EasyFile Beta: Schlanker, kostenloser Dateimanager für Windows

easyfile-logoEasyFile ist ein neuer Dateimanager, welcher es sich zum Ziel gesetzt hat, als einfachere, entschlackte Alternative zu Platzhirschen wie Total Commander zu fungieren. Aktuell steckt das kostenlose Projekt noch in der Beta. Als Basis des Projekts dienen unter anderem auch DotNetZip, ExifTool, ExifToolIO, NumericComparer, QuickIO und TagLibSharp. Das Design von EasyFile ist recht schnörkellos gehalten und nutzt eine Kombination aus Blau und Weiß für die Farbgestaltung. Leider kann man die Farben auch nicht nachträglich anpassen – wer also eine Allergie gegen Blautöne hat, guckt in die Röhre. Dafür bietet EasyFile aber sonst viele, individuelle Möglichkeiten.

Beispielsweise kann man aus fünf verschiedenen Ansichten wählen, wenn man mit seinen Dateien hantiert: der Detailansicht, kleinen, großen bzw. sehr großen Symbolen und der Spaltenansicht. Letztere ist ziemlich praktisch, wenn man in verschachtelten Ordnern hantiert, da jeweils eine Spalte weiter Links das übergeordnete Verzeichnis angezeigt bleibt.

easyfile-spaltenansicht

Zudem ist es möglich Sammlungen zu erstellen – die Dateien werden dabei nicht verschoben, sondern lediglich im Dateimanager selbst zentral für die Übersichtlichkeit gebündelt. Ergibt Sinn, wenn man z. B. aus verschiedenen Projekten bestimmte Dateien gerne in einer Übersicht hat – meinetwegen Titelbilder, Produkttexte oder auch nur Spielstände. Ohne die Dateien aus ihren Ordner zu ziehen oder doppelt speichern zu müssen, sammelt man sie dann in einer Anzeige.

easy-file-sammlungen

Wer möchte, kann auch sein Cloud-Brimborium vernetzen bzw. die Synchronisationsordner anpassen. Möglich ist das aktuell mit Microsoft OneDrive, Dropbox, iCloud und Google Drive. Hier könnte man die Dienste also noch ausbauen, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

easyfile-cloud-dienste

EasyFile erlaubt auch Sicherheitskopien von Dateien zu erstellen, dafür gibt es einen eigenen Reiter namens „Backup und Makros“. Hier könnt ihr nämlich auch, der Name macht es deutlich, Makros erstellen: Etwa dass die Dateien erst erst umgewandelt und dann an einem bestimmten Ort gesichert werden. In EasyFile können Dateien und Ordner nämlich auf Wunsch auch in ZIPs gepackt werden. Bilder skaliert ihr oder wandelt sie in andere Formate um. Im Bezug auf die Backups könnt ihr ebenfalls bestimmen, wie oft die Dateien gesichert werden sollen. Seid ihr besonders vorsichtig, kann das alle 10 Minuten geschehen aber auch nur an bestimmten Wochentagen.

easyfile-projekte

Auch ist es möglich einzelne Projekte zu erstellen, falls ihr etwa eure beruflichen und privaten Daten an einem System hortet, sie aber im Dateimanager trennen möchtet. Gefällt mir persönlich gut. Allerdings muss man ergänzen, dass EasyFile, wie es in einer Beta so üblich ist, noch Ecken und Kanten hat: Das fängt bei Kleinigkeiten an, wie etwa, dass im Startmenü automatisch ein Eintrag mit voller Dateiendung (EasyFile.exe) angelegt wird oder in der Taskleiste bei der Einrichtung des Backups „w_NewBackup“ prangt. Das sind kleine Feinheiten, bei denen der Entwickler noch nachbessern sollte. Auch ist das Interface mit den sehr kleinen Symbolen am unteren Rand etwas überladen bzw. es entstehen Redundanzen. Etwa kann ich mir nun eben aussuchen, ob ich unten über ein nur mit der Lupe erkennbares Symbol zu meiner Musiksammlung gelange oder links über die Optionen. Favoriten lassen sich dagegen leicht über ein formschönes Herz markieren. Überhaupt ist das Vormerken von Dateien und Pafen / Anlegen von Sammlungen sehr unkompliziert.

Herunterladen könnt ihr EasyFile über die Website des Entwicklers Tobia Ochsner. Die finale Version soll später Geld kosten – außer für Tester der Beta-Version. Falls ihr also Interesse habt, probiert den Dateimanager gerne einmal aus. Mir hat er mit seiner einfachen Bedienung wirklich gut gefallen und lief unter Windows 7 auch vollkommen problemlos.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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40 Kommentare

  1. Nichts für mich, in den FAQ hat der Programmier praktisch der wichtigsten Funktion aus meiner Sicht eine Absage erteilt:

    „Denn seien wir ehrlich – 90% aller Nutzer brauchen keine Zweipanel-Navigation“

    Tja, ich gehöre aber zu den 10%… nutze weiterhin Q-Dir.

  2. Multicommander says:

    Hallo,
    den habe ich vor kurzem entdeckt und bin sehr zufrieden.

    http://multicommander.com/

  3. Rainer R. Friedrich says:

    Leider keine Info dazu ob auch portabel nutzbar.

  4. Naja. zwischen Brauchen und wollen gibt es ja auch einen großen unterschied.
    Man braucht es nicht, aber verdammt praktisch ist es schon. 🙂

    Gibt aber ja noch andere Dateimanager die eine zwei-spalten Ansicht anbieten und nicht Total Commander heißen.

  5. Endlich mal ein gescheite Spalten Ansicht wie auf dem MacBook, lange drauf gewartet. Wird getestet!

  6. @beo6: Viele wollen es auch nicht. Sicher ist es praktisch, aber eben auch nur, wenn man viel mit einzelnen Dateien hantiert und diese auch hin- und her schiebt. Und das macht die Masse der Nutzer einfach nicht. Wozu auch? Für den normalen Anwender ist diese Funktion wirklich entbehrlich. Selbst, wenn man das häufiger nutzt, kann man auch viel mit Shortcuts arbeiten, so dass der Workflow im normalen Datei-Explorer nicht unbedingt langsamer oder weniger komfortabel ist. Wie so vieles im Leben ist auch das eine Frage der Gewöhnung. 🙂

  7. Werd ich mir angucken! Die Zwei-Fenster-Sicht ist ein Relikt aus DOS-Zeiten, heute haben wir Windows – und der Begriff ist aus gutem Grund ein Plural. Ich möchte lieber mehrere Instanzen meines Dateimanagers offen haben – damit fühle ich mich flexibler als mit nur 2 Fenstern.

  8. Vielen Dank für den Artikel und das Lob, damit hat sich die Entwicklung sicherlich schon einmal gelohnt!

    @André: Die Idee hinter den kleinen Symbole unten links ist eigentlich, dass man sich auch durch einen grossen und unübersichtlichen Verzeichnis-Baum schnelller navigieren kann. In der Spalten-Ansicht macht dies wirklich nicht besonders viel Sinn – ich werde das nochmals überdenken und evt. in der Spalten-Ansicht oder sogar ganz weglassen. Vielen Dank für den Hinweis mit den Fensternamen, das werde ich noch ausbessern.

    @mac.extra: Ich habe nichts gegen den Total Commander oder Q-Dir, habe ihn sogar mehrere Jahre selbst benutzt. Ich möchte und kann auch gar nicht mit Programmen wie Q-Dir konkurrieren, also viel Spass mit der Zweipanel-Navigation!

    @Bob und @Karsten: Wünsche euch viel Spass und hoffe, dass euch EasyFile ein bisschen nützlich sein kann. Bei Problemen oder Feedback könnt ihr mir jederzeit eine Mail schicken. (EasyFile->Feedback)

  9. Bei mir hat sich Clover als Add – On zum normalen Dateimanager durchgesetzt.
    Die Tabs sind praktisch und flexibel. Vor allem wenn man mehrere Instanzen gleichzeitig offen hat.

  10. Rainer R. Friedrich says:

    Xyplorer gefällt mir besser, ist mächtiger und dazu portable

  11. Rainer R. Friedrich says:

    Zwei Fenster sind mir ganz praktisch beim hin und herkopieren. Ein Grund warum ich TC noch nutze

  12. Gelesen – mal anguckt – installiert – bleibt mal drauf.
    Erster Eindruck sehr positiv, schon lange nach Alternative für den Win Explorer gesucht, mit allem aber nicht warm geworden….

  13. Was Combo sagt:
    Warum und wo sind meine Tabs in Explorern? Ernsthaft… ich kenne es nicht anders aus Browsern und es nervt mehrere fenster offen haben zu müssen… das dieses so verdammt offensichtliche Feature Microsoft immer noch net implementziert hat…

    @Tobia Ochsner:
    Es kam auf den Bildern jetzt nicht gut raus, aber die Bewrobenen „Tabs“ sind dann mit denen von Clover zu vergleichen, ja?
    Das würde EasyFile wirklich interessant machen. Sieht nämlich sehr gut aus ^^

  14. @xdestitutex
    Jop Tabs sind das gleiche wie bei Clover.

    MMhh Easyfile macht einen ordentlichen Eindruck, klasse Arbeit.
    Wird mal als Standard erklärt (oben habe ich mich wohl falsch ausgedrückt).

  15. Für mich persönlich rein optisch leider nichts, da die Schriftart viel zu groß ist und die Gestaltung nicht mit dem Rest meiner Oberfläche (Win 7 mit Classic-Theme) harmonisiert.

    Trotzdem ist z.B. die Spalten-Ansicht ein nützlicher Ansatz, den andere Dateimanager kaum bieten. (Hatte mal einen getestet, Name entfallen, der mich ansonsten nicht überzeugt hat.) Auch der Verlauf und die Integration der Backup-Option in einen Dateimanager sind sehr sinnvoll.

    @Tobia Ochsner. Ein paar Verbesserungsvorschläge: Außer „Kopieren nach“ sollte es auf jeden Fall ein „Verschieben nach“ geben (der weitaus häufigere Anwendungsfall.) Außerdem sollte der Zielpfad auch manuell eingegeben werden können (möglichst mit automatischer Ergänzung). Beim Skalieren von Fotos wären gängige Formate als Vorauswahl hilfreich. Ganz wichtig sind auch Tastatur-Shortcuts. Und schließlich: „Standart“ ist die Art eines Standes. 😉

  16. Ich hab’s mir eben angeschaut und bin ganz angetan, auch wenn mir vieles noch fehlt, z.B. Scrollbalken und das Springen auf Dateinamen durch Tippen von Buchstaben.
    Was ganz klar besser als beim Windows-Explorer ist: Easy File ist schneller! Der Explorer fängt ja immer erst an zu sortieren, wenn ich in einen Ordner springe – und öffnet dabei offenbar sämtliche Dateien. Bei einem Ordner mit mehreren tausend Dateien dauert das gefühlte Minuten. Diese App hier macht’s sofort.

  17. Wenn einen alternativen Dateimanager, dann 7-zip.

    Der beste einfache Dateimanager ist min meinen Augen. Es ist eigentlich eher das GUI um in 7z/zip-Dateien zu schauen doch macht er sich auch super um normalen Dateien zu bewegen. Oder eine Operation auch pausieren. (was erst im 10er-Explorer eingeführt wurde)

    Selbst mit SHIFT+F10 im Windows Setup lässt dieser sich noch ausführen um Daten vor einer Neuinstallation noch zu sichern/vorzubereiten. Dazu ist er noch schön klein und schlank.

    Da „Die finale Version später Geld kosten soll“,, dürfte SHIFT+F10 auch unmöglich sein.

    Und zur Automatisierung von Dateioperationen benutze ich FastCopy.

  18. Rainer R. Friedrich says:

    Solange er nicht in portablen Version angeboten wird ist er für mich uninteressant.

  19. Danke für das Feedback.

    @Thomas: „Verschieben nach“ ist bereits fertiggestellt und wird momentan von mir getestet. Die Voreinstellungen von Bildformaten behalte ich im Hinterkopf, danke dafür. Tastatur-Shortcuts sind viele integriert, allerdings bis jetzt noch nirgends aufgelistet… Und die Art des Standes wird beim nächsten Update zum Standard mutiert sein ;).

    @Karsten: Verstehe ich dich richtig, dass du mit Scrollbalken horizontale Scrollbalken in einer Spalte meinst? Das Springen auf Buchstaben wird kommen, bis dahin kannst du mit einem Ctr-F sofort eine Datei suchen, Esc löscht die Filterung danach wieder.

    @Rainer: Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen, aber eine portable Version ist nicht geplant und meinem Wissen nach mit dem .NET-Framework auch gar nicht möglich (Falls es jemand genauer weiss, soll er mich bitte korrigieren.)

  20. Rainer R. Friedrich says:

    @Tobias: Portable geht auch mit .net, es muss dann halt auf jedem verwendeten Rechner drauf sein. Mir selbst ist es wichtig, dass das Programm nichts in das System schreibt, auf dem ich es laufen lasse, d.h. Registry, ProgramData und Anwendungsdatenverzeichnisse.

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