Dreame T10: Beutelloser Handstaubsauger im Test

Der chinesische Hersteller Dreame steht Xiaomi nahe und ist mit seinen Saugrobotern wie dem jüngst von mir getesteten Dreame L10 Pro auch in dessen Mi-Home-Ökosystem unterwegs. Auch in Sachen Handstaubsaugern hat der Hersteller ein umfangreiches Angebot zu bieten. Neu mit dabei: der Dreame T10, sozusagen der kleine Bruder des T20, den ich ebenfalls schon im Blog unter die Lupe genommen hatte. Lohnt sich hier eventuell das neue Modell, um ein paar Taler zu sparen?

Der Dreame T10 speckt jedenfalls im direkten Vergleich mit dem höherwertigen T20 an mehreren Punkten ab. So sinkt die Saugleistung von 150 auf 120 AW und die Akkukapazität von 3.000 auf 2.500 mAh. Generell ist der T10 ein günstigeres, aber eben auch schwächeres Modell.

Spezifikationen des Dreame T10

Produktname Dreame Kabelloser Akku-Staubsauger T10
Nennspannung 25,2 V
Nennleistung 400 W
Batteriekapazität 2.500mAh
Hauptgerät Gewicht 1,65 kg
Aufladedauer 3,5 Stunden
Motortyp Dreame SPACE 3,0 Bürstenloser Motor
Betriebszeit Bis zu 60 Min.
Saugkraft 120 AW
Filtersystem Mehrschichtiges Filtersystem
Ansaugdruck Bis zu 20 kpa
Größe des Staubkastens 0,6L

Dreame selbst listet den T10 auf seiner Website für 248,87 Euro, es ist aber auch keine Kunst diesen Sauger für weniger als 190 Euro (siehe Angebot im Fazit) aufzustöbern. Auf rund 60 Minuten Laufzeit soll der Staubsauger kommen, was allerdings nur für den schwachen Eco-Modus gilt.

Ausstattung und Verarbeitung

Im Lieferumfang des Dreame T10 enthalten: Eine Wandhalterung samt Schrauben und Co., natürlich die Saugeinheit, ein Verlängerungsschlauch, ein Verlängerungsrohr, eine Mini-Motorbürste, eine 2-in-1-Bürste, eine V-förmige Rollerbürste, ein flacher Saugaufsatz für Ecken, ein Netzteil sowie eine Bedienungsanleitung. Wie auch beim T20, so ist der Akku des Dreame T10 herausnehm- und austauschbar. Jimmy löst das allerdings noch eine Spur besser – beim jüngst von mir getesteten H8 Pro lag auch ein separates Ladegerät bei, wollt ihr den Akku ohne Saugeinheit laden. Dergleichen bietet der T10 leider nicht.

Ansonsten ähnelt der T10 optisch und haptisch frappierend den anderen Dreame-Modellen, ist allerdings eine Spur leichter. Außerdem hat man Herstellungskosten gespart, indem man das Display wegrationalisiert hat. Stattdessen stellt ihr die einzelnen Saugstufen über einen Schieberegler ein. Das wirkt weniger fancy, tut aber auch seinen Dienst. Schade ist, dass man dadurch den Akkustand nicht mehr präzise in Prozent erkennen kann. Da helfen nur noch drei kleine LED am Akku aus, die natürlich weniger Aussagekraft haben und nur einen groben Fingerzeig geben.

Insgesamt ist der Dreame T10 sehr ähnlich verarbeitet wie die anderen Modelle des Herstellers: also gut aber das Design ist natürlich Einheitsbrei. Dabei habt ihr übrigens die Möglichkeit, während des Saugens über einen kleinen Button unter dem Regler für die Saugstufen eine Sperre zu aktivieren. Dann müsst ihr den „Abzug“ nicht zum Saugen gedrückt halten. Außerdem lässt sich der Filter sauber auseinanderbauen – etwas abweichend zu den Vorgängermodellen. Das ist hier etwas fummelig, da sich nicht alles einfach nach oben herausziehen lässt, sondern quasi von unten herausgedreht werden muss.

Praxistest

Dreame wirbt damit, dass der T10 sich einfach entleeren lasse, ohne mit dem Schmutz in Berührung zu kommen – ihr drückt einen Button und der Staub fällt nach unten heraus. Dabei bleiben Haare und andere Überreste jedoch meistens hängen und ihr müsst dennoch etwas nachhelfen. Auch öffnet sich der Behälter derart schwungvoll, dass in der Regel noch ordentlich Dreck aufgewirbelt wird. Ich empfehle die Leerung daher nur draußen direkt an der Mülltonne, nicht in der Wohnung.

Die gegenüber dem T20 oder dem V11 abgeschwächte Saugleistung macht sich durchaus bemerkbar. Auf der unteren Stufe ist der Dreame T10 meines Erachtens nicht zu gebrauchen. Die mittlere Stufe eignet sich für das Absaugen von leichten Krümeln oder z. B. Decken. Für alles andere habe ich den Dreame T10 stets auf Maximum geschaltet. Da ist das Vergnügen jedoch kurz, denn nach rund 12 Minuten will das Gerät wieder an die Steckdose.

Ergonomisch gefallen mir übrigens mittlerweile die Modelle der Marke Jimmy besser, deren Griff an der Oberseite sitzt. Den Dreame T10 muss man, wie viele Konkurrenzmodelle, eher wie ein Gewehr an einem „Abzug“ halten. Die Umstellung von Display auf Schieberegler hat mich dabei im Alltag weniger gestört als gedacht, was aber auch daran liegt, dass ich den Staubsauger ohnehin nach jedem Saugvorgang wieder aufladen musste – wegen des kontinuierlichen Saugens auf maximaler Stufe. Wer eher auf der mittleren Stufe unterwegs ist, vermisst vielleicht eher die prozentuale Akkustandanzeige. Hier kommt ihr übrigens ca. 25 Minuten hin.

Die reduzierte Saugleistung und Akkulaufzeit hat dazu geführt, dass der Dreame T10 nicht nur minimal leichter ist als etwa der T20, sondern tatsächlich auch merklich leiser.  Wer geräuschempfindlich ist, liegt hier also gar nicht so falsch. Versteht mich aber nicht falsch: Auf maximaler Saugstufe ist auch der T10 kein Leisetreter, der euch in den Mittagsschlaf säuselt. Eine reduzierte Lautstärke ist aber im Alltag definitiv willkommen.

Fazit

Wie seine Geschwister von Dreame oder auch Konkurrenzmodelle eignet sich der Dreame T10 am besten als Ergänzung zu einem Saugroboter, um etwa in den Ecken nachzusaugen, Möbel zu reinigen oder auch das Auto zu säubern. Als alleiniges Hauptgerät würde ich den T10 nicht empfehlen, da ihm dafür Ausdauer und Saugkraft fehlen. Auch wer viele Teppiche zu Hause liegen hat, wird mit dem T10 vermutlich nicht ganz glücklich. Besser ist er für harte Bodenbeläge geeignet.

Leider blieb aufgrund der reduzierten Saugleistung eben doch mal der ein oder andere Krümel liegen, sodass ich eher zum T20 greifen würde, zumal der Preisunterschied in der Praxis aufgrund zahlreicher Angebote gering ausfallen dürfte. Aber auch die Modelle von Jimmy sind da eben einen Blick wert und liegen meiner Ansicht nach in Sachen Verarbeitung und Ergonomie vorne.

Der Dreame T10 kostet mit dem Code „DREAMETECH13“ bei AlieExpess derzeit 231,99 US-Dollar – oder eben umgerechnet dann umgerechnet ca. 190 Euro. Einfuhrumsatzsteuern oder Zollgebühren fallen nicht an, da aus der EU versendet wird. Für sich genommen geht der Dreame T10 als Ergänzung zu einem Saugroboter in Ordnung, ist aber zum Launch für das Gebotene recht teuer. Könnt ihr auf ein Display mit prozentualer Akkustandsanzeige verzichten und sucht einen akkubetriebenen Handstaubsauger ohne großen Schnickschnack, dann ist der T10 eventuell einen Blick wert – auch wenn die Konkurrenz eben nicht schläft.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. Fragwürdiges Lifestyleprodukt … bei einem normalen Staubsauger muss ich Restdreck wie Haare nicht selbst aus dem Ding pulen! Ich freu mich immer wenn ich sowas in Ferienwohnungen finde, äääääääääähhhhhhhhhh. Auch nice Haare unten aus der Bürste pulen …

    Ernsthaft wer kauft sowas?

    „aufgrund der reduzierten Saugleistung“ … sehr gut! Elektroschrott von Anfang an.

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