E-Mobilität: Neue Autos müssen ab sofort mit einem Gerät zur Geräuscherzeugung (AVAS) ausgestattet sein

E-Mobilität ist in aller Munde. Das Thema wird kontrovers diskutiert, sind Elektro-Autos nun umweltfreundlicher, als die üblichen Verbrenner? Die Autohersteller stellen ihre Produktionen um und sorgen in den nächsten Jahren dafür, dass wir mehr dieser Modelle in deutschen Straßen zu Gesicht bekommen.

Zu den Vorteilen der Elektormotoren gehört nicht nur, dass diese durch wesentlich weniger bewegliche Teile wartungsfreier sind, sie sind auch verdammt leise. Das kann vor allem für Fußgänger und Fahrradfahrer gefährlich werden, die sich bisher auch auf ihr Gehör verließen. Aus diesem Grund hat die EU eine Regelung eingeführt, die ab sofort in Kraft tritt.

Ab heute müssen alle neu produzierten Elektro-Autos mit einem Gerät ausgestattet werden, dass Geräusche erzeugt, sobald die Geschwindigkeit unter 19 km/h fällt oder man rückwärts fährt. Einige Hersteller machen das jedoch schon seit längerem. Das Teil soll sich Acoustic Vehicle Alert System nennen und kann vom Fahrer auch deaktiviert werden. Ein Tweet von BBC demonstriert, wie sich die erzeugten Geräusche anhören.

Ab 2021 E-Fahrzeuge, die auf der Straße unterwegs sind, ein AVAS benutzen. Hier wird also bei einigen Modellen nachrüsten angesagt sein.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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59 Kommentare

  1. PerfectBlue says:

    Ich hoffe die Hersteller nehmen sich ein Beispiel an Dominos und spielen einfach die ganze Zeit den Namen des Herstellers und das Modell.

    https://www.youtube.com/watch?v=n17B_uFF4cA

    • Ich hoffe nicht, diese akustische Umweltverschmutzung erzeugt doch auf Dauer nur Aggressionen.

  2. Ob künftige Generationen wohl über dieses Gesetz ähnlich schmunzeln werden, wie wir heute über den Red Flag Act (https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Flag_Act)?

  3. sunworker says:

    „Bei jedem Automobil mussten zwei Personen zum Führen des Fahrzeugs anwesend sein, und ein Fußgänger hatte voraus zu laufen, der zur Warnung der Bevölkerung eine rote Flagge (red flag) tragen musste. “

    Aber damals hat keiner geschmunzelt, es war wohl eher notwendig:
    „Im Jahr 1875 starben in Großbritannien dennoch 1589 Menschen in der Folge von Straßenverkehrsunfällen…“

    Und das trotz Höchstgewindigkeit von etwa 6 km/h, in Ortschaften nur 2 km/h! Fussgänger sind deutlich schneller und es gab ja kaum Dampfwagen.

    Das dürfte heute so ähnlich sein und irgendwann wird man es dann nicht mehr brauchen.

    • Die Toten waren die armen Schweine die davor laufen mußten und stolperten oder zusammen brachen vor Überarbeitung…
      Der Rest würden manche meinen natürliche Selektion, nur die schlauesten überleben, ähnlich heute mit den Selfies…

    • Tim, Sunworker und so weiter: schon mal daran gedacht daß sich auch blinde und hochgradig sehbehinderte menschen gefahrlos im straßenverkehr bewegen wollen? Wir sind darauf angewiesen Autos zu hören, auch wenn sie sich langsam bewegen. diese dummdreiste Ignoranz gegenüber menschen mit handycap war hier gelegentlich auch schon bei der diskussion um e-Scooter zu hören. Es gibt ja sogar menschen die gegen Akustik-Ampeln protestieren oder wegen Denkmalschutzes sich gegen nachträgliche Umbauten für mobilitätseingeschränkte menschen wehren. Wo lebt Ihr eigentlich ? In einer zeit wo man Behinderte versteckte oder in Krankenanstalten einsperrte? ? glücklicherweise hat hier u. a. die lobby z. B. die EBU Europäische Blinden-Union gute Arbeit geleistet.

      • Naja, übertreib mal nicht. Blinde können wesentlich besser hören. Die hören Sachen raus davon kannst du nur träumen. Dann kommt noch dass gefühlt jeder mit Kopfhörern rumläuft. Die interessiert sowieso nichts außer deren Musik. Ich persönlich finde die Regelung Schwachsinnig. Demnächst muss ein E-Auto noch Abgase erzeugen, damit man es auch riechen kann. Was ein Blödsinn.

        • Markus R. says:

          Sorry wenn ich mich wiederhole. Nicht jeder Blinde hört automatisch mehr. Es gibt viele Blinde die z.b. mit 50 erblinden durch eine Krankheit. Deren Gehör ist nicht besser wie dass eines sehenden.

          Ich kenne z.b. Blinde mit Hörgerät oder komplettem Hörverlust auf einem Ohr.

  4. Bald: Jamba! für Autos.
    Wenn alle Autos den Jetson-Sound machen, ist die welt ein besserer Ort 🙂

  5. Kein Problem, ich hab dann schon den richtigen Sound gefunden: https://youtu.be/uKF2A7ANgeQ?t=33

  6. Ist zwar ok etwas Geräusche zu machen, aber die Reifen machen das schon, unter Tempo 30 würd ich es aber schon begrüßen aber nicht allzu laut.
    Es soll ja leiser werden ist eh zu laut im Verkehr. Würde ehe ein Gesetz begrüßen die jedes Auto sofort still legt den Fahrer zwingt den Abtransport mit anschließender Abwrackung zu bezahlen der sein Auto lauter macht durch illegale eingriffe wie Drosselklappensteuerung usw…

    • 1. unter 19 km/h stand da ja schon
      2. Drosselklappensteuerung…. nene, die machen das mit Kolbenrückholfedern….

    • Hallo Dot2010 , das laute ist nicht der Motor , das ist oft die Car-HiFi-Anlage … Baßrolle macht aus jedem leisen auto einen glühkopf-einzylinder-Diesel .. Bulldog und co lassen grüßen .. tuktuktuk Recker !

  7. `phrasemongerism says:

    Wie wäre es mit Highway to Hell, verpflichtend für alle?

  8. Alternativer Vorschlag: Fußgänger fangen einfach wieder an, vom Handy hochzuschauen, wennn sie durch den Verkehr gehen, dann sind sie nicht aufs Gehör angewiesen.
    Irgendwie wird man es schon schaffen, uns die E-Mobilität madig zu machen. Das haben bestimmt Lobbyisten der Verbrenner-Industrie ihre Finger drin. Morgen muss dann zwingend eine Tasse Dieselruß pro km verteilt werden, um keine Wettbewerbsnachteile entstehen zu lassen.

    • Und Blinde?

    • eMobilität ist ein Trugschluss, GIFTMÜLL und UMWELSAU mehr als doppelt so schlimm wie ein Verbrenner

      • Hmm… Um die Zeit, schon in der Kneipe?!..

        • Naja, ganz so Unrecht hat er ja nicht. Zumindest wenn man die Herstellung.mit einbeziehtw.

          • Doch er hat Unrecht. So viel schlimmer ist ein E-Auto nicht in der Herstellung. Hört doch auf immer unsere dauerhysterische Qualitätsmedien zu zetieren.

            • Peter Pan says:

              „So viel schlimmer ist ein E-Auto nicht in der Herstellung“ – Hast du dir das mal angeschaut? Wenn Kinder in Afrika mit Wasser (die haben selber keines zu trinken) Kobalt abbauen müssen um unsere Batterien herzustellen, haben wir dabei nichts gewonnen. Wir schreiben uns hier in Deutschland ganz groß Umweltschutz auf die Fahne und lagern unseren „Schmutz“ einfach aus! In diesem Fall nach Afrika 😉

              Quelle:
              https://www.zdf.de/nachrichten/heute/scheinbar-saubere-elektromobilitaet-100.html

    • Fahr einfach Mal mit einem Elektroauto und Du wirst die Notwendigkeit erkennen.

      Hatte ein Wochenende lang Mal einen Renault Zoe und dabei unfreiwillig unzählige Radfahrer erschrocken, weil ich nahezu geräuschlos von hinten abgerollt kam. Die zucken dann zusammen und haben Mühe den Lenker nicht zu verreißen.

  9. Toll.
    Da würde dann endlich mal der Verkehrslärm in den Städten reduziert und dann so was. Als Fußgänger und Fahrradfahrer wäre es wieder nötig, sich ebenso wie alle anderen Verkehrsteilnehmer, auf die Verkehrsregeln und den Straßenverkehr an sich zu konzentrieren, wenn man denn ein Teilnehmer selbigen sein möchte.
    Ich meine, wozu bringe ich meinem Sohn bei, wie man sich als Fußgänger und Fahrradfahrer im Straßenverkehr korrekt verhält, weil eben ER das schwächste Glied in dieser Kette ist? Damit der nächste Idiot bei rot schnell über die Ampel rennt, weil gerade eh kein Auto kommt?!

  10. Da wird so etwas als Sicherheitsmerkmal eingeführt und zugleich die Möglichkeit gegeben, das abzuschalten? Also ich wüsste, was ich täte, wenn ich ein E-Auto hätte …

  11. viele Fußgänger und Radfahrer(!) sind doch eh mit Ohrstöpseln unterwegs, da hilft das dann auch nicht

    • Mit dem neuen 5G könnte man da etwas progra programmieren, das denen auf dem Handy eine Meldung anzeigt: „Achtung Fahrzeug!“
      Moment mal. Da müsste erst mal 5G flächendG flächendeckend veverfügbar sein

    • Wenn es mal nur die kleine Stöpsel wären. Ich hab erst kürzlich (wieder) einen Fahrradfahrer gesehen, der hatte mindestens Onear-Kopfhörer auf, eher sogar Overear. Und das auf einer fünfspurigen Kreuzung in nächster Nähe zur Bundesstraße und Autobahnauffahrt. Pendler und Lastenverkehr ist da garantiert und definitiv nicht zimperlich unterwegs. Da will jeder noch schnell über die Ampel.
      Da wird das dann echt zum Problem für einen als Autofahrer. Wenn so was schief geht, bist du so oder so der Dumme. Ob du dich an die Verkehrsregeln gehalten hast oder nicht.

      • Onear und Overear lassen in der Regel mehr Umgebungsgeräusche durch als Ohrstöpsel, die dichten ja oft komplett ab.

  12. Für Blinde wäre das ein Segen, aber das Abschalten macht alles kaputt!

    • Du musst es bei jedem Start des Autos neu abschalten.

    • Markus R. says:

      Da muss ich ihnen beipflichten. Ich begrüße das Geräusch da ich sehr viel mit blinden Menschen zu tun habe, die Möglichkeit dass Geräusch abzuschalten ist absolut bescheiden.

    • Und was macht ein Blinder bei einen E-Roller oder E-Bike?

      • Die Diskussion hier erinnert mich an den Tag der offenen Tür der Genetik meiner Uni. Dort wurde gezeigt wie DNA aus Tomaten gewonnen wurde. Darauf ein Gast: DNA in Tomaten, ist das nicht gefährlich? Aber Hauptsache mit so einem Wissen über Gentechnik mitreden. Und in diese Kategorie gehören für mich die Kritiker der Geräusche. Der Mensch ist audiovisuell geprägt, schaut euch mal einen Film ohne Ton oder ohne Musik und Geräusche an, nur Sprache. Dann versteht ihr, daß die akustische Wahrnehmung wichtig bei der Hefahrenabwehr ist. Aber Tellerrans ist oft auch Horizont, wat der Bub net kennt, frißt er net. Kein Wunder daß Rezos Video bei aller berechtigter Kritik meist nicht kritisoert wurde, obwohl er kaum besser war/ist als die kritisierten.

        • Dir studiertem Oberschlau-Bub ist aber innerhalb von deinem flachen Tellerrand schon aufgefallen, dass moderne Benziner auch sehr leise sind? Sieht man mal von den penetrant furzenden Proll-Versionen deutscher Premium-Kleinwagen ab (also solche Eierfräsen wie Audi S3, Mercedes A-irgendwas AMG, Golf GTI).

          Ich behaupte mal, mein Cadillac ist bei 10-15km/h auch nicht lauter als ein E-Auto ohne den EU-Lärmgenerator. Muss ich mir jetzt einen „Sport“auspuff dran schrauben, damit mich audivisuell geprägte Hans-Guck-in-die-Lufts auch hören?

  13. Wenn zu wenig Geräusch ein Unfallrisiko ist, dann muss die Lärmerzeugung auch zwingend für alle Fahrräder eingeführt werden. Es muss ja ständig zu Unfällen kommen, wo Fußgänger auf die Straße laufen und ein Radfahrer, den sie nicht gehört haben nicht mehr ausweichen kann, oder?
    Und hilft die Geräuschkulisse wirklich bei allen die Musik hören, während sie mit Blick auf ihr Smartphone durch die Stadt laufen?

    • Ein Unfall Fußgänger mit Fahrrad ist selten lebensbedrohlich, mit einem Auto schon eher.

    • Haben sie, nennt sich Glocke!

    • In Zeiten, wo man mit 15 km/h noch schnell auf dem Fahrrad war, war das kein großes Problem. Heute allerdings, wo im Durchschnitt schon 20 gefahren wird, wäre das in der Tat eine Maßnahme.

  14. Ts, ts… wohnt Ihr wirklich alle in der Stadt und kommt da nie raus? Ich wohne auf dem Land, und hier wandert Viehzeug ohne Ende gerne in der Dämmerung über die Piste. Die schauen auch nicht nach rechts oder links. Mag man okay finden, irgendwelche Rehe, Füchse, Wildschweine und mittlerweile auch WÖLFE auf der Motorhaube zu haben. Nur ist die Motorhaube dann gerne völlig im Eimer, und der Fahrer nicht selten auch. Ich denke auch an die ganzen Haustiere, die in der Gegend rumschleichen. Nö, nö – ist schon gut so, wenn man die Kisten auch hört.

    • seit wann werden Tiere durch ein Motorgeräusch vertrieben? Selbst Hupen macht da nicht, die bleiben eher noch stehen!

  15. Für die EU-Bürokraten gehört Verkehrslärm wohl zum Verkehr? Ganz unabhängig davon ob ein Fahrzeug elektrisch oder mit Verbrennungsmotor unterwegs ist, es muß EU-konform einfach Lärm machen. E-Mobile aber bitte erst ab einer Geschwindigkeit < 20km/h.
    Tja, die letzten Worte des unachtsamen Fußgängers? "Ich hab das E-Mobil gehört, aber es war vieeel zu schnell."

    • Hallo Mr. T, auch in den USA ist – nicht zuletzt auf Druck der dortigen Blindenverbände NFB und ACB – eine ähnliche Regelung , m. W. ab weniger als umgerechnet ca. 25 km/h gültig . also nix mit Schimpfen auf EU-Bürokraten , man ist auch anderswo rücksichtsvoll .

  16. Die Experten der EU machen wirklich aus jedem eigentlich als Aprilscherz gedachten Vorschlag ernst. Genial und selten so gelacht.

  17. Mal abwarten, wie übel der künstlich erzeugte Krach werden wird – der über Twitter verlinkte Lärm gehört übrigens zum Renault ZOE. Für mich persönlich hat die Faszination E-Antrieb damit einen ordentlichen Knacks bekommen. Wenn die Dinger ähnlich viel Lärm fabrizieren müssen wie ein Verbrenner, dann kann ich auch gleichen einen Verbrenner fahren und erspare mit das ganze Reichenweiten-Gezappel.

  18. Gilt das für reine E-Autos (BEV) oder auch für Hybrid (PHEV) ?

  19. Mich würde es nicht wundern, wenn als nächster Streich der EU eine „ASU für Rollatorenbenutzer“ eingeführt wird.

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