DroidID: Entsperre deinen Mac per Fingerabdruck am Android-Smartphone

Macs gehören nicht nur für viele Technikbegeisterte auf den Schreibtisch, generell eignen sich die Geräte einfach (und das ohne hier großartig Lobhudelei betreiben zu wollen) für ein angenehm flottes und unkompliziertes Arbeiten. Ich selbst bin nach knapp 20 Jahren Windows nun auch im letzten Jahr gewechselt und habe den Schritt nicht bereut. Mein MacBook verfügt allerdings noch nicht über einen Fingerabdrucksensor, dementsprechend entsperre ich bisher noch immer umständlich per Passwort.

Dass das auch einfacher gehen kann, zeigt die App DroidID. Das Prinzip dahinter ist ganz simpel erklärt: Entsperre deinen Mac über den Fingerabdruckleser deines Android-Smartphones. Damit handelt es sich zwar nicht um das erste Programm in dieser Form, allerdings um ein verdammt simples und vor allem schnell eingerichtetes. Was ihr benötigt? DroidID für euren Mac und die entsprechende App aus dem Google Play Store.

Die Mindestvoraussetzungen sind ein Android-Smartphone (selbstverständlich mit Fingerabdrucksensor) mit mindestens Android 5.0 und einen Mac mit OS X 10.11 oder höher. 

Zuerst startet ihr nun also DroidID auf eurem Mac. Dieses verlangt direkt nach dem Öffnen nach einem Code, den euch die Android-App ausgeben sollte. Habt ihr diesen eingegeben, müsst ihr der DroidID euer Mac-Passwort mitteilen. Hierzu informiert der Entwickler, dass die hier eingegebenen Daten lediglich im Schlüsselbund eures Macs gesichert werden und dort auch geprüft werden können.

Dennoch geschieht die Eingabe an dieser Stelle selbstverständlich auf eigene Gefahr.

Siehe da: DroidID ist fertig eingerichtet. Von nun an läuft das Tool im Hintergrund auf eurem Mac und wartet darauf, dass ihr in der App auf eurem Android-Smartphone den Fingerabdruck bestätigt. Dabei ist zu beachten, dass das Entsperren mit DroidID ausschließlich in folgenden Fällen funktioniert:

  • der Mac befindet sich im Ruhemodus
  • der Bildschirmschoner ist aktiv
  • beim Aufwecken des Mac durch Tastendruck oder das Bewegen der Maus/des Touchpads

Ich habe DroidID nun mehrfach zum Entsperren benutzt und konnte bisher keine Probleme feststellen. Das Tool reagierte in zehn von zehn Fällen und benötigt nach dem Auflegen des Fingers auf den Sensor gerade einmal knapp über eine Sekunde zum Entsperren.

Solltet ihr irgendwann einmal genug von der App haben, gibt der Entwickler auch gleich eine hilfreiche Anleitung dazu, wie ihr Mac und Smartphone wieder voneinander entkoppeln solltet:

[color-box color=“yellow“ rounded=“1″]
  • Open Terminal on Mac, type ‚defaults delete com.suyashsrijan.DroidID‘ (w/o quotes) and press Enter
  • Open Activity Monitor on Mac and kill the DroidID process if it’s running
  • Delete all copies of DroidID (incl. ZIP files) from your Mac and re-download the client app from the website
  • Open the Android app and click on ‚Unlink‘ button, if you’ve already done the setup before. If not, then skip to next step
  • Run the Mac app and follow the setup instructions
[/color-box]

Ich persönlich halte DroidID wirklich für eine gelungene Alternative zum Passwort, insofern man ein passendes Android-Smartphone im Haushalt hat. Probiert es gern mal aus, kostet nämlich keinen Cent 😉

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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11 Kommentare

  1. kevinhaendel says:

    Gibt es sowas auch für Windows?

  2. Hey, Unlox (https://unlox.it) macht das selbe für iOS Geräte 🙂 Wirklich super!

  3. Wie läuft die Kommunikation zwischen Smartphone und Notebook? Lokal z.B. per Bluetooth oder lokalem WLAN oder jedesmal über den Server von DroidID, also notwendigerweise mit Internetverbindung?

  4. danke für den tip. kostenlos bedeutet wahrscheiinlich kostet kein geld. kostet es eventuell persönliche daten oder etwas anderes? was ist das geschäftsmodell? ist es open source oder closed?

    • Ist Open Source und kann bei Github eingesehen werden. Verbindung nur über Bluetooth. Das Benutzerpasswort verlässt den Mac nicht.

      Die Mac App fragt nach dem Benutzerpasswort, speichert es im Schlüsselbund und nutzt dann AppleScript um den Mac zu „entsperren“, wenn man mit dem Smartphone in der Nähe ist, eine Verbindung über Bluetooth besteht und man den Fingerabdrucksensor berührt.

      „Entsperren“ in Anführungszeichen, weil das nur funktioniert wenn man ausstellt dass man zum aufwecken aus dem Ruhezustand oder Bildschirmschoner das Benutzerpasswort eingeben muss (in Systemeinstellungen > Sicherheit). Man weckt den Mac lediglich aus dem Ruhemodus, man entsperrt ihn nicht.

      https://github.com/revned/proximity
      Mit diesem Tool und etwas AppleScript kann man seinen Mac mit *jedem* Bluetoothgerät aufwecken. Man muss das Script nur etwas anpassen und das Passwort im Schlüsselbund selbst eintragen. Man könnte sogar noch etwas Code hinzufügen um die Lücke im letzten Absatz zu schliessen:
      set require password to wake to false

  5. Klappt super! Danke!

  6. Ihr gebt ernsthaft das Passwort eures Computers, mit dem auch die Festplatte verschlüsselt wird, in so einer App ein, wo ihr weder wisst, noch prüfen könnt, was damit passiert?

    Oh Mann…

    • Hallo Norbert,

      Sie besitzen keinen Mac oder? Ihre Behauptung lässt darauf schließen.
      1. Sie geben nicht das Passwort zum entschlüsseln des Computers an die App weiter, sonder das Benutzer Passwort.
      2. Sie können sehr wohl überprüfen was passiert. Durch mitschneiden des Datenverkehrs auf Computer und Smartphone Seite z. B.
      Für die harten aus dem Garten ist der Quelltext auf GitHub einsehbar.

      • „Für die harten aus dem Garten ist der Quelltext auf GitHub einsehbar.“
        Macht nur Sinn, wenn man die App danach auch selbst kompiliert.
        Ob das Binary oder die App wirklich aus dem _veröffentlichten_ Quellcode stammt, weiß niemand.

  7. Ich boote und loge mich ein in mein Thinkpad nur mit einem einzigen wisch über den Fingerabdruckscanner!
    Und mein T430 ist rund 4 -5 Jahre alt!

    … kann man von einem sau teuren MacBook auch nicht verlangen, schön das es Alternativen wie ThinkPads gibt, wer brauch da ein MacBook 🙂

  8. Mein Surface Book macht das per Infrarot Kamera mit Gesichtserkennung, eine feine Sache.

    Gibt es das auch für Windows, wäre interessant für meine anderen PC´s.

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