. Man ist als Händler in einer Zwickmühle. Ebay kann man nutzen um Aufmerksamkeit (bundesweit) zu erhalten und Waren abzusetzen. Allerdings fressen die Gebührne die teils geringen Margen auf und bei Retouren etc. fangen dann meist schon die Verluste an. Dem Zeitfaktor mal abgesehen.
    Ein eigener Onlineshop wird immer wichtiger, gerade um aktiv im eigenen Umkreis auch mehr Möglichkeiten zu haben auf die Befürfnisse der Kunden einzugehen (Click & Collect als Beispiel).
    Allgemein gestaltet sich ebay ziemlich undurchsichtig.

    • Ein eigener Onlineshop ist halt auch nur begrenzt hilfreich, wenn du dein Kundenstamm erweitern möchtest. Es wundert mich einfach, dass sich die kleinen Unternehmen da nicht einfach zusammentun und eine eigene Plattform erschaffen. Wie es nicht geht, kann man dann auch in Österreich sich anschauen, siehe Kaufhaus Österreich.

    • Welche Gebühren hat man als gewerblicher Verkäufer bei EBay im Durchschnitt?

      • 9% auf den Verkauf und 9% auf die Versandkosten plus 2,5% Paypal Gebühren.
        Plus ,42cent Einstellgebühren oder monatliche Shop Gebühren

  3. Das Projekt kann, wenn es gut umgesetzt wird und genügend lokale Geschäfte mitmachen, durchaus ein Erfolg werden. Ich habe schon öfter mir was in der Richtung gewünscht, sprich eine online Suchfunktion mit der ich kurzfristigen Bedarf lokal suchen und abholen kann.

  4. eBay will nur dein Bestes: deine Daten und dein Geld.

  5. Herr Hauser says:

    Dann noch eBay’s neue Zahlungsabwicklung, die man nun auch privaten Verkäufern nach und nach zwangsweise aufdrängt, wo man dann sogar noch mit knapp 20 Euro bei einem Zahlungsstreifall bestraft wird, wenn man nicht so spurt wie eBay es möchte (also der Verkäufer ist immer der Dumme).

  6. Nachdem die Corona-Pandemie wie ein Brennglas nahezu sämtliche Missstände fokussiert hat sollten die Einzelhändler froh sein über jedes zusätzliche Angebot ihre Waren online zu vermarkten und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dazu muss nicht jedesmal das Rad neu erfunden werden. Es darf auch auf einer der div. BigPlayer sein. Von Anfang an ein solches Projekt aufgrund von Zahlungsabwicklung und Verkaufsprovision zu verteufeln halte ich für ziemlich unangebracht. Die alte Kaufmannsweisheit, „Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein“, gilt m.E. immer noch. Liebe Verküfer, gebt „ebay Deine Stadt“ eine Chance und kommt von euren hohen Rössern runter auf denen ihr teilweise sitzt und die unsere Innenstädte veröden lassen.

    • Und dann von den lächerlichen Pfennigbeträgen die man verdient Innenstadtmiete und Löhne zahlen? eBay lohnt sich vielleicht Paketschubser die großes Volumen fahren und eine Halle irgendwo im Nirgendwo haben.

  7. Wenn man nicht aus unerklärlichen Gründen als Händler gelöscht wird , wäre es optimal gewesen.
    Nur PayPal Pflicht 2,5%,Ebay und Versandkosten 9% da bleiben bei kleinen Artikel nichts mehr übrig.

  8. verstrahlter says:

    Nachdem man fünfeinhalb Jahre nichts mehr davon gehört hat, soll das jetzt auf einmal absolut unverändert schon wieder der große Knaller werden?

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/eBay-Lokaler-Online-Marktplatz-startet-in-Moenchengladbach-2836805.html

    Man könnte meinen, es sei innerhalb eines halben Jahres klammheimlich wieder begraben worden.
    Es stand aner wohl nur niemand jemals ernsthaft prominent dahinter / Praktikant hats verbummelt / wurde jetzt zufällig wiederentdeckt.

    Bis auf diese geheimen Insiderinformationen …

    https://cimadigital.de/initiative/monchengladbach-bei-ebay/

    … hat man jedenfalls lange nichts davon bemerkt.

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