E-Mobilität in der EU: Mindestens alle 60 km eine Ladesäule an wichtigsten Verkehrswegen

In der EU hat man sich mittlerweile auf einen neuen Europrean Green Deal geeinigt, wie die Kommission mitgeteilt hat. Teil des Vorhabens ist es unter anderem, im Rahmen eines verbindlichen Ausbaus der Ladeinfrastruktur mindestens alle 60 km an wichtigsten Verkehrswegen Ladesäulen anzubieten. Nicht nur die E-Lade-Infrastruktur, auch jene für Wasserstoff soll ausgebaut werden. Da soll es alle 200 km Tankmöglichkeiten geben.

Das ist von dem aktuellen Tankstellennetz beides weit entfernt, steht aber eventuell für einen guten Anfang – was sagt ihr? Die Ausbauziele betreffen zunächst das TEN-V-Kernnetz. Damit fasst man die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der EU zusammen. In Deutschland ist da etwa das Gros der Autobahnen inbegriffen.

Bis 2030 will man in der EU den Ausstoß von Treibhausgas um mindestens 55 % senken. Dafür ist auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur ein wichtiger Schlüssel, denn zwar haben sich die Zulassungen von E-Fahrzeugen stark erhöht, doch der Ausbau von Ladepunkten und Ladesäulen kommt kaum hinterher. Und nicht jeder Fahrer kann zu Hause oder auf der Arbeit laden.

In Häfen will man die Luftverschmutzung senken und ebenfalls den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren, indem dort ebenfalls bis 2030 Elektrizität für die Schiffe zur Verfügung gestellt wird. Dies betrifft konkret maritime Häfen mit mindestens 50 Port-Calls durch Passagierschiffe oder 100 Port-Calls durch Containerschiffe.

Bis 2025 müssen zudem Flughäfen stehenden Flugzeugen an ihren Gates direkt Elektrizität liefern und ab 2030 gilt das auch für weiter entfernte Standpositionen. Des Weiteren wird gesetzlich festgelegt, dass Betreiber von Ladesäulen für volle Preistransparenz sorgen müssen und Ad-hoc-Bezahlmethoden wie Debit- oder Kreditkarten akzeptieren sollen.

Die dargestellten Beschlüsse müssen noch formal adoptiert werden. Somit durchlaufen sie nun das Parlament und den Rat. Anschließend wird dann alles offiziell gemacht und es gibt eine Übergangsfrist, bis die Vorgaben tatsächlich in Kraft treten.

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9 Kommentare

  1. Das mit den Ladesäulen kann ich bedingt nachvollziehen, auch wenn der Ansatz gut ist. Dennoch hat es wieder einen planwirtschaftlichen Ansatz dass irgendwo vorgeschrieben ist warum wieso weshalb irgendwo eine Ladesäule stehen muss. Sofern das Geschäft mit Ladesäulen lukrativ ist, wird jeder private Anbieter von sich aus auf die Idee kommen an gewissen Punkten Ladesäulen hinzustellen.
    Und mit steigender Anzahl E-Autos werden dann nach und nach auch die Nebenstraßen erschlossen. Warum braucht man dafür eine EU?
    Man sieht doch beim Beispiel Tesla dass man an strategisch günstigen Punkten Supercharger Netze bauen kann. Und diese passen sich ja auch laufend dem Bedarf an. Es waren erst die großen Haupt-Achsen, jetzt sind es auch Nebenstädte.

    Was Wasserstoff angeht… für mich ist das ein Mittel das in der Industrie genutzt werden sollte und nicht im PKW. Ich halte da jeden Euro den man für PKW plant für verschwendetes Geld.

    Wenn „enereuerbare“ Kraftstoffe… dann E-Fuels im Flugverkehr, im Schiffsverkehr und im Schwerlastverkehr. Diese sind auch logistisch und aus gründen der Energiedichte viel einfacher handhabbar.

    • Es ist schon gut, dass z.B Süd/Osteuropäische Länder nun an den „Autobahnen“ alle 60km Ladeparks bauen müssen. Bisher mag man mit einem E-Auto nicht gerne in bestimmte Länder fahren. Die EU-Regelung beschleunigt den Vorgang also etwas bzw gleicht den Fortschritt der Länder etwas an.

      Die Regelung mit den PKW-Wasserstofftankstellen ist Geldverschwendung. In Deutschland werden es schon wieder weniger als mehr. In München mit Radius 50km gibt es drei Tankstellen. Zwei sind derzeit defekt bzw außer Betrieb. Macht auch nix, gibt nur eine Handvoll H2-Autos.

      Erneuerbare Kraftstoffe müsse nicht E-Fuels sein, dass kann auch synthetischer Diesel sein (Frittenfett). Für die bestandsflotte nicht ganz verkehrt. Echte E-Fuels gehören nicht in PKW, wird es wohl aber leider als (teures) Nischenprodukt geben, damit die Porsche 911er nach 2035 auch noch zugelassen werden können.

  2. Zitat:
    „Recharging infrastructure for cars and vans has to grow at the same pace as vehicle uptake. To that end, for each registered battery-electric car in a given Member State, a power output of 1.3 kW must be provided by publicly accessible recharging infrastructure. In addition, every 60 km along the trans-European transport (TEN-T) network, fast recharging stations of at least 150 kW need to be installed from 2025 onwards.“
    Geht in die richtige Richtung, für 2025 und später hätte ich 300er Säulen als sinnvoller erachtet.
    Der technische Fortschritt geht bei Ladetechnik schnell voran – an der AB kann man da nach 2025 schon was schnelleres erwarten als 150er Säulen.

    • 150er Säulen sind ja auch nur die MINDESTanforderung. Die typische Alpitronic Ladesäule kann man in wenigen „Minuten“ von 150 auf 300kW hochrüsten, da schiebt man einfach zwei weitere Module rein.

    • naja die Rede ist ja von „at least“. Und auch 2025 werden Autos nicht mehr verbrauchen. Wenn dann das Auto mit 150kw lädt hat man bei konstant gelieferten 150kw auch innerhalb kürzester Zeit genügend Reichweite zusammen um schnell weiterzukommen.

  3. Also irgendwie ist diese Anforderung komisch:

    Es hat doch schon heute fast jede Autobahn-Raststätte mind. einen Schnelllader.
    Dazu noch die ganzen von Tesla.
    Steht ja auch (in DE) auf den Schildern vor den Raststätten.

    Und das eigentlich in ganz Westeuropa., Skandinavien soiwieso.
    Im Prinzip hängen nur die östlichen EU-Länder hinterher.

    Irgendwie ist diese Anforderung schon erfüllt?!? Nicht sehr ambitioniertes Ziel!?

    • Es war wohl das Ziel alle Länder auf ein Mindestlevel an Ladeinfrastruktur zu bringen. Gefühlt hinkt die Hälfte der Länder oder deutlich mehr noch hinterher. Auf Deutschland hat das kaum Einfluss. Auch wenn man meint wir stehen nicht gut da, aber wir sind das Nr. 1 EU-Land in der Elektromobilität. Norwegen ist nicht in der EU und die Niederlande lassen wir jetzt mal außen vor.

      • So so, die Niederlande außen vor lassen…
        NL ist ungefähr so groß wie NRW, hat aber mehr Ladestationen als DE.
        Davon zu sprechen, das DE die Nummer Eins ist, ist Verschließen de Augen vor der Realität

      • Und mit welchem Argument „lassen wir die Niederlande jetzt mal außen vor“? Damit man sich in die eigene Tasche lügen kann, dass man „das Nr. 1 EU-Land in der Elektromobilität“ ist? Bullshit.

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